So weit das Meer uns trennt (Britt Reissmann)

Die Suche – mediterrane Kulisse

Mich hat das Titelbild angezogen, es macht Lust auf Urlaub an der See mit malerischer Kulisse. Über den tatsächlichen Inhalt des Buches hatte ich mir im Vorfeld keine sonderlichen Gedanken gemacht.

Beschreibung des Buches:
Der Roman „So weit das Meer uns trennt“ ist 2021 als Taschenbuch im emons:-Verlag mit 310 Seiten erschienen. Es handelt sich hier um einen Roman, der auf den tatsächlichen Untergang eines Kreuzfahrtschiffes (Costa Concordia, 2012) vor der Küste der toskanischen Insel Giglio basiert. Die Autorin hat hier oft Urlaub gemacht. Um wieder etwas unbeschwerter ihre Freizeit auf dieser malerischen Insel verbringen zu können, hat sie die Geschichte von Nina (Hauptprotagonistin) erfunden.

Das Titelbild zeigt einen Küstenabschnitt der Insel mit farbenfrohen Gebäuden, es passt sehr gut zum Inhalt des Buches.

Kurze Zusammenfassung:
Nina hat vor 7 Jahren ihren Mann Karsten verloren. Er war auf der Costa Concordia und ist mit ihr versunken. Doch dann bekommt sie einen Brief von der Insel Giglio, in dem ihr anonym mitgeteilt wird, dass Karsten noch lebt. Nina reist auf die Insel und macht sich auf die Suche nach Karsten an diesem einst so idyllischen Ort.

Mein Leseeindruck:
Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt. Die Verbindung von Realem mit einer ausgedachten Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Über das Schiffsunglück im Jahr 2012 habe ich zwar damals viele Berichte gesehen, aber ich konnte mich gar nicht mehr so genau an Details erinnern – geschweige denn, vor welcher Insel das passiert ist.

So habe ich mir parallel zum Lesen auch noch einmal die geschichtlichen Details herausgesucht.

Der Roman ist aus der Sicht von Nina als auch von Tonio (Tauchlehrer, den Nina zu Beginn ihrer Ankunft auf der Insel kennenlernt) geschrieben. Die wechselnden Sichten auf die Geschichte sind spannend und immer wieder aufschlussreich. So erfährt man nach und nach einiges über das Schiffsunglück als auch über Ninas Leben.

Ninas Angst vor Wasser, was in ihrer Kindheit den Ursprung hat, ist ihr natürlich bei der Suche nach Karsten ein echtes Handicap. Aber auch die Menschen auf der Insel haben so ihre Lebensgeschichten – nicht nur aufgrund des Schiffsunglücks -, die sie in ihrem täglichen Dasein beeinflussen.

Der Autorin ist es gelungen eine Geschichte mit den Themen Schuld, Trauer und Vergebung durch einen warmherzigen Sprachstil und interessanten Charakteren zu kreieren. Die Suche nach Karsten spannt sich wie ein roter Faden durch den Roman, sie gibt den Protagonisten aber auch immer wieder eine Szene jenseits der Suche und neuen Perspektiven.

Fazit:
Mir hat dieser Roman ausgesprochen gut gefallen. Besonders die Kulisse und die Geschichte um das gesunkene Kreuzfahrtschiff, haben mich gefesselt. Der Autorin ist es prima gelungen diesen Unglücksfall mit einer einzelnen persönlichen, sehr sensiblen Geschichte in Erinnerung zu rufen – ohne dass sie hier Hass oder Schuld sät.

Bewertung: ***** von *****

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Katzenjäger (Yvonne Elisabeth Reiter)

Krimi aus Sicht einer Katze

Schon wieder ein „Katzenbuch“, dabei bin ich eigentlich ein Kaninchenfan…

Beschreibung des Buches:
„Katzenjäger“ ist 2021 im Chiemgauer Verlagshaus als Taschenbuch mit 223 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild ist eine getigerte Katze abgebildet.

Kurze Zusammenfassung:
Django ist ein junger Kater, der in einem reinen Frauenhaushalt lebt. Am liebsten streunt er nachts durch sein Heimatdorf. Als seine Nachbarin, Katze Kira, verschwindet, treffen sich alle Nachbarkatzen und beratschlagen, was sie tun können, um Kira wiederzufinden. Als dann eine weitere Katze nicht mehr nach Hause kommt, beginnt eine intensive Jagd nach dem Kidnapper.

Mein Leseeindruck:
Dieser Krimi ist aus der Sicht eines Katers geschrieben. Schnell hat man sich an diese Sichtweise gewöhnt. Mir ging es so, dass ich mir tatsächlich die Szenen aus einer anderen Perspektive vorstellen konnte, was ich ziemlich spannend fand.

