Frankfurter Buchmesse 2016

Wie auch im vergangenen Jahr habe ich mich an drei Tagen auf den Weg zur Buchmesse gemacht. Mit einer Bloggerakkreditierung (Pressekarte) durfte ich somit auch schon zu den Fachbesuchertagen, um mich auf der Messe umzuschauen und Termine wahrzunehmen.

Donnerstag, 20.10.2016
Meinen ersten Tag auf der Buchmesse habe ich mit gemächlichem Durchlaufen der für mich interessanten Hallen begonnen. Die Hallen 3.0 und 3.1 waren zunächst mein Ziel, sowie der obligatorische Besuch des ARD-Forums. Hier habe ich einem Interview zwischen Evelyn Fischer und Nele Neuhaus gelauscht. Die Fotowand im Forum konnte mich dieses Jahr nicht begeistern.

Da ich kein bestimmtes Ziel hatte, habe ich mich darauf konzentriert schöne Fotos zu machen und Postkarten mit witzigen und interessanten Sprüchen zu sammeln. Nach drei Stunden hatte ich so viel Material und gefüllte Beutel, dass ich mich auf den Heimweg machte.

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Freitag, 21.10.2016
Für den zweiten Tag hatte ich mir die verschiedensten Termine und Ziele ausgesucht bzw. war Einladungen gefolgt. Gegen 9:30 Uhr startete mein Tag auf der Messe. Um 10 Uhr war ich zu einem Bloggertreffen/Speed-Dating mit Verlagsmenschen der Schweizer Verlage eingeladen incl. Birchermüsli zum Frühstück. Eigentlich hatte ich vor zu frühstücken und dann das Weite zu suchen. Doch es kam anders. Nach einer kurzen Vorstellung von ca. 15 Verlagsvertretern kam es mit den ca. 20 Blogger in einem jeweils 5 minütigem Aufeinandertreffen zu (für mich) acht sehr, sehr interessanten und lebhaften Gesprächen.

Ich lernte folgende Verlage kennen:
Diogenes Verlag
Kein & Aber Verlag
edition bücherles
AT Verlag
NordSüd Verlag
Dörlemann Verlag
Nimbus Kunst und Bücher AG
BAOBAB Verlag

Zwischendurch gab es ein leckeres, liebevoll zubereitetes Müsli. Es war für mich eine insgesamt tolle Erfahrung. Die Gespräche liefen fast ohne Punkt und Komma ab, ich war erstaunlicherweise nicht auf den Mund gefallen und konnte mich richtig gut einbringen. Ein Top-Erlebnis!

Übrigens machte mich eine aufmerksame Bloggerin, die sah, dass ich mit Jacke, Schal und voller Tasche herumlief, darauf aufmerksam, dass ich mit meiner Pressekarte ein Schließfach im ruhigen Pressebereich im Congress Center bekommen könne. Gesagt, getan. Ich war selig. Endlich war ich meine Kilos an Papier, Jacke und Schirm los.

Nach diesem Termin lauschte ich zum Ausruhen einem Interview zwischen Selma Üsük und Wigald Boning im ARD-Forum. Selma Üsük ist mir von der Sendung „hallo hessen“ bekannt. Eine Woche zuvor durfte ich in einem kurzen Auftritt in der Sendung mitwirken. So freute ich mich, dass Frau Üsük mich mit einem freundlichen „Hallo, Frau Busch“ begrüßte, als sie von der Bühne kam.

Weiter ging es zu einer kleinen Blogger-Konferenz „Blogger Futur Place“ in Halle 4.1 (13 Uhr). Leider bekam ich keinen Sitzplatz mehr, so dass ich 90 Minuten hätte stehen müssen. Nachdem ich 50 Minuten den Vorträgen gelauscht hatte, führte mich ein weiterer Termin (14 Uhr) zum Gmeiner Verlag in Halle 3.0. Hier begrüßte mich Frau Petra Wendler, die Pressevertreterin des Verlages. Leider war nur eine Handvoll Blogger dem Treffen gefolgt, die restlichen Damen und Herren befanden sich offensichtlich noch in der Konferenz. Da ich mich für diesen Mittag auch noch mit einer guten Bekannten treffen wollte, lotste ich sie an den Gmeiner Stand. Wir lauschten den Vorstellungen der Autoren mit ihren Büchern. Da ich keine vorbereiteten Fragen hatte, machten wir uns dann auf den gemeinsamen Weg, die Buchmesse weiter zu erforschen.

