Wattenmeerfeuer (Katja Lund, Markus Stephan)

Feuerteufel, Familientragödie oder doch nur ein „Unfall“?

Ich habe schon den ersten Krimi um den Inselpolizisten Jan Benden und seine Frau Laura mit Begeisterung gelesen. Auch dieser Krimi klang für mich vielversprechend. Das Titelbild finde ich zudem gelungen.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Wattenmeerfeuer“ von Katja Lund und Markus Stephan ist 2022 im blanvalet-Verlag als Taschenbuch mit 348 Seiten erschienen. Es ist der zweite Krimi dieses Autorenduos.

Das Titelbild zeigt einen Polizisten, der ein in der Ferne aufloderndes Feuer beobachtet. Im Hintergrund ist der Leuchtturm von Pellworm zu sehen. Auf dem W des Titels sitzt eine Möwe mit einem brennenden Streichholz im Schnabel.

Im Anschluss an den Krimi findet man noch 2 Rezepte von Gerichten, die im Roman erwähnt werden.

Kurze Zusammenfassung:

Pellworm wird von einem Feuerteufel heimgesucht. Nach mehreren kleinen Bränden steht ein altes Bauernhaus in Flammen. Hier wird eine verkohlte Leiche gefunden. Die Inselbewohner stehen unter Schock, Jan, Laura und ihr tatkräftiger „Assistent“ Tamme nehmen die Ermittlungen auf…

Mein Leseeindruck:
Urlaubsfeeling mit Spannung – das kann man über diesen Krimi sagen. Die Protagonisten wachsen einem nach dem Lesen des nun schon 2. Bandes ans Herz. Sie sind sympathisch und unkonventionell, lieben ihre Heimat und bringen auch einen gewissen Witz in diesen Krimi.

Der Fall entpuppt sich komplexer als ursprünglich vermutet. So tappt man auch beim Lesen zunächst im Dunkeln und glaubt schnell, man habe das Geheimnis um den Toten herausgefunden.

Ich mag solche Urlaubskrimis, auch wenn ich wie hier in diesem Fall, die Insel Perlworm noch nicht bereist habe. Ein gewisses Urlaubsfeeling stellt sich trotzdem ein und ich fühlte mich beim Lesen schon mit den Gegebenheiten und den Menschen vertraut.

Fazit:
Wieder ein humorvoller, kurzweiliger Kriminalroman besonders für Menschen, die gerne auf Nordseeinseln ihren Urlaub verbringen – oder für die, die es vorhaben.

Bewertung: ***** von *****

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Hungrig auf Berlin (Anne-Dore Krohn, Denis Scheck)

Kulinarisch durch Berlin

Da wir immer wieder Kurztrips nach Berlin machen – und der nächste Aufenthalt dort schon geplant ist, hat mich der Titel dieses Buches neugierig gemacht.

Beschreibung des Buches:
Der Buch „Hungrig auf Berlin“ von Anne-Dore Krohn & Denis Scheck ist im Merian-Verlag 2022 als Hardcover erschienen. Das Buch hat 236 Seiten. Das Cover ist farbenfroh gehalten, es zeigt zahlreiche Berlin typische Speisen und Sehenswürdigkeiten. Der Titel prangt mittig auf diesem Cover.  

Kurze Zusammenfassung:
Die beiden Autoren haben 32 verschiedene Locations ausgewählt, die sie natürlich subjektiv und nach ihrem eigenen „Lustprinzip“ besucht haben. Um jedes Speisenangebot gibt es eine mehrseitige ausführliche Beschreibung. Fotos findet man hier keine.

Mein Leseeindruck:
Wer Berlin liebt und hier einen Platz zum Speisen sucht, der ist manchmal überfordert ob des großen Angebots. Dieses Buch bietet ein Rundumpaket um einzelne Locations. Hier werden Geschichten, Anekdoten und eine ausführliche „Anreisebeschreibung“ angeboten.

Durch die ausführliche Beschreibung des Interieurs kann man durchaus hier auch auf Fotos verzichten, so macht man sich erst einmal ein eigenes Bild in seinen Vorstellungen in der Hoffnung, nicht enttäuscht zu werden.

