Apfelwein trifft Weissbier (Andrea Habeney)

Jenny Beckers sechster Fall

DSC_0513

Ich habe schon einige Krimis von Andrea Habeney mit ihrer Kommissarin Jenny Becker gelesen und freue mich immer wieder, wenn es einen neuen Fall gibt. Gerade Krimis mit Lokalkolorit gefallen mir – und wenn sie dann noch im Rhein-Main-Gebiet spielen, dann lese ich sie besonders gerne.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Apfelwein trifft Weissbier“ von Andrea Habeney ist 2015 im CONTE-Verlag als Taschenbuch erschienen. Das Buch hat 233 Seiten. Es handelt sich hier um den sechsten Fall um die Kommissarin Jenny Becker aus Frankfurt am Main. Das Titelbild ist in leuchtendem Blau gehalten. Im oberen Teil ist ein Teil der Frankfurter Skyline (im Vordergrund die neue EZB) und im unteren Teil eine Berg- und Seenlandschaft (Bayern) zu sehen. Der Titel als auch das  Cover weist auf die unterschiedlichen Ermittlungsörtlichekeiten hin.

Kurze Zusammenfassung:
Die Kommissarin Jenny Becker macht mit ihrem Freund Staatsanwalt Biederkopf Urlaub im Bayrischen Wald. Als sie in einem Silberbergwerk einer Trauung beiwohnen wollen, finden sie einen Toten in einem versteckten Teil der Höhle. Es ist der Bräutigam. Ungewollt ist Jenny plötzlich in Ermittlungsarbeiten verstrickt. Zuhause angekommen erwartet Jenny ein weiterer Todesfall im Vordertaunus. Kurze Zeit später wird eine Tote auf einer Bank im Palmengarten gefunden. Irgendwie scheinen die drei Todesfälle miteinander zu tun zu haben.

Mein Leseeindruck:
Mich hat zuerst das Titelbild sehr angezogen. Ich finde es sehr gelungen. Auch der Titel macht neugierig auf diesen Krimi, wobei die „Nationalgetränke“ hier weniger eine Rolle spielen, trotzdem ist der Hinweis auf einen „länderübergreifenden“ Krimi doch sehr deutlich.

Mir gefällt die unkonventionelle Art in der Jenny ermittelt. Sie hat ein tolles Team, das sehr sympathisch wirkt. Während man zu Beginn des Krimis meinen könnte, ihre Liebesbeziehung zum Staatsanwalt würde mehr in den Vordergrund treten, so ist im fortlaufenden Fall der Fokus mehr auf die Ermittlungsarbeit gerichtet.

Besonders schön finde ich in diesem Regionalkrimi, dass ich die meisten Lokationen ganz gut kenne und ich deshalb alle Szenen sehr gut vor Augen habe. So bin ich beim Lesen meist mitten im Geschehen. Wie auch in den Vorgängerfällen sind die Tatortszenen nicht zu grausam, es geht, wie immer, eher um die Ermittlungsarbeit.

Die Autorin scheint sich gut mit der medizinischen Materie auszukennen, zumindest deuten die expliziten Erklärungen zu einigen Arzneimitteln daraufhin.

Der Fokus in den einzelnen Kapiteln ist immer auf Kommissarin Jenny Becker, so hat man als Leser keinen „Vorsprung“ und kann „mitraten“. Auch in diesem Krimi entfallen komplizierte und verwirrende Rückblicke und es gibt nicht zu viele Akteure.

Hinweis:
Man muss die fünf früheren Fälle nicht gelesen haben, um in diesen Krimi einzutauchen.

Fazit
Ein weiterer spannender Fall um die Kommissarin Becker. Mir hat der Krimi gut gefallen!

Bewertung: ****

Werbung

Finian Blue Summers (Emma C. Moore)

Gefühlvolle Geschichte

Finian_Blue_Summers

Ich durfte dieses Buch vorab lesen.

Beschreibung des Buches:
„Finian Blue Summers“ von Emma C. Moore ist im August 2016 erschienen. Als Taschenbuch umfasst es 278 Seiten.  Das Titelbild ist hell gehalten, mit blauer und roter Schrift prangt der Titel auf dem Cover, ein Haus, ein Fahrrad und eine Geige sind abgebildet. Sie stehen im direkten Bezug zum Inhalt.

