Gute Unterhaltung, aber kein Reisehandbuch
Der Kriminalroman „Rache ist Honigsüß“ ist im Verlag Spectrum, Bozen erschienen und umfasst in der 4. Auflage 218 Seiten.
Der Fall beginnt im südtiroler Dorf Tisens als harmloser, altersbedingter Todesfall, fernab vom großen Weltgeschehen Roms. Aus dieser Metropole ist Commissario Fameo nach Bozen „weggelobt“ worden, weil er seine Arbeit zu genau nahm und nicht genügend Toleranz für die Großkriminellen entwickelt hatte.
In das Dorf Tisens verschlug es Fameol, da er seine neue Umgebung kennenlernen wollte, für die seine Questura zuständig ist. Durch Zufall wird ihm der als Unfall deklarierte Vorfall bekannt, der nach und nach sein kriminalistisches Interesse weckt. Dort trifft er auch die Apothekerin Elisabeth, die im weiteren Verlauf auf verschiedene Weise in der Geschichte noch Einfluss hat.
Anfänglich war ich noch skeptisch, aber nach und nach entwickelte sich die Geschichte doch zu einem Krimi, den man gerne zur Unterhaltung immer weiter lesen möchte. Interessant ist auch, dass der Autor als Erläuterung die Zusammenhänge des italienischen Polizeisystems erklärt.
Fazit:
Der Krimi hat alles, woraus ein moderner Krimi bestehen muss. Verschiedene Ermittlungsstränge, stimmige lokale Gegebenheiten, Liebe und Privates des Ermittlers, Zufälle und Spannung. Auch wenn der Autor diesen Kriminalroman als eine Art Reiseführer anpreist, ist dies doch nicht wirklich ernst zu nehmen. Dazu bräuchte es doch etwas mehr. Angemerkt seien noch die auffälligen Satzfehler, die das Buch damit aber nicht abwerten.
Bewertung: *****