Das Präsidium (Ralf Schwob)

Abwechslungsreicher Krimi mit interessanten Schauplätzen

Das alte Polizeipräsidium in Frankfurt am Main habe ich vor kurzem innerhalb eines Fotoworkshops unter die Lupe nehmen können. Da lag es nahe, dass ich als Frankfurt Fan diesen Krimi lesen musste.

Beschreibung des Buches:
„Das Präsidium“ von Ralf Schwob ist 2021 als Taschenbuch mit 237 Seiten im Societäts-Verlag erschienen. Auf dem Titelbild sieht man den Haupttrakt mit Eingang des alten Polizeipräsidiums in Frankfurt am Main – passend zum Titel.

Kurze Zusammenfassung:
Der Ex-Banker Thomas macht seiner Familie schon einige Zeit vor, er arbeite noch. Er pendelt täglich nach Frankfurt am Main. Durch einen Zufall fällt ihm eine Tasche mit Drogen in die Hände. Er sieht eine Lösung für all seine Probleme. Währenddessen sucht Drogenkurier Maik diese Tasche. Sein Hauptstützpunkt ist das alte Polizeipräsidium in Frankfurt. Die Jagd beginnt.

Mein Leseeindruck:
Ein rasanter Krimi, den ich hier in Händen halte. Die Szenen wechseln genauso schnell, wie die Locations, die sich in und um Frankfurt befinden. Besonders gut gefallen mir natürlich die Beschreibungen vom alten Polizeipräsidium (das man aktuell tatsächlich mit einer geführten Tour besichtigen kann), hier hatte ich die ein- oder andere Ecke tatsächlich vor Augen.

Polizeiarbeit ist in diesem Krimi kein Thema, es geht eher um die eigene Verfolgung der Täter. Man ist als LeserIn immer hautnah an der Sache, bekommt die Zusammenhänge schnell mit und hat manches Mal schon eine Ahnung, was als nächstes passieren dürfte, wird dann aber auch durch neue Wendung und auftretende Personen überrascht.

Mir hat dieser Krimi ausgesprochen gut gefallen, ich fühlte mich neben dem „Kriminalfall“ durch seine Kurzweiligkeit und die manchmal humorvoll, gestaltete Szenerie sehr gut unterhalten.

Fazit:
Kurzweilig, spannend, humorvoll und tolle Szenen u.a. im Alten Polizeipräsidium in Frankfurt – hier kommt man als Frankfurt Fan voll auf seine Kosten.

Bewertung: ***** von *****

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Frankfurt im Detail (Silke Wustmann, Till Fischer)

Frankfurts Innenstadt spielerisch erkunden

Als Frankfurt am Main Fan freue ich mich immer, wenn ich Geschenkideen  für Frankfurt-Fans und –Interessierte finde und vorstellen kann.

Beschreibung des Spiels:
„Frankfurt im Detail“ von Silke Wustmann und Till Fischer ist 2021 bei Ravensburger erschienen.

Es handelt sich um ein Memo-Spiel mit 36 Kartenpaaren aus stabiler Pappe für 2-6 Spieler, das in einer quadratischen Pappschachtel angeboten wird.

Zusätzlich zu den Kärtchen befinden sich in der Schachtel auch noch eine Beschreibung der Fotos und ein Stadtplan (hier Ausschnitt der Innenstadt). Hier kann man nachschauen, wo sich das Fotografierte tatsächlich befindet.  

Kurze Zusammenfassung:
In diesem Spiel findet man 36 Memo-Karten mit Fotos, die in der Frankfurter Innenstadt entstanden sind. Auf den Fotos sieht man teils Ausschnitte von Gebäuden, Besonderheiten an Gebäuden, Örtlichkeiten oder einfach sehenswerte Details, die im Alltag beim Durchstreifen der Innenstadt oftmals den eigenen Augen verborgen bleiben.

