Als die Welt stehen blieb (Maja Lunde)

18 Tage im März 2020

Bisher habe ich noch kein Buch von Maja Lunde gelesen, deshalb war ich gespannt auf diese Veröffentlichung.

Beschreibung des Buches:
„Als die Welt stehen blieb“ ist 2020 als Hardcover im btb-Verlag erschienen. Das Buch  hat 223 Seiten.  Das Cover ist hellgelb/blau Pastell gehalten, in der Mitte sieht man in einem Kreis eine Steilküste.

Kurze Zusammenfassung:
Die Autorin beschreibt in einer Art Tagebuchaufzeichnung ihre ersten 18 Tage der Covid-19-Pandemie. Sie lebt mit ihren drei Söhnen und Mann in Norwegen.

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch ist wie eine Art Tagebuch gestaltet. Die Autorin erzählt, meist in kurzen Absätzen, von ihren Erlebnissen während der ersten 18 Tage der Covid-19-Pandemie (hier: in Norwegen). Dabei geht es um den veränderten Alltag, ihre Familie und Freunde.

Sie spricht über ihre Gefühle und Ängste. Ihre Sätze sind zuweilen kurz und prägnant. Sie lässt uns an ihren Gedanken teilhaben.

Während Maja Lunde eigentlich an ihrem vierten Band ihrer „Klima“-Bücher schreibt, taucht plötzlich dieses Virus auf und stellt das Leben ihrer Familie und ALLER Menschen auf den Kopf.

Das Buch liest sich flüssig, es gibt die Alltagsprobleme einer Familie wieder, die, wie wir alle, mit der Pandemie zu kämpfen hat. Lundes Erfahrungen mit besonderen Einschränkungen habe auch ich – haben wir alle erleben müssen.

Fazit:
Ich hatte dieses Buch ziemlich schnell fertig gelesen. Eigentlich hatte ich mir mehr versprochen…

Bewertung: *** von *****

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Audrey Hupburn und der Glanz der Sterne (Juliana Weinberg)

Die bewegende Lebensgeschichte der Schauspielerin in Romanform

Die Filme mit Audrey Hepburn sind legendär. Irgendwie spiegelte sich etwas Geheimnisvolles in ihren Augen, eine gewisse Aura umspielte sie…

Beschreibung des Buches:
„Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne“ von Juliana Weinberg ist im ullstein-Verlag als Taschenbuch mit 617 Seiten-erschienen. Der Roman gehört zur Reihe „Ikonen ihrer Zeit – Starke Frauen für die Ewigkeit“, 2. Band.

Auf dem Titelbild sieht man Audrey Hepburn in einem klassischen schwarzen, langen Kleid auf einer Terrasse, im Hintergrund die Hügelkette „Hollywood Hills“. Mich hat dieses Cover angesprochen.

Kurze Zusammenfassung:
Audrey Hepburn wuchs in den Kriegsjahren auf. Geboren wurde sie 1929 in Belgien mit britischer Abstammung. Sie starb 1993 in der Schweiz. Dieser Roman schildert Audreys Leben in der Zeit von Mai 1935 bis März 1979. Von der Ballerina zu den Filmstudios in Amerika, Filme mit Gregory Peck und Humphrey Bogart machen sie berühmt. Ruhm und Privatleben als Mutter bilden bald eine große Konkurrenz.

Mein Leseeindruck:
Eine Art Biografie als Roman – kann das einen fesseln? Mich konnte dieser Roman gut unterhalten. Ich konnte in das Leben von Audrey Hepburn eintauchen, habe viel erfahren, was ich noch nicht über diese Schauspielerin wusste.

Der Roman ist in einzelne Zeitabschnitte mit einigen Zeitsprüngen gegliedert. Es beginnt mit Audreys Kindheit in Brüssel, ihrer kurzen Tanzkarriere und ihrem ersten Film in Amerika. Dabei werden, wie das in einem Roman so üblich ist, ihre ganz alltäglichen Probleme, Liebesleben, Mutterdasein, oftmals in den Vordergrund gestellt.