Kurze Zusammenfassung:
In einer Klinik trifft die junge Geigerin Rayne auf FInian, der hier ein Praktikum absolviert. Rayne soll sich hier erholen, sie ist ein gefeierter Geigenstar, doch jetzt hat sie beschlossen, sich in Schweigen zu hüllen. Zu sehr bestimmt ihr dominanter Vater ihr Leben. Finian ist fasziniert von Rayne und so kommt es, wie es kommen muss. Sie fühlen sich zueinander hingezogen. Deshalb fliehen sie aus der Klinik und reisen nach Tennessee in das Haus der Großmutter, das Rayne von ihr geerbt hat. Alles scheint ein gutes Ende zu nehmen…

Mein Leseeindruck:
Das Buch birgt eine gefühlvolle Geschichte: Eine junge Frau, die sich in Schweigen hüllt. Ein junger Mann, der sich von der zerbrechlichen, aber zunächst sehr sturen Frau, angezogen fühlt.

Die Geschichte wird aus Sicht der zwei Protagonisten erzählt. So erlebt man beim Lesen die Gedanken und Gefühle von Rayne und Finian hautnah mit. Es ist zunächst ein Spiel, das die Zwei miteinander spielen. Als Rayne endlich zutrauen zu Finian erlangt, kann sie sich öffnen, sprechen und ihm ihre Geschichte erzählen.

Nachdem Finian Rayne Vertrauen erlangt hat, unterstützt er sie, wo er nur kann. Eine Liebesgeschichte beginnt…

Man taucht beim Lesen schnell in die Gedankenwelt der beiden ein. Auch wenn es für mich beim Lesen erst ein wenig ungewohnt war, so habe ich doch schnell in diesen Schreibstil hineingefunden. Die Geschichte um das eingeengte und bestimmte Leben der jungen Geigerin hat mich doch auch ein wenig an den Stargeiger David Garrett erinnert.

Das Buch ist sehr gefühlvoll geschrieben, aber auch spannend, denn man fragt sich die ganze Zeit, wie kann sich Rayne endgültig von der Dominanz ihres Vaters befreien und ein selbstbestimmtes Leben leben. Wird es ihr zusammen mit Finian gelingen? Oder geht der blaue Sommer vorbei…

Fazit:
Ein ruhiges, gefühlvolles, aber auch spannendes Buch.

Bewertung: *****

G E W I N N S P I E L

Es gibt ein Hardcover mit Signatur von diesem Buch zu gewinnen.

Das Gewinnspiel ist beendet. Die Gewinnerin ist benachrichtigt. Vielen Dank für die rege Teilnahme!

Die Villa des Paten (Krimikartenspiel)

Kleines Strategiespiel für Teamplayer

DSC_0349

Wir spielen gerne Gesellschaftsspiele mit Freunden, Familie oder auch einfach einmal zu zweit. Da wir auch gerne Krimis lesen, machte uns die Spieleaufmachung neugierig. Jetzt konnten wir dieses Spiel testen.

Beschreibung:
„Die Villa des Paten“ ist ein Krimi-Kartenspiel für Teamplayer bzw. für eine Gruppe. Das Spiel wird in einer handlichen Karton-Packung angeboten ( 181 g, 11,5 * 3 * 18,5cm). Sie hat eine Reisespielformatgröße. Die Packung ist in schwarz gehalten, auf dem Packungsdeckel ist eine Villa abgebildet, der Titel prangt in roter Farbe darauf. Mit dieser Farbgebung hat das Spiel einen Wiedererkennungswert für das Genre Krimispiel.

Anzahl der Spieler:
2-4

Alter:
ab 10 Jahre

Inhalt:
54 farbige Polizei-Karten (rote Waffe, blaues Polizeiauto, grüne Dienstmarke, gelbe Handschellen), 1 Einsatzleiter-Karte mit Stand-Fuß, 4 Paten-Karten, 20 Leibwächter Karten, Spielanleitung

Die unterschiedlichen Kartenarten haben verschiedene Größen und Kartenrücken, so lassen sie sich gut voneinander unterscheiden. Sie sind krimi-passend und liebevoll gestaltet. Leider gibt es in der Packung keine Einteilung, so dass die verschiedenen Kartenarten wild durcheinanderfallen, wenn man das Spiel transportiert. Hier können Gummis eventuell Abhilfe schaffen.

