Schwedenkrimi mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen und geschichtlichem Hintergrund
Beschreibung des Buches:
Der schwedische Krimi „Die Eishexe“ von Camilla Läckberg ist im Ullsteinbuch-Verlag 2018 erschienen. Er gehört zu einer Reihe von Krimis um den Kommissar Patrik Falck und seiner Frau Erica, einer Autorin, im kleinen schwedischen Fischerdorf Fjällbacka. Das Buch umfasst 752 Seiten.
Das Titelbild ist passend zu den neueren Krimis dieser Krimireihe (10. Fall) um den Kommissar Patrik Falck und passend zum Inhalt ausgewählt. Es zeigt einen fast abgestorbenen Baum im Nebel in einer eisigen Landschaft.
Kurze Zusammenfassung:
Ein Mädchen wird vermisst und tot aufgefunden, genau an der Stelle, an der auch 30 Jahre zuvor ein kleines Mädchen tot entdeckt wurde. Die damals 13jährigen verdächtigen Mädchen halten sich mittlerweile wieder in Fjällbacka auf. Haben sie auch jetzt etwas mit dem Tod dieses Mädchens zu tun?
Mein Leseeindruck:
Bisher haben mir die Krimis von Camilla Läckberg immer recht gut gefallen, an diesem Buch, das ja auch ausgesprochen viele Seiten hat, habe ich mehrere Wochen mit Unterbrechung gelesen.
Im Krimi gibt es regelmäßig Rückblicke auf ein Geschehen 30 Jahre zuvor und um die „Eishexe“ im 17. Jahrhundert. Teilweise ähneln sich die Fälle. Zunächst war mir nicht klar, was die Rückblicke in das 17. Jahrhundert mit dem eigentlichen Krimi zu tun haben sollten, (ein Hinweis findet sich am Ende des Krimis).
Viele der Protagonisten waren mir aus den älteren Krimis schon bekannt, wie die Ermittler Melberg, Patrik und dessen Frau Erica, die Autorin. Sie ist es, die in dieser Krimi-Reihe immer wieder die entscheidenden Hinweise zur Lösung der Fälle durch ihre Buchrecherchen findet. In diesem Fall schreibt sie an einem Buch über den Tod des kleinen Mädchens 30 Jahre zuvor.
Der Krimi beginnt geheimnisvoll. Es gelingt der Autorin immer wieder Spuren zu legen, die sie gut am Ende der Geschichte wieder zusammenfügt. Neben den Rückblicken in das 17. Jahrhundert, hier die Hexenverbrennung, fließen auch aktuelle Themen wir z.B. Flüchtlingsleben und -unterbringung in Schweden in diesen Krimi ein.
Der Sprachstil der Autorin bzw. die Übersetzung gefällt mir. Sie schreibt sehr bildhaft, so dass man sich die Szenen sehr gut vorstellen kann. Gerne würde ich deshalb auch einmal in dieses kleine Örtchen Fjällbacka reisen und mich auf die Spuren der Autorin Erica machen.
Mir gefällt auch, dass das Familienleben von Patrik und Erica eine Rolle in den Krimis erhält. Man erfährt so auch doch einiges über die Rollenverteilung und das Familienleben in Schweden und die Personen wachsen einem von Fall zu Fall ans Herz.
Alles in allem fand ich diesen Krimi spannend, aber eindeutig zu langatmig und die vielen Rückblicke haben mich eher verwirrt als dass sie für mich in die aktuelle Handlung hineingepasst hätten.
Fazit:
Wer Krimis liebt und Informationen zu geschichtlichen Hintergründen der Hexenverfolgung in Schweden im 17. Jahrhundert nicht abgeneigt ist, sich nicht durch verschiedene Zeitebenen verwirren lässt – und dicke „Schwarten“ mag, der sollte diesen Krimi lesen. Mir war er alles in allem zu langatmig.
Bewertung: *** von *****