Der Rikscha-Fahrer, der das Glück verschenkt (Biyon Kattilathu)

Ein schönes Buch über das Glück

Aufgefallen war mir das Buch, als es in unserem hiesigen Buchladen auf dem Ständer der Bestseller gleich vergriffen war. Das machte mich neugierig. Ich habe das Buch als E-Book gelesen.

Beschreibung des Buches:
Das Buch „Der Rikscha-Fahrer, der das Glück verschenkt“ ist 2019 im GU-Verlag als Hardcover erschienen. Es umfasst 194 Seiten.

Kurze Zusammenfassung:
Der Autor Biyon Kattilathu ist indischer Abstammung, er ist Motivations-Entertainer. Mir war er bisher nicht bekannt. Das vorliegende Buch ist sein erstes Buch. In diesem erzählt er in der Persona als Rikscha-Fahrer in 11 Kapiteln von Episoden mit seinen Mitfahrern/innen. Hierbei werden u.a. Themen wie Aufrichtigkeit, Selbstliebe, Liebe und Verlust und ganz besonders das Bestreben nach der Erreichung von Lebenszielen behandelt. Zusätzlich kann man mit einer entsprechenden APP Biyon live in Indien erleben, in dem man den Code am Kapitelende scannt.

Mein Leseeindruck:
Es ist ein kurzweiliges Buch, das ich während einer Rückreise von einem Städtetrip fast komplett gelesen habe. Dabei habe ich fast gänzlich das Drumherum meiner Mitreisenden ausblenden können, so vertieft war ich in die einzelnen Geschichten.

Der Rikscha-Fahrer hört und nimmt sich die Erlebnisse und Gefühlsausbrüche seiner Mitmenschen an. Dabei analysiert er bestimmte Verhaltensweisen, gibt manches Mal seine eigenen Erlebnisse preis und öffnet ganz ohne große Belehrungen den Menschen die Augen.

Nach eine solchen Rikscha-Fahrt müssen die so begleiteten Menschen nicht für die Fahrt, sondern für ihre „Erkenntnis“ bezahlten.

Das Buch ist mehr als ein Ratgeber, es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein „Begleiter“ im Leben. Wenn man manchmal nicht mehr weiter weiß, denkt, die Welt um einen herum bricht zusammen, dann kann man in diesem Büchlein blättern und findet neuen Mut. Man kommt auf neue Gedanken, sieht die Welt nicht mehr ganz so düster und wird mit vielen positiven Gefühlen bereichert. So gerüstet, kann man gut seine eigene Welt ein wenig umkrempeln…

Das Ende kam mir allerdings zu abrupt – ich hätte mir ein anderes Ende gewünscht.

Fazit:
Mich hat überrascht, wie tief ich in dieses Buch versunken bin. Es weckt einfach die positiven Gedanken und lässt einen nicht lange „Trübsal blasen“, sondern bestärkt einen, mutig seinen eigenen Weg zu gehen. Eine gute Geschenkidee für Menschen, die ihren eigenen Weg noch nicht gefunden haben.

Bewertung: **** von *****

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Apfelwein auf Rezept (Andrea Habeney)

Die Gesundheitsindustrie in Verdacht – Jenny Beckers achter Fall

Ich mag die Krimis von Andrea Habeney mit ihrer Kommissarin Jenny Becker, die in Frankfurt am Main ermittelt, deshalb musste ich auch diesen Krimi lesen.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Apfelwein auf Rezept“ von Andrea Habeney ist 2019 im mainbook-Verlag als Taschenbuch erschienen. Das Buch hat 237 Seiten. Das Titelbild zeigt zwei Hände mit einer gefüllten Spritze, im Hintergrund sieht man das typische Muster eines Apfelweinbembels.

Kurze Zusammenfassung:
Jenny Becker hat sich versetzen lassen, ihr Lebensgefährte, ein Staatsanwalt aus Frankfurt, hat sich plötzlich von ihr getrennt, nachdem sie gerade in seine Wohnung gezogen war. Jetzt ermittelt sie in Koblenz. Doch die zwei Toten, deren Leichenteile kurz hintereinander am Goetheturm in Frankfurt und an der Loreley gefunden wurden, scheinen etwas gemeinsam zu haben. Aus diesem Grund kann Jenny mit ihren alten Kollegen aus Frankfurt zusammenarbeiten…

Mein Leseeindruck:
Das Titelbild macht neugierig. Was hat eine Spritze mit den zwei gefundenen Toten zu tun? Geht es hier um weit mehr als nur um zwei Tote, sind vielleicht viele Kranke gefährdet?

Mir gefällt diese Mischung von Privatleben und Ermittlung, wie sie Andrea Habeney mit ihren Kriminalfällen schafft.

Jenny Becker ist mir mittlerweile recht vertraut, so leidet man beim Lesen förmlich mit, wenn sie, wie in diesem Fall, so plötzlich von ihrem Lebensgefährten verlassen wird. Ein Neuanfang im Kommissariat Koblenz scheint das Beste zu sein, was ihr passieren kann. Als sie dann auch noch mit ihren ehemaligen Kollegen aus Frankfurt zusammenarbeiten muss, erlebt man sie gleich wieder in ihrem ursprünglichen Ermittlungsgebiet: Frankfurt am Main und dem Rhein-Main-Gebiet, was mir als Frankfurt-Fan natürlich immer wieder besonders gefällt.