Die Geschichte ist gut erzählt. Die Gedanken des Katers, wie er es so unter „seinen“ Menschen empfindet, sind nachvollziehbar und sensibilisieren, für das nächste Treffen mit einer Katze. Ich helfe in unserem hiesigen Tierheim bei der Katzenversorgung und werde mich sicherlich beim nächsten Einsatz doch ein wenig anders verhalten als gewohnt.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir. Der Krimi ist gut konstruiert und spannend er bis zum Schluss.  

Fazit:
Für Katzen- und Krimiliebhaber ein schönes Buch, das man auch gut verschenken kann.

Bewertung: **** von *****

Die letzte Bibliothek der Welt (Freya Sampson)

Eine Bibliothek für alle

Als Büchermensch muss man einfach zu diesem Titel greifen!

Beschreibung des Buches:
Der Roman „Die letzte Bibliothek der Welt“ ist im Jahr 2021 im Dumont-Verlag als Hardcover-Buch erschienen. Es hat 363 Seiten.  Das Titelbild ist orange, abgebildet sind Bücher und Menschen, die lesen oder Bücher tragen.

Kurze Zusammenfassung:
Fast ihr ganzes Leben hat Bibliothekarin June in ihrer Heimatbücherei verbracht. Nach dem Tod ihrer Mutter sind die Arbeit in der Bibliothek und das Lesen ihr Lebensinhalt.  Als die Bibliothek geschlossen werden soll, wird June endlich aktiv und setzt sich für den Erhalt dieser Begegnungsstätte für Menschen ein. Dabei unterstützen sie ihr Schulfreund Alex und viele Bürger der Stadt…

Mein Leseeindruck:
Das ist wirklich ein Buch für Bücherliebhaber. Man kann so richtig in die Welt der Bücher versinken. Die Bibliothek wird als Begegnungsstätte von vielen Menschen beschrieben. Jede/r hat hier eine eigene Geschichte und unterschiedliche Beweggründe sich hier aufzuhalten.

Da gibt es die älteren Damen und Herren, die den Internet-fähigen PC nutzen, weil sie zuhause keinen haben, Jugendliche, die für die Schule lernen und natürlich die Bibliothekarin June, die sich für ihre „Lesenden“ einsetzt.

Als die Stadt beschließt, dass die Bibliothek geschlossen werden soll, bildet sich schnell eine Gemeinschaft, der June sich zunächst nicht anschließen darf. Sie findet aber einen Weg, die Gruppe zu unterstützen.

Die Autorin hat die Protagonisten so wunderbar beschrieben, dass man sie sich richtig gut vorstellen kann. Man gewinnt die eine Person lieb, die andere mag man gar nicht.

Neben dem Kampf für den Erhalt der Bücherei entwickelt sich eine intensivere Beziehung zwischen June und ihrem Jugendfreund, doch die Sache scheint kompliziert zu sein….

Ich habe dieses Buch mit viel Freude gelesen. Der Roman zeigt, wie wichtig Bücher, das Lesen und die Begegnungsstätte für Menschen, eine Bibliothek, für die Gemeinschaft sind und wie ein Mensch über sich hinauswachsen kann, wenn er an eine Sache glaubt.

Fazit:
Ein tolles Buch für alle Buchliebhaber und Büchereifans!

Bewertung: ***** von *****

Pfoten vom Tisch! (Hape Kerkeling)

Ein Katzen-Sach-Hörbuch mit vielen Anekdoten

Hape Kerkeling hat ein Buch über (seine) Katzen geschrieben. Das Hörbuch habe ich hauptsächlich bei der Hausarbeit gehört. Frühere Hörbücher von und mit Hape Kerkeling haben uns so manche Urlaubsanreise versüsst, da waren die Fahrten dann immer sehr kurzweilig…

Beschreibung des Buches:
„Pfoten vom Tisch!“ von Hape Kerkeling ist im Piper Verlag 2021, das Hörbuch ist bei Hörbuch Hamburg erschienen.

Auf dem Titelbild ist Hape Kerkeling zu sehen. Eine Katze schmiegt sich um seinen Hals.

Kurze Zusammenfassung:
Hape Kerkeling kann nicht ohne Katzen leben. In seinem Buch beschreibt er Erlebnisse mit seinen Katzen. Dabei gibt er Tipps, wie man am besten mit Katzen zusammenlebt, was Katzen brauchen, wie sie kommunizieren und was sie fressen. Zusätzlich gibt er einen Überblick über die zahlreichen Katzenrassen, ihre Herkunft und ihre besonderen Eigenschaften. Zum Schluss gibt es noch seine ganz eigene „Der gestiefelte Kater“-Geschichte zu hören.

