Lebensbeichten von Powerfrauen
Fay Weldons Roman „Spa Geflüster“ umfasst 462 Seiten. Er ist aufgeteilt in 33 Kapiteln. In dem Roman geht es um Frauen, die Weihnachten und Neujahr in einem Wellness-Hotel verbringen und sich bei Kaviar und Champagner ihre Lebensgeschichten erzählen. Das Titelbild zeigt einige Damen in leichter Bekleidung in einem Spa.
Inhalt:
Die einzelnen Kapitel des Buches sind abwechselnd in der Ich-Form aus Sicht der Hauptprotagonistin Phoebe Fox und jeweils aus der Sicht der einzelnen Power-Frau erzählt.
Im Hotel treffen sich folgende Frauen:
Trophäenfrau
Vortragsreisende
Journalistin
Gehirnchirurgin
Richterin
Wetterfee
Verschwörungstheoretikerin
Fingernagelstylistin
Psychoanalytikerin
Unternehmerin
Hypothekenmaklerin
Drehbuchautorin
Exfrau des Pfarrers
Stiefmutter
Jede erzählt ihre Lebensgeschichte auf eine andere Art und Weise. In fast allen Fällen geht es um Liebe, Zusammenleben mit einem Partner, Karriere, Trennung, Kinder und ähnliches.
Die Geschichten wirken meist ziemlich skurril. Im Inhalt sehr übertrieben und manchmal sehr an den Haaren herbeigezogen. Trotzdem nicht uninteressant. Die Damen sind unterschiedlichen Alters, Schönheit und Bildung und haben dementsprechend sehr verschiedene Lebensgeschichten.
Während ihres Aufenthaltes im Wellness-Hotel kommt es zu einigen Pannen, da die Örtlichkeit offensichtlich kurz vor dem Aus steht und im Laufe der Geschichte das Personal das sinkende Schiff verlässt.
Fazit:
Ich hatte mir von dem Buch eine runde, vollständige Geschichte rund um den Aufenthalt der o.g. Damen in einem Spa versprochen. Doch die einzelnen Lebensgeschichten der Damen erinnern eher an ein Buch mit mehreren Kurzgeschichten. Es kommt kein strikter Handlungsverlauf zustande. Zwischenzeitlich war ich nahe dran aufzugeben, es hat mich aber interessiert, wie der Urlaub endet.
Wer keine runde Geschichte erwartet, sondern den typischen bissigen Schreibstil von Fay Weldon liebt ist hier gut bedient. Mich hat das Ganze leider nicht so überzeugt. Ich hätte für einen Kaminabend einen durchgängigen Roman vorgezogen.
Bewertung: ***