Ihre Zerrissenheit zwischen Muttersein und Schauspielerin im Rampenlicht wird hier sehr authentisch dargestellt. Sie genießt ihr Leben in der Familie eigentlich viel mehr als den Hollywood Glanz. So zieht es sie immer wieder in die Zurückgezogenheit aufs Land in der Schweiz.

Der Sprachstil dieses Romans ist passend, manchmal etwas schwülstig, was mich jetzt nicht so gestört hat – ich habe ja keine Biografie gelesen.

Alles in allem hat mich die Geschichte um Audrey Hepburn sehr berührt. Ich hatte schöne Lesestunden mit diesem Roman.

Ich hätte mir gewünscht, noch etwas über ihre Zeit von 1979 – 1993 zu lesen, in der sie sich gegen Armut und Hunger in der Welt als UNICEF Sonderbotschafterin einsetzte. Aber das passte offensichtlich nicht so ganz in einen Roman.

Fazit:
Wer sich für Audrey Hepburn interessiert und gerne Romane liest, der kann hier zugreifen. Mit über 600 Seiten hat man mit diesem Buch ein langes Lesevergnügen.

Bewertung: **** von *****

Herrlich Hessisch – Vorhang auf für Hessen (Astrid Kopp & Matthias Thieme – HG.)

Die Mitte Hessens in vielen Details

Meine Heimat ist das Hessenland, deshalb bin ich immer auf der Suche nach Büchern, die mein Heimatland gut beschreiben. So hoffe ich, Freunden und Bekannten, die aus anderen Gebieten Deutschland s oder der Welt kommen, meine Heimat näher zu bringen.

Beschreibung des Buches:
„Herrlich Hessisch – Vorhang auf für Hessen“ ist 2020 im Societäts-Verlag als Hardcover mit 160 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild sieht ist der Hessische Löwe auf blauem Hintergrund abgebildet.

Kurze Zusammenfassung:
Das Buch stellt  Hessens Landschaften mit Taunus, Odenwald, Wetterau und dem Rheingau vor, zentral in Hessen gelegen. 17 Kapiteln mit vielen Fotos, kurzen Texten, einer Mundart-Textbox sowie einer Rubrik „Dies& Das“ stellen die Mitte Hessens dar.

Mein Leseeindruck:
Beim ersten Durchblättern erschien mir dieses Buch etwas nüchtern, das mag am matten Papier liegen, hier kommen die Fotos nicht ganz so farbig zur Geltung.

Hat man sich aber in das Buch hineingelesen, so erfährt man hier manch spannende Geschichte über das Herz Hessens. U.a. werden hier die Erfolgsprodukte aus dem Hessenland vorgestellt, man findet Fotos aus der Fotoperspektive (mit einer Drohne aufgenommen) und Geschichten über besondere Häuser,  wie z.B. das Hundertwasser-Haus in Bad Soden.

Interessant ist auch das Kapitel über den Erfindergeist am Taunusrand. So wusste ich z.B. nicht, dass die 50-Pfennig Frau eine Hessin ist. Ihr Mann, der Bildhauer Richard Martin Werner hatte den Zuschlag erhalten, die Rückseite der 50-Pfennig Münze zu gestalten.

Besonders gefallen mir an dem Buch die Textboxen mit der Mundart. Hier erfährt man, wie so manches hessische Wort entstanden ist bzw. was es bedeutet.

Natürlich erhält man mit diesem Buch auch eine Menge Freizeittipps.

Fazit:
Ein Geschenkbuch für Hessenliebhaber, für Neuhessen und für Freunde und Bekannte, denen man das Hessenland nahe bringen möchte.