Ziel war als nächstes, die Autorin Elke Thomazo beim Drachenmond-Verlag anzutreffen. Elke Thomazo hatte ich vergangenes Jahr im Urlaub kennengelernt. Sie hat bereits das Buch „Die Steinheilerin“ letztes Jahr veröffentlicht. Dieses Jahr kommt sie mit einem neuen Buch „Der nächste Freitag kommt bestimmt“ heraus. Sie hat sich richtig gefreut uns zu sehen. Ein signiertes Exemplar für mich konnte sie mir auch gleich organisieren. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

Unser nächstes Ziel war ein Sektempfang um 16 Uhr beim Piper-Verlag: 20 Jahre Gaby Hauptmann bei Piper gab es zu feiern. Nachdem ich meine Einladung vorlegte, gesellten sich meine Begleitung Gaby und ich zu den wartenden Presseleuten, den Sektgläsern und den Signierexemplaren ihres neusten Buches „Die Italienerin, die das ganze Dorf in ihr Bett einlud“. Nach einer kurzen Ansprache, Fotoshootings und Genuss des Sektes ging es zum Signieren. Gaby und ich waren die 3. und 4. Personen in der wartenden Schlange. Frau Hauptmann hatte für jeden Gast ein paar nette Worte und unterschrieb Autogrammkarte, Zeitschrift und Buch für JEDEN. Zwischen Gaby und Gaby kam es zu einem kleinen und netten Plausch.

Ein zwischenzeitliches Highlight an diesem Tage war der Kauf von 3 Lesebrillen, den wir in  Halle 3.1 unter viel Gelächter zustande brachten. Nachdem Gaby zunächst nicht ganz von einem Kauf zu überzeugen war, fand ich ein Schild mit Aufschrift „3 für 2“. Eine weitere potentielle Kundin gesellte sich dazu. Der Verkäufer machte das Spiel mit und verkaufte unter begleitendem, anhaltendem Protest unsere Kaufargumente. Einen Fünfziger wolle er, egal von wem, Brille teilen könne er ja nicht, wer wie viel zu bezahlen habe, sollten wir doch unter uns ausmachen.  Er legte jeder Brille mit mürrischer Ansage „putzen“ ein Putztuch bei und wir verließen köstlich amüsiert den Stand.

In Halle 4.1 ließen wir dann unseren Messetag beim Kauf von Kalendern ausklingen. Mit richtig guten Rabatten kann man hier tolle Weihnachtsgeschenke finden.

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Samstag, 22.10.2016
Mein Geburtstag! Statt einer Feier hatte ich mir einen Besuch auf der Messe mit einer lieben Freundin und meinem Mann gewünscht. Da mein Mann eine Eintrittskarte gewonnen und meine Freundin zwei Karten von einem Bekannten hatte, konnten wir noch eine Person mitnehmen. Inken gesellte sich dazu. So stiefelten wir zuerst zu viert durch die Hallen. Inken und mein Mann wollten fotografieren…

Das erste Lesezeichen, das mir in die Hand fiel, hatte den Spruch: „Entscheide selbst, wie alt Du bist“. Das ist ein Motto zum Geburtstag!!!!!!!!!!! Ein Foto gemacht, habe ich es mir abends sogleich als Titelbild auf facebook geladen.

Ziel waren an diesem Tag das ARD-Forum, die Agora  und eine Smoothie Vorführung sowie ein Zusammentreffen mit der Autorin Elke Thomazo. Wir haben alles geschafft, dabei habe ich zwischenzeitlich weitere Freundinnen und alte Bekannte wiedergetroffen.

Ich konnte es nicht lassen, den Brillenstand ein weiteres Mal aufzusuchen. Mit einem „Heute kein 3 für 2“ sprach ich den Verkäufer an. Der erkannte mich und gab augenzwinkernd ein  „Ich verkaufe heute 2 für 3!“ von sich….

Bei der Smoothie-Vorführung ergatterten wir trotz zu spät Kommens einen strategisch günstigen Platz. Weil wir uns lautstark über den Geschmack äußerten, bekamen wir fast alle der 4 Testgetränke als erstes. Beim 5. Smoothie versagte die Maschine, so dass wir frühzeitig den Standort wechseln konnten.

