Der Tanz des Mörders (Miriam Rademacher)

Kann dich dein Tanz verraten?

Im Rahmen der Kriminacht der unabhängigen Verlage während der Frankfurter Buchmesse 2017 habe ich die Krimireihe rund um den Tanzlehrer Colin kennengelernt.

Beschreibung des Buches:
 „Der Tanz des Mörders“ von Miriam Rademacher ist im Carpathia Verlag 2015 als Taschenbuch mit 288 Seiten erschienen. Auf dem farbigen Titelbild sieht man die Füße eines Tanzpaares. Es ist der erste Krimi der Autorin, die schon zahlreiche Geschichten und Bücher veröffentlicht hat. Mittlerweile gibt es noch weitere 2 Bände.

Kurze Zusammenfassung:
Tanzlehrer Colin, der aufgrund eines Rückenproblems seinen Beruf nicht mehr ausübt, verliert beim Dartspiel gegen Pfarrer Jasper Johnson. Aufgrund einer Wette muss er nun der älteren Dame Mrs Summers Gesellschaft leisten. Doch er findet die Frau eines Morgens tot in ihrem Häuschen. Als dann auch noch eine Mädchenleiche im Wald aufgefunden wird, ist es mit der Ruhe im kleinen englischen Ort vorbei. Schnell bildet sich ein Ermittlertrio: Colin, Jasper und die kleine Krankenschwester Norma beginnen ihre Detektivarbeit.

Mein Leseeindruck:
Schnell war mir klar, dass es sich hier um einen sehr humorvollen und „englischen“ Krimi handelt. Eine ältere, nervige und alles beobachtende Frau, die mit einem Bratenthermometer umgebracht wird, ein junges Mädchen, das Opfer eines Fleischklopfers wird – hat hier eine frustrierte Hausfrau ihr Unwesen getrieben?

Eigentlich mag ich englische Krimis nicht so gerne, es dauerte auch ein paar Seiten, bis ich mich in diesen Krimi hineingelesen hatte, aber je weiter ich in diese Geschichte versank, desto spannender und lustiger fand ich sie.

Die sehr unterschiedlichen, teils skurrilen Personen, sind wunderbar beschrieben. Man fühlt und denkt mit ihnen und kann sich sehr gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzten. Die teils lustigen Dialoge und das doch etwas ungewöhnliche Trio tragen ganz besonders dazu bei.

Den Krimi in England spielen zu lassen, hat seinen besonderen Reiz: Ein altes Cottage, ein kleines Dorf, in dem jeder alles über jeden weiß, weil man sich gegenseitig ständig belauert.

Einen Tanzlehrer als „Detektiv“ einzusetzen ist eine wunderbare Idee. Es ist schon erstaunlich, was der Tanzlehrer beim Tanz einer Person alles an diesem Menschen „entdecken“ kann.

Das Ermittlertrio wirkt sympathisch. Der Hauptfokus ist jedoch auf Colin gesetzt, neben seiner Ermittlerarbeit findet auch sein Liebesleben Platz in diesem Krimi. Ist vielleicht seine neue Freundin die Mörderin?

Fazit:
Wer skurrile (und englische) Krimis und das Tanzen liebt, der findet mit diesem Buch spannende, aber auch lustige Unterhaltung. Ich freue mich auf die weiteren Fälle um Tanzlehrer Colin.

Bewertung: **** von *****

Im Rahmen der Kriminacht durfte ich ein Interview mit der Autorin führen, da sie leider nicht selbst anwesend sein konnte, hatte ich ihr meine (sehr vielen) Fragen geschickt und sie hat sie mir alle ganz ausführlich beantwortet. Hier geht’s zum Interview: https://chrissisbuntelesecouch.wordpress.com/2018/02/09/interview-mit-miriam-rademacher/

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