Die Spielanleitung besteht aus einem farbigen Heft in Größe des Spielkartons. Die Anleitung umfasst 16 gut bebilderte und erklärende Seiten. Die Kurzregeln sind auf der Heftrückseite formuliert, das ist recht hilfreich zum Auffrischen der Regeln, wenn man das Spiel längere Zeit nicht gespielt hat. Beim ersten Blick auf die Anleitung erscheint einem das Spiel etwas kompliziert, hat man aber eine erste Spielrunde mit Parallellesen der Spielanleitung absolviert, dann braucht man diese nur noch zum Nachschlagen. Die Regeln sind recht einfach.

Spielablauf:
Alle Spieler bilden ein Team. Ziel ist es, den Paten zu festzunehmen, dieser liegt als Spielkarte zuunterst auf der Spielfläche (Tisch). In einem vorgegebenen Muster liegen 13 Leibwächterkarten auf dem Paten verteilt. Auf der Rückseite dieser Leibwächterkarten sind Symbole und eine Zahl abgebildet.
Die Spieler erhalten eine bestimmte Anzahl von Polizei-Karten (die Anzahl ergibt sich aus der Summe der Zahlen auf den 13 Leibwächtern und aus dem ausgewählten Schwierigkeitsgrad, siehe Spielanleitung). Diese Karten werden gleichmäßig auf die Spieler aufgeteilt. Vier Karten legt jeder Spieler vor sich aufgedeckt auf, der Rest wird als Kartenstapel ebenfalls vor jedem Spieler abgelegt.
Jetzt muss Runde für Runde jeweils eine Leibwächterkarte „gefasst“ werden. Man einigt sich auf einen Einsatzleiter und die erste Leibwächterkarte, dreht diese um und versucht gemeinsam die dort abgebildeten Polizeikarten (Waffe, Polizeiauto, Dienstmarke oder Handschellen in unterschiedlichen Reihenfolgen und Anzahlen) aus den eigenen Polizeikarten zusammenzustellen, heißt, jeder Spieler legt (einer nach dem anderen) eine oder mehrere Karten in der Reihenfolge der Abbildungen auf der Leibwächterkarte ab. Dabei kann der Spieler eine oder zwei gleiche Karten ablegen oder passen. Eine abgelegte Karte wird ersetzt aus dem nicht ausgelegten Kartenstapel, den jeder Spieler vor sich hat. Wurde der Leibwächter „festgenommen“, so erhält die Spielgruppe eine Bonuskarte aus den abgelegten Karten zurück. Hier muss sich die Gruppe einigen, wer die Bonuskarte erhält, wenn alle Spieler immer noch 4 Karten vor sich liegen haben. Hat ein Mitspieler weniger als 4 Karten (durch Ablage eines Paares), erhält dieser die Bonuskarte. Als Team hat die Gruppe gewonnen, wenn sie letztendlich mit ihren Polizeikarten den Paten „festnehmen“ kann.

Mein Eindruck:
Die Spielebox beinhaltet eine gut Spielanleitung, die leicht verständlich und mit guter Bebilderung punktet. Die Spielkarten sind schön gestaltet. Das Ziel, als Team den Paten festzunehmen, fördert die Kommunikation der Spieler untereinander. Die Gruppe muss diskutieren, einen „Plan haben“ (welche Karte bietet sich zum Auslegen an) und im Team arbeiten. Hier geht es weniger um Kombinationsgabe als um Strategie.

Wir haben das Spiel zu zweit gespielt. Schon hier gab es die eine oder andere Diskussion, mit welcher Strategie welche Karten gelegt oder vielleicht nicht ausgelegt werden. Die ca. 30 Minuten Spielzeit pro Einsatz können wir bestätigen. Die verschiedenen Schwierigkeitsgrade des Spieles machen es bei jeder Spielrunde spannender. Denn es ist nicht immer sicher, dass man den Paten „festnehmen“ kann, bei ungünstig gespielten Karten, kann es passieren, dass man zum Spielende hin keine Karten mehr zur Verfügung hat bzw. die richtigen Karten fehlen. Dann ist das Spielziel nicht erreicht.