Mein „Spieleeindruck“:
Man kann dieses Spiel als ganz normales Memory-Spiel spielen – man kann daraus aber auch ein Suchspiel machen und die einzelnen Gebäude oder Örtlichkeiten in Frankfurts Innenstadt aufsuchen und bestaunen.

Abgewandelt könnte man auch beim Suchen der Paare erklären (müssen), wo genau man die Bildausschnitte in Frankfurts Innenstadt findet.

Mir gefällt die Auswahl der Ausschnitte sehr gut. Obwohl ich schon seit über 25 Jahren in Frankfurts Stadtmitte arbeite und hier auch schon viele Mittagspausen verbracht habe, blieben mir doch viele der gezeigten Details bisher verborgen. Da sieht man mal, wie „betriebsblind“ man manchmal durch die Gegend läuft.

Ich werde mir sicherlich nach und nach die einzelnen Fotos vornehmen, die Erläuterungen zu ihnen lesen und mich dann auf die Suche machen, um mir die Originale anzuschauen.

Unseren nächsten Besuch, der Frankfurt noch nicht kennt, werde ich auch mit diesen Foto-Beschreibungen durch die Stadt führen.

Alternativ lohnt sich auch eine Führung mit den beiden „Erfindern“ dieses Spiels, den Stadtführern Silke Wustmann und Till Fischer.

Fazit:
Mir bereitet dieses Memo-Spiel allein von seiner Aufmachung und Idee viel Freude. Ich kann es mir auch gut als Geschenk für Menschen vorstellen, die sich besonders mit Frankfurt am Main verbunden fühlen oder vielleicht eine Reise in diese Stadt planen.

Bewertung: ***** von *****

Scheissendreck happens (Thorsten Fiedler)

Satirische Anekdoten

Thorsten Fiedler ist Offenbacher, das kann manchmal ein Problem sein – aber mit einem Augenzwinkern und einer großen Portion Humor kann man auch damit leben…

Beschreibung des Buches:
„Scheissendreck happens“ von Thorsten Fiedler ist 2021 im mainbook Verlag als Taschenbuch mit 201 Seiten erschienen. Das Cover ist orange. Hier kann man sich schon an einer lebendigen Illustration einer verzwickten Situation erfreuen.

Kurze Zusammenfassung:
Thorsten Fiedler hat einige seiner oftmals sehr skurrilen Alltagssituationen in Geschichten gepackt. Zwischen diesen findet man das ein oder andere Gedicht auch aus seiner Feder. Das Ganze wird komplettiert durch einige treffende Illustrationen.

Mein Leseeindruck:
Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert und konnte somit dem herbstlich trüben Alltagsstress entfliehen.

Thorsten Fiedler gelingt es, aus den eigenen Pleiten, Pech und Pannen mit einem lachenden Auge, seine Leserschaft zu unterhalten. Nur so schafft er es z.B. die eigene Quarantäne mit Humor durchzustehen.

Es sind die alltäglichen Aufreger, die hier als humorvolle Geschichten wieder gegeben werden. Manch eine/r kann da sicherlich auch ein Lied von singen – Thorsten Fiedler dichtet, um sich und andere bei Laune zu halten.

Ganz besonders amüsiert habe ich mich über die automatisch erstellten Rechnungen einer aktualisierten Homepage. Wirklich tolles Marketing-Konzept und Werbung in einem. Das muss man erst mal „können“.

Fazit:
Es gibt die ein oder andere Person in meinem Umfeld, die dieses Buch unbedingt lesen sollte, da werden die eigenen „Problemchen“ dann doch ganz klein und man kann nur sagen: Schlimmer geht immer. Vielleicht einfach mal ein solches Buch schreiben und auf alle Fälle dieses Buch LESEN! Absolute Leseempfehlung!

