Der Krankheitswahn (Sebastian Herrmann)

Nicht jedes Bauchgrummeln hinterfragen – es steckt nicht immer eine Krankheit dahinter

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Durch eine Empfehlung von Eckart von Hirschhausen bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Schon des Öfteren habe ich mir Gedanken gemacht, warum sich so viele Menschen krank fühlen und diese „Krankheiten“ immer gleich mit irgendwelchen Mittelchen behandeln wollen. Manchmal fällt es geradezu auf, dass in geselligen Runden das Gesprächsthema Nummer 1 heutzutage die Krankheit ist.

Beschreibung des Buches:
„Der Krankheitswahn“ von Sebastian Herrmann, Journalist, ist als Hardcover-Buch im Gütersloher Verlagshaus am 27. April 2015 erschienen. Es umfasst 256 Seiten. Auf dem Titelbild ist einzig der Buchtitel in pinkfarbener Schrift und eine These des Autors zu lesen. Da es sich um ein Sachbuch handelt, passt das Titelbild zum Inhalt.

Kurze Zusammenfassung:
In elf Kapiteln beschreibt Sebastian Herrmann wie sich in der heutigen Zeit viele Menschen kränker fühlen als sie möglicherweise sind. Der Autor zeigt viele interessante Forschungsergebnisse auf und beschreibt Massenphänomene. Am Ende des Buches gibt es Hinweise zu Quellen und weiterführender Literatur.

Mein Leseeindruck:
Schon die Überschriften zu den einzelnen Themenbereichen haben mich neugierig gemacht. „Für alles ein Mittelchen“, „Leiden lernen“, „Vorauseilende Bestätigung“, um hier nur ein paar zu nennen. Der Autor Sebastian Herrmann nimmt uns Leser mit in den Dschungel des Gesundheitswahns. Er führt uns vor Augen, dass wir heutzutage eigentlich viel gesünder Leben und von vielen Krankheiten verschont sind, an denen noch in vorherigen Jahrhunderten Menschen in Massen gestorben sind. Und trotzdem „leiden“ wir Menschen, es zwickt und drückt uns, dafür muss es doch eine Erklärung, eine Krankheit geben, die man mit Medikamenten oder speziellen Diäten bekämpfen kann. Ein Arzt oder Heilpraktiker muss her. Wir verlassen uns nicht mehr auf unsere Gefühle, schauen nicht, ob die Ursache eines Krankheitsphänomens vielleicht in unserer Lebensführung liegt. Für alles gibt es Mittelchen, Kurse oder „Heiler“. Spricht der eine von seinen „Leiden“, dann hat der andere das auch schon an sich beobachten können. Hat man früher über „Häuser“ oder „Autos“ gesprochen, so sind es heute Themen wie „Allergie“ oder „Rücken“. Die Industrie profitiert davon. Beispiel: Eine leichte Erkältung ist mit Arzneimitteln meist in sieben Tagen überstanden – ohne braucht es eine Woche, also warum unnötigerweise etwas einnehmen? Viele Menschen lassen sich durch Ängste leiten und versuchen mit Pillen und Mittelchen prophylaktisch Krankheiten zu verhindern.

Viele Beispiele des Gesundheitswahns werden mit Untersuchungen belegt, die einem beim Lesen die Augen reiben und die Frage stellen lassen: Wenn das tatsächlich so ist, warum machen wir diesen „Blödsinn“ mit?

Keine Frage, es gibt Krankheiten, die einer fachlichen und medikamentösen Behandlung bedürfen! Aber es gibt auch „Leiden“, die ihren Ursprung vielleicht in der jeweiligen Lebenssituation haben und „verschwinden“, wenn man sich aus der negativ belastenden Situation befreit.

Fazit:
Mich hat das Buch in vielen Teilen in meinen eigenen Beobachtungen bestätigt. Die vorgestellten Forschungsergebnisse haben mich teilweise schockiert, aber auch manchmal wirklich amüsiert. Einige beschriebene Krankheitssymptome wie z.B. Allergien und Kopfschmerzattacken treten/traten bei mir auch auf, aber zurückblickend kann ich vieles auf bestimmte Lebenssituationen zurückführen, die sich verändert oder die ich verändert habe. Nach der „Umstellung“ trat einiges einfach nicht mehr auf. Vielleicht sollten wir im Leben ab und an ein Auge zudrücken und uns sagen „was kommt, das geht auch wieder“.