Fazit
Wer ein Spiel sucht, um eine Gruppe zum Kommunizieren anzuregen, der findet hier ein kleines Strategiespiel in Reiseformatgröße. Die Regeln sind schnell verinnerlicht und die verschiedenen Schwierigkeitsgrade können die Gruppe zu einem „mehr“ anspornen, in seiner Reiseformatgröße auch als  Mitbring-Spiel sehr gut geeignet.

Bewertung: ****

Ich bedanke mich bei dem Gmeiner Verlag! Er hat mir (zusätzlich zu diesem Rezensionsexemplar) ein Spiel zum Verlosen bereitgestellt. Hierzu gibt es in den nächsten Tagen ein Gewinnspiel, das ich dann unter der Rubrik „Gewinnspiele“ starten werde.

Ein Buchladen zum Verlieben (Katarina Bivald)

„Es gibt immer einen Menschen für jedes Buch. Und ein Buch für jeden Menschen.“ Zitat aus dem Roman

DSC_0347

Alles was mit Büchern zu tun hat, weckt mein Interesse. So fand dieses Buch einen kurzen Weg zu mir, denn schon das Titelbild zog seine vollständige Aufmerksamkeit auf mich.

Beschreibung des Buches:
„Ein Buchladen zum Verlieben“ ist 2016 als Taschenbuch im btb-Verlag erschienen. Der Roman hat 446 Seiten.  Das Titelbild zeigt ein Schaufenster einer gemütlichen Buchhandlung mit antikem Charme. Ich finde das Cover sehr ansprechend.

Kurze Zusammenfassung:
Nach einer mehrjährigen Brieffreundschaft mit einer alten Dame aus Amerika, beschließt die ehemalige Buchhandlungs-Mitarbeiterin Sara aus Schweden, ihre Freundin Amy Harris in ihrem Heimatdorf Broken Wheel, Iowa zu besuchen. Leider wird Sara nach ihrer Ankunft nicht, wie verabredet, abgeholt. Es stellt sich heraus, dass Amy verstorben ist. Um Sara den Aufenthalt in dem beschaulichen Städtchen trotzdem so angenehm wie möglich zu gestalten, kümmert sich der halbe Ort um die junge Frau. Sara möchte etwas von der Gastfreundschaft zurückgeben und eröffnet mit Amys Hinterlassenschaft eine kleine Buchhandlung. Doch wie soll es weitergehen, wenn ihr Visum abgelaufen ist? Darüber machen sich viele Gedanken und hecken einen geheimen Plan aus…

Mein Leseeindruck:
Von Anfang an hat mich dieses Buch fasziniert. Das Buch beginnt mit einem Brief der alten Dame an Sara, wie auch viele weitere Kapitel mit Briefen von Amy an Sara starten. Die Freundschaft hat sich über das Thema Bücher entwickelt. Man tauschte sich über verschiedene Bücher – und auch die Bücher untereinander – aus.

Als Sara dann in Broken Wheels ankommt und nicht abgeholt wird, denkt man zunächst, dass es sich bei der Briefeschreiberin vielleicht um einen Fake gehandelt haben könnte. Schnell wird klar, dass es Amy wirklich gab. Sehr rührselig wirkt das ganze schon, als sich die halbe Dorfgemeinschaft um Saras Wohlbefinden bemüht. So darf sie in Amys Haus wohnen, bekommt einen Chauffeur und wird von dem ein oder anderen immer wieder eingeladen und verköstigt.

Gerade diese wunderbare Gemeinschaft in dem kleinen Ort hat etwas, was man in der heutigen Zeit nicht immer erleben kann. Es erscheint zuweilen etwas übertrieben, lässt einen aber beim Lesen einfach wunderbar eintauchen. Auch wenn sich das Buch an manchen Stellen etwas in die Länge zieht, so lässt es einen aber auch nicht los. Man möchte doch wissen, ob es Sara in dem Ort hält.

Die Szenen, in den Sara im Schaufenster sitzt und liest, sind einfach die schönsten. Hier kann man erleben, dass ein Mensch so tief in ein Buch eintauchen kann, dass er von allen äußeren Einflüssen gar nichts mehr mitbekommt: Die Leute beobachten Sara, aber sie liest einfach weiter.

Wunderbar finde ich auch die Aktionen, die die Gemeinschaft im Ort zustande bringt, um Leben in den kleinen Laden zu bekommen. Manch einer greift tatsächlich zum ersten Mal zu einem Buch und schmökert. Trotzdem gibt es auch die Skeptiker, nicht alles läuft nach Plan.

