Aktuell, spannend und mit Lokalkolorit
Krimis aus dem Rhein-Main-Gebiet ziehen mich magisch an. Wenn dann auch noch der Ermittler fast um die Ecke wohnt, dann muss ich diesen Krimi lesen.
Beschreibung des Buches:
„Patientenrache“ von Olaf Jahnke ist 2016 im Grössenwahn-Verlag als Taschenbuch mit 283 Seiten erschienen. Es ist der zweite Krimi um den Ermittler Roland Bernau. Auf dem Titelbild sieht man schemenhaft eine Menschenkette aus drei Personen. Am oberen Rand trieft offensichtlich Blut in das Bild, was den Inhalt des Krimis ganz gut widerspiegelt.
Der Autor Olaf Jahnke ist Kameramann und Reporter beim Hessischen Rundfunk. Er lebt im Rhein-Main-Gebiet.
Kurze Zusammenfassung:
Der Privatermittler Roland Bernau, Ex-BKA-Fahnder, wird von einer Versicherung engagiert. Er soll aufklären, weshalb zwei Mitarbeiter brutal zusammengeschlagen wurden. Während seiner Recherchen bekommt er Einblicke in die unterschiedlichsten Interessen rund um das Gesundheitswesen: Versicherungen, Ärzte, Patienten und die Justiz liefern sich einen regen Schlagabtausch. Da bleibt der Mensch mit seinem Schicksal schnell auf der Strecke.
Mein Leseeindruck:
Olaf Jahnke lässt seinen Ermittler erzählen. So ist man als Leser ganz tief in der Geschichte drin, es gibt keine komplizierten Rückblicke. Seine kurzen, prägnanten Sätze und seine gute Beobachtungsgabe machen diesen Krimi zu einem kurzweilig Lesevergnügen. Zuweilen ist der Krimi sehr temporeich und durchweg spannend.
Der Ermittler Roland Bernau war mir schon im ersten Fall als sympathischer Zeitgenosse aufgefallen. Seine meist unkonventionelle Art die Dinge anzupacken, nicht lange zu überlegen und schnell zu handeln gefällt mir. Dass neben seiner Arbeit auch sein Privatleben „stattfindet“ mag ich auch. Für mich gehört das einfach zu dieser Art Krimi dazu.
Seine Beziehung zu einer Journalistin, die sich in einer Reha befindet, erlebt ein ständiges Auf- und Ab. Wenn Roland Bernau unterwegs im Rhein-Main-Gebiet ist, kommt mir alles sehr vertraut vor. Besonders die Beschreibungen seines Heimatstädtchens finden bei mir eine besondere Begeisterung. Offensichtlich scheint er bei mir fast um die Ecke zu wohnen.
Die Tatortszenen sind in diesem Krimi etwas blutiger als man das vom ersten Fall gewohnt war. Trotzdem geht es auch hier wieder eher um die Ermittlungsarbeit. Hier hat Olaf Jahnke offensichtlich wieder sehr gut recherchiert. Privatisierung der Krankenhäuser, ärztliche Fehler und das Schicksal der Patienten und ihrer Angehörigen werden in diesem Krimi ziemlich intensiv beleuchtet.
Fazit
Auch der zweite Fall des Privatermittlers Roland Bernau konnte bei mir Punkten. Spannend, rasant mit kurzen und knackigen Sätzen und einem Privatleben des Ermittlers in der Kulisse des Rhein-Main-Gebietes – so mag ich Krimis.
Der Krimi kam auch bei meinem Mann gut an. Er hat ihn bereits kurz nach dem Erscheinen im Urlaub verschlungen.
Bewertung: ““‘