Wer ist der Mörder? (Modesto Garcia/Javi de Castro – Illustration)

Comic-Krimis zum Selbstlösen

Ich liebe Rätsel und Krimis, in diesem Buch ist beides vereint.

Beschreibung des Buches:
„Wer ist der Mörder?“ von Modesto Garcia ist bei YES Publishing 2022 mit 222 Seiten als Hardcover erschienen. Auf dem Cover ist ein Schauplatz eines Verbrechens als Comic Bild abgebildet. Das Bild ist dunkel gehalten, nur das Opfer in einer Blutlache ist in leuchtender Farbe dargestellt.

Kurze Zusammenfassung:
In diesem Buch werden 12 „Fälle“ durch ein gezeichnetes Bild dargestellt. Es gilt, durch intensive Betrachtung der Einzelheiten, die auf den Folgeseiten detaillierter dargestellt sind, den Fall zu lösen und den Tathergang zu rekonstruieren.

Mein Leseeindruck:
Das ist ein tolles Buch zum Selbstlösen von Kriminalfällen. Die Zeichnungen sind in Comic-Stil, sie sind sehr detailliert und sie „erzählen“ förmlich eine Geschichte, man muss nur genau hinschauen.

Schon nach dem ersten Fall hat man ein Gespür davon, was man  bei den Fällen besonders beachten muss. Dabei geht es um versteckte, verschlüsselte Hinweise, die entweder aus der Zeichnung „abzulesen“ sind, die man aber auch z.B. mit Hilfsmitteln, wie dem Smartphone abhören kann.

Da gibt es manches Mal eine Internetseite, die man aufrufen muss, einen QR-Code zum Scannen oder ähnliches. So wird das Rätseln interaktiv.

Kommt man nicht weiter, findet man einige Lösungshinweise in Spiegelschrift auf Folgeseiten des Fall-Bildes.

Glaubt man den Fall gelöst zu haben, so kann man sich die Schritt für Schritt Lösung und den rekonstruierten Tathergang zu Gemüte führen.

Mir hat das Rätseln der Fälle Spaß bereitet – auch wenn ich die Krimis nicht komplett ohne Lösungshilfen aufklären konnte, so hat es meinen Blick auf die versteckten Hinweise geschärft und ich habe mich gefreut fast immer auf der richtigen Spur gewesen zu sein.

Fazit:
Ein schön gestaltetes Buch zum Krimirätseln, das man alleine, aber auch zu mehreren (dann vielleicht als Spiel) nutzen kann. Das Buch eignet sich für Jugendliche als auch für Menschen, die gerne rätseln und sich dabei der unterschiedlichsten Lösungsansätze bedienen können. Prima auch als Geschenk geeignet.

Bewertung: ***** von *****

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Wir informieren uns zu Tode (Gerald Hüther/Robert Burdy)

Wie wir der Informationsflut entkommen können

Gerade nach dem 24.02.2022 musste ich erkennen, dass mich zu viele Informationen täglich, ja fast minütlich, in Form von Push-Meldungen oder Mails erreichten. Ich habe sie dann kurzerhand sehr radikal reduziert und fahre damit seitdem sehr gut. Wie aber kann man im Alltag die notwendigsten Informationen filtern, die Erkenntnis versprach ich mir von diesem Buch.

Beschreibung des Buches:
„Wir informieren uns zu Tode“ von Gerald Hüther und Robert Burdy ist 2022 als Hardcover im Herder Verlag mit 239 Seiten erschienen. Das Cover ist eher schlicht gehalten, es zeigt die Portraits der Autoren auf grauem Hintergrund.

Kurze Zusammenfassung:
Die Autoren Gerald Hüther, Hirnforscher (Neurobiologe) und Verfasser zahlreicher Bücher und Robert Burdy, Journalist befassen sich in diesem Buch in drei Kapiteln mit dem „Absturz“, dem „Reset“ und dem „Neustart“ der Informationsflut. Wie gehen wir am besten damit um, was für Konsequenzen ziehen wir daraus und was brauchen wir als Menschen, um unser Leben selbst zu gestalten – ohne den Zwang der Außenwelt.

Mein Leseeindruck:
Im Alltag werden wir mit Informationen zugeschüttet. Folgt man in den Sozialen Medien zahlreichen Accounts, so bekommt man immer mehr ähnlicher Seiten in den Fokus, die derer ähneln, die man schon „abonniert“ hat. Die Einflussnahme nimmt immer größere Züge an. Wer hier nicht den Stecker zieht oder mit gesundem Menschenverstand an die Sache geht, der ist verloren…

Die Autoren beleuchten hier viele Bereiche, die uns im Alltag begegnen. Man bekommt hier den Spiegel vorgehalten und macht sich wirklich Gedanken, wohin das noch führen soll.

Mir gefällt an diesem Buch, dass hier zwei Autoren unterschiedlichsten beruflichen Hintergrunds ihre Vorstellung von einem „unverwickelten“ Gehirn zusammengetragen und dargestellt haben.

Letztendlich geht es doch darum, dass man als Mensch sich seines eigenen Verstandes bedienen solle. Dem einen gelingt das früher im Leben, der anderen später. Schon im Kindesalter werden hier oftmals die Weichen gestellt. „Man“ will gefallen und macht, was die Eltern/Lehrer von einem erwarten. Hat man sich davon befreit, lebt es sich oftmals leichter, freier und unbeschwerter.

Fazit:
Mich hat das Buch berührt, es hat mir den Spiegel vorgehalten – mich angehalten, meinen Alltag zu überdenken. Mein Lieblingszitat aus diesem Buch: „Es beginnt ja bereits mit einem Lächeln, das wir einem anderen Menschen schenken. Und das enthält mehr Informationen als tausend Worte“.

