Willkommen auf Skios (Michael Frayn)

Sehr amüsante Geschichte, ich habe mich köstlich amüsiert

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„Willkommen auf Skios“ ist ein Roman von Michael Frayn, Prosa- und Theaterautor aus England. Die Übersetzerin ist Anette Grube. Es handelt sich um ein Hardcover-Buch, das im Hanser-Verlag erschienen ist. Auf dem in orange/gelber Farbe gehaltenem Titelbild ist ein Esel mit einem weißen Hut abgebildet. Dies weist schon ein wenig auf den Inhalt des Buches hin. Der Roman umfasst 285 Seiten und ist in 51 Kapitel unterteilt.

Auf der griechischen Insel Skios wird ein weltberühmter Wissenschaftler erwartet, der eine Rede vor Stiftungsmitgliedern halten soll. Die junge Nikki Hook soll ihn vom Flughafen abholen. Dort landen mit dem gleichen Flugzeug zwei Männer. Der Wissenschaftler Dr. Norman Wilfred und der charmante Oliver Fox. Schon hier kommt es zur Verwechslung. Oliver hat die spontane Idee, sich der jungen Nikki anzuschließen, die den zu erwartenden Wissenschaftler nicht kennt und mit einem Schild mit Namen ‚Dr. Norman Wilfred‘ in der Ankunftshalle wartet. Die Verwechslungsgeschichte nimmt ihren Lauf‘

Schon sehr schnell nimmt die Verwechslungsgeschichte Fahrt auf. Der Wissenschaftler Wilfred wird schließlich für Oliver gehalten, geht aber in dieser Rolle noch nicht so ganz auf, wohingegen Oliver seine Rolle als Norman prima spielt. Als dann auch noch die verschiedensten Frauen und Geliebten auf der Insel auftauchen, ist das Chaos perfekt.

Die Geschichte ist so skurril, dass man sich von Seite zu Seite fragt, wohin das noch führen kann. Die Personen sind super beschrieben und werden einem beim Lesen nach und nach sympathischer. Manche tuen einem Leid, anderen wünscht man, dass ihre Hochstapelei endlich auffliege.

Der Autor hat so wunderbar die englische Oberschicht beschrieben, die sich hier in diesem Buch so leicht hinters Licht führen lässt, dass man schreien könnte über solch eine Naivität. Mit Oliver hat er eine Figur geschaffen, die diese Naivität gnadenlos ausnutzt.

Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen, es hat mir permanent ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Sehr empfehlenswert !

Bewertung: *****

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Sei du mir das Messer (David Grossman)

Erregender Briefwechsel zwischen Mann und Frau

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Das Buch „Sei du mir das Messer“ von David Grossman ist als Taschenbuch im Fischer-Verlag erschienen und umfasst (in meiner Ausgabe von 2003) 402 Seiten.
Auf dem Titelbild ist eine in die Luft springende Frau auf grünem Hintergrund zu sehen. Die Figur ist leicht verschwommen, das passt gut zum Buchinhalt.

Das Buch ist in den 90er Jahren geschrieben worden.

Zum Inhalt:
Jair schreibt Mirjam einen Brief, nachdem sie ihm auf dem Jahrestag des Gymnasiums aufgefallen war. Es entwickelt sich ein reger Briefwechsel. Sie teilen die geheimsten Wünsche, berichten über ihr Familienleben, schreiben über Ängste‘

Der erste Teil des Buches ist aus der Sicht von Jair geschrieben. Seine Briefe geben Aufschluss über den Inhalt ihrer Briefe.

Im zweiten Teil schreibt der Autor aus der Sicht Mijams die Briefe.

Der dritte Teil ist in einer Art Dialogform bzw. wechselseitiger Ich-Erzählung in kurzen Passagen geschrieben.

Einen Roman in Form eines Briefwechsels zwischen einem Mann und einer Frau zu schreiben ist eine ungewöhnliche Form eine Art Liebesroman zu entwickeln. Doch es ist dem Autor auf sehr feinfühlige Weise gelungen, die Gedanken der beiden Protagonisten zu Papier zu bringen. Die Worte sind gefühlvoll gewählt, die in den Briefen beschriebenen Situationen kann man sich bildhaft vorstellen.

Zunächst fiel es mir schwer, mich auf diese Art Roman einzulassen, doch nach und nach bin ich in dem Buch versunken. Zum Schluss wurde es richtig spannend.

Eigentlich bin ich ein Schnellleser, aber dieses Buch wollte ich genießen und ließ mich dann doch mehrere Tage darauf ein.

Fazit:
Ein Buch, auf das man sich einlassen muss, man kann es nicht oberflächlich lesen, sondern muss in der Geschichte versinken. Sehr lesenswert.

Bewertung: ****