Das Grand Hotel – Die mit dem Feuer spielen (Caren Benedikt)

Die Familiensaga um ein Hotel auf Rügen geht weiter

Mir hatte der erste Teil dieser Geschichte um ein Hotel in Binz auf der Insel Rügen gut gefallen. So wollte ich natürlich wissen, wie es mit der Hotelfamilie weitergeht…

Beschreibung des Buches:
„Das Grand Hotel – Die mit dem Feuer spielen“ ist 2021 bei Blanvalet in der Verlagsgruppe Random House als Taschenbuch mit 491 Seiten erschienen. Auf dem Cover zeigt sich das Hotel in Binz mit einem rot leuchtenden Himmel.

Kurze Zusammenfassung:
Die Familiensaga um die Familie von Bernadette beleuchtet hier den Sommer 1925. Bernadette von Plesow hat ihren Sohn Alexander durch einen Unfall verloren, Tochter Josephine kehrt zurück nach Binz und der verbliebene Sohn Constantin, treibt seine Geschäftchen um sein Hotel Astor mit Varieté in Berlin. Da taucht der uneheliche Bruder von Bernadettes verstorbenem Ehemann, Johannes, plötzlich in Binz auf.

Mein Leseeindruck:
Wie auch im ersten Band gibt es in diesem Roman die zwei Schauplätze Berlin und Binz. Die Kapitel werden wechselweise aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Während die Hauptpersonen Bernadette und Constantin hier die meiste Aufmerksamkeit erhalten, gibt es aber auch einige Nebenschauplätze wie z.B. die Sicht auf Marie, Constantins Geliebte und Hausdame des Astors oder aber auf die Witwe Margrit, Bernadettes Schwiegertochter, die ein falsches Spiel zu spielen scheint…

Der Roman liest sich flüssig. Die Szenen sind lebendig und die Schauplätze schön beschrieben. Man kann sich allerdings nur bedingt in die 1920er Jahre Berlins hineinversetzen, denn hier wird der Fokus manchmal zu sehr auf Einzelpersonen gesetzt und nicht auf die besondere Atmosphäre der Stadt.

Trotzdem mag ich die Perspektiven auf die doch so unterschiedlichen Charaktere. Mit der/dem einen hat man Mitleid, die anderen könnte man am liebsten von ihrem eingeschlagenen Weg abbringen.

Bernadette ist zweifelsohne die Hauptperson, sie hat die meisten Fäden in der Hand, versucht das Hotelimperium weiter zu führen und auch zu erweitern, dabei liegt ihr Fokus auch immer bei der Familie.

Die Spielchen, die Constantin mit organisierten Boxkämpfen treibt, habe ich dagegen eher etwas quergelesen.

Die Themen Liebe, Intrigen und Familienzwist – all das erwartet die LeserInnen dieser Familiensaga.

Fazit:
Eine schön weiter entwickelte Familiensage, der nach wie vor ein wenig Geschichtliches und Atmosphärisches der 1920er Jahre in den Beschreibungen fehlt. Ich freue mich trotzdem auf den finalen Teil der Trilogie! Eine besondere Urlaubslektüre für eine Urlaubsreise auf die Insel Rügen (speziell Binz).

Bewertung: **** von *****

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Der erste letzte Tag (Sebastian Fitzek)

Eine Art Roadmovie mit vielen überraschenden Vorkommnissen

Von Sebastian Fitzek habe ich noch kein Buch gelesen – nur einen Thriller als Hörbücher gehört, umso neugieriger war ich auf diese Geschichte…

Beschreibung des Buches:
„Der erste letzte Tag“ von Sebastian Fitzek ist 2021 als Hörbuch (4 Stunden, 24 Minuten, 41 Sekunden) im Argon Verlag erschienen.

Kurze Zusammenfassung:
Auf dem Weg von München nach Berlin lernen sich Livius und Lea kennen. Eigentlich war ein Flug geplant, doch dann muss sich Livius einen Wagen leihen. Am Leihwagenschalter kann er gerade noch den letzten Wagen mit einer jungen Frau, Lea, Journalistin, ergattern. Livius muss zur Paartherapie, Lea hat einen Termin mit ihrem Vater in einem Krankenhaus. Doch so einfach gestaltet sich die Fahrt nicht. Es ereignen sich so einige abenteuerliche Vorkommnisse, an denen Lea mit ihrer unkonventionellen Art nicht ganz unschuldig ist.