Am Ende jedes Kapitels findet man die genaue Adresse, Preiskategorie und Öffnungszeiten. Hier hätte man vielleicht noch die nächstgelegene ÖPNV Haltestelle angeben können.

Mir gefallen die Geschichten rund um die Restaurants, Streetfood, Markthallenstände uvm. richtig gut. Man kann sich so schön auf die eigene Reise vorbereiten – vielleicht bei der Anreise im Zug?!

Die ausgewählten Speiseörtlichkeiten verteilen sich über ganz Berlin allerdings auch einige in der Nähe sogenannter Hot Spots. Einen Überblick bietet die Berlin-Karte am Ende des Buches im Innenumschlag.

Die Texte sind kurzweilig und gut zu lesen.

Fazit:
Ein „Reiseführer“ der etwas anderen Art. Berlin-Fans kommen hier auf ihre Kosten – sehr empfehlenswert!

Bewertung: ***** von *****

Ready for take-off (Ulrike Corneliussen)

Der Frankfurter Flughafen – Tor zur Welt – eine eigene Stadt

Wenn man ganz in der Nähe des Frankfurter Flughafens aufgewachsen ist, den Fluglärm erträgt, den berechtigten Widerstand vor Bau der Startbahn West miterlebt hat, aber auch die schnelle Anfahrt und die dadurch gute Erreichbarkeit der weiten Welt genießt, dann macht alleine der Titel dieses Buches neugierig. Ich habe schon einige Führungen/Fahrten auf diesem Flughafen mitgemacht, genieße die Atmosphäre in den Terminals und habe schon manche Stunde vor der ratternden, altertümlichen Anzeigetafel verbracht und mich in die Ferne geträumt!

Beschreibung des Buches:
Das Buch „Ready for take-off“ ist 2022 im Societäts-Verlag als Taschenbuch erschienen. Es hat 199 Seiten. Das Buch ist in Blau gehalten, auf dem Cover sind die unterschiedlichsten Szenen dargestellt, die man so an einem Flughafen erleben kann.

Kurze Zusammenfassung:
Das Buch ist in 3 Großkapitel unterteilt. Hier geht es um „Reisegeschichte(n)“, „Flughafen von A-Z“ und „Auch das ist der Flughafen“. Am Ende des Buches gibt es eine Übersichtskarte zur Orientierung.

Mein Leseeindruck:
Ich liebe Zahlen und Fakten – und genau das bietet dieses Buch, neben dem „Insider“-Wissen und kleinen Anekdoten. Mir gefällt die Aufteilung von Text und zahlreichen Fotos, die das Beschriebene untermalen.

Die Geschichte des Flughafens und die Dokumentationen dazu haben mich sehr angesprochen. Die Autorin hat intensiv recherchiert und dafür viele Flughafen-Mitarbeiter interviewt und befragt. Die meisten sind auch nach jahrzehnter langer Arbeit auf dem Flughafen von ihrem Arbeitsplatz fasziniert.

Man fühlt sich wie auf einer Rundfahrt über das Gelände, man erinnert sich an die eigene letzte Flugreise und geht in Gedanken die Wege und Stationen ab, die hier beschrieben werden. Gerne erinnere ich mich da auch an meine eigene Bustour, bei der ich nachts die Südbahn betreten durfte, während große Straßenbaumaschinen jede Nacht einen Teil der Bahn erneuerten – faszinierend daran: morgens landeten dann schon wieder Flugzeuge auf der Bahn.

Auch wenn ich schon eine Menge über den Frankfurter Flughafen wusste, habe ich in diesem Buch noch vieles erfahren, was ich noch nicht über diesen wusste. Es hat mich animiert einmal wieder einen Abstecher per Rad oder Bahn zum Flughafen zu machen.

Fazit:
Ein wunderbare Reise durch die Geschichte des Flughafens, durch den Flughafen selbst und alles was dort Tag und Nacht geschieht – sehr gelungen!