Ein lesenswertes Buch für alle, die es „zwickt“ und „drückt“ 😉 .

Bewertung: *****

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Vertikal gärtnern: Gestaltungsideen für grüne Wände (Katharina Adams)

Gestaltungsideen auch für kleine Gärten

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Wenn man nur wenige Quadratmeter Gartenfläche hat, dann ist man auf originelle Ideen angewiesen, um das Hobby Gärtnern auszuüben. Jetzt habe ich dieses Buch „Vertikal Gärtnern“ gefunden.

Beschreibung des Buches:
„Vertikal Gärtnern“ ist im KOSMOS-Verlag erschienen. Es handelt sich um ein Hardcover-Buch mit vielen Fotos auf 141 Seiten. Auf dem Titelbild kann man schon erahnen, dass hier sehr kreative Ideen vorgestellt werden: Aus gestapelten Holzkästen wachsen Pflanzen heraus. Die Autorin Katharina Adams hat sich ausführlich mit dem Thema „Vertikales Gärtnern“ beschäftigt.

Katharina Adams arbeitet seit vielen Jahren als freiberufliche Autorin für verschiedenen Buch- und Zeitschriftenverlage im Garten- und Architekturbereich. Außerdem ist sie freie Fotografin für Pflanzenthemen und hat ihr Buch mit vielen Fotos mitgestaltet.

Kurze Zusammenfassung:
In fünf Kapiteln stellt Katharina Adams das vertikale Gärtnern ausführlich vor. Dabei werden in ersten Schritten Vorbereitungen und Planungen vorgenommen. Danach stellt die Autorin die verschiedenen Systeme vor. Besonderen Gestaltungsmöglichkeiten wird ebenfalls ein ganzes Kapitel gewidmet. Zum Schluss gibt es Tipps für die besondere Pflege vertikaler Bepflanzung. Im Serviceteil erhält man eine umfangreiche Aufstellung von Bezugsadressen.

Mein Leseeindruck:
Endlich ein Buch in Händen zu haben, das mir neue Ideen für die Bepflanzung meines Winzlingsgartens gibt, freut mich sehr. Die vielen ansprechenden Fotos lassen mich schon beim Durchblättern auf der ein- oder anderen Seite verweilen. Zu den zahlreichen Fotos gibt es auch Bebilderungen, die schematisch den Aufbau der vorgestellten vertikalen Wände zeigen. Einzelne Tabellen vervollständigen die ausführlichen Beschreibungen.

Dieses Buch lebt allerdings von den wunderschönen Fotos. Die dazugehörenden Texte sind in kleine Kapitelchen unterteilt und lassen sich gut lesen. Im Bereich „so geht’s“ wird Schritt für Schritt mit Fotos bzw. Zeichnungen die Bepflanzung anschaulich dargestellt.

Nicht nur Blühpflanzen sondern auch Gemüse- bzw. Salatpflanzen als auch Obstbäumchen können zum vertikalen Pflanzen „benutzt“ werden. Die Ideen sind einfach genial. Im Bereich Pflege werden verschiedene Bewässerungsarten vorgestellt, je nach Situation.

Fazit
Wer schon immer einmal neue Ideen im eigenen Garten umsetzen wollte, der bekommt hier eindrucksvoll einen Überblick über die verschiedensten Wandgestaltungen mit vertikal gepflanzten Pflanzen.

Bewertung: *****

Über uns der Himmel (Kristin Harmel)

Lebe Deine Träume, denn du hast nur ein Leben

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Mich hat das Titelbild dieses Buches angesprochen, da mir dann der Klappentext recht vielversprechend klang, habe ich das Buch gelesen.

Beschreibung des Buches:
Das Buch „Über uns der Himmel“ von Kristin Harmel ist im BLANVALET-Verlag als Taschenbuch erschienen. Es hat 448 Seiten.

Das Titelbild ist ziert eine Blüte in orange/weiß/gelb/rot, ähnlich gestaltet, wie der erste Roman von Kristin Hamel „Solange am Himmel Sterne stehen“, der ins Deutsche übersetzt wurde. Die Buchgestaltung ist sehr schön gewählt.

