Abgetaucht (Andrea Habeney)

Ein Urlaubskrimi – Jenny Beckers siebter Fall

Die Krimis von Andrea Habeney rund um die Kommissarin Jenny Becker haben mir bisher alle recht gut gefallen, so musste ich natürlich auch wieder diesen neuen Fall lesen, auch weil ein Teil des Krimis in Frankfurt und Umgebung spielt.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Abgetaucht“ von Andrea Habeney ist 2017 im mainbook-Verlag als Taschenbuch erschienen. Das Buch hat 234 Seiten. Das Titelbild ist in Rot, Schwarz und Pastell-Orange gehalten.

Im Vordergrund sieht man einen Taucher in einem roten Gewässer umringt von Palmen. Im Hintergrund ist ein Teil der Frankfurter Skyline zu sehen, am Himmel sieht man Kondensstreifen von Flugzeugen. Auf der Rückseite schwimmt ein Bembel mit einem Apfel im palmenumrankten Wasser.

Wie auch beim letzten Fall deutet das Cover auf unterschiedliche Ermittlungsorte hin.

Kurze Zusammenfassung:
Lars Gruber findet seine beste Freundin tot in ihrer Frankfurter Wohnung. Nachdem er in seiner alten Dienststelle Kommissar Karl erreicht, beginnt für die beiden die Ermittlungsarbeit, denn Lars ist mittlerweile Privatdetektiv.
Als der Hauptverdächtige Pilot Michael Danner auf Thailand unter merkwürdigen Umständen ums Leben kommt, fliegt Lars nach Thailand, um Klarheit in den Fall zu bringen.

In Frankfurt unterstützt ihn Jenny Becker, die den plötzlich und schnell abgeschlossenen Fall näher untersucht…

Mein Leseeindruck:
Das Titelbild hat mir zuerst nicht gefallen im Vergleich zu den Vorgänger-Fällen, die doch etwas farbiger gestaltet waren. Doch je länger ich mir das Cover anschaue, desto mehr entdecke ich darauf – es beinhaltet wirklich eine Menge Details, die in dem Krimi eine Rolle spielen.

Eigentlich hatte ich mit einer deutlich größeren Ermittlungsarbeit von Jenny Becker gerechnet, aber in diesem Krimi spielt der Ex-Polizist Lars die Hauptrolle. Er ist es, der nach Thailand reist und sich dort unter die Taucherszene mischt – wer sich bisher nicht mit dem Tauchen befasst hat, der erhält hier einige neue Einblicke.

Ein wenig fehlte mir in diesem Krimi der Lokalkolorit, den ich von den bisher gelesenen Krimis um die Kommissarin Jenny Becker kenne. Allerdings war mir das nach Lesen des Klappentextes bereits im Vorhinein schon klar. Dafür bekommt man einen kleinen Eindruck vom Urlaubsparadies Thailand.

In diesem Krimi geht es hauptsächlich um Beschattungsarbeit, Zeugenbefragung und Aktenermittlungen, die eigentlichen Taten werden nicht in ihrer besonderen Grausamkeit geschildert – das kommt mir sehr entgegen. Ich mag eher Krimis, in denen es um die Ermittlungsarbeit geht.

In der Taucherszene scheint sich die Autorin gut auszukennen, denn hier gibt es ausführliche Beschreibungen von den Vorbereitungen, zu den tollen Ausflügen bis hin zu den Nachbereitungen eines Tauchganges. So bekommt man Lust, sich einmal selbst in der Unterseewelt umzuschauen.

Der Fokus in den einzelnen Kapiteln ist hauptsächlich auf den sympathisch dargestellten Privatdetektiv Lars Gruber gerichtet, so hat man als Leser keinen „Vorsprung“ und kann „mitraten“. In diesem Krimi entfallen komplizierte und verwirrende Rückblicke. Die Anzahl der Akteure ist überschaubar.

Andrea Habeney hat die Fährten gut gelegt, lässt den Leser aber bis zum Schluss im Ungewissen. So bleibt der Krimi bis zur letzten Seite so spannend, dass ich das letzte Drittel am Stück fertig lesen musste.

Auch wenn manche Dinge etwas unglaubwürdig  wirken (Lars reist nach Thailand und kauft sich so nebenbei dort ein kleines Haus), so sind sie doch prima in die Geschichte hineingewoben.