Mein Leseeindruck:
Diese Geschichte eignet sich besonders gut als Hörbuch. Sie ist witzig und humorvoll, aber auch spannend und sie macht nachdenklich. Die Dialoge machen das ganze sehr lebendig.

Man reist mit den zwei Protagonisten von München nach Berlin. Dabei erlebt man ein echtes Roadmovie. Die vielen Irrungen und Wendungen in der Geschichte machen neugierig darauf,  zu erfahren, wie das ganze ausgeht.

Man kann das Ende der Geschichte wirklich nicht erahnen, es lässt einen nachdenklich zurück.

Fazit:
Mich hat dieses Hörbuch gut unterhalten, auch wenn ich beim Hören von Hörbüchern manchmal etwas abgelenkt bin, so konnte ich dem roten Faden folgen. Allein die spritzigen Dialoge (nur ein Sprecher) sind hörenswert.

Bewertung: **** von *****

Provenzalischer Sturm (Sophie Bonnet)

Ein verhinderter Heiratsantrag

Bisher habe ich alle 7 Krimis dieser Reihe mit Pierre Durand gelesen. Ich fiebere fast immer dem nächsten Teil entgegen.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Provenzalischer Sturm“ von Sophie Bonnet ist 2021 im Blanvalet-Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 343 Seiten. Ein Glossar mit französischen Begriffen und drei Kochrezepte folgen. Es handelt sich hier um den 8. Fall für den Kommissar Pierre Durand.

Kurze Zusammenfassung:
Pierre Durand will seiner Charlotte endlich einen Heiratsantrag machen. Dazu machen beide eine Reise in die Weinregion Châteauneuf–du-Pape. Schon zu Beginn zerstören die Väter den romantisch geplanten Abend. Dann bricht das Chaos bei der  Produktion einer Kochshow im gebuchten Schlosshotel aus und Charlotte wird als Ersatzkandidatin gebucht. Währenddessen erfährt Durand, dass einige Tage zuvor ein Winzer von Ziegeln erschlagen wurde und kurz darauf der Makler, der sein Weingut verkaufen sollte, bei einem Verkehrsunfall stirbt – aus ist es mit dem geruhsamen Wochenende…

Mein Leseeindruck:
Ich mag diese Reihe, sie versetzt mich mitten in die Provence, das Flair, die Menschen und natürlich in Urlaubsstimmung.

Pierre Durand und Charlotte (Köchin) sind ein nettes und sympathisches Paar, allerdings sind in diesem Krimi eher Pierre, sein Vater und Charlottes Vater die Hauptprotagonisten und so erfährt man hier einmal mehr etwas über die Beziehung zwischen Vater und Sohn und zukünftigen Schwiegervater.

Das Thema Koch-Show ist in aller Munde und so ist es auch für mich interessant, was dafür alles in Kauf genommen wird, um die Zuschauer an den Bildschirm zu fesseln – geht man hier tatsächlich über Leichen?

Das andere große Thema in diesem Krimi ist der Aufkauf französischer Weingüter durch die Chinesen. Übt hier jemand einen Rachefeldzug gegen die Verkäufer aus?

Nicht ganz nebensächlich sind auch die Szenen mit den Vätern. Hier sticht zunächst der „typisch deutsche“ Vater von Charlotte heraus. Aber auch Pierres Vater hat so seine Eigenarten, die manchmal zu lustigen Szenen führen.

Für mich war dieser Krimi wieder einmal mehr unterhaltsam, spannend und interessant zugleich. Die Protagonisten mag ich und gerade die Örtlichkeiten sind so schön beschrieben, dass man am liebsten sofort die Koffer packen würde, um hier Urlaub zu machen.

Glaubt man zu Beginn schon eine Lösung parat zu haben, so ist man am Ende überrascht, wer hier der/die eigentliche Täter/in ist.

Fazit:
Wieder mal ein Krimi aus der Reihe, der mich sehr gut unterhalten hat – Urlaubslektüre für Frankreich-Reisende!