Die großen und kleinen Geheimnisse, die die Menschen so mit sich herumtragen, finden auch hier in diesem Roman ihren besonderen Platz. So geht es in diesem Roman nicht nur um Sara, sondern auch um die verschiedensten Frauen und Männer die sich manchmal heimlich, manchmal ganz offensichtlich zueinander hingezogen fühlen, denen es aber oftmals am Mut fehlt, ihre Gefühle an der richtigen Stelle zu zeigen.

Der Höhepunkt des Buches ist dann tatsächlich der Plan, den die Gemeinschaft ausheckt, um Saras Bleiben durchzusetzen.

Mein Lieblingsspruch aus diesem Buch:
Es gibt immer einen Menschen für jedes Buch. Und ein Buch für jeden Menschen.

Fazit:
Das Buch geht unter die Haut. So viel Liebenswürdigkeit, so viel Zusammenhalt , so viel Liebe und so viele Bücher! Ein besonderes Buch für alle Bücherfans. Ein prima Buch zum Verschenken.

Bewertung: *****

101 Frauenorte in Frankfurt (Sabine Börchers)

Nicht nur für Frauen

DSC_0511

Seit fast drei Jahrzehnten arbeite ich in der Innenstadt von Frankfurt am Main, da sieht man so einiges an Bauwerken verschwinden, neue entstehen und einige, die bleiben. Manch ein Bauwerk sieht man jeden Tag, macht sich aber über seine Entstehung oder Bedeutung keine Gedanken. Andere wiederum sind einem bisher nicht aufgefallen, obwohl sie vielleicht eine geschichtlich interessante Bedeutung haben. ..

Beschreibung des Buches:
Das Buch „101 Frauenorte in Frankfurt“ ist 2016 im Societäts-Verlag als Taschenbuch erschienen. Es hat 216 Seiten. Die Autorin Sabine Börchers ist Journalistin, Literaturwissenschaftlerin und Kunsthistorikerin. Sie hat bereits mehrere Bücher über Frankfurt am Main geschrieben.

Kurze Zusammenfassung:
101 Örtlichkeiten, die in irgendeiner Weise etwas mit Frauen zu tun haben, werden auf jeweils zwei Buchseiten in alphabetischer Reihenfolge (der Namen) vorgestellt. Auf der ersten Buchseite findet ein Foto der beschriebenen Örtlichkeit Platz, auf der zweiten Seite gibt es die Adresse und eine Beschreibung des Ortes. Im Anhang folgen Tipps zu Zusatzliteratur.

Mein Leseeindruck:
Ich habe dieses Buch erst einmal durchgeblättert, bin hier und da hängen geblieben und habe mich gefreut, Bekanntes zu entdecken. Dort habe ich dann den Text zum Foto gelesen. Dabei habe ich festgestellt, dass ich doch einiges noch gar nicht über Gebäude wusste, die ich tagtäglich auf dem Weg zur Arbeit sehe.

Die interessanten Ausführungen und „Geschichten“ über die vorgestellten „Örtlichkeiten“ (Gebäude, Parkanlagen, Denkmäler, Institutionen, bekannte Frauen, Museen, Geschäfte, Grabsteine uvm.) machen das Buch zu einem kleinen Reiseführer. Es macht Lust darauf, kleine Stadterkundungen zu machen. Gerade wenn man Besuch durch die Frankfurter Innenstadt führen möchte, kann man dieses Buch als Alternative und Geheimtipp einsetzen. Die üblichen Sehenswürdigkeiten sind ja hinlänglich in den meisten Reiseführern beschrieben. Hier aber bekommt man spannende Zusatzinformationen und kleine Geschichten rund um die manchmal versteckten „Sehenswürdigkeiten“.

Um eine Stadtführung zu planen, empfiehlt es sich aber vorab die zu besuchenden Örtlichkeiten auf einem Stadtplan zu markieren, denn im Buch gibt es leider keine Karte und die Reihenfolge der vorgestellten Orte ist rein alphabetisch sortiert.

Fazit
Dieser etwas andere Reiseführer ist nicht nur für Frauen sondern auch für Männer sehr interessant. Besonders zu empfehlen als Geschenk für „Neu-FrankfurterInnen“ .