Hinweis:
Man muss die sechs früheren Fälle nicht gelesen haben, um in diesen Krimi einzutauchen.

Fazit
Spannend und abwechslungsreich, da der Krimi nicht nur in Frankfurt, sondern auch im Urlaubsparadies Thailand spielt.

Bewertung: **** von *****

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Möge die Stunde kommen (Jeffrey Archer)

Sechster Band der Clifton-Saga – die Familiensaga neigt sich langsam ihrem Ende zu

Ich habe bereits die ersten fünf  Teile dieser Familiensaga gelesen. Alle haben mir bisher sehr gut gefallen. Diese Art Romane von Jeffrey Archer bereiten mir gutes Lesevergnügen.

Man muss sich allerdings bei einer Saga, die über mehrere Bücher hinweg geschrieben wurde, immer wieder in die Familienkonstruktionen hineinarbeiten.

Beschreibung des Buches:
Der Roman „Möge die Stunde kommen“ von Jeffrey Archer ist 2017 im HEYNE-Verlag als Taschenbuch erschienen. Es hat 589 Seiten.

Das Titelbild zeigt in Gelb gehalten ein Pärchen, das vor dem Brandenburger Tor in Berlin steht.

Kurze Zusammenfassung:
Anknüpfend an den 5. Band „Die Wege der Macht“ geht es hier um die Schicksalsjahre der Familien Clifton und Barrington vom Jahr 1970 bis 1978. Schauplätze sind u.a. Berlin und London.

Mein Leseeindruck:
In diesem Band geht es hauptsächlich um die Protagonisten Sebastian, Emma, Harry und Giles, aber auch die Intrigantin Virginia bekommt wieder ihren ganz eigenen Part in dieser Geschichte.

Die aufeinanderfolgenden Zeitabschnitte, hier in den siebziger Jahren des vorherigen Jahrhunderts, haben jeweils einen einzelnen Protagonisten im Fokus. So erlebt man hier Gerichtsverhandlungen, Flucht aus der DDR, aber auch das schwierige Liebesleben Giles, dessen Tochter und Ex-Geliebte in den USA leben.

Die typischen Intrigen findet man auch in diesem Band wieder, doch gerade das macht den Reiz dieser Familiensaga aus.

Die wirtschaftlichen und geschichtlichen Themen der 1970er Jahre bekommt man hier durch die besonderen Familienkonstellationen „so ganz nebenbei“ mitgeliefert und man erinnert sich an die zahlreichen Ereignisse.

Nach wie vor mag ich den Schreibstil des Autors. Vielleicht liegt es auch an der gekonnten Übersetzung. Auch wenn einige Passagen manchmal sehr konstruiert wirken, so bieten sie viele Spannungsbögen, die nie ganz abfallen. Gerade das gefällt mir an dieser Familiensaga so gut.

Damit man beim Lesen den Überblick über die verwandtschaftlichen Verhältnisse nicht verliert, findet man in den Innenseiten der Buchdeckel die Stammbäume. Hier kann man die einzelnen Personen besser ihrem Stand in der Familie zuordnen. Das hilft auch gerade dann, wenn man länger nicht zum Lesen kam bzw. wenn man den vorherigen Band schon vor längerer Zeit gelesen hat.

Die Spannung, die Jeffrey Archer von Kapitel zu Kapitel sät, wird auch in diesem Buch mit sogenannten Cliffhangern beibehalten. So kann man diesen Roman wirklich kaum zur Seite legen. Ich habe ein Drittel dieses Buches auf einer längeren Zugfahrt (ohne Unterbrechung) gelesen, so gefesselt war ich.

Fazit
Mit gleichbleibend guter Qualität, bleibt diese Familiensaga mein ganz persönliches Highlight im Bereich der Mehrteiler.

Bewertung: ***** von *****

Out of the box (Mathias Morgenthaler)

Von Menschen, die ihre Berufung „leben“

Manchmal fragt man sich, ob man bei der Berufswahl die richtige Entscheidung getroffen hat – und glücklich ist mit seinem Leben. In diesem Buch erzählen Menschen von ihrem Glück, ihre Berufung leben zu können.