Das Interview zwischen Selma Üsük und Doris Gercke (Bella Block Krimis) war sehr informativ. Frau Gercke schreibt ihre Bücher nicht am PC sondern per Hand. Sie bringt immer geschichtliche Ereignisse in ihren Romanen unter. So erfährt man beim Lesen Einiges über die Zeiten, in denen ihre Romane spielen. Nach der Veranstaltung fragte mich Frau Üsük „Sehen wir uns morgen wieder?“ Das fand ich witzig, musste ich aber verneinen. Drei Tage Buchmesse sind genug definitiv genug!

In der Agora, einem Halbzelt auf dem Messegelände, gab es eine Veranstaltung der Zeitschrift „Brigitte“. Zwei Journalistinnen interviewten Nele Neuhaus und das ganze 60 Minuten lang. Wir hatten nur einen Stehplatz, die Heizpilze wärmten uns (ohne Jacken) von vorne, die Menschenmenge von hinten. Direkt vor uns saßen drei ehemalige Mitschülerinnen von mir, die ich Jahre nicht gesehen hatte. Ein sehr nettes Zusammentreffen! Nele Neuhaus plauderte lebhaft und viel aus dem Nähkästchen. Vieles kannte ich bereits, einiges Neue erfuhr ich (auf facebook kommentierte sie meine Buchmessefotos, sie hatte mich auf der Veranstaltung gesehen. Das hat mich sehr gefreut! Als ehemalige Testleserin ihrer selbstverlegten Bücher hatten wir regen Kontakt).

Auf dem Weg ins ARD-Forum traf ich dann noch eine gute Freundin, die mir zwar gerade einen Whatsapp-Geburtstagsgruß geschickt hatte, mich aber dann doch noch persönlich beglückwünschen konnte. Wie schön! Nach diesen zahlreichen Veranstaltungen trafen wir uns wieder zu viert im ARD-Forum und hielten Kaffeeklatsch. Es kam mir vor wie ein Kindergeburtstag (auf der Buchmesse). Als sich dann noch Elke Thomazo dazu gesellte, war die Kaffeetafel perfekt. Leider ging der Tag viel zu schnell zu Ende. Wir mussten uns nach der Kaffeepause leider teilweise voneinander verabschieden.

Um wenigstens einen kleinen Eindruck der Gastländer Niederlande und Flandern zu bekommen, besuchten wir noch schnell die dafür aufgebaute Ausstellung unter dem Dach des ARD-Forums. Hier war es gedämpft ruhig, dunkel und sehr angenehm. Das erste Buch, das ich aus einem Regal zog und aufschlug, hatte auf der aufgeschlagenen Seite die Überschrift „Die Menschenmassen“. Gut erkannt, du Buch! Hut ab! Als ich dann aber beim Durchblättern die Seite aufschlug mit dem Kapitel „Die Ehehölle“, da stellte ich das Buch schnell wieder ins Regal. Irgendwie passt das ja nun so gar nicht zu meinem Leben!  Seltsam, was einem so passiert.

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Fazit:
Eine Buchmesse nach meinem Geschmack: Bunte Fotos, nette Menschen, tolle Gespräche, interessante Interviews, ruhige Plätzchen (Congress Center), neue Verlagskontakte und gaaaaanz viele Eindrücke, die ich in den nächsten Wochen noch verarbeiten muss.

Ich habe es geschafft (was ich mir letztes Jahr nach der Messe vorgenommen habe) offensiver an die ganze Sache heranzugehen und Gelegenheiten zu Gesprächen zu nutzen. Das ist mir doch tatsächlich gelungen und freut mich sehr! Lernfähig!

Viele der Neuerscheinungen waren mir bereits bekannt, in den Büchern ungestört blättern kann man aber hier wirklich am besten.

Wie auch vergangenes Jahr finde ich, dass die Interviews im ARD-Forum immer einen Besuch wert sind. Und wer Ruhe sucht, der ist in der Kalenderausstellung bestens aufgehoben oder im Besitz einer Pressekarte im Congress Centrum. Da kann man dem Trubel entgehen und auch noch den Weg abkürzen, wenn man zu den umliegenden Hallen will.

Frankfurter Buchmesse 2017, ich komme wieder! Und vielleicht fahre ich ja auch einmal zur Leipziger Buchmesse im Frühjahr!

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