Vom Glück Eltern (von Söhnen) zu sein
Ich mag kurzweilige Geschichten über den alltäglichen Wahnsinn im Familienleben.
Beschreibung des Buches:
„Solange Du Deine Füße auf meinen Tisch legst“ ist 2017 im Eichborn Verlag mit 240 Seiten broschiert erschienen. Auf dem Titelbild sieht man den Autor Hajo Schumacher (Journalist und Moderator) am Familientisch im offensichtlichen Chaos sitzend. Rechts und links von ihm liegen tatsächlich Füße (in Turnschuhen) auf dem Tisch – passend gewählt zum Titel.
Kurze Zusammenfassung:
In 22 Kurzgeschichten erzählt Hajo Schumacher vom Familienleben mit zwei Söhnen, der eine 11, der andere mittlerweile 22 Jahre alt. Die Titel der der Geschichten zeigen immer zwei Gegensätze auf wie z.B. „Privat vs. Öffentlich“ oder „Wir vs. Die anderen“. Seine Alltagsgeschichten spielen in Berlin.
Mein Leseeindruck:
Hans (11) und Karl (22) wachsen „wohlbehütet“ in einer „intakten“ Familie mit Mutter und Vater auf. Die Eltern entpuppen sich nicht als „Helikoptereltern“, sind aber stets bemüht, das Aufwachsen, die Förderung der Kinder und auch das Familienleben nach „geordneten“ Regeln zu bestreiten.
Mit seinem humorvollen – manchmal etwas ausschweifenden – Schreibstil gelingt es dem Autor die oftmals etwas überzeichneten Erlebnisse mit seinen heranwachsenden Söhnen an den Leser zu bringen. Seine Frau bezeichnet er liebevoll als Chefin der Familie. Er selbst ist für das Essen an Sonntagen als auch für die Frühstücksbrote der Söhne verantwortlich.
Wie alle Eltern, so möchten auch die Schumachers in Sachen Erziehung nichts falsch machen, und so wälzen auch sie immer wieder in Erziehungsratgebern, um dann festzustellen, dass sie doch ihren eigenen Erziehungsstil finden müssen.
Beim Lesen taucht man in die verschiedenen Entwicklungsstufen der Kinder ein, wobei der Fokus eher auf den Beginn der Schulzeit bzw. auf den Start ins Leben nach der Schule gelegt ist. Bedingt durch die große Zeitspanne zwischen den zwei Söhnen (11 Jahre) hat sich auch bei Schumachers einiges in Sachen Erziehung im Laufe der Zeit geändert.
Man erkennt beim Lesen, dass man selbst oft in die gleichen „Fallen“ getappt ist, die Hajo Schumacher in seiner etwas eigenen Art mit leichten Übertreibungen schildert. Seine Geschichten sind trotzdem lustig auch wenn die sogenannten „Helikoptereltern“ doch eher schlecht dabei wegkommen.
Fazit:
Eltern von Söhnen werden sich in viele Anekdoten wiedererkennen und darüber schmunzeln können oder sie können sich darauf „freuen“ solche Geschichten zu erleben, wenn der eigene Sohn im gleichen Alter ist. Eltern von Töchtern werden mit diesem Buch endlich die Eltern von Jungen besser verstehen – aber alles bitte mit einem „Augenzwinkern“.
Bewertung: ***