Bewertung: *****

111 Orte im Teutoburger Wald die man gesehen haben muss (Ingo Stock)

Für jeden etwas dabei

DSC_0345

Für einen kurzen Aufenthalt im Teutoburger Wald haben wir uns diesen Reiseführer zur Vorbereitung bestellt.

Beschreibung des Buches:
„111 Orte im Teutoburger Wald die man gesehen haben muss“ von Ingo Stock ist im emons-Verlag 2016 als Taschenbuch erschienen. Das Buch hat 233 Seiten. Das Titelbild reiht sich in die Serie „111 Orte“ des emons-Verlages. Es ist pinkfarben gehalten, hat den Titel in weißer Schrift und einen Greifvogel mittig über dem Titel positioniert.

Der Autor Ingo Stuck ist im ostwestfälischen Lemgo geboren, er kennt sich seit seiner Kindheit gut im Teutoburger Wald aus, er ist Naturliebhaber und Hobbyfotograf. Die meisten Fotos in diesem Buch hat er aufgenommen.

Kurze Zusammenfassung:
111 Orte im Teutoburger Wald sind in chronologischer Reihenfolge (Orte sind chronologisch sortiert) mit je 2 Buchseiten beschrieben, ein Foto und ein einseitiger Text. Zum Foto gibt es jeweils noch eine Kurzbeschreibung, wie Öffnungszeiten, Adresse und Tipps.

Auf den letzten Seiten gibt es Übersichtspläne, in denen die Ausflugtipps mit einer Nummer markiert aufzufinden sind.

Mein Leseeindruck:
Da es für uns das erste Buch dieser Art ist (111 Orte) mussten wir uns zunächst mit der Sortierung vertraut machen. Hat man das Prinzip verstanden, dann ist die Nummerierung verständlich (zuerst tappten wir etwas im Dunkeln…).

Schon beim Durchblättern fällt auf, hier werden tatsächlich ganz besondere „Sehenswürdigkeiten“ vorgeschlagen und zwar solche, die der normale Reiseführer nicht anbietet. Die Fotos machen Lust auf mehr, heißt, aufs Lesen und Besuchen.

Wir haben uns Seite für Seite vorgenommen und mit kleinen PostIt-Aufklebern am Buchrand markiert. So sind auf die Schnelle 20 für uns besonders interessante Orte zusammen gekommen.

Zu entdecken gibt es u.a. Gebäude, Türme, „Denkmale“, Cafés und Museen. Die Anfahrt, die Adresse und Öffnungszeiten sind dem jeweiligen Foto hinzugefügt, so dass man hier eine gute Vorplanung machen kann.

Uns haben es besonders die vorgeschlagenen Cafés angetan, die Fotos der Örtlichkeiten oder der Kuchen lassen einem das Wasser im Mund zusammen laufen. Aber auch die Landschaftsbilder laden zum Besuch ein.

Eine praktische Zugabe zu diesem Buch wären kleine Aufkleber, solche, wie wir sie benutzt haben. Denn so findet man sich schneller im Buch zurecht und findet die bevorzugten Ziele besser.

Fazit
Für die Reisevorbereitung ist dieser etwas andere Reiseführer sehr gut geeignet, zeigt er einem doch auch entlegene und manchmal nicht so beachtete Örtlichkeiten, weit ab vom Touristenstrom. Uns gefällt diese besondere Art eines Reiseführers.

Bewertung: *****

Portugiesisches Erbe (Luis Sellano)

Ein Erbe in Lissabon – der Beginn einer Krimi-Reihe

DSC_0312

Bisher war ich zwar noch nicht in Lissabon, aber das Titelbild hat mich angezogen, dieses Buch in die Hand zu nehmen. Nach dem Lesen des Klappentextes musste ich das Buch haben.

Beschreibung des Buches:
„Portugiesisches Erbe“ von Luis Sellano (Pseudonym eines deutschen Autors) ist 2016 im HEYNE-Verlag als Taschenbuch erschienen. Der Krimi hat 363 Seiten.

Das Titelbild zeigt eine typische Straßenbahn in Lissabon vor historischen Gebäuden in bunter Farbgebung. Die Bildauswahl macht neugierig auf die Stadt und natürlich den Krimi. Im Klappeninnenteil gibt es einen Stadtplan, auf dem die wichtigsten Krimi-Örtlichkeiten eingezeichnet sind.