Bewertung: **** von *****

Die Braubachstraße (Dagmar Priepke)

Die kulturell lebendige Straße im Herzen von Frankfurt

Seit 25 Jahren arbeite ich quasi um die Ecke der Braubachstraße u.a. deshalb habe ich einen ganz besonderen Bezug zu diesem Buch.

Wer auf der Suche nach einem Reiseführer für Frankfurt ist oder nach einem Weihnachtsgeschenk für Frankfurt Fans sucht, der kann an diesem Buch nicht vorbeigehen. Die Autorin Dagmar Priepke, auch als Stadtführerin unterwegs, hat hier eine der lebendigsten Straßen Frankfurts beschrieben, die sich angrenzend an der neuen Altstadt Frankfurts befindet.

Beschreibung des Buches:
„Die Braubachstraße“ ist 2022 im axel dielmann – verlag als Hardcover erschienen. Das Buch hat 176 Seiten. Auf dem Titelbild ist die Braubachstraße in östliche Richtung abgebildet. Im unteren Bereich findet man einige Bilder aus dem Buch.

Kurze Zusammenfassung:
Das Buch beschreibt die Straße, ihre Menschen und Häuser. Neben städtebaulichen Informationen und Geschichten portraitiert Dagmar Priepke in jeweils einem Kapitel jedes einzelne Haus/Hausnummer der Braubachstraße. Am Ende des Buches gibt es noch Infos und Tabellen.

Mein Leseeindruck:
Schon beim Blättern fällt auf, dass das Buch von seinen Bildern von den Menschen und den Häusern, die man in der Braubachstraße entdecken kann, lebt.

Was mir bei diesem Buch aber ganz besonders auffällt, ist der Sprachstil, der mir sehr gefällt. Hier merkt man, dass Dagmar Priepke als Stadtführerin genau hinschaut und alles erklärt, was zu sehen ist. Auch die Hintergründe, die Geschichten um die Menschen und Häuser erzählt sie ganz wunderbar.

Wer als Tourist die neue Altstadt besucht, der kann sich mit diesem Buch auf Spurensuche in der angrenzenden Braubachstraße machen, flanieren, schauen, einkehren, gut essen und Menschen beobachten.

Mich haben die Beschreibungen gefesselt. Noch nie habe ich mir diese Straße so genau angeschaut, obwohl ich seit mehr als 25 Jahren um die Ecke arbeite, manch eine Mittagspause mich durch die Straße schlendern ließ – aber mir fehlten die Geschichten dazu. Hier habe ich sie – ich werde mich mit diesem Buch auf den Weg machen und mir die Häuser mit ihren Menschen einmal ganz genau anschauen.

Fazit:
Das Buch ist ein wunderbares Geschenk – für die Straße und ihre Menschen – und ganz besonders für Menschen, die die Stadt Frankfurt am Main lieben – sei es als Besuchende oder als Einheimische.

Düstersee (Elisabeth Herrmann)

Solider Kriminalroman – ein neuer Vernau Fall

Dies ist der 7. Fall des Anwalts Joachim Vernau. Bisher habe ich nur einen Fall aus dieser Reihe gelesen.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Düstersee“ ist im Goldmann-Verlag im August 2022 als Taschenbuch mit 460 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild sind ein See, eine alte Villa und ein rot gefärbter Himmel zu sehen. Alles wirkt düster und geheimnisvoll.

Kurze Zusammenfassung:
Joachim Vernau ist eingeladen in der Uckermark im Bootshaus der Villa des Philosophieprofessors Christian Steinhoff ein paar Urlaubstage zu verbringen. Doch kurz nach seiner Ankunft findet Vernau die Leiche Steinhoffs. Als dann auch noch eine junge Frau des Ortes tot aufgefunden wird, stürzt sich Vernau in die Ermittlungen…

Mein Leseeindruck:
Irgendwie hatte ich die letzten Wochen im Übergang zum Herbst eine leichte Leseblockade. In den Sommermonaten wecken mich an den Wochenenden die Sonnenstrahlen, im Herbst bleibt es lange dunkel, so dass das morgendliche Lesen an Samstagen und Sonntagen dann doch recht kurz ausfiel.

Der Krimi konnte mich zudem zu Beginn nicht so richtig fesseln. Nachdem ich mich aber dann eingelesen hatte, tauchte ich immer tiefer in die Geschichte ein. Er ist aus der Sicht Vernaus geschrieben, nur einige wenige Kapitel sind es nicht.

Durch die Erzählweise ist man beim Lesen nah an der Ermittlungsarbeit und hat Teil an Vernaus Privatleben, was so manche lustige Überraschung bereithält. Auch Vernaus Mutter wird in die Geschehnisse in Düstersee hineingezogen, hat sie doch einen Aufenthalt mit ihrer Mitbewohnerin, die eine Beziehung zu Düstersee hat, in diesem düsteren Ort geplant.

Im Laufe des Krimis kristallisiert sich heraus, dass vieles mit einem Brand 10 Jahre zu vor zu tun hat. Ist Vernau einer Familientragödie auf der Spur? Oder geht es hier um weit mehr – den Spekulationen um Häuser und Grund und Boden in der Uckermark?

Die Autorin hat die Spuren gut gelegt, hier einige Verdächtige präsentiert und einen charismatischen Anwalt erfunden, der auch in diesem Fall wieder seine besondere Fähigkeiten in Recherche und Ermittlungsarbeit zeigt.

Fazit:
Mich hat der Krimi sehr gut unterhalten. Auch wenn ich bisher nur einen „Vernau-Fall“ gelesen habe, so war das hier kein Problem. Man kann diesen Krimi auch ohne die Vorgänger zu kennen lesen.

Bewertung: **** von *****