Bewertung: ***** von *****

Nachtleben (Sabin Tambrea)

Ungewohnter Schreibstil – gewöhnungsbedürftig

Den Autor Sabin Tambrea schätze ich als Schauspieler sehr. Ich konnte im Rahmen der Buchmesse einer Lesung dieses Buches beiwohnen und war deshalb sehr neugierig auf den kompletten Roman, denn vorgetragen, fand ich die Ausschnitte bemerkenswert. Sie machten mich neugierig.

Beschreibung des Buches:
„Nachtleben“ ist 2021 im Atlantik Verlag als gebundene Ausgabe erschienen. Das Buch hat 173 Seiten. Der Buchumschlag ist dunkel gehalten, kleine Sterne und eine glänzende dunkelblaue Katze zieren das Gesamtbild. Der Romantitel ist in Pinkfarben gehalten.

Kurze Zusammenfassung:
Anno und Anna lernen sich schon in der Jugend kennen. Als sie sich im Erwachsenenleben über den Weg laufen, werden sie ein Liebespaar. Sie schwören sich, gemeinsam die Welt zu verlassen, wenn es denn mal dazu kommen sollte…

Mein Leseeindruck:
Zugegeben, der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig. Dennoch habe ich mich an einem – krankheitsbedingt im Bett liegend – Wochenendtag durch das Buch gelesen und ich habe mich tatsächlich mit diesem Stil anfreunden können.

Mich haben die vielen Zeitwechsel und die ähnlichen Namen der Protagonisten allerdings etwas irritiert. Hier musste ich ganz besonders aufpassen beim Lesen. Es handelt sich hier nicht um leichte Kost.

Die Idee, das Liebesglück von Anna und Anno aus beiderlei Sichten im Realen und im Traum zu erzählen, ist an sich gelungen. Die Begegnung mit Paul im letzten Drittel des Buches war mir aber dann zu etwas „irreal“.

Fazit:
Wer ein etwas anderes Buch, einen Roman im besonderen Schreibstil, lesen will, der kann hier zugreifen. Ich muss jetzt erst einmal ein „fröhlicheres“ Buch lesen.

Bewertung: *** von *****

Im Winter Schnee, nachts Sterne (Fabio Geda/Enaiatollah Akbari)

Sehnsucht nach der Familie – Heimkehr

Eine authentische Geschichte über das Leben in zwei Kulturen.

Beschreibung des Buches:
„Im Winter Schnee, nachts Sterne“ ist 2021 im C.Bertelsmann Verlag als Hardcover mit 210 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild sieht man einen jungen Mann auf dem Weg zu einer altertümlich wirkenden Stadt.

Kurze Zusammenfassung:
Enaiatollah Akbari lebt schon seit 15 Jahren nicht mehr in seiner Heimat Afghanistan. Nach jahrelanger Flucht ist er in Italien sesshaft geworden. Nachdem er die Schule erfolgreich beendet, einen Studienabschluss in Politikwissenschaften erlangt und eine feste Arbeitsstelle hat, wird die Sehnsucht nach seiner Familie (Mutter und Schwester) immer stärker, so dass er alles daran setzt, die Familie, die nach Pakistan geflüchtet ist, wiederzusehen…

Der Autor Fabio Geda arbeitete lange Jahre als Lehrer, bevor er sich dem Schreiben widmete. Mit Enaiatollah Akbari hat er bereits erfolgreich das Buch „Im Meer schwimmen Krokodile“ veröffentlicht. Hier folgt nun eine Fortsetzung der Geschichte…

Mein Leseeindruck:
Ich kenne das Buch „Im Meer schwimmen Krokodile“ leider nicht, trotzdem hat mich dieses Buch hier sehr beeindruckt.

An einem Wochenende habe ich es verschlungen. Es ist sehr lebendig in der Ich-Form aus Sicht des jungen Eaiatollah geschrieben.

Zu Beginn kann man sich anhand von Kartenmaterial die Entfernungen von Südeuropa nach Afghanistan und Pakistan anschauen. Eine weitere Karte zeigt in ihrem Kartenausschnitt die wichtigsten Reiseländer Enaiatollahs und die in der Geschichte benannten Städte im Iran, Pakistan und Afghanistan.