Beschreibung Buches:
„Out oft he box“ von Mathias Morgenthaler ist 2017 im Zytglogge Verlag als broschiertes Buch erschienen. Es hat 383 Seiten. Das Cover ist schlicht. Der Titel ist mit einer Skizze versehen auf einem blauen, mit Pinsel gemalten, Hintergrund auf den ansonsten komplett weißen Einband gestaltet.

Kurze Zusammenfassung:
Das Buch ist in drei Teile untergliedert. Nach einem Vorwort von Marcel Bernet und einer Einleitung folgen Teil 1, „Die Anpassungskarriere“ und Teil 2 mit 57 „Interviews“ mit Menschen zwischen 19 und 80 Jahren. Es folgt Teil 3 mit „Thesen aus 1000 Interviews“ und als Epilog ein Interview mit dem Autor selbst.

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch kann man immer wieder zur Hand nehmen, um die „Beruf(ung)sgeschichten“ der zahlreichen interviewten Menschen zu lesen. Es sind spannende Geschichten, die man da zu lesen bekommt.

Wer hier einen typischen Ratgeber vermutet, dem sei gesagt, es ist vielmehr ein Mutmach-Buch. Man muss den eigenen Weg selbst finden und ihn auch selbst gehen. Dabei können einen die Interviews hilfreich begleiten.

Zuerst bin ich chronologisch vorgegangen und habe ein Interview nach dem anderen gelesen. Beim Blättern fand ich dann tatsächlich auch Geschichten, die meiner Geschichte sehr nahe kommen – und blieb dort beim Lesen hängen.

Die Interviews machen Mut, das eigene Berufsleben zu überdenken und die eigene Berufung zu durchleuchten. Die meisten Menschen leben nach dem Vernunftprinzip ohne auf ihr Bauchgefühl zu hören. Aber gerade diejenigen, die ihrem Bauchgefühl trauen, finden oftmals ihren Weg zur eigenen Berufung, wenn sie mit ganzer Leidenschaft an ihrem „Traum“ arbeiten.

Oft bleiben die eigenen Talente verborgen, weil man sich unterordnet und auf größtmögliche Sicherheit im Job setzt. Beim Lesen der Interviews macht man sich Gedanken über das eigene Leben. Die zahlreichen Beispiele von „erfolgreichen Berufungen“ zeigen, dass man das Leben selbst in die Hand nehmen muss, dann stellen sich oftmals Glück und Zufälle ein, mit denen man vorher nicht rechnen konnte.

Gerade die absolute Anpassung ist ein Hinderungsgrund, seine eigene Persönlichkeit zu entwickeln und mit vollem Enthusiasmus an Projekte heranzugehen, hinter denen man steht. Die Interviewten haben in der Mehrheit ihre Komfortzone verlassen und haben ihren eigenen Stil in ihr Leben integriert. Das hat zwar manchmal die engsten Freunde und Bekannte irritiert, führte aber letztendlich zu mehr Authentizität, Anerkennung und zum eigenen Glück: Einfach einmal aus der eigenen Box steigen!

Diese Thesen aus dem Buch haben mir ganz besonders gefallen:
– „Wer neugierig bleibt, wird jünger alt“
– „Vernunft wird überschätzt“
– „Mit welchen Menschen wir uns umgeben, ist vielleicht wichtiger als all unsere Vorsätze“

Fazit:

Dieses Buch eignet sich wunderbar als Geschenk für Menschen, die auf der Suche nach ihrer Berufung sind. Sei es, dass sie am Anfang ihres Berufslebens stehen oder auf einem Weg sind, der hauptsächlich mit Vernunft gepflastert ist, der sie aber letztendlich nicht glücklich macht.

Bewertung: ***** von *****

Der Tanz des Mörders (Miriam Rademacher)

Kann dich dein Tanz verraten?

Im Rahmen der Kriminacht der unabhängigen Verlage während der Frankfurter Buchmesse 2017 habe ich die Krimireihe rund um den Tanzlehrer Colin kennengelernt.

Beschreibung des Buches:
 „Der Tanz des Mörders“ von Miriam Rademacher ist im Carpathia Verlag 2015 als Taschenbuch mit 288 Seiten erschienen. Auf dem farbigen Titelbild sieht man die Füße eines Tanzpaares. Es ist der erste Krimi der Autorin, die schon zahlreiche Geschichten und Bücher veröffentlicht hat. Mittlerweile gibt es noch weitere 2 Bände.