Kurze Zusammenfassung:
Kate Waithman ist seit zwei Jahren mit ihrem Mann Patrick zusammen, als im Jahr 2001 das unfassbare in Manhatten geschieht. Zwei Flugzeuge fliegen in die Twin Tower, Kates Mann, der dort arbeitet, kommt im Inferno um. Nach dreizehn Jahren der Trauer und der Neuorientierung, versucht Kate ein neues Leben zu beginnen. Sie hat einen neuen Partner, Dan, der sie heiraten möchte. Eigentlich könnte Kate glücklich sein, wenn da nicht die Träume wären, in denen Patrick und eine gemeinsame Tochter Hannah leibhaftig erscheinen. Alles ist so real. Kate ist verwirrt, macht sie das Richtige, wenn sie Dan heiratet?

Mein Leseeindruck:
Der Roman ist in der Ich-Form, aus Sicht von Kate, geschrieben, so erlebt man als Leser die Gedanken und Gefühle der Protagonistin hautnah mit. Kate macht sich viele Gedanken um das Leben, hat sie doch miterlebt, wie schnell es vorbei sein kann. Sie arbeitet als Musikpädagogin mit jungen Menschen und geht in ihrem Beruf auf. Gerne hätte sie eigene Kinder.

Nachdem ihr Freund Dan ihr einen Heiratsantrag gemacht hat, fühlt sie, dass sie noch irgendetwas an ihrem verstorbenen Mann bindet.
Das Buch ist fesselnd geschrieben, das Geheimnis um die Träume möchte man erfahren. Die beschriebene Arbeit mit den teilweise gehörlosen Kindern, für die Kate extra die Gebärdensprache lernt, ist spannend. Die Themen Trauer, Liebe und Familie sind wunderbar in diesem Buch zusammengeführt. Das Buch macht Hoffnung, dass nach Trauer wieder Liebe und Zuversicht ins Leben kommen können. Die Autorin vermittelt, dass dabei Familie ein wesentlicher Bestandteil des Lebens ist. Glück zu erleben und weiterzugeben ist eine Lebensaufgabe, die erfüllt.

Fazit
Ein Buch das berührt, besonders, wenn man die Ereignisse am 11. September 2001 mitbekommen hat. Viele traurige Schicksale, aber auch Menschen, die den Neuanfang gewagt haben und mit Zuversicht in die Zukunft blicken, auch wenn der Mensch, den sie verloren haben, nicht mehr am Leben ist, so beeinflusst er doch das Weiterleben der Zurückgebliebenen. Hier in diesem Buch als wunderbare Geschichte zu lesen.

Bewertung: *****

WordPress für Entwickler – Crashkurs (David Remer)

Leicht verständlich im Crashkurs zum Erfolg

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Seit einigen Monaten habe ich diesen Bücherblog, auf Basis von WordPress mit vorgegebenen PlugIns und Widgets. Längerfristig habe ich vor, meinen Blog zu spezialisieren und eigene Ideen visuell umzusetzen.

Auf der Suche nach geeigneter Lektüre dafür, bin ich auf dieses Buch gestoßen. Ich komme aus der klassischen Softwareentwicklung und habe leider mit der Webentwicklung wenig Erfahrung. Allerdings gibt es in unserem Haushalt zwei Spezialisten, die mir dann und wann auch unterstützend zur Seite stehen.

Beschreibung des Buches:
Das Buch „WordPress für Entwickler“ Crashkurs ist als Taschenbuchausgabe erhältlich. Es handelt sich um ein „Books On Demand“. Der Autor David Remer kennt sich sehr gut mit WordPress aus, denn er hat die Anfänge von WordPress miterlebt. Er arbeitet schon seit mehreren Jahren als Webentwickler.

Kurze Zusammenfassung:
Auf 312 Seiten wird WordPress umfangreich erklärt und die wichtigsten Funktionen anhand von Quellcode-Auszügen ausführlich besprochen.

Mein Leseeindruck:
Auch wenn ich noch nicht unter die Web-Entwickler gegangen bin, habe ich mich von Anfang an mit diesem Buch „an die Hand genommen“ gefühlt. Das Einrichten der Entwicklungsumgebung ist mir auf Anhieb gelungen. Die Grundlegenden Konzepte von WordPress wurden mir deutlich.

Der Aufbau des Buches gefällt mir gut. Screenshots und Code-Auszüge, die ausführlich erklärt werden, helfen beim Verstehen der Zusammenhänge innerhalb von WordPress. Der Sprachstil von David Remer ist sehr ansprechend, seine Texte sind sehr authentisch geschrieben. Das macht das Lesen und Erlernen umso einfacher.