Eine Zusammenfassung mit geschichtlichen Abschnitten und Jahreszahlen gibt einen groben Überblick über Afghanistans Land und Leute.

Mich hat die Erzählung fasziniert. Die Beweggründe, die der junge Mann hat, seine Familie nach 15 Jahren wieder zu sehen, die Strapazen (in Bezug auf Visa und Aufhenthaltsgenehmigungen) auf sich zu nehmen und die Hartnäckigkeit sowie die Willenskraft, die er dabei an den Tag legte, haben mir imponiert.

Da werden einem beim Lesen die eigenen Problemchen ganz klein, wenn man sieht, was andere Menschen in ihrem Leben so auf sich nehmen, um ihr Leben zu meistern und ihr persönliches Glück zu finden.

Ich hätte gerne noch weitergelesen, wenn das Buch nach 210 Seiten nicht schon zu Ende gewesen wäre. Es lohnt sich sicherlich, auch die Vorgeschichte zu diesem Buch zu lesen.

Fazit:
Ein gelungenes Buch, das bewegt und aufrüttelt, im eigenen Leben nicht immer aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Viele leben hier auf einer Insel der Glückseligen. Andere Menschen in anderen Erdteilen/Ländern müssen ihr Glück erst einmal selbst in die Hand nehmen – es kann mit viel Willenskraft und Hartnäckigkeit, aber auch Offenheit zu fremden Kulturen gelingen…

Bewertung: ***** von *****

Der Banker mit dem Stöckelschuh (Katja Kleiber)

Privatdetektivin Sandy im Einsatz in Frankfurt – unkonventionell und leidenschaftlich

Sandys zweiter Fall lässt sie in der Bankenszene ermitteln.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Der Banker mit dem Stöckelschuh“ von Katja Kleiber ist 2021 als Taschenbuch mit 262 Seiten erschienen. Ich habe die E-Book-Variante gelesen.

Das Titelbild ist in schwarz/rot/olivgrün gehalten. Es zeigt einen Bankenturm, einen Stöckelschuh und weißes Pulver in Röhrchen…

Kurze Zusammenfassung:
Sandys Schwester Silvia taucht plötzlich bei in Sandys kleiner Wohnung auf, um ein paar Tage bei ihr zu wohnen. Sie ist in eine Bank nach Frankfurt versetzt worden und nun auf der Suche nach einer eigenen Wohnung. Als ihr neuer Chef tot in der Taunusanlage aufgefunden wird, gerät Silvia unter Verdacht. Sandy macht sich auf die Suche nach der Wahrheit…

Mein Leseeindruck:
Der Krimi hat es in sich. Der Sprachstil der Autorin ist kurz und knackig. Er ist aus der Sicht Sandys in der Ich-Form geschrieben. Die Szenen wechseln temporeich und machen diesen Krimi so interessant.

Man befindet sich in einem Sog, kann das Buch kaum aus den Händen legen. Die detailreiche Schilderung macht den Krimi sehr lebendig. Als Frankfurt-Fan kennt man viele Örtlichkeiten, die hier beschrieben werden. So fühlt man sich fast mittendrin im Geschehen.

Mir gefällt, dass der Krimi in viele kurze Kapitel unterteilt ist. So kann man sich das Lesen in abendliche Häppchen gut unterteilen.

Auch das Privatleben von Sandy kommt in diesem Krimi nicht zu kurz, das mag ich an Krimis.

Der Krimi hält die Spannung bis zum Schluss. Zwar werden hier einige Fährten gelegt, aber das Ende überrascht dann doch.

Fazit:
Mir hat dieser Krimi einige spannende Lesestunden beschert. Man kann ihn auch lesen ohne den ersten Teil zu kennen.

Bewertung: **** von *****