Kurze Zusammenfassung:
Tanzlehrer Colin, der aufgrund eines Rückenproblems seinen Beruf nicht mehr ausübt, verliert beim Dartspiel gegen Pfarrer Jasper Johnson. Aufgrund einer Wette muss er nun der älteren Dame Mrs Summers Gesellschaft leisten. Doch er findet die Frau eines Morgens tot in ihrem Häuschen. Als dann auch noch eine Mädchenleiche im Wald aufgefunden wird, ist es mit der Ruhe im kleinen englischen Ort vorbei. Schnell bildet sich ein Ermittlertrio: Colin, Jasper und die kleine Krankenschwester Norma beginnen ihre Detektivarbeit.

Mein Leseeindruck:
Schnell war mir klar, dass es sich hier um einen sehr humorvollen und „englischen“ Krimi handelt. Eine ältere, nervige und alles beobachtende Frau, die mit einem Bratenthermometer umgebracht wird, ein junges Mädchen, das Opfer eines Fleischklopfers wird – hat hier eine frustrierte Hausfrau ihr Unwesen getrieben?

Eigentlich mag ich englische Krimis nicht so gerne, es dauerte auch ein paar Seiten, bis ich mich in diesen Krimi hineingelesen hatte, aber je weiter ich in diese Geschichte versank, desto spannender und lustiger fand ich sie.

Die sehr unterschiedlichen, teils skurrilen Personen, sind wunderbar beschrieben. Man fühlt und denkt mit ihnen und kann sich sehr gut in die jeweiligen Situationen hineinversetzten. Die teils lustigen Dialoge und das doch etwas ungewöhnliche Trio tragen ganz besonders dazu bei.

Den Krimi in England spielen zu lassen, hat seinen besonderen Reiz: Ein altes Cottage, ein kleines Dorf, in dem jeder alles über jeden weiß, weil man sich gegenseitig ständig belauert.

Einen Tanzlehrer als „Detektiv“ einzusetzen ist eine wunderbare Idee. Es ist schon erstaunlich, was der Tanzlehrer beim Tanz einer Person alles an diesem Menschen „entdecken“ kann.

Das Ermittlertrio wirkt sympathisch. Der Hauptfokus ist jedoch auf Colin gesetzt, neben seiner Ermittlerarbeit findet auch sein Liebesleben Platz in diesem Krimi. Ist vielleicht seine neue Freundin die Mörderin?

Fazit:
Wer skurrile (und englische) Krimis und das Tanzen liebt, der findet mit diesem Buch spannende, aber auch lustige Unterhaltung. Ich freue mich auf die weiteren Fälle um Tanzlehrer Colin.

Bewertung: **** von *****

Im Rahmen der Kriminacht durfte ich ein Interview mit der Autorin führen, da sie leider nicht selbst anwesend sein konnte, hatte ich ihr meine (sehr vielen) Fragen geschickt und sie hat sie mir alle ganz ausführlich beantwortet. Hier geht’s zum Interview: https://chrissisbuntelesecouch.wordpress.com/2018/02/09/interview-mit-miriam-rademacher/

Interview mit Miriam Rademacher

Liebe Miriam Rademacher! Vielen Dank, dass Du Dir Zeit nimmst, meine Fragen zu beantworten!

Kannst Du Dich kurz vorstellen? Deine Bücher?

Ich bin 44 Jahre alt, lebe in Osnabrück und schreibe seit ein paar Jahren Tanzkrimis, Urban-Fantasy und Abenteuergeschichten für Kinder und Jugendliche. Drei meiner Schreibprojekte sind Buchreihen, die regelmäßig um einen weiteren Band ergänzt werden.

Dein aktueller Beruf ist Tanzlehrerin?

Ich habe eine Tanzlehrerausbildung und über zwanzig Jahre in diesem Beruf gearbeitet. Jetzt gebe ich nur noch wenige Kurse, um mehr Zeit zum Schreiben zu haben. Außerdem arbeite ich auch noch als Veranstaltungskoordinatorin in einem Stadtteiltreff. Ich mache viele Dinge, treffe viele Menschen und versuche meine Tage abwechslungsreich zu gestalten. Man lebt nur einmal.

Was ist Dein Lieblingstanz?

