Stille blutet (Ursula Poznanski)

Auftakt einer neuen Reihe


Von Ursula Poznanski habe ich bereits Bücher gelesen, diese fand ich sehr spannend. Deshalb und aufgrund der Kurzbeschreibung habe ich zu diesem Buch gegriffen.

Beschreibung des Buches:
Der Thriller „Stille blutet“ von Ursula Poznanski ist 2022 als Taschenbuch im Knaur-Verlag erschienen. Das Buch hat 397 Seiten.

Das Cover ist in Rot/Schwarz gestaltet. Der Wiener Stephansdom ist hier zu sehen. Da der Thriller in Wien spielt, passt das Titelbild sehr gut zum Inhalt des Buches.

Kurze Zusammenfassung:
Eine Wiener Nachrichtensprecherin kündigt vor laufender Kamera ihren eigenen Tod an – kurze Zeit später ist sie tatsächlich tot. Auch ein bekannter Blogger verkündet in den sozialen Medien seinen Tod. Ihm ergeht es ebenso, wie der Nachrichtensprecherin, er wird ermordet.

Schnell wird vom Ermittlerteam um die junge Fina Plank ein Mann verdächtigt, der irgendwie mit beiden Personen Kontakt gehabt haben muss…

Mein Leseeindruck:
Mich haben die Themen Medien und Soziale Medien in Verbindung mit einem Mord neugierig gemacht. Die Idee, den eigenen Tod vom Mordopfer ankündigen zu lassen, ist hier faszinierend und makaber zugleich. Man fragt sich gleich zu Beginn, wie konnte der Text, den die Nachrichtensprecherin Nadine Just vorlesen musste, in ihren Teleprompter gelangen.

Dass der besorgte Ex-Freund Tibor Glaser Nadine dann auch noch selbst tot auffindet, macht ihn sofort zu einem Tatverdächtigen. Auch deshalb ermittelt er selbst und findet doch tatsächlich den nächsten „Kandidaten“, was seine Situation nicht verbessert, sondern verschlimmert.

Die mit dem Fall beauftragte junge Ermittlerin Fina Plank muss sich gegenüber ihrem Kollegen durchsetzen, der sie ständig demütigt und bloßstellt.

All diese Charaktere bilden ein spannendes Zusammenspiel in diesem Thriller. Denn neben der Ermittlungsarbeit bieten auch die Umgehensweise der handelnden Personen miteinander einen interessanten Aspekt in diesem Thriller. Frauen bei der Kriminalpolizei? Das scheint nicht jedem Kollegen zu gefallen.

Was nach einer Absprache und einem Serienmord auszusehen scheint, entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer Jagd auf den „vermeintlichen“ Mörder.

Mich hat der Thriller gut unterhalten, verbindet er doch die Themen Soziale Medien, ihren Einfluss auf uns Menschen und das reale Leben auf gekonnte Weise.

Das Ende überrascht!

Fazit:
Ein spannender Thriller, der mehrere aktuelle Themen vereint – ich freue mich auf weitere „Fälle“ dieser Reihe.

Bewertung: **** von *****

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Erebos 2 (Ursula Poznanski)

Neugier geweckt – aber nicht ganz erfüllt

Dieses Hörbuch hat sich sofort unser Sohn geschnappt und bei seinen zahlreichen Bahnfahrten gehört. Erebos 1 war sein Lieblingsbuch, deshalb hat ihn Erebos 2 interessiert.

GASTREZENSION von Fabian Busch

Beschreibung des Hörbuches:
„Erebos 2“ ist 2019 im „der Hörverlag“ im mp3-Format mit einer CD erschienen. Die Laufzeit beträgt 12 Stunden und 22 Minuten.

Kurze Zusammenfassung:
Erebos 2, die Nachfolge-Geschichte von Erebos beginnt mit dem Erscheinen einer vertrauten App auf den Geräten ehemaliger Mitspieler. Jemand muss Erebos ein Update verpasst und zusätzlich ein neues Ziel in der realen Welt gesetzt haben. Menschen verschwinden, Telefonanrufe und E-Mails werden von vermeintlich echten Personen ausgeführt und lassen ganze Beziehungen als Druckmittel zerbrechen. Zu Beginn befolgen die Spieler das, was von ihnen verlangt wird. Wenn sie sich weigern, geschehen vorher angesagte Dinge. Allmählich wird ihnen bewusst, dass sie keine Chance haben. Wie es ausgehen wird, das wissen nur das Spiel und die Beteiligten.