Fazit
Mit diesem Buch traue ich mir zu, meinen Blog neu aufzubauen. Die Grundlagen dazu habe ich mit diesem Buch ausprobieren können. Jetzt muss es noch an die echte Umsetzung gehen, aber dafür braucht es Zeit. Ein prima Buch für alle, die sich intensiv mit WordPress auseinandersetzen wollen.

Bewertung: *****

Berlin rund um die Uhr (Edgar Rai)

Berlin für „Kenner“ – hier bekommt man Orte näher gebracht, abseits der üblichen Sehenswürdigkeiten

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Da ich schon mehrmals in Berlin war, suchte ich einen Reiseführer, der mir andere Seiten von Berlin zeigen sollte, als die üblichen Sehenswürdigkeiten und touristischen Routen.

Beschreibung des Buches:
„Berlin rund um die Uhr“ ist im GMEINER-Kultur-Verlag erschienen. Der Autor Edgar Rai hat schon mehrere Bücher geschrieben und herausgegeben. Er ist Teilhaber einer Buchhandlung in Berlin. Wer möchte, kann ihn dort gerne besuchen. Auf dem Titelbild ist auf pastell-orangem Hintergrund die Spree mit Oberbaumbrücke und im Hintergrund der Fernsehturm Alex zu sehen.

Kurze Zusammenfassung:
Edgar Rai nimmt den Leser mit auf 24 Stunden durch Berlin: Das Buch ist in die Kapitel:
–           Morgens
–           Tagsüber
–           Abends
–           Nachts
–           Extrawürste
aufgeteilt.

Es folgen eine Übersichtskarte Berlins und drei Stadtteilkarten.
In den Kapiteln findet man unterteilt nach den Tageszeiten zahlreiche (in Summe 66 plus 11 „Extrawürste“) Lokationen, die in traditionellen Reiseführern selten zu finden sind.

Mein Leseeindruck:
Dieser Reiseführer ist etwas Besonderes, wenn man die bekannten Sehenswürdigkeiten schon alle „abgearbeitet“ hat und Berlin noch besser kennen lernen möchte. Jeder Ausflugstipp des Autors wird mit einem Foto inclusive Adresse, Telefonnummer und Internetseite (falls vorhanden) eingeleitet. Auf der folgenden Seite gibt es eine Beschreibung der Örtlichkeit, es schließt sich im Bedarfsfall ein Tipp an, der sich farblich vom Beschreibungstext abhebt. Die vorgestellten Kneipen, Restaurants, Bäder, Buchhandlungen, Bahnhöfe, Cafes u.v.m. sind durchnummeriert. Auf den Stadtteilkarten am Ende des Buches findet man anhand der Nummer ihren Standort auf Anhieb.

Die Fotos sind ansprechend und laden zum Besuch der Örtlichkeiten regelrecht ein. Die vorgestellten persönlichen Anregungen sind vom Autor und Verlag erprobt worden, oftmals wird auch der geschichtliche Hintergrund z.B. eines Gebäudes erklärt. Tipps für das besondere Gelingen eines netten Abends gibt es ebenfalls dazu. Die meisten vorgestellten Örtlichkeiten sind mir bisher nicht bekannt, aber die Beschreibungen dazu haben mich nun neugierig gemacht sie kennenzulernen.

Das Buch ist im handlichen Taschenbuchformat erschienen und ist somit gut mitzuführen. Es empfiehlt sich, das Buch schon vor der Reise zu lesen, damit man jeden Tag, den man in Berlin verbringt, schon gut vorbereitet starten kann. Vielleicht schon mit einem netten Frühstück in einem der vorgestellten Cafés.

Fazit
Wer einen Reiseführer für Berlin sucht, der einen jenseits der bekannten Routen und Sehenswürdigkeiten führt, der hat hier genau das richtige Buch in Händen. Die Texte sind kurzweilig und die Fotos ansprechend, so dass man schon beim Durchblättern auf der ein- oder anderen Seite hängen bleibt und sich einfach etwas „erzählen“ lässt. Ich fühle mich jedenfalls jetzt gut gerüstet für meine anstehende Reise nach Berlin. Die Ausflugstipps werde ich auf alle Fälle ausprobieren und mich durch den Tag treiben lassen mit den Tageszeit-abhängigen Vorschlägen. Ich freue mich darauf!