Bewertrung: **** von *****

Die Buchhändlerin (Ines Thorn)

Auftakt zu einer Reihe – Literaturleidenschaft

Da ich als Vielleserin regelmäßig in einer Buchhandlung aushelfe, auch wenn ich keine Buchhändlerin bin, hat mich dieser Titel sofort angesprochen.

Beschreibung des Buches:
„Die Buchhändlerin“ von Ines Thorn ist im rowohlt Verlag 2021 als Taschenbuch mit 336 Seiten erschienen. Ich habe die eBook-Variante gelesen.

Auf dem Titelbild sieht man eine junge Frau, die vor einer üppig gefüllten Buchhandlung steht.

Kurze Zusammenfassung:
Christa ist in Frankfurt am Main aufgewachsen. Hier lebt und führt sie die Buchhandlung ihres Onkels, obwohl sie lieber Germanistik studiert hätte. Sie wurde als Frau nicht zum Studium zugelassen. Es ist kurz nach dem 2. Weltkrieg, die Buchhandlung wurde zuvor von den Nationalsozialisten enteignet. Nach den schrecklichen Ereignissen des 2. Weltkriegs ist die Nachfrage an Büchern groß. Doch Christa sieht ihre Zukunft nicht in der Buchhandlung…

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch hat mich während meiner Urlaubstage gefesselt. Es bietet einen großartigen Einblick in die 1940er Jahre, hier in Frankfurt am Main, meiner Lieblingsstadt.

Christas Familie steht im Mittelpunkt, der im Krieg vermisste Vater, der Onkel, der Männer liebt, Heinz, ein Waisenjunge, den Christa unter ihre Fittiche nimmt – eine Familie, die in allen Bereichen durch den Krieg gebeutelt wurde und eine junge Frau, die ihr Glück sucht.

Der Fokus ist auf Christa gerichtet – ihre Gedanken, Wünsche und Sehnsüchte beschreibt die Autorin sehr gefühlvoll.

Die Atmosphäre in der Stadt, die Zerstörung, der Einzug der Amerikaner, all das wird hier angesprochen, war mir teilweise nicht (für Frankfurt) bekannt.

Die Autorin gibt hier einen groben Überblick über die Geschehnisse kurz vor Kriegsende und die ersten Jahre danach. Einiges ist nur angesprochen, wird aber nicht vertieft.

Ein besonderer Aspekt in diesem Buch ist natürlich das Verlagswesen und die Literatur. Hier bekommt man einen guten Einblick.

Das zweite große Thema ist die Stellung der Frau in der Gesellschaft. Christas Mutter würde die Tochter lieber heute als morgen verheiraten. Sie schickt sie sogar auf eine Haushaltsschule, obwohl Christa Literatur studieren möchte. So versucht Christa beidem gerecht zu werden – ihrer Mutter und ihren eigenen Wünschen, was leider nicht immer gelingt…

Fazit:
Das ist ein Buch für Frankfurt- und Literaturliebhaber. Auf den nächsten Teil dieser Reihe freue ich mich schon jetzt.

Bewertung: **** von *****

Die Mauern von Porto (Mario Lima)

Spannender und atmosphärischer Portugal-Krimi

Das ist mein erster Krimi aus der Reihe um Inspektor Fonseca. Ich bin darauf aufmerksam geworden, weil ich schon einmal in Porto war und mich diese Stadt fasziniert hat.

Beschreibung des Buches:
„Die Mauern von Porto“ von Mario Lima ist 2021 im HEYNE-Verlag als Taschenbuch erschienen. Es hat 364 Seiten.

Das Cover zeigt einen Blick auf die Stadt Porto.

Kurze Zusammenfassung:
Tété Marinho, neue Ermittlerin im Team um Fonseca, ist gerade nach Porto gekommen, da gibt es schon einen Fall für sie. Nach einem Brand werden zwei Skelette in einem schon lange leer stehenden Haus gefunden. Bald stellt sich heraus, dass die zwei Frauen schon vor mehr als 15 Jahren offenbar ermordet wurden, da in Portugal die Verjährungsfrist für Mord 15 Jahre beträgt, wird der Fall schnell zu den Akten gelegt. Doch dann gibt es einen neuen Todesfall im Zusammenhang mit dem leer stehenden Haus und die Suche nach der Wahrheit beginnt.