Bewertung: **** von *****

EUROPABILDER – AUSSERGEWÖHNLICHE ANSICHTEN

Wunderschöne Fotoaufnahmen ausgewählter europäischer Städte und Landschaften von oben

Ich steige gerne auf Türme und betrachte mir die Städte aus der Höhe – dieses Buch zeigt Städte und Landschaften zum größten Teil aufgenommen aus der Vogelperspektive…

Beschreibung des Buches:
„EUROPABILDER“ ist 2020 im Frederking & Thaler Verlag als Bildband mit 192 Seiten erschienen. Schon bei der Sicht auf das Titelfoto kann man erahnen, was für wunderbare Fotos einen erwarten.

Kurze Zusammenfassung:
Ein Fotoband, der Europa aus der Vogelperspektive zeigt. Ob mit Drohne, Helikopter, Flugzeug oder Ballon, in diesem Buch findet man Sehenswürdigkeiten und Landschaften Europas aus einer besonderen Perspektive.

Mein Leseeindruck:
Ein Team aus 11 Fotografen und einer Projektmanagerin hat ein ganz wunderbares Buch zusammengestellt.

Europas Mitte, Süden, Westen, Norden und der Osten werden in atemberaubenden Fotos von oben gezeigt.  Dabei wurde ganz unterschiedliche Fototechnik genutzt.  So gibt es z.B. „planetarisierte“ Fotos von Rom und Berlin, Weitwinkelfotos von besonderen Plätzen oder Fotos aus der Vogelperspektive, wie z.B. ein großartiger Blick auf Madrid mit seinem  Plaza Mayor.

Zu den Fotos findet man kurze Beschreibungen des Gezeigten.

Man kann so richtig in die Bilder eintauchen und dabei die winzigsten Details entdecken.

Mir gefällt, dass ich hier viele Orte bebildert gefunden habe, die ich auch schon bereist habe. Gerade hier macht das Betrachten der genauen Details viel Spaß.

Die Fotos machen Lust auf Reisen und Besuchen der Orte und Landschaften. Sie sind wirklich atemberaubend und wunderschön.

Fazit:
Ein sehr empfehlenswertes Buch mit ganz außergewöhnlichen Fotos, ich bin sehr begeistert!

Bewertung: ***** von *****

Winter der Hoffnung (Peter Prange)

Nicht sein bestes Buch – eine Familie in Deutschland in den ersten Nachkriegsjahren

Bisher habe ich die Bücher von Peter Prange verschlungen. Es handelt sich hier um die „Vorgeschichte“ zu „Unsere wunderbaren Jahre“, diesen Roman habe ich mit Begeisterung gelesen.

Beschreibung des Buches:
„Winter der Hoffnung“ von Peter Prange ist im FISCHER Scherz Verlag 2020 als Hardcover mit 336 Seiten erschienen. Ich habe die eBook-Variante gelesen.

Auf dem Titelbild ist eine Familie in einer Winterlandschaft zu sehen.

Kurze Zusammenfassung:
Peter Prange erzählt in diesem Roman die Geschichte der Familie Wolf und deren Freunde und Bekannte kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Es ist Winter 1946, das Leben in Deutschland ist karg und u.a. von Lebensmittelknappheit geprägt. Die Fabrik von Eduard Wolf soll demontiert werden. Zwei Töchter (Gundula und Ulla) engagieren sich für Flüchtlinge, die dritte Tochter ist mit einem aus Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Nationalsozialisten verheiratet. Wird man die Demontage der Fabrik verhindern können? Kann Tommy, Ullas Freund, hier helfen? Er hat gute Beziehungen zu den englischen Besatzern….

Mein Leseeindruck:
Im Vergleich zu seinen anderen Familienromanen ist dieses Buch erstaunlich dünn, es war ja auch ursprünglich als Weihnachtsgeschichte gedacht, entwickelte sich aber im Laufe des Schreibens zum Vorgänger von „Unsere wunderbaren Jahre“.