Kurze Zusammenfassung:
Der ehemalige deutsche Polizist Henrik Falkner hat von seinem Onkel in Lissabon ein Haus mit einem Antiquitätengeschäft geerbt. Er reist in die Hauptstadt Portugals und muss schnell feststellen, dass er hier gefährlich lebt, denn sein Onkel war einem Verbrechen auf der Spur und nun will man auch Henrik beseitigen, da auch er von seinem Spürsinn getrieben ist.

Mein Leseeindruck:
Die Hauptperson in diesem Buch ist Henrik Falkner. Auf ihn wird der Fokus in diesem Buch gesetzt. Seine Forschungen nach dem Verbrechen, dass der Onkel aufdecken wollte, führen ihn durch ganz Lissabon. Als Leser bekommt man so schnell einen Eindruck von der Stadt, den Gassen, den Gerüchen, den Gebäuden und den Menschen, teilweise wie eine kleine Stadtführung, die mich schon ganz neugierig auf Lissabon macht. Gerade diese atmosphärischen Beschreibungen machen für mich diesen Krimi so lesenswert.

Schon ab den ersten Seiten hat mich dieses Buch in den Bann gezogen. Gerne bin ich mit Henrik auf den Spuren gewesen. Zunächst sehr spannend, im mittleren Teil etwas abflauend und am Ende wieder an Spannung ansteigend, ist dieses Buch der Beginn einer tollen Krimireihe um Henrik.
Henrik erlebt bei seinen Ermittlungen nicht nur Spannendes und sehr brenzlige Situationen, sondern auch ein neues Gefühl für die Liebe, hat er doch in Deutschland alle Zelte abgebrochen, weil er immer noch um seine durch einen Unfall verstorbene Frau trauert. Hier in Lissabon laufen ihm gleich mehrere Frauen über den Weg, für die eine oder andere beginnt er dann auch Sympathie zu empfinden, ein kleines Techtelmechtel bahnt sich an.

Fazit:
Mir hat dieser Krimi gut gefallen, endlich einmal wieder ein Krimi mit der gewissen Atmosphäre, Spannung und einer kleinen Liebesgeschichte, aus der in weiteren Teilen mehr werden könnte.

Bewertung: ****

Storytelling (Pia Kleine Wieskamp)

Mit verschiedensten Zielgruppen kommunizieren leicht gemacht

DSC_0339

Durch Zufall bin ich auf dieses interessante Buch gestoßen. Schon der Titel  “Storytelling“ und das Cover haben mich neugierig gemacht. Storytelling kann die Methode in der Unternehmenskommunikation sein, aber auch die Methode in Bildung, Therapie und Wissensmanagement und natürlich die alte Kunst des Erzählens.

Beschreibung des Buches:
„Storytelling“ ist im Carl Hanser Verlag 2016 erschienen. Das Buch ist broschiert. Das Titelbild ist farbig gehalten. Der Titel steht in einer blauen Sprechblase, um diese Sprechblase herum sprechen zahlreiche skizzierte Personen miteinander (Sprechblasen). Es ist ein ansprechendes Cover, das den Inhalt gut abbildet.
Die Autorin und Herausgeberin Pia Kleine Wieskamp arbeitet als Trainerin, Fachdozentin, Bloggerin und ist PR- und Marketing-Verantwortliche. Sie war u.a. als Journalistin in TV und Print-Magazinen tätig und kann auf 30 Jahre Erfahrung in diesen Bereichen zurückgreifen.

Kurze Zusammenfassung:
Auf 286 Seiten gibt es, unterteilt in 13 Kapitel, die verschiedensten Tipps und Hinweise, wie „Storytelling“ funktionieren kann. Einige Gastbeiträge geben noch weitere Einblicke in die wirksame Kommunikation im Bereich PR, Marketing und u.a. Social Media.