Bewertung: *****

männer mit gefühl (Bärbel Schäfer)

Männer besser verstehen? Mit den „richtigen“ Fragen gibt es einige Antworten in diesem Buch

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Bärbel Schäfer „begleitet“ mich Sonntagmorgens am Frühstückstisch mit ihrer Radiosendung „Bärbel Schäfer live“ aus dem Hessischen Rundfunk. Ihre Gäste und die Gespräche, die sie mit ihnen führt, gefallen mir immer ausgesprochen gut, deshalb habe ich dieses Buch gelesen.

Bärbel Schäfer ist Moderatorin und bekannt aus Funk und Fernsehen und lebt mit ihrer Familie in Frankfurt am Main. Sie hat bereits mehrere Bücher geschrieben und herausgegeben.

Dieses Buch ist in einer Kooperation mit der Zeitschrift „emotion“ entstanden, in der Bärbel Schäfer eine eigene monatliche Rubrik mit Interviews füllt. Einige dieser Interviews wurden hier für dieses Buch zusammengestellt und veröffentlicht.

Beschreibung des Buches:
Das Buch „männer mit gefühl“ ist im Gütersloher Verlagshaus als Hardcover-Buch erschienen. Es hat 175 Seiten. Das Titelbild hat einen lila Hintergrund, verziert mit den Namen (in pink) der Männer, die Bärbel Schäfer für dieses Buch interviewt hat.

Kurze Zusammenfassung:
Bärbel Schäfer macht sich auf die Suche nach den Gefühlen von Männern. Sie hat die unterschiedlichsten Männer besucht, um mit ihnen intensive Gespräche zu führen. Dreizehn, mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten haben ihr Rede und Antwort gestanden.

Mein Leseeindruck:
In einem Essay beschreibt Bärbel Schäfer ihre Intensionen zum Entstehen dieses Buches. Es folgen die dreizehn Kapitel mit den Interviews fast wie bei einer Reise. Jedes Kapitel beginnt mit einer Kurzbiografie ergänzt durch ein Portraitfoto der Person. Danach erzählt Bärbel Schäfer wie ihre Anreise zum Interview war bzw. die Umgebung, in der das jeweilige Interview stattfand.

Ihre Fragen unterscheiden sich von Interview zu Interview. Weitere Fragen ergeben sich aus den Antworten der Interviewpartner, viele Gesprächsabläufe sind nicht geplant, vieles ergibt sich durch das Frage- und Antwortspiel. Die Antworten erscheinen in den meisten Fällen authentisch und ehrlich.

Da erzählt Raymond Michael Garvey vom Leben mit seinen sieben Schwestern, seine Gefühle zu Frauen, seinen Erfolgen und wie er sie erlebt. Adel Tawil gibt Einblicke in das Scheitern seines ersten Bandprojekts und wie er sich dabei fühlte. Von Konstantin Wecker erfahren wir, dass seine Kindheit mit ganz viel Liebe gefüllt war. Ein Johannes B. Kerner beschreibt seinen Weg zu mehr Gelassenheit in seinem Leben. Oliver Berben lässt auch mal die Tränen im Kinosessel fließen und hat kein Problem damit. Manche Interviewpartner geben auch kleine Geheimnisse und Persönliches von sich preis.

Alle Interviewten lassen sich ein auf Bärbel Schäfers Fragen, sie antworten erstaunlich offen. Manche Antworten sind spannend.

Ich hätte mir noch ein paar mehr Interviewpartner in anderen Altersklassen gewünscht, das Buch habe ich an zwei Abenden mit viel Interesse gelesen.

Fazit
Wer schon immer einmal wissen wollte wie Männer „ticken“ bekommt hier einige Fragen beantwortet. Die Offenheit, mit der die Männer sprechen und die Leidenschaft, mit der Bärbel Schäfer an das Thema herangeht, hat mir gut gefallen

Bewertung: ****

Herbstblond (Thomas Gottschalk)

„Haltet alle fest zusammen“, sagt der Familienmensch Thomas Gottschalk

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 Mit Thomas Gottschalk im Fernsehen bin ich „aufgewachsen“. Die letzten 30 Jahre hat mich der Entertainer vom Bildschirm aus „begleitet“, deshalb habe ich mich auf diese Biographie gefreut.