Der Krimi ist gut entwickelt, er ist abwechslungsreich, spannend und nie langweilig. Wie auch in den meisten anderen Fällen ist der Fokus hauptsächlich auf Jenny gerichtet. Die Anzahl der Mitwirkenden ist überschaubar, die Geschichte entwickelt sich, es entfallen störende Rückblicke. Grausame Details findet man in diesem Krimi eher weniger, das mag ich.

Das Thema ist aktuell – das Gesundheitswesen mit seinen, manchmal zweifelhaften und besonderen Arzneimitteltherapien.

Die Autorin hat wie immer die Fährten gut ausgelegt, trotzdem bleibt man bis zum Schluss im Ungewissen – man ahnt vielleicht die Zusammenhänge…

Ich habe diesen Krimi in einem Kurzurlaub an zwei Tagen in jeder freien Minute gelesen, ich kann diese Krimis von Andrea Habeney einfach nicht zur Seite legen.

Fazit:
Ein spannender, gut entwickelter solider Krimi, der im Rhein-Main-Gebiet spielt.

Bewertung: ***** von *****

Tagebuch eines Buchhändlers (Shaun Bythell)

Wenig Spannung – Alltagsgeschichten – Lesetipps

Der Titel hat mich neugierig gemacht, helfe ich doch seit ein paar Wochen in einer Buchhandlung aus…

Beschreibung des Buches:
„Tagebuch eines Buchhändlers“ ist 2019 als Taschenbuch im btb-Verlag erschienen. Das Buch  hat 446 Seiten.  Das Cover zeigt ein Haus mit vielen geöffneten Fenstern. Hier sieht man in allen Räumen Bücherregale. Im unteren Teil des Hauses ist die Buchhandlung angesiedelt. Die Menschen, die man sieht, beschäftigen sich fast alle mit einem Buch.

Kurze Zusammenfassung:
Der Autor Shaun Bythell hat über ein Jahr lang ein Tagebuch über den Alltag in seiner antiquarischen Buchhandlung in Wigtown UK geschrieben. Jeder Monat wird mit einem Zitat von George Orwell eingeleitet (aus „Erinnerung an eine Buchhandlung“, 1936). Das Buch wurde aus dem Englischen übersetzt (Originaltitel: „Diary of a Bookseller“).

Mein Leseeindruck:
Die Zitate von George Orwell haben mir schon einmal gut gefallen, die Statistik zu Beginn jedes beschriebenen Tages (Online-Bestellungen, Gefundene Bücher) konnte ich hingegen nicht so ganz einordnen, hier fehlte mir tatsächlich ein Vergleich zu einer vergleichbaren Buchhandlung. Am Ende jedes Tages hat der Autor noch die Anzahl der Kunden und seine Einnahmen vermerkt. Auch hier fehlt mir eine entsprechende Vergleichsmöglichkeit, um diese Zahlen einordnen zu können.

Die Tagesbeschreibungen sind zwar in der Regel recht abwechslungsreich, besonders, wenn der Autor von seinen Entdeckungen/Sammlungseinkäufen bei Privatpersonen berichtet. Man bekommt einen interessanten Einblick in das Leben eines Buchhändlers, der hier auf besondere Weise gefordert ist, da er nicht nur seinen Buchladen betreibt, sondern auch noch auf Plattformen seine antiquarischen Bücher vertreibt und hier immer wieder besondere Dinge erlebt. Allerdings fehlt mir im gesamten Buch die gewisse Spannung.

Seine Mitarbeiter/innen, Freunde und Bekannte bekommen in diesem Tagebuch auch gebührenden Platz, sie sind zuweilen etwas skurril, was das Tagebuch dann doch ein wenig lebendig macht.

Toll sind die vielen Buchtipps, die sich so ganz nebenbei „in den Tag schleichen“.

Fazit:
Ich habe an diesem Buch ziemlich lange gelesen, da es mich nicht ganz so in seinen Bann zog, es fehlte mir die Spannung und das echte Leseerlebnis. Zumindest informativ ist es – Lesetipps und Alltagsbeschreibungen eines Buchhändlers.

Bewertung: *** von *****

Die Spur des Geldes (Peter Beck)

Die Todesgefahr

Krimis und Thriller lese ich immer wieder gerne. Der Titel und die Kurzbeschreibung des Buches haben mich angesprochen, der Inhalt war dann doch anders als erwartet.

Beschreibung des Buches:
Der Thriller „Die Spur des Geldes“ von Peter Beck ist 2019 als Taschenbuch im emons:-Verlag erschienen. Er hat 428 Seiten. Es ist ein weiterer Thriller um Tom Winter, den Sicherheitschef einer Schweizer Privatbank.
Auf dem Titelbild, das sehr düster gehalten ist, sieht man lediglich die Silhouette einer Person, die in einem Tunnel zu stehen scheint.

