Mensch, Paul! (Anette Göttlicher)

Kurzweiliger Frauenroman

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Zusammenfassung:
Der Roman „Mensch Paul!“ von Anette Göttlicher ist im Ullstein-Verlag als Taschenbuch erschienen. Auf dem Titelbild ist ein Foto einer Person hinter einem Bettlagen versteckt zu sehen. Es scheint sich um eine Frau zu handeln. Der vorliegende Roman ist eine Fortsetzung vom Roman „Paul darf das“. Das Buch umfasst 312 Seiten. Der Roman ist in der Ich-Form geschrieben.
Die Geschichte spielt im Sommer 2010. Marie ist verheiratet mit Jan und hat eine 1 1/2 jährige Tochter. Drei Jahre zuvor war sie mit Paul liiert. Jetzt lebt sie in München und Paul zieht in eine Wohnung gegenüber ihrer Wohnung. Er lebt dort mit Natalie und Felix, die Marie vom Spielplatz kennt und mit denen sie befreundet ist. Paul ist noch interessiert an Marie und macht ihr das sehr deutlich klar. Für Marie beginnt eine Zeit der Gefühlsverwirrungen….

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Sie lässt die Leserin mit dem in der Ich-Form geschriebenen Roman am Gefühlsleben der Hauptperson sehr teilhaben. Das Buch strahlt eine Leichtigkeit aus. Die Kapitel sind übersichtlich aufgeteilt und beschreiben in tagebuchform den Alltag der Protagonistin. Das Leben einer Mutter mit Kleinkind kommt einer Mutter sehr bekannt vor, man fühlt sich an die eigenen ersten Jahre seines Kindes erinnert. Die witzigen Momente sind treffend beschrieben. Man kann sich förmlich in Marie hinein versetzen, hat man doch das ein oder andere auch so erlebt. Auch die alltäglichen Unwegbarkeiten mit der Technik, sei es Handy, Labtop, Twitter, Facebook oder dergleichen sind super beschrieben und machen das Buch so aktuell.
Das Lesen des Romans hat mir Spaß bereitet. Er ist so schwungvoll und locker geschrieben. An manchen Stelle würde man gerne in das Buch springen und den ein oder anderen aufrütteln. Es handelt sich um einen Frauenroman. Am besten im Urlaub am Strand oder auf langen Autofahrten zu lesen.
Fazit: Mal ein Frauenroman der anderen Art.

Bewertung: ****

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Ein Sommer aus Stahl (Silvia Avallone)

Eine Teenagerfreundschaft in Italien

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Silvia Avallone beschreibt in ihrem Buch „Ein Sommer aus Stahl“ den Sommer zweier Teenagermädchen: Anna und Francesca, die in Italien in einer „Stahlarbeiterstadt“ gegenüber der Insel Elba aufwachsen. Die beiden kennen sich schon seit ihrer Kindheit, sind zusammen aufgewachsen, teilen Freud und Leid miteinander. Sie wachsen in nicht ganz intakten Familien auf. Der Vater von Francesca ist grob, gewalttätig. Er kann es nicht ertragen, dass sich die Jungs für seine Tochter interessieren. Der Vater von Anna verschwindet irgendwann während er mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Eine erste Liebe von Anna zerstört die Freundschaft der beiden Mädchen. Die Freundschaft zerbricht. Während Anna weiter zur Schule geht, verlässt Francesca die Schule, auch, weil sie ihren Vater, der ein Pflegefall wird, betreuen muss. Ein weiterer Schicksalsschlag ändert alles.

Zunächst gefiel mir das Buch gar nicht. Schon das Titelbild sprach mich überhaupt nicht an. Auch der Titel sagte mir so gar nicht zu. Ich kam die ersten Kapitel überhaupt nicht voran und legte das Buch mehrere Tage weg. Da ich ihm aber eine Chance geben wollte, fand ich zurück in die Geschichte. In der Mitte des Buches wurde ich gefesselt. Es überschlagen sich die Ereignisse, die am Anfang eher flach gehalten werden. In den ersten Seiten wird nur der normale Alltag erzählt, doch in den weiteren Abschnitten (Das Buch ist in 4 Teile unterteilt, in 39 Kapitel bei 415 Seiten) gelingt es der Autorin den Leser/die Leserin in den Bann zu ziehen. Hier wurden die Lebensverhältnisse der Mädchen herausgearbeitet, die Umstände in den Familien näher beleuchtet. Man konnte sich so richtig in die Mädchen hineinversetzen und litt mit ihnen. Das Ende überrascht.

Fazit:
Ein durchaus lesenswertes und gesellschaftskritisches Buch, bei dem man geduldig weiterlesen muss. Man darf sich nicht vom Titel und Titelbild abschrecken lassen. Kein Buch für die leichte Kost und zum Abschalten.

Bewertung: ****