Mein Leseeindruck:
Hape Kerkeling hat so seinen ganz eigenen Vorlesestil, entweder mag man ihn – oder aber nicht. Ich mag es, Hape Kerkeling zuzuhören.

Ich hatte im Grunde genommen erwartet, dass Hape Kerkeling hier Geschichten und kleine Anekdoten aus dem Leben mit seinen Katzen erzählt. Das ist aber nur ein Teil dieses Buches, bei dem es sich laut Hape Kerkeling tatsächlich eher um ein Sachbuch handelt.

Wer beabsichtigt mit einer Katze zusammenzuleben, der erhält hier, anhand von vielen beschriebenen Beispielen, viele Tipps rund um das Leben mit Katzen. Zudem kann man sich ein Bild der verschiedenen Katzenarten machen und schon im Vorfeld entscheiden, welche Rasse am besten zu einem passt.

Ich bin froh, dass ich dieses Buch als Hörbuch hören konnte, ein Buch hätte ich wahrscheinlich spätestens bei der Vorstellung der zahlreichen Katzenrassen, aufgehört zu lesen. Erst mit Hape Kerkelings „Vortragsart“ wird das Ganze kurzweiliger, dennoch reicht dieses Buch nicht an die wundervollen anderen Bücher des Autors heran. Eigentlich war ich eher enttäuscht, bin ich doch nicht so die Katzenliebhaberin.

Fazit:
KatzenliebhaberInnen kommen hier sicherlich auf Ihre Kosten, alle anderen sollten tatsächlich am besten das Hörbuch hören. Das scheint mir kurzweiliger zu sein, als nur den reinen Text zu lesen. Wer sich für Hape Kerkeling interessiert, der erhält hier einen Einblick in seine Liebe zu Katzen – und Neukatzeneltern erhalten wertvolle Tipps rund um das Katzenleben.

Bewertung: *** von *****

Totgegrillt (Tim Frühling)

Ein Krimi nicht nur für Fleischesser

Wer bisher Kommissar Daniel Rohde aus dem Nordhessischen aus der Feder von Tim Frühling kannte, der wird sich auch hier mit einem neuen Team in Köln anfreunden…

Beschreibung des Buches:
„Totgegrillt“ von Tim Frühling ist im emons:-Verlag 2021 als Taschenbuch mit 202 Seiten erschienen. Es ist der erste (bekannte) Fall eines neuen Teams aus Köln von Tim Frühling, Radio- und Wettermoderator beim Hessischen Rundfunk.

Das Titelbild ist schlicht gehalten – schwarz mit auflodernden Flammen und gekreuzten Fleischermessern mittig.

Kurze Zusammenfassung:
Auf der Grillfeier des Bauunternehmers Vossen wird zum ersten Mal in Deutschland das sehr teure Köriyama-Rind gegrillt. Mit einer ganz besonderen Show (u.a. ein Fallschirmsprung) soll das „Ereignis“ gefeiert werden. Doch nach dem Genuss des Fleisches gibt es 2 Tote und mehrere Gäste klagen über Übelkeit. Das Kölner Team um Carla Weiß und David Lahmann nimmt die Ermittlungen auf…

Mein Leseeindruck:
Eigentlich hatte ich erwartet, dass die Krimireihe um Kommissar Rohde aus Nordhessen hier weitererzählt wird. Doch schon beim Durchsehen des Personenverzeichnisses ahnte ich, dass dieser Krimi auch nicht in Hessen oder einem Urlaubsland spielt, sondern im Großraum Köln in einer kleinen Stadt.

Schon der Prolog verspricht einen humorvollen Krimi. Die ganze Geschichte ist wirklich mit einem Augenzwinkern entwickelt. Die verschiedenen Charaktere sind gut beschrieben. Da gibt es die Geschäftsleute, zwei konkurrierende Metzgereiinhaber, Personen aus der Gemeindevertretung und weitere „wichtige“ Personen im Umkreis des Bauunternehmers Vossen, aber auch die „kleinen“ Mitarbeiter der Metzgereien und ein Freundeskreis, der regelmäßig bei Grillabenden zusammenkommt.

Der Krimi punktet mit seinen humorvollen Szenen rund um das Grillfest und die beteiligten Personen, trotzdem bleibt der rote Faden erhalten. Die ungewöhnliche Ermittlungsarbeit des neuen Kölner Kollegen David führt schnell zu kleinen Erfolgen, die das zunächst frisch zusammengeführte Team, fast freundschaftlich zusammenführen.

Ich habe diesen Krimi mit viel Freude gelesen, er hat mich gut unterhalten. Tim Frühling ist es wieder gelungen hier einen kurzweiligen, humorvollen, aber dennoch spannenden Krimi zu schreiben.