Beschreibung des Buches:
Die Autobiographie „Herbstblond“ von Thomas Gottschalk ist nicht von einem Ghostwriter geschrieben worden, sondern von Gottschalk selbst. Das Buch ist im HEYNE-Verlag erschienen. Es hat 368 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man einen freundlich schmunzelnden Thomas Gottschalk. Der Titel „Herbstblond“ passt prima zum Buch.

Kurze Zusammenfassung:
Thomas Gottschalk erzählt aus seinem Leben. Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Zunächst geht es um seine ersten Lebensjahrzehnte, insbesondere der Karriere beim Radio. Im zweiten Teil berichtet er von seiner Fernsehkarriere und vom Leben als Familienvater und Mensch, der sich um vieles Gedanken macht. Die Kapitel werden eingeleitet mit bekannten Musiktiteln und Fotos aus dem Privatarchiv Gottschalks und aus anderen Quellen.

Mein Leseeindruck:
Thomas Gottschalk nimmt den Leser mit auf eine Reise durch sein Leben:
Vom Aufwachsen im beschaulichen Kulmbach mit Eltern schlesischer Herkunft, die ihn katholisch erzogen haben, geht es über die Anfänge beim Radio zum Auftritt als großer Entertainer im Fernsehen. Gottschalk gelingt es, dass man ihm die Demut abnimmt, die er vorträgt, wenn er von seiner einzigartigen Karriere berichtet. Er ist mit Talent gesegnet und hat das Beste daraus gemacht, so, wie es sicherlich jeder tun würde, wenn er die Gelegenheit hätte. Dabei geizt Gottschalk nicht mit Reue, wenn es um Begebenheiten geht, die er im Nachhinein so hätte nicht zulassen dürfen. Er freut sich aber auch über Dinge, die er erleben durfte, weil er so bekannt ist. Seine Anekdoten mit vielen bekannten Persönlichkeiten, die seinen Weg kreuzten, sind humorvoll erzählt, keiner der Mitwirkenden wird dabei lächerlich gemacht, Namen werden dort weggelassen, wo es nötig ist, da genannt, wo Positiv berichtet wird.
Dass Thomas Gottschalk auch in mehr als einem Film schauspielerisch tätig war, habe ich erst durch dieses Buch erfahren.
Besonders gut gefallen haben mir die Berichte aus seiner Wahlheimat Amerika, dort ist Gottschalk eher Privatmensch mit den Sorgen und Nöten eines Familienvaters. Seine Beschreibungen des amerikanischen Schulsystems, dem Krankensystem, aber auch dem dortigen Film- und Show-Business, fand ich sehr interessant. Gottschalk als Familienmensch, der wenig bis fast nichts davon bisher preisgab, erzählt hier in diesem Buch doch ein paar nette Begebenheiten.

Fazit
Mir hat die „Reise“ durch Thomas Gottschalks Leben Spaß bereitet. Ich habe vieles aus seinen Erzählungen, wenn es um Fernsehgeschichte geht, selbst als Zuschauer miterlebt und fühlte mich in diese Zeiten zurückversetzt. Dass Thomas Gottschalk mit seinem Buch auch einige seiner Gedanken über Sozialsysteme, Gerechtigkeit, Liebe und Hoffnung zu Papier gebracht hat, macht ihn mir umso sympathischer.

Gottschalk ist ein Entertainer und ein Erzähler, der die Erzählkunst auch im Schreiben beherrscht.

Bewertung: *****

Damenopfer (Helmut Barz)

Katharina Klein und die neue Sonderermittlungseinheit

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Beschreibung des Buches:
Das Buch „Damenopfer“ von Helmut Barz ist als Taschenbuch im Sutton-Krimi-Verlag erschienen und umfasst 405 Seiten. Das Titelbild zeigt Türme der Frankfurter Skyline und eine Figur im linken Vordergrund. Die bisherigen Krimis des Autors hatten ein etwas anderes Aussehen. Eine Wiedererkennung ist hier nicht ganz gegeben.

Kurze Zusammenfassung:
In Frankfurt wird eine Sonderermittlungseinheit der Polizei mit einer Feier eröffnet. Kriminaldirektorin Katharina Klein soll sie leiten. Die Politprominenz ist anwesend. Justizminister Jan-Ole Vogel steht auf dem Podium um eine Rede zu halten, da zückt er kurzerhand eine Pistole und schießt sich vor dem Publikum in den Kopf.