Mein Leseeindruck:
Mir hat dieser Krimi ausgesprochen gut gefallen, allerdings tat ich mich wieder einmal schwer mit den vielen Namen und Personen.

Dieser Krimi bietet alles, was ich von einem Krimi erwarte. Eine interessante und spannende (Familien-)geschichte, Lokalkolorit, sympathische Ermittler und auch Geschichtliches (T. Marinho kommt aus Angola, ehemalige portugiesische Kolonie).

Es gibt hier in diesem Krimi die verschiedensten Handlungsstränge und Sichten auf den Fall. So ist man beim Lesen manchmal besser informiert als die Ermittler.

Die Ermittler sind sehr sympathisch beschrieben, ein tolles Team, dem man gerne bei den Ermittlungen folgt.

Das Atmosphärische ist in diesem Krimi ganz wunderbar herausgearbeitet, man hat praktisch das Gefühl, sich mitten in Portos kleinen Gässchen zu befinden, die Geräusche wahrzunehmen und die Gerüche einzuatmen – einfach gelungen.

Fazit:
Wer Urlaub in Portugal, vielleicht sogar in Porto plant, dem kann ich diesen Krimi besonders empfehlen, natürlich auch allen anderen die Krimis lieben.

Bewertung: ***** von *****

Das hatte ich mir grüner vorgestellt (Sebastian Lehmann)

Das erste Jahr im eigenen Garten

In unserem Haushalt gibt es einen Neu-Hobby-Gärtner, der uns alle mit seiner Gartenliebe fasziniert und animiert, sich mehr mit dem Wachstum von Pflanzen und der Gartenwelt auseinander zu setzen, deshalb hat allein der Titel dieses Buches mich neugierig gemacht.

Beschreibung des Buches:
Das Buch „Das hatte ich mir grüner vorgestellt“ ist im Goldmann Verlag 2021 als Taschenbuch erschienen. Es hat 232 Seiten. Das Titelbild ist gemalt, es zeigt ein Gartenhaus inmitten von Pflanzen.

Kurze Zusammenfassung:
Sebastian Lehmann ist Autor, bekannt machten ihn seine Radiokolumnen. Er lebt in Berlin. Sein neu erworbener Garten liegt an einem See in Mecklenburg Vorpommern ca. 2 Autostunden von Berlin entfernt. Über sein erstes Jahr im eigenen Garten hat er hier seine Erlebnisse festgehalten.

Mein Leseeindruck:
Bei diesem Buch handelt es sich nicht um ein Gartenbuch mit Tipps und Tricks, sondern um Erzählungen rund um die Arbeiten und die Erlebnisse im neu erworbenen Gartengrundstück (Datsche).

Die Kapitel beinhalten meist ein bestimmtes Thema. Sei es die Renovierung des Gartenbungalows, das Fällen einer Tanne oder die ersten Eindrücke des Dorfes, in dem der Garten liegt.

So zeigt sich schnell, dass Herr Lehmann und seine Freundin sich erst langsam an das Leben in einem Garten gewöhnen müssen. Spinnen sind nicht so ihre Lieblingstiere, haben sich aber in der Datsche besonders im Bungalow eingenistet. Auch ein Wespennest im Geräteschuppen wird zunächst mit Argwohn beäugt.

Doch nach und nach wird das Abenteuer Garten zu einer Faszination und Zuflucht vor dem lauten und hektischen Berlin – und keiner der beiden möchte das Leben und Arbeiten im Garten missen.

Das Buch ist kurzweilig und zeigt die Besonderheiten einer Ostdeutschen Datsche mit seinen Besitzern. Lustig sind zuweilen die Telefonate mit Lehmanns Eltern, die in Freiburg (Breisgau) mit einem großen Garten am Haus leben. Seine Erinnerungen an seine Kindheit im elterlichen Garten wecken Erinnerungen an eigene Kindheits-Erlebnisse im heimischen Garten.

Über ein paar Fotos aus dem Garten hätte ich mich gefreut. So muss alleine die Vorstellungskraft beim Lesen herhalten.

Fazit:
Mir hat der Einblick in das Leben eines Neu-Hobbygärtners in einem ostdeutschen Garten gefallen. Das Buch eignet sich gut als Geschenk für Gartenliebhaber oder Menschen, die das Gärtnern als Hobby für sich entdeckt haben.

Bewertung: **** von *****