Mein Leseeindruck:
Das Hörbuch startet mit zwei Parallelsträngen und wechselt während der gesamten Erzählung in regelmäßigen Abständen zum jeweils anderen. Die Erzählstimme passt sich dabei in den jeweiligen Rollen an, was zur Unterscheidung gut ist, jedoch gerade bei der Imitation des unheimlichen Spielerboten recht kratzig wirkt und damit unangenehm zum Zuhören ist.

Das Hörbuch benötigt eine gewisse Aufmerksamkeit, sonst ist schnell vergessen, was zuvor passiert ist und warum anschließend etwas Bestimmtes geschieht. Wem also Zuhören schwerfällt, sollte sich eher das Buch zur Hand nehmen. Auch gestrecktes Hören mit Pausen ist aus genannten Gründen eher weniger zu empfehlen. Gerade bei den vielen Charakteren könnte ein Leser viel besser zwischen ihnen differenzieren, als wenn nur zugehört wird.

Verglichen mit dem ersten Buch wirkte das zweite Buch leider etwas weniger fesselnd. Die Neugier wird zwar geweckt, die Spannung blieb aber unter den Erwartungen. Dies kann auch an den besagten Problemen der Hörfassung liegen. Leserinnen und Leser, die das erste Buch nicht kennen, können trotzdem einen leichten Einstieg finden.

Fazit:
Insgesamt ist der Nachfolger von Erebos gelungen. Hörer und Leser sollten sich jedoch Zeit nehmen, um aufmerksam der Geschichte folgen zu können.

Bewertung: **** von *****

Fünf (Ursula Poznanski)

Dosenrätsel/Geocaching mit Toten

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Beschreibung des Buches:
U. Poznanski war mir bis jetzt nur ein Begriff als Jugendbuchautorin.
Der Krimi ‚Fünf‘ ist als Taschenbuch im Wunderlich-Verlag erschienen. Es umfasst 382 Seiten.

Auf dem Titelbild ist ein Holzzaun an einer Wiese mit einer Krähe auf weißem Hintergrund abgebildet. Die Kapitel sind mit Koordinatenbezeichungen versehen.

Kurze Zusammenfassung:
Die Salzburger Kommissarin Beatrice Kaspary und ihr Kollege Florin Wenninger werden zu einer Frauenleiche auf einer Kuhweide gerufen. Auf ihrer Fußsohle findet man die eintätowierten Koordinaten zu einer Stelle, an der man eine Dose mit dem Inhalt einer abgetrennten Hand findet. Ein Rätsel in der Dose führt zu einem weiteren Dosenfund. Hier findet man ein weiteres Leichenteil. Das Ganze erinnert an die Freizeitbeschäftigung Geocaching. Schnell entwickelt sich ein Wettlauf gegen die Zeit.

Mein Leseeindruck:
Die Idee, einen Krimi mithilfe von Rätseln a la Geocaching zu entwickeln, reizte mich, dieses Buch zu lesen; beschäftige ich mich doch in meiner Freizeit auch mit Geocaching. Und schon seit geraumer Zeit suche ich nach Romanen, die Geocaching als Thema haben.

Das Buch entwickelt seine Spannung von Seite zu Seite. Ein Rätsel folgt dem nächsten.
Dabei kommt die Beschreibung der Familiensituation der Kommissarin, geschieden, zwei kleine Kinder, nicht zu kurz. Der alltägliche Mutterwahnsinn zwischen Kindern und Karriere wird auch hier nicht verschwiegen.

Beide Ermittler wirken sehr sympathisch, man leidet mit ihnen. Kann ihrer Empfindungen durchaus nachvollziehen. Man wird richtig mit in die Geschichte hineingezogen.

Ein echter Thriller, an Spannung kaum zu überbieten, die Lösung des Falles nicht vorhersehbar, aber sehr gut entwickelt und durchdacht.

Fazit:
Zu keinem Zeitpunkt war mir beim Lesen langweilig, ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen.

Ganz nebenbei erhält der Leser einen ausführlichen Überblick über die Geocaching-Szene, die Autorin betreibt selbst diese Freizeitbeschäftigung und glänzt mit Fachwissen.

Beim nächsten Cachen werde ich wohl unwillkürlich an diesen spannenden Thriller denken müssen‘..

Ein sehr empfehlenswertes Buch ! Hoffentlich gibt es weitere Fälle mit dem Ermittlerteam.

Bewertung: *****