Der Langsame Walzer ist seit jeher mein Favorit. Ich kann ihn immer wieder neu entdecken und genießen.  Auch  Tango und Rumba konnten mich stets begeistern. Man kann wohl sagen, dass ich die langsameren Tänze bevorzuge. Sie stehen mir auch besser J

Hast Du schon eine Schiffsreise gemacht?

Ausflugsdampfer und Fähren zählen nicht, oder? Dann habe ich noch nie eine Schiffsreise gemacht. In meiner Verwandtschaft gibt es jedoch Schiffsbauer und Seefahrerinnen. Das hat die Recherchen für den aktuellen Tanzkrimi enorm vereinfacht. Ich habe viel über die unpopulären Bereiche von Kreuzfahrtschiffen lernen dürfen. Angefangen bei den Vorratsräumen bis hin zur Leichenkammer.

Magst Du Lakritz?

Total gerne.  In der Entstehungsphase des Krimis hat so manche Lakritzkatze  ihr Leben lassen müssen. Die Idee, einen Lakritzfabrikanten ins Zentrum der Mordermittlungen zu rücken, kam mir allerdings beim Besuch einer Eckernförder Bonbonfabrik. Die bunte Vielfalt hat mich zu den eigenwilligen  Geschmackskompositionen im Buch inspiriert.  Die dort beschriebenen Lakritze existieren leider nur in meinem Kopf und auf dem Papier.

Barockschloss: Waren da früher „Geister“ unterwegs, hat Dich das inspiriert?

Ich war ein phantasievolles Kind, das an einem besonderen Ort aufwachsen durfte. Allein zwischen Küche und Kinderzimmer hatte ich drei „Geister“ fest installiert. Ich nannte sie „Stufengrapscher“, „Nebelhände“ und „Bogenschütze“. Manche Treppen bin ich deswegen nur gerannt. Bis heute hat keine dieser Spukgestalten Verwendung in einem meiner Fantasy-Romane gefunden. Zu gruselig. Ich wette, sie sind noch immer am selben Ort und warten dort auf mich.

Wer gestaltet Deine schönen, poppigen Titelbilder?

Jede Reihe hat ihren eigenen Zeichner bekommen, das haben meine tollen Verlage möglich gemacht. Für die Krimireihe zeichnet Christoph N. Fuhrer und für meine Banshee gestaltet Juliane Schneeweiss die Buchdeckel. Für meine Jugendbuchreihe „Talisman“ macht die junge Marina Köller die Cover und auch alle Bilder im Buch. Es ist ihr Debüt als Illustratorin. Für mein erstes Bilderbuch hat Irene Glockengießer die Collagen erstellt, die finde ich noch immer wunderschön.

Was erwartet mich bei Deinen Krimis? Blut, Humor, Regional?

Die Tanzkrimis sind keine Regionalkrimis. Als großer Agatha-Christie-Fan, und weil auch der Gesellschaftstanz dort viele seiner Wurzeln hat, habe ich England als Schauplatz gewählt. Im aktuellen Abenteuer befinden wir uns allerdings mitten auf dem Atlantik. Ein bisschen Blut lässt sich nicht immer vermeiden, aber da ich selbst gerne lache, ist der Humor wohl die wichtigste Komponente in meinen Geschichten.

Welche Vorbilder hast Du? Autoren? Protagonisten?

Agatha Christie habe ich gerade schon genannt. Sie gehört auf jeden Fall zu meinen Vorbildern. Auch Nancy Atherton, Tiziano Terzani und Kerstin Gier gehören dazu. Vielleicht sollte ich auch J. K. Rowling erwähnen, die Meisterin des Kapitel-Cliffhangers. So unterschiedlich diese Autoren schreiben, so viel konnte ich beim Lesen ihrer Romane über das Handwerk lernen. Aus ihren Stärken und auch aus ihren Fehlern. Besonders bei Christie ist beides anzutreffen. Das macht sie für mich zu einer der wertvollsten Lehrerinnen.

Vorbilder unter Protagonisten? Pippi Langstrumpf passt ganz gut zu mir, aber sie hat keine meiner Figuren inspiriert.  Und Barbara von Bellingen hat in ihren Köln-Krimis eine Hauptfigur kreiert, die mich persönlich sehr angesprochen hat. Wenn ich morgens nicht aus dem Bett will, dann denke ich: Hopp, hopp! Gret ist auch schon auf den Beinen.

Wie sieht Dein Tagesablauf aus, hast Du Kinder?