Fazit:
Dieser Krimi sei Menschen empfohlen, für die der Humor auch im Krimi im Vordergrund stehen kann. So können auch Menschen, die kein Fleisch essen diesen Krimi tatsächlich „genießen“ – empfehlenswert!

Bewertung: ***** von *****

Vom Ende eines Sommers (Melissa Harrison)

Das Landleben in den 1930ern in England

Ein wunderschön gestaltetes Buch mit einer neugierig machenden Kurzbeschreibung ist mir mit diesem Buch in die Hand gefallen…

Beschreibung des Buches:
„Vom Ende eines Sommers“ von Melissa Harrison ist 2021 als Hardcover mit 316 Seiten im DuMont Buchverlag erschienen. Das Buch hat einen strukturierten Einband mit eingeprägten Titelbuchstaben, auch ein Lesebändchen ist vorhanden. Das Titelbild zeigt eine Ackerlandschaft mit fliegenden Schwalben.

Kurze Zusammenfassung:
Es ist der Sommer 1933 in Suffolk, England, in dem die vierzehnjährige Edie erwachsen wird. Sie lebt auf einer Farm. Ganz England und auch ihre Heimatgemeinde leiden noch unter der Weltwirtschaftskrise nach dem 1. Weltkrieg. Aus London taucht die Journalistin Constance FitzAllen (Connie) auf. Sie will angeblich über das Landleben berichten.

Mein Leseeindruck:
Ich bin mit diesem Buch nicht richtig warm geworden. Die Beschreibungen von Edies Alltag auf der Farm und des Familienlebens ist gelungen. Die Sprache ist sehr bildhaft. Allerdings fehlte mir hier die eigentliche Handlung.

Während man Edie lieb gewinnt, wundert man sich über Connies Interesse und wird nach und nach misstrauisch. Was führt die Journalistin im Schilde?

Das beschwerliche Leben während der Weltwirtschaftskrise auf dem Land, der tägliche Arbeitsaufwand und –ablauf, all das wird in diesem Buch ausführlich und mit viel Gefühl beschrieben. Trotzdem fehlte mir hier die eigentliche Geschichte.

Das Ende kommt dann plötzlich und ist meines Erachtens überhaupt nicht vorhersehbar. Es hat mich ziemlich überrascht.

Fazit:
Für die schöne Sprache in diesem Buch und die detailreichen Beschreibungen des Landlebens mit den Ausführungen der Hauptperson Edie vergebe ich diesem Buch noch 3 Sterne.

Bewertung: *** von *****

Das Reisebuch EUROPA

Weckt die Reiselust – neue Highlights entdecken

Über ein Jahr hat man sich mit Reiseplanungen zurück(ge)halten (müssen). So langsam möchte man wieder die nächste Reise planen.

Beschreibung des Buches:
„Das Reisebuch EUROPA“ ist im Bruckmann Verlag 2021 als Bildband mit 382 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild ist der Leuchtturm von Formentor (nördlichster Punkt der Insel Mallorca) zu sehen.

Kurze Zusammenfassung:
Das Buch stellt Nationalparks, Traumstraßen und besondere Sehenswürdigkeiten aus ganz Europa vor – aufgeteilt in Westen und Norden, Osten, Südosten. Dazu gibt es 22 Straßenkarten und ein Register. Eine Übersichtskarte zeigt die Highlights und Traumstraßen Europas im Überblick.

Mein Leseeindruck:
Ein Buch, das Lust auf die Reiseplanung macht. Jedem beschriebenen Highlight sind 4 Seiten mit Bild und Text gewidmet. Dabei beeindrucken die besonders schönen Fotos. Ein Kartenausschnitt zeigt die Lage und eine einspaltige Auflistung von „Top Erlebnissen“ vervollständigt die Vorstellung des Reiseziels.

Mir gefällt die Auswahl sehr gut. Sie inspiriert, informiert und macht neugierig. Man bekommt einen ersten Eindruck.

Natürlich reicht so ein Bildband nicht aus, um eine Reise zu planen, aber er führt dazu, sich mit einzelnen Reisezielen näher zu befassen. Hier hat man eine schöne Sammlung von Europas Highlights.

Gut gefällt mir auch, dass das Buch keinen festen, sondern einen flexiblen Einband hat, so ist es handlicher.

Fazit:
Mit diesem Buch beginnt die Vorfreude auf Urlaub. In die Planungsphase kann man einsteigen, wenn man sich hier einen Überblick verschafft und die eigenen persönlichen Highlights gefunden hat, die man besuchen möchte.

Bewertung: ***** von *****