Mein Leseeindruck:
Eigentlich lese ich Sach- und Fachbücher selten am Stück und noch seltener komplett. Meistens suche ich mir die für mich interessantesten Kapitel und schmökere darin. Dieses Buch hat mich allerdings von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Alleine die Aufmachung, farbig mit vielen Symbolen, Grafiken, Fotos und Hinweisboxen, lädt zum immer Weiterlesen ein. Der Sprachstil von Pia Kleine Wieskamp ist gut verständlich, kein Fachchinesisch und somit auch für den „Laien“ in Sachen PR und Marketing durchaus sehr gut zu lesen und verstehen.
Die Gastbeiträge sind farblich am Seitenrand zu erkennen (grün), so dass man diese leicht auffinden kann. Sie sind abwechslungsreich und interessant ausgewählt.
Die Autorin hat zusätzlich zu ihren Ausführungen auch noch zahlreiche, beispielhafte Internetseiten aufgeführt, so dass man sich auch hier noch einiges über Storytelling oder Hilfsmitteln anschauen kann.

Fazit
Für mich als Buch-Bloggerin ist dieses Buch ein wirklicher Volltreffer, es hat mir mit verständlichen Worten und vielen Beispielen, aufgelockert durch die zahlreichen farbigen Rubriken, einen tollen Überblick über Marketing und Social Media gebracht.

Bewertung: *****

Das Mädchen vom Bethmannpark (Pete Smith)

Wenn die Erinnerung fehlt – ohne eigene Identität

DSC_0337

Ich lese gerne Bücher, die in Frankfurt am Main oder der Umgebung spielen. Behandeln sie dann noch ein besonderes Thema (es muss nicht immer ein Krimi sein), dann wird meine Neugierde geweckt.

Beschreibung des Buches:
Der Autor Pete Smith hat bereits mit „Endspiel“ einen Frankfurt Roman geschrieben. Das Buch „Das Mädchen vom Bethmannpark“ ist 2016 im Societäts-Verlag als Taschenbuch mit 345 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild ist ein schwarz/weiß Foto abgebildet, das eine Frau mit langen Haaren aus der Rückansicht zeigt. Ein gut gewähltes Bild, das zum Thema passt.

Kurze Zusammenfassung:
In der Nähe des Bethmannparks in Frankfurt am Main findet man eine bewusstlose junge Frau. Nachdem sie erwacht ist, kann sie sich an nichts mehr erinnern. Schon gar nicht, wie sie heißt und woher sie kommt.
Währenddessen in einer nahe gelegenen Reha-Klinik: Der Ergotherapeut Jakob hat eine ganz eigene Methode, seinen Patienten zu neuer Lebensfreude zu verhelfen. Er gibt ihnen für kurze Zeit eine Identität als berühmte Persönlichkeit. So gibt es auf einmal wieder einen  Albert Einstein, Edgar Wallace oder auch Coco Chanel . Doch nach und nach zerbricht auch er an den Schicksalen seiner Schützlinge, besonders als er dann auch noch auf  die junge, aufgefundene Frau trifft.

Mein Leseeindruck:
Zu Beginn des Buches hat man den Eindruck man befinde sich mitten in einem Krimi und es gehe in diesem Buch um die Aufklärung eines Kriminalfalles. Der Roman ist so spannend geschrieben, wie ein Krimi. Ein prima Schreibstil. Im Laufe der Geschichte gibt es immer wieder Szenen, die eigentlich auf einen Krimi hindeuten, doch hier geht es tatsächlich um die Identitätslosigkeit.
Ein schwieriges Thema, das der Autor mit einigem Humor dem Leser näher bringt. Seine Protagonisten sind, wie z.B. der Ergotherapeut Jakob, ein wenig skurril, aber toll beschrieben. Das Wechseln der Perspektiven (namenlose Frau, Jakob) bringt dem Leser die Gedankenwelt der Protagonisten näher. Man kann sich als Leser ziemlich gut in die jeweilige Situation hineinversetzen, da die Szenerien sehr gut beschrieben sind.
An manchen Stellen war mir das Buch etwas zu langatmig und ich konnte mir dann auch nicht erklären, warum diese Nebenschauplätze gewählt wurden. Auch das Ende hätte ich mir durchaus anders vorstellen können.
Gut gefallen hat mir das Lokalkolorit, besonders dann, wenn Jakob in Frankfurt per Bahn unterwegs war oder aber mit der Behörde so seine Kontakte hatte.

Fazit
Ein bewegendes Buch, das die Seiten einer fehlenden Erinnerung über die eigene Identität auf sehr einfühlsame Weise in einem Roman beschreibt. Der Schreibstil des Autors ist prima.

Bewertung: ****