Katharina Klein wird beauftragt, diesen Selbstmord zu untersuchen, dabei tauchen immer neue Merkwürdigkeiten auf. Unterlagen und Beweismittel verschwinden, die Gegner scheinen immer auf gleicher Höhe mit Katharinas Kleins und Andreas Amendts (Gerichtsmediziner) Ermittlungen zu sein. Gibt es einen Maulwurf in der Sonderermittlungseinheit? Wurde der Justizminister erpresst?

Die Handlung spielt komplett in Frankfurt und Umgebung. Katharina Klein hetzt von Sachsenhausen in andere Stadtteile, aber auch nach Wiesbaden, die Landeshauptstadt Hessens, führen sie ihre Ermittlungen. Es tauchen immer weitere Personen auf, die in den Fall verwickelt sein könnten.

Mein Leseeindruck:
Ich habe bereits alle drei Krimis von Helmut Barz über die Ermittlerin Katharina Klein „Westend Blues“, „African Boogie“ und „Dolphin Dance“ gelesen.

Mir ist die Ermittlerin ans Herz gewachsen. Ihre unkonventionelle Ermittlungsarbeit und ihr besonderes Privatleben, mit dem Hintergrund, dass ihre Familie ermordet wurde, machen für mich diese Krimireihe so lesenswert.

Es ist schon erstaunlich, dass sich Katharina Klein nicht kleinkriegen lässt, wenn man „miterlebt“, was ihr für Steine in den Weg gelegt werden und gegen welche Gegner sie ankämpfen muss.

Der Fall ist gut konstruiert und durchdacht. Dass der Titel aus dem Schachspielen kommt, ist mir doch tatsächlich erst im Laufe des Buches aufgefallen, obwohl es dazu eigentlich ständig Hinweise gab, spielen doch Schachspielzüge eine besondere Rolle. Hier sind Schachspieler im Vorteil ;-).

Auch dieser Krimi kann an die Vorgänger anknüpfen, er ist fesselnd und spannend. Immer wieder werden neue Spuren gelegt und neue Verdächtige tauchen auf, allerdings liegt gerade darin das Problem für mich. Da ich Bücher nur selten am Stück lesen kann, fällt es mir schwer, die verschiedenen Namen den mitwirkenden Personen zuzuordnen. Ein Weniger an Mitwirkenden wäre für meinen Geschmack besser.

Der Schreibstil von Helmut Barz liegt mir. Dass der Krimi im Rhein-Main-Gebiet spielt gefällt mir, denn ich lese gerne Bücher mit Lokalkolorit.

Fazit:
Diesen Krimi kann man auch lesen, wenn man die vorherigen Krimis um Katharina Klein nicht kennt. Im Laufe der Ermittlungen gibt es immer wieder „Rückblicke“ und Bezüge zu den früheren Fällen. Auch der Mord an Katharina Kleins Familie wird sie wohl bei allen Fällen „begleiten“.

Ein spannender und gut durchdachter Fall mit einem sympathischen Ermittlerteam. Lesenswert!

Bewertung: ****

Sagenhafter Main-Taunus (Uta Franck)

Ein Geschenk für Heimatverbundene

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Mit meiner Mutter (geboren und aufgewachsen im Main-Taunus-Kreis) habe ich vor ein paar Wochen eine musikalisch (Harfe und Flöte) untermalte Lesung von Uta Franck besucht. Die vorgetragenen Geschichten machten meiner Mutter Lust auf „Mehr“ von diesen Sagen, deshalb habe ich dieses Buch für sie gekauft.

Beschreibung des Buches:
Das Buch „Sagenhafter Main-Taunus“ von Uta Franck ist im Societäts-Verlag erschienen. Es umfasst 136 Seiten. Die Illustrationen stammen von Barbara Heier-Rainer.

Die Autorin Uta Franck war langjährig Lehrerin an einer Kelkheimer Schule, sie hat bereits mehrere Gedichte und Kurzprosabände, Märchenbücher, Romane und eine Autobiografie veröffentlicht.

Das Titelbild zeigt in Aquarell-Malerei schematisch eine Landkarte mit den Städten des Main-Taunus-Kreises, die mit Stecknadeln/Pins gepinnt sind.

Kurze Zusammenfassung:
Nach einer kurzen Einführung mit Grußwort und Erklärung des Main-Taunus-Wappen, werden zahlreiche Sagen um die Städte und Gemeinden des Main-Taunus-Kreises mit Illustrationen vorgestellt, die die Autorin aus verschiedensten Quellen zusammengetragen und neu erzählt hat.

