Kannst Du Dich kurz vorstellen? Deine Bücher?
Gerne. Ich bin die norddeutsche Autorin und Selfpublisherin Erin J. Steen. Seit 2016 habe ich das Schreiben von fiktiven Geschichten für mich entdeckt. Das Schreiben war immer Teil meines Lebens, aber früher habe ich fachliche und journalistische Texte veröffentlicht. Eine ganz andere Welt also.
Begonnen hat meine Autorenkarriere mit Emi Moorkamp – einer Yogalehrerin, die in Mordfälle verwickelt wird. Beendet habe ich ihre erste Geschichte jedoch zunächst nicht. Andere Schreibexperimente kamen dazwischen und mit einem davon wagte ich dann meinen Schritt auf den Buchmarkt. Dieses Buch gibt es inzwischen nicht mehr, weil es nicht zu dem passt, was ich danach geschrieben habe.
Meine Cosy Crime Reihe Moorkamps Fälle um Yogalehrerin Emi hat inzwischen drei veröffentlichte Bände. Dazu kommen zwei Romance Romane und aktuell arbeite ich an einer Mystery Serie im Stile von Pretty Little Liars mit erwachsenen Hauptfiguren, die ab Januar erscheint.
Wie sieht Dein Alltag aus? Beruf Autorin?
Ich habe Volkswirtschaft studiert und arbeite hauptberuflich inzwischen als Prozessanalystin in der IT eines großen Unternehmens. Das Schreiben muss daneben Platz finden. An manchen Tagen schaffe ich viel, an anderen wenig, aber mit dem Herzen bin ich täglich in meinen Büchern. Meinen Hauptberuf möchte ich dennoch nicht aufgeben, weil auch der mir viel gibt.
Neben den beruflichen Aspekten bin ich Mama einer fast dreijährigen Tochter, Frauchen zweier Hunde, Sklavin eines großen Gartens und Partnerin. Alles auf einmal zu sein, ist manchmal schwierig.
Was fällt Dir so spontan auf, wenn Du spazieren gehst? Worauf achtest Du?
Ich gehe sehr viel spazieren. In der Natur fließen meine Gedanken in anderen Bahnen und ich kann binnen Minuten Probleme lösen, über die ich zuvor stundenlang gegrübelt habe. Im Moment besonders auffällig ist für mich das viele bunte Laub, das auf den Wegen liegt. Ich liebe das Rascheln der Blätter und den Geruch der Erde.
Bist Du ein Stadtmensch? Wenn ja, könntest Du bestimmte kulturelle Veranstaltungen/Theater o.ä. empfehlen (in Deinem Wohnort/näherer Umgebung)?
Früher habe ich mich für einen Stadtmenschen gehalten. Einige Monate habe ich mitten in Peking gelebt und diese Zeit genossen, aber inzwischen bin ich durch und durch Landmensch. Das Zusammentreffen mit anderen Menschen zelebriere ich besonders auf der Leipziger Buchmesse und in kleinerem Rahmen auf der BuchBerlin. Ansonsten habe ich ein Faible für Kunst, insbesondere Fotografie.
Wo schreibst Du am liebsten?
Am liebsten? In Coffeeshops. Aber das ist, seit ich Mama bin, nicht mehr so oft möglich und in Zeiten von Corona noch seltener. Am häufigsten schreibe ich allerdings an meinem Esstisch und inzwischen habe ich das Diktieren meiner Texte für mich entdeckt. So kann ich gleichzeitig spazierengehen und eine erste Fassung einer neuen Szene „schreiben“.
Hast Du Vorbilder beim Schreiben?
Beim Schreiben nicht direkt. Es gibt viele Autoren, deren Arbeit ich besonders mag und als deren Fan ich mich bezeichnen würde. Aber im Schreiben eifere ich niemandem nach. Vorbilder suche ich mir aber unter erfolgreichen Selfpublishern in meinen Genres.
Was war Dein Berufswunsch als Kind?
Ich wollte vieles sein und es hat sich ständig geändert. Verrückter Wissenschaftler wäre wahrscheinlich das, was ich meinem jüngeren Ich als Berufswunsch mitgeben würde.
Das ist heute noch so. Ich lerne ständig Neues und das liebe ich sowohl bei der Prozessanalyse als auch beim Schreiben. Ich mache auch viele Sachen für meine Buchboxen selbst, weil ich Spaß am Lernen der unterschiedlichen Prozesse und ihrer Ergebnisse habe.
Bist Du gerne zur Schule gegangen? Lieblingsfach?
Es gab Zeiten, in denen hat mich Schule furchtbar gelangweilt. Ich habe mein Abitur erst nach einem Ausflug in eine Ausbildung gemacht, während der ich entschied, dass ich Volkswirtschaft studieren wollte. Genau das habe ich dann durchgezogen. Wenn ich will, kann ich ziemlich konsequent sein. Ich mochte immer Englisch und interessiere mich für Geschichte, was dann auch meine Leistungskurse geworden sind. Mein angeborenes Talent für Mathematik hat in der Schulzeit lange geschlummert.
Welches Genre liest Du selbst? Hast Du eine Empfehlung?
Ich lese querbeet. So würde ich eigentlich auch schreiben wollen, aber davon wird mir überall abgeraten. Ich beschränke mich daher beim Schreiben auf ein paar Genre, die nicht zu krass voneinander entfernt sind. Als Leser begeistern mich High Fantasy, Urban Fantasy und Dystopien genauso wie Krimis, Cosy Crime, Romance und literarische Belletristik. Ich mag auch mal Jugendbücher. Die Abwechslung ist mir allerdings wichtig, weshalb ich nie eine Reihe hintereinander weg lesen könnte.
Was ich für Cosy Crime Liebhaber empfehlen kann, ist die Highland Hexen Reihe meiner Kollegin Felicity Green.
Magst Du Büchereien? Findest Du dort die Atmosphäre auch so toll?
Jein. Ich mag die vielen Bücher, aber ich mag die Stille nicht. Lieber setze ich mich mit einem Buch auf den Hauptbahnhof.
Und hier kommt noch eine Schnellfragerunde:
Auto/Fahrrad/Zug/zu Fuß? – zu Fuß
Wenn Auto: Kleinwagen/SUV/Familienkutsche/Spaßwagen? – Familienkutsche
Süß/salzig? – beides abwechselnd
Laufschuhe/Couch? –erst Laufschuhe, dann Couch
Urlaub Meer/Berge?. – Hauptsache mit meinen Hunden
Kaffee/Tee? – Kaffee – immer erst Kaffee!
Pessimist/Optimist? – optimistischer Realist
Perfektionist/Pragmatisch? – eher pragmatisch
Ordentlich/Chaotisch? – strukturiertes Chaos
Neue Medien/Papier (für Aufzeichnungen)?. – eher Papier
Apfelwein/Sekt/Wein? Bier? – könnte ich ne Cola haben?
Frühling/Sommer/Herbst/Winter? – Herbst und Frühling
E-Book/gedrucktes Buch/Hörbuch. – Hörbuch
Hast Du eine facebook/Autorenseite?
Ja, meine Facebookseite ist www.facebook.com/erinjsteen aber meine Homebase ist meine Webseite www.erinjsteen.com
Vielen Dank liebe Erin für Deine Antworten!
Wer Erin live erleben möchte, der kann sie am Samstag, 07.11.2020 auf dem YR Kanal der OBM aus einem ihrer Bücher lesen hören/sehen.
OBM2020 #OBM2020Halle4