Dieser Roman hat mich nicht ganz so gefesselt wie die anderen Bücher des Autors, auch wenn ich Familiengeschichten gerne lese. Die verschiedenen Protagonisten konnte ich dieses Mal ganz gut auch bei längerer Unterbrechung des Lesens im Blick behalten. Sie sind charakterlich einfach sehr unterschiedlich und auffällig.

Der Schreibstil begeistert mich nach wie vor. Der Aufbau des Romans ist chronologisch, die Geschichte spielt im Winter 1946. Die Szenen sind gut beschrieben, wörtliche Rede macht den Roman sehr lebendig.

Die Kleinstadt Altena im Märkischen Kreis nähe Hagen spielt natürlich auch in diesem Roman eine zentrale Rolle.

Warum das Buch trotzdem nicht so an mich ging, lag offenbar an seiner Kürze, irgendwie hatte ich mir mehr von diesem Buch versprochen.

Fazit:
Nicht mein Lieblingsroman von Peter Prange, sicherlich trotzdem auch lesenswert für Menschen, die keine dicken Wälzer mögen.

Bewertung: **** von *****

Es war alles am besten (Jürgen Drews)

Amüsant, kurzweilig – Schlagermusik-Geschichte

Ich war nie ein Fan von Jürgen Drews und bin auch kein Schlagerfan, aber an seinem bekanntesten Schlager „Ein Bett am Kornfeld“ kommt man eigentlich in seinem Leben nicht vorbei. Aus Anlass seines 75. Geburtstages wurde dieses Buch veröffentlicht – deshalb bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden.

Beschreibung des Buches:
Die Autobiographie „Es war alles am besten“ von Jürgen Drews ist im Goldmann-Verlag 2020 als Taschenbuch erschienen. Es hat 319 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man Jürgen Drews mit seiner Gitarre im „Kornfeld“ stehen.

Kurze Zusammenfassung:
Jürgen Drews erzählt in 32 Kapiteln, die mit seinen veröffentlichten Liedtiteln überschrieben sind, aus seinem Leben. Zusätzlich findet man in dem Buch auch zahlreiche Fotos, teilweise aus Drews Privatalben.

Mein Leseeindruck:
Drews erzählt „frei von der Leber“, so, als würde man ihm gegenüber sitzen. Dabei fällt auf, dass er nicht chronologisch aus seinem Leben berichtet. Ihm fällt ständig etwas abseits seines gerade Erzählten ein – und er schweift ab vom eigentlichen Thema.

Die Geschichten sind teilweise recht amüsant, für echte Fans auch sicherlich interessant. Bisher habe ich nur den älteren Jürgen Drews „erlebt“, während seiner „Hoch“-Zeiten kannte ich nur seinen Hit „Ein Bett im Kornfeld“,  habe auch nur sehr selten die hier oft erwähnte ZDF-Hitparade geschaut.

Jürgen Drews scheint in sich selbst zu ruhen. Er ist zufrieden, wie sein Leben bisher verlaufen ist. Das Glück stand ihm oft zur Seite, er war oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hat immer das Beste aus seinen Chancen gemacht.

Interessant sind die Beschreibungen seiner Auftritte, bei denen er noch ohne Manager und Techniker unterwegs war. Manchmal hatte er mehrere Auftritte an einem Abend – und diese unter einen Hut zu bringen, war manches Mal wirklich eine Kunst.

Eigentlich hatte er als junger Mann ein Medizinstudium begonnen, sein Vater war Arzt, doch schnell merkte er, dass er eine andere „Berufung“ hat.

Man blickt mit Jürgen Drews hinter die Kulissen des Schlagermetiers, erinnert sich an Stars und Sternchen und taucht in die Schlagerwelt ein.

Fazit:
Das Buch ist kurzweilig und amüsant, allerdings ist der Schreibstil gewöhnungsbedürftig. Für echte Drews Fans sicherlich ein MUSS.

Bewertung: *** von *****