Mein Leseeindruck:
Schon beim Blättern in diesem schönen Buch bleibt man bei Geschichten und Sagen hängen, die anhand der Überschrift vermuten lassen, in welchem Ort die Begebenheit stattgefunden hat. Man wird sogleich zum Lesen animiert, weil die meisten Sagen recht kurz, nicht länger als eine Buchseite lang, sind. Der Wechsel von blaugrauem und weißem Hintergrund der Texte gefällt mir gut. Die Illustrationen passen prima zur jeweiligen Sage. Die Texte sind kurzweilig, dem Sprachstil von Sagen angemessen, verfasst. Das ein oder andere Schmunzeln tritt beim Vorlesen als auch beim Selbstlesen bei jeder Geschichte ein. Die Sagen sind einfach köstlich und amüsant erzählt.

Fazit:
Wer ein Geschenk für Heimatverbundene (zum Main-Taunus-Kreis) sucht, der hat hier genau das richtige Buch in Händen.

Bewertung: *****

Epigenetik (Bernhard Kegel)

Vererbungslehre auch für Laien, nach schwerem Beginn liest sich das Buch wie ein Krimi

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Beschreibung des Buches:
Das Buch „Epigenetik“ ist im DUMONT-Verlag als Taschenbuch erschienen. Es hat eine schlichte Aufmachung, ein schwarz/weiß Foto ziert die Titelseite, eine ältere Frau und ein kleines Mädchen machen Seifenblasen. Das Titelbild passt gut zum Inhalt des Buches.

Der Autor, Bernhard Kegel, studierte Biologie und Chemie, später war er in der Forschung tätig. Als Autor hat er schon mehrere Bücher, Romane als auch Sachbücher, geschrieben. Unter anderem ist er auch Lehrbeauftragter und Gutachter.

Das Buch umfasst 366 Seiten.

Kurze Zusammenfassung:
Das Buch ist aufgeteilt in 16 Kapitel, es schließen sich Anmerkungen, Literaturhinweise, Glossar und Register an.

In den 16 Kapiteln werden anhand von vorgestellten Forschungsprojekten um Mensch, Tier und Pflanze bezüglich der Epigenetik (wie Erfahrungen vererbt werden) verschiedenen Themen intensiv veranschaulicht. Dabei werden viele biochemische Fachbegriffe verwendet, Anmerkungen am Ende des Buches unterstützen beim Verständnis der Texte.

Mein Leseeindruck:
Schon während der Schulzeit habe ich mich im Biologieunterricht am meisten für die Vererbungslehre interessiert, deshalb hat mich der Titel animiert dieses Buch zu lesen.

Ich muss gestehen, dass mich die ersten Seiten doch sehr überfordert haben, die vielen Fachbegriffe haben mir das Lesen zunächst erschwert, so dass ich das Buch zuerst wieder weggelegt habe. Dann habe ich beschlossen über diese Begriffe hinwegzulesen, da sie mich als Laie nicht ganz so interessierten. Langsam fand ich in die Materie hinein.

Die Forschungsarbeiten die zu den einzelnen Themen vorgestellt werden, lesen sich wie Krimis. Man erwartet beim Lesen mit Spannung, was für Ergebnisse und Schlüsse sich aus den wissenschaftlichen Arbeiten ziehen lassen. Die Themenauswahl ist breit gefächert und anhand der Überschriften ist es nicht gleich ersichtlich, um was es im neuen Abschnitt geht.

Besonders gefallen hat mir die Thematik um die Vererbung des Hausschafes. Hier habe ich dann doch auch schmunzeln müssen, geht es doch um die Zucht eines besonders schönen Hinterteiles, die sich dann doch nicht so einfach darstellte.

Fazit:
Dieses Buch hat mich fasziniert, zunächst, weil ich so gar nicht hineinfand, dann, weil mich einzelnen Themen dann doch gefesselt haben wie ein Krimi. Wenn man als Laie dieses Buch liest, empfiehlt es sich, sich einzelne Kapitel herauszupicken und über Fachbegriffe hinwegzulesen. Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigen will, kann die Anmerkungen intensiv studieren und sich anhand der zitierten Literatur weitere Informationen anlesen.

Bewertung: ****