Ja, zwei Teenager, denen ich noch immer das Schulbrot schmiere. Sobald sie aus dem Haus sind, ist der Hund dran. Wenn ich aus dem Wald zurückkomme hat mein Vater den Kaffee fertig. Danach besprechen mein Mann und ich, was an diesem Tag ansteht. Vielleicht habe ich  dann Zeit zum Schreiben. Oder ich bereite eine Lesung vor. Oder in antworte auf Interviewfragen. Oder ich pflege Internetkontakte. Oder ich lektoriere, korrigiere. Oder … oder …oder …Irgendwann fragt mein Mann nach Mittagessen. Die Antwort ist immer öfter: „Neihein!“ Dann gibt’s eben wieder ein belegtes Brot. Abends gebe ich manchmal eine Tanzstunde oder auch zwei. Wenn nicht, strande ich auf dem Sofa und darf selbst einen Krimi konsumieren. Zum Einschlafen gönne ich mir noch die Drei ???, dann ist der Tag perfekt.

Allgemeine Fragen:
Wo kommst Du her? Bist Du Heimat verbunden?

Ich bin im Emsland auf Schloss Clemenswerth aufgewachsen. Dem Schloss fühle ich mich mehr verbunden als der Region. Meine Jugendbuchreihe „Talisman“ spielt allerdings im Emsland, das treibt mich jetzt öfter zurück in die Heimat.

Hast Du Vorbilder für die Protagonisten?

Manchmal begegne ich Menschen, die eine Äußerlichkeit oder eine Eigenschaft haben, die ich später in eine Figur einbaue. Die Figur hat dann aber so viele andere Komponenten, dass der „Pate“ des einzelnen Charakterzuges sich zumeist nicht wiedererkennt.

Dienen Dir echte Fälle als Vorlage?

Nein. Manchmal nehme ich in meinen Geschichten Bezug auf eine wahre Begebenheit. Bei meinen Fantasy-Geschichten verwende ich gerne Sagengestalten, die es bereits gibt.

Wie bekommen Deine Protagonisten ihre Namen?

Der Name fällt mir einfach so zu. Sergeant Dieber beispielsweise: Diba, diba, du …

Hast Du eine vollständige Geschichte im Kopf, sammelst Du auf einer Pinnwand?

Ich habe ein Notizbuch. Teile der Geschichte, Anfang, Ende und ein paar Eckpfeiler stehen bereits fest, wenn ich die ersten Zeilen eintippe.

Was war Dein Berufswunsch als Kind?

Detektiv, damals war ich neun Jahre alt. Aber schon mit elf wollte ich Schriftstellerin werden. Mit fünfzehn wusste ich dann, dass mein Lebensweg über das Tanzparkett führen würde. Irgendwie ist es mir gelungen, alles miteinander zu verbinden.

Bist Du gerne zur Schule gegangen? Dein Lieblingsfach?

Bis zur sechsten Klasse ging ich gern zur Schule. Das Gymnasium hat mir dann nicht mehr so viel Spaß gemacht. Kunst, Musik und Deutsch waren meine Lieblingsfächer. Eigentlich war der Weg vorgezeichnet …

Bist Du ehrenamtlich tätig?

Ich lese in meiner Kirchengemeinde als Lektorin während der Gottesdienste. Das übt ungemein. Es gibt kein kritischeres Publikum als Damen über sechzig. Tempo, Betonung und Lautstärke werden stets kommentiert.

(Hast Du eine Facebook Autorenseite?)

Ja. https://www.facebook.com/literarischeZehnkaempferin/

Magst Du Büchereien? Findest Du dort die Atmosphäre auch so toll?

Ich liebe Büchereien. Sie sind wie Bonbonläden und wecken meinen Jagdinstinkt. Ich darf alles haben. Muss nur mein Kärtchen vorzeigen.

 

Bitte Auswahl markieren:

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Süß/salzig?

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Urlaub Meer/Berge?

Kaffee/Tee?

Wenn Auto: Kleinwagen/SUV/Familienkutsche/Spaßwagen?

Pessimist/Optimist

Perfektionist/Pragmatisch? Mal so, mal so

Ordentlich/Chaotisch? Mal so, mal so

Neue Medien/Papier?

Apfelwein/Sekt, Wein?

Frühling/Sommer/Herbst/Winter?

Vielen Dank für Deine Antworten!