Mein Kalifat (Hasnain Kazim)

Wie ein Märchen…

Von Hasnain Kazim habe ich bereits ein Buch gelesen, das ich sehr amüsant fand, deshalb war ich neugierig auf dieses Buch, zumal die Kurzbeschreibung auch schon viel versprach.

Beschreibung des Buches:
„Mein Kalifat“ ist 2021 als Taschenbuch im Penguin-Verlag mit 288 Seiten erschienen. Auf dem mit orangem Hintergrund gestalteten Cover sieht man die Hauptfigur dieses Buches. Als Scherenschnitt kann man im Hintergrund die Sehenswürdigkeiten einiger Großstädte wahrnehmen.

Kurze Zusammenfassung:
Hasnain Kazim hat die Figur eines Kalifen erschaffen, der hier sein Tagebuch veröffentlicht. In vielen Zwiegesprächen zwischen dem Kalifen und seinem Großwesir zeigt der Kalif seine Vorstellungen von Politik und Gesellschaft, von Gerechtigkeit und dem Zusammenleben von Menschen in einem Staat.

Mein Leseeindruck:
Ich musste mich erst in dieses Buch einlesen. Zunächst war es mir ein wenig befremdlich. Ich bin kein Fan von Märchen, aber dieses Buch hat es in sich.

Hat man sich an den Sprachstil gewöhnt und verstanden, wie dieses Buch aufgebaut ist, umso neugieriger wird man, was der Kalif noch so zu sagen hat.

Die Ideen, die Beispiele aus den verschiedensten Gebräuchen unterschiedlichster Länder, die das Zusammenleben in einem Staat regeln, überraschen zuweilen und lassen einen staunen. Die zahlreichen Beispiele eines Miteinanders, die in den Dialogen zwischen Kalif und Großwesir vorgestellt werden, laden zum Diskutieren und Überdenken ein.

Mich hat das Buch von Kapitel zu Kapitel in seinen Bann gezogen. Teilweise fühlte ich mich an den kleinen Prinzen erinnert – Fragen und Antworten, die die Menschheit bewegen.

Das Buch ist äußerst humorvoll und mit einem Augenzwinkern zu lesen.

Fazit:
Mir hat die Idee aus dem Thema „Staatsform und Miteinander leben“ ein Märchen zu entwickeln sehr gut gefallen. Viele Beispiele öffnen einem die Augen und hinterlassen einen bleibenden Eindruck – ein humorvolles Buch mit vielen Ideen.

Bewertung: **** vom *****

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Sylter Biike (Arne-Christian Bornemann)

Urlaubskrimi – ein mysteriöser Todesfall unter Einheimischen

Als Kind und Jugendliche war ich mehrmals auf der Insel Sylt. Im beschaulichen Keitum haben wir immer in einer liebevoll eingerichteten Ferienwohnung gewohnt. Aufgrund meiner Urlaubserinnerungen hat mich dieser Krimi angesprochen.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Sylter Biike“ von Arne-Christian Bornemann ist 2021 als Taschenbuch im emons:-Verlag erschienen. Er hat 223 Seiten. Es handelt sich hier um ein Krimi-Debüt. Auf dem Titelbild ist der Leuchtturm von Hörnum abgebildet.

Kurze Zusammenfassung:
Inge Petersen, ehemalige Hauptkommissarin, ist auf Sylt aufgewachsen. Sie kommt nach zwanzig Jahren auf die Insel zurück, um ihrem Bruder, einem Hotelier, zu unterstützen. Kaum angekommen stürzt eine junge Frau aus ihrem Hotelfenster in den Tod. Inges Spürsinn wird geweckt als die Sylter Kollegen den Tod als Unfall deklarieren wollen. Je intensiver sie forscht, desto mehr wird sie mit ihrer eigenen Geschichte konfrontiert.

Mein Leseeindruck:
Mir hat dieses Krimi-Debüt sehr gut gefallen. Er liest sich flüssig, ist nie langatmig und spielt unter den Einheimischen der Insel – nicht im Promi-Milieu.

Der Fall ist gut konstruiert und bietet während der Spurensuche immer wieder neue Erkenntnisse, wer hier möglicherweise einen Mord begangen haben könnte. Dabei gibt es auch Rückblicke, die einen alten Mordfall betreffen.

Schön, dass es in diesem Krimi auch um die Schönheit der Insel und ihre Bewohner geht. Ein Urlaubsort, den man auch als Normalbürger genießen kann – wenn nicht gerade ein Mord passiert.

Ich könnte mir vorstellen noch weitere Krimis um die ehemalige Hauptkommissarin Inge Petersen zu lesen. Das könnte der Start einer neuen Reihe sein.

Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi, der zum Miträtseln anregt und die Urlaubssehnsucht wieder einmal nach Sylt zu reisen hervorruft.

Bewertung: ***** von *****

tiny Homes (Marion Hellweg)

Einrichtungsvorschläge für kleine Wohnbereiche

Mich haben das Titelbild und die Überschrift angesprochen. Aktuell stehen bei uns durch Auszug der Jugend Veränderungen in der Zimmeraufteilung an. Eine kleine Kammer soll zum Arbeitszimmer werden. Hierfür habe ich mir Tipps und Ideen gewünscht…

Beschreibung des Buches:
„Tiny Homes“ ist im Prestel Verlag 2021 als Hardcover erschienen. Das Buch hat 224 Seiten. Auf dem Cover sieht man schon eine platzsparende Lösung für einen Schlafplatz in einem Wohnbereich.

Kurze Zusammenfassung:
In vier Kapiteln (Homeview, Interview, Overview, Selectedview) werden hier die verschiedensten Einrichtungsmöglichkeiten mit vielen fotografischen Beispielen vorgestellt. Am Ende findet man noch Bezugsquellen.

Mein Leseeindruck:
In diesem Buch findet man sehr schöne Wohnbeispiele mit Beschreibungen. Schon beim Durchblättern bekommt man Lust, den eigenen Wohnbereich zu verändern und platzsparender zu gestalten.

Zu den Fotos gibt es leider keine Skizzen, es sind auch keine besonderen Bauanleitungen vorhanden, da es sich zum größten Teil um Möbel handelt, die käuflich erworben werden können.

Schade, ich hatte mir mehr Ideen gewünscht, die sich auch in Selbstbauweise erfüllen lassen. Die abgebildeten Räume sind mir teils dann doch zu überladen mit Dekoartikeln, die ich eigentlich nicht bei wenig Platz präsentieren würde.

Fazit:
Das Buch gibt einen guten Eindruck, was man aus kleinen Räumen durch platzsparende Möbel und kluge Einbauten machen kann. Für kreative Menschen, die auch gerne mal selbst Hand anlegen, sind hier nur Beispiele vorhanden. Schritt für Schritt Anweisungen oder Bauzeichnungen findet man hier leider nicht.

Bewertung: *** von *****

Das Geheimnis (Ellen Sandberg)

Ein Familiengeheimnis, das das Leben der Nachkommen beeinflusst

Von der Autorin Ellen Sandberg habe ich schon viele Bücher gelesen. Mir gefallen ihr Schreibstil und die ganz besonderen Themen, denen sie sich widmet.

Beschreibung des Buches:
„Das Geheimnis“ von Ellen Sandberg ist 2022 im Penguin-Verlag als Hardcover mit 425 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild sieht man altes, geheimnisvoll erscheinendes Haus.

Kurze Zusammenfassung:
Ulla ist auf der Suche nach dem Grund, warum ihre Mutter Helga sie, als sie neun Jahre alt war, verlassen hat. Später kam die Mutter unter mysteriösen Umständen zu Tode. Ulla versucht in Helgas altem Wohnhaus am Chiemsee der Sache auf die Spur zu kommen.

Mein Leseeindruck;
Ich habe mich mit diesem Roman sehr gut unterhalten gefühlt. Mir hat der Wechsel der Sichten und Zeiten, 2020 Ulla, 1975 Helga und später auch noch 2020 Luise, sehr gut gefallen.

Die Rückblicke, die Ulla anhand von Kassetten auf das Leben ihre Mutter bekommt als auch die Rückblicke in den Kapiteln, die Helgas Situation beschreiben, sind spannend verwoben.

Auch wenn das Leben der Protagonistinnen sich teils mehr in der oberen Mittelschicht abspielt und man sich vielleicht nicht unbedingt mit den Personen identifizieren kann, so blickt man doch mit einer gewissen Demut auf die Rückblicke von Mutter Helga zurück, die als Jugendliche mit der Familie auf der Flucht ihre Lieben verlor.

Dieses Schicksal verfolgt Helga ihr ganzes Leben, so dass sie offenbar ihr Glück mit ihrer Tochter Ulla gar nicht genießen kann und will. Und auch Ulla scheint das Familiengeheimnis in ihrem Leben zu beeinflussen…

Mir hat der Roman sehr gut gefallen.

Fazit:
Wieder einmal eine besondere Familiengeschichte, die Ellen Sandberg hier gelungen ist. Das Buch gehört für mich zu den Highlights im neuen Jahr 2022.

Bewertung: ***** von *****