Kurze Zusammenfassung:
Nachdem in einem Schacht bei einem Berliner See ein Toter gefunden wird, der in merkwürdige Bankgeschäfte verwickelt war, wird Tom Winter eingeschaltet, diesen Fall zu überprüfen. Kurze Zeit später gibt es eine weitere Leiche – ein junge Frau. Was haben diese beiden Toten gemeinsam? Wusste sie zu viel über geheime Pläne, das Trinkwasser in Europa zu verseuchen?

Mein Leseeindruck:
Der Schreibstil des Autors ist toll. Die sehr detailreiche Sprache lässt einen beim Lesen einen Film vor Augen ablaufen, fast wie bei einem Drehbuch.

Der Fokus liegt auf dem Ermittler, 21 Tage in einem Mai, sehr minutiös geschildert. Die „Jagd“ des Ermittlers vollzieht sich über Berlin, die Schweiz auch durch Osteuropa. Dabei reist man förmlich mit im Flugzeug, Schiff, Laster als auch im Kleinwagen.

Ich brauchte allerdings mehr als ein Drittel des Buches, um so richtig in den Thriller einzutauchen. Dann aber wurde die Geschichte so rasant erzählt, dass sie mich endlich in den Bann ziehen konnte.

Vielleicht muss man mit diesem Thriller erst warmwerden, um so ganz in diese Materie hineinzufinden? Geht es hier doch nicht vornehmlich um Geldgeschäfte, sondern darum, Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen, nicht nur mit herkömmlichen und offensichtlichen Waffen.

Ich könnte mir vorstellen, dass sich dieser Thriller auch gut verfilmen lässt.

Fazit:
Ein spannender Thriller, der erst langsam in die Gänge kommt. Da muss man Ausdauer beweisen, um die spannendsten und actionreichsten Szenen „zu erleben“ und auf den letzten Metern „aufatmen“ zu können.

Bewertung: **** von *****

Radeln in Rhein-Main (Matthias Pieren)

Von leicht bis anspruchsvoll und lang – ausgewählt schöne Radtouren im Rhein-Main Gebiet

Fahrradfahren im Rhein-Main-Gebiet ist abwechslungsreich. Es gibt die Flussebenen, aber auch die Steigungen in den Taunus. Manchmal fehlt es an der richtigen Idee, um sich aufzuraffen und eine schöne Tour zu machen. Unter diesem Aspekt habe ich mir diesen Radführer angeschaut.

Beschreibung des Buches:
„Radeln in Rhein-Main“ von Matthias Pieren (Journalist, Fotograf und begeisterter Radfahrer) ist 2019 im Societäts Verlag als Taschenbuch mit 338 Seiten erschienen. Auf dem Cover sieht man eine Radlerin, die eine Pause in grüner Landschaft macht.

Kurze Zusammenfassung:
In diesem Buch findet man 29 Radtouren von leicht bis anspruchsvoll, von kurz bis lang und von 19 bis 42 Kilometer Strecke oder Rundkurs. Jede Radtour wird zunächst mit Hilfe einer Karte vorgestellt, dann folgen eine schematische Streckenbeschreibung mit Schwierigkeitsgrad, Länge, Anfahrt ÖPNV und Anfahrt PKW. Eine Kurzbeschreibung weist auf Besonderheiten der Strecke hin. Es folgen (mehrseitig) Fotos von der Strecke, ausführliche Beschreibungen zur Tour und Adressen zum Einkehren oder Besichtigen.

Mein Leseeindruck:
Ein Inhaltsverzeichnis kündigt die 29 Touren mit spritzigen Überschriften an. Leider fehlen mir in dieser Übersicht die Streckenlänge und der Schwierigkeitsgrad.  Eine Sortierung nach Länge oder Schwierigkeitsgrad ist nicht in der Reihenfolge zu erkennen.

Das Buch ist handlich. Die Strecken sind ausgesprochen abwechslungsreich ausgewählt. Die Beschreibungen sind sehr kurzweilig und die Fotos laden zum Erkunden ein.

Das Kartenmaterial ist für die erste Planung ausreichend, für unterwegs empfiehlt sich ein Radwegekarte bzw. eine regenfeste Karte, ein Navi oder auch das Smartphone mit Vorrichtung am Lenker zum Befestigen.

Mir gefallen die ausgewählten Strecken aufgrund der Beschreibungen sehr gut. Die Aufmachung des Buches spricht mich an. Nach dem ersten Durchblättern habe ich schnell die ersten einfachen Strecken für mich gefunden. Manche Strecken sind geeignet, sie mit Kindern zu fahren manche eher nicht. Für alle sind ausreichend beschriebene Strecken vorhanden.

Leider sieht so ein Taschenbuch schnell nicht mehr schön aus, wenn man sich richtig für die einzelnen Touren vorbereitet hat, da man z.B. beim Anschauen des Kartenmaterials das Buch komplett aufschlagen und somit den Buchrücken knicken muss. Bisher hält die Buchbindung allerdings ganz gut.

Fazit:
Dieser Radtour-Führer bietet ausgewählt schöne Touren mit viel Information. Hier findet jeder „seine“ Lieblingstouren.

Bewertung: **** von *****