Der Übervater – die arme Tochter
Da wir gerade ein Kind „durch das Abitur gebracht haben“, fand ich den Titel dieses Buches ganz spannend. Nachdem ich Thomas Kausch in einer Talkshow von „seinen Schulerlebnissen“ mit seiner Tochter berichten hörte, musste ich dieses Buch lesen.
Beschreibung des Buches:
„Wie ich meine Tochter durchs Abitur brachte“ von Thomas Kausch (Journalist und Fernsehmoderator) ist 2017 im Knaur Verlag als Taschenbuch erschienen. Das Buch hat 201 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man eine Zeichnung, die einen Vater auf einem Stapel Bücher stehend zeigt, der seine Tochter an der Hand in die Luft hebt. Bunte Zettel fliegen durch das Bild.
Kurze Zusammenfassung:
Thomas Kausch, Journalist und Fernsehmoderator, ist Vater einer Tochter (Pauline). In seinem Buch beschreibt er das Aufwachsen von Pauline bis hin zu ihrem Abitur. Dabei schildert er u.a. die Kindergartensuche als auch die Suche nach einer geeigneten Schule und die letzten Schuljahre incl. der Abiturvorbereitungen und der -prüfungen.
Mein Leseeindruck:
Thomas Kausch neigt entweder zum Übertreiben oder er ist tatsächlich einer dieser Hubschrauber-Väter. Jedenfalls kann man aus seinem Buch herauslesen, dass das Leben und Aufwachsen seiner Tochter für ihn ein „Projekt“ zu sein scheint, das er mit oftmals übertrieben anmutenden Einsatz und Engagement zu meistern versucht. Sein Besuch in der Pekip-Gruppe ist da noch eher harmlos.
Dass er aber manchmal Kindergartenleitungen, Schulleitungen, Lehrern und letztendlich seiner Tochter ziemlich „auf den Wecker“ geht, nimmt er offensichtlich hin, Hauptsache SEINE Pauline bekommt die beste Unterstützung.
Es hört sich schön an, wenn er davon erzählt, dass er morgens seiner Tochter das Frühstück und Pausenbrot bereitet, allerdings mit dem Hinweis, dass ja er Organisator des Haushaltes mit Doppelbelastung des Berufstätigen sei. Auch nur ihm sei es letztendlich zu verdanken, dass seine Frau ihr Hobby (Fotografie) zum Beruf machen konnte.
Das ganze Buch zeigt einen sehr selbstbewussten Mann, der es nicht versäumt, auch immer wieder darauf hinzuweisen, wie toll er ist.
Was in diesem Buch übertriebener Humor oder Wahrheit ist, lässt sich manchmal gar nicht genau herauslesen. Auf der einen Seite ist es mit einem gewissen Wortwitz geschrieben, auf der anderen Seite fand ich doch einiges sehr überzogen und wundere mich, dass die Tochter sich so vieles hat „gefallen“ lassen. Manch anderes Kind hätte die Pubertät genutzt und sich „freigestrampelt“.
Fazit:
Wer gerne mehr über sogenannte „Hubschraubereltern“ wissen möchte, der kann in diesem Buch einiges erfahren. Es ist humorvoll geschrieben, ab und an muss man allerdings ein Auge zudrücken und darf Herrn Kausch nicht ganz so ernst nehmen…
Bewertung: ***