Bewertung: ***** von *****

Sylter Biike (Arne-Christian Bornemann)

Urlaubskrimi – ein mysteriöser Todesfall unter Einheimischen

Als Kind und Jugendliche war ich mehrmals auf der Insel Sylt. Im beschaulichen Keitum haben wir immer in einer liebevoll eingerichteten Ferienwohnung gewohnt. Aufgrund meiner Urlaubserinnerungen hat mich dieser Krimi angesprochen.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Sylter Biike“ von Arne-Christian Bornemann ist 2021 als Taschenbuch im emons:-Verlag erschienen. Er hat 223 Seiten. Es handelt sich hier um ein Krimi-Debüt. Auf dem Titelbild ist der Leuchtturm von Hörnum abgebildet.

Kurze Zusammenfassung:
Inge Petersen, ehemalige Hauptkommissarin, ist auf Sylt aufgewachsen. Sie kommt nach zwanzig Jahren auf die Insel zurück, um ihrem Bruder, einem Hotelier, zu unterstützen. Kaum angekommen stürzt eine junge Frau aus ihrem Hotelfenster in den Tod. Inges Spürsinn wird geweckt als die Sylter Kollegen den Tod als Unfall deklarieren wollen. Je intensiver sie forscht, desto mehr wird sie mit ihrer eigenen Geschichte konfrontiert.

Mein Leseeindruck:
Mir hat dieses Krimi-Debüt sehr gut gefallen. Er liest sich flüssig, ist nie langatmig und spielt unter den Einheimischen der Insel – nicht im Promi-Milieu.

Der Fall ist gut konstruiert und bietet während der Spurensuche immer wieder neue Erkenntnisse, wer hier möglicherweise einen Mord begangen haben könnte. Dabei gibt es auch Rückblicke, die einen alten Mordfall betreffen.

Schön, dass es in diesem Krimi auch um die Schönheit der Insel und ihre Bewohner geht. Ein Urlaubsort, den man auch als Normalbürger genießen kann – wenn nicht gerade ein Mord passiert.

Ich könnte mir vorstellen noch weitere Krimis um die ehemalige Hauptkommissarin Inge Petersen zu lesen. Das könnte der Start einer neuen Reihe sein.

Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi, der zum Miträtseln anregt und die Urlaubssehnsucht wieder einmal nach Sylt zu reisen hervorruft.

Bewertung: ***** von *****

So weit das Meer uns trennt (Britt Reissmann)

Die Suche – mediterrane Kulisse

Mich hat das Titelbild angezogen, es macht Lust auf Urlaub an der See mit malerischer Kulisse. Über den tatsächlichen Inhalt des Buches hatte ich mir im Vorfeld keine sonderlichen Gedanken gemacht.

Beschreibung des Buches:
Der Roman „So weit das Meer uns trennt“ ist 2021 als Taschenbuch im emons:-Verlag mit 310 Seiten erschienen. Es handelt sich hier um einen Roman, der auf den tatsächlichen Untergang eines Kreuzfahrtschiffes (Costa Concordia, 2012) vor der Küste der toskanischen Insel Giglio basiert. Die Autorin hat hier oft Urlaub gemacht. Um wieder etwas unbeschwerter ihre Freizeit auf dieser malerischen Insel verbringen zu können, hat sie die Geschichte von Nina (Hauptprotagonistin) erfunden.

Das Titelbild zeigt einen Küstenabschnitt der Insel mit farbenfrohen Gebäuden, es passt sehr gut zum Inhalt des Buches.

Kurze Zusammenfassung:
Nina hat vor 7 Jahren ihren Mann Karsten verloren. Er war auf der Costa Concordia und ist mit ihr versunken. Doch dann bekommt sie einen Brief von der Insel Giglio, in dem ihr anonym mitgeteilt wird, dass Karsten noch lebt. Nina reist auf die Insel und macht sich auf die Suche nach Karsten an diesem einst so idyllischen Ort.

Mein Leseeindruck:
Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt. Die Verbindung von Realem mit einer ausgedachten Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Über das Schiffsunglück im Jahr 2012 habe ich zwar damals viele Berichte gesehen, aber ich konnte mich gar nicht mehr so genau an Details erinnern – geschweige denn, vor welcher Insel das passiert ist.

So habe ich mir parallel zum Lesen auch noch einmal die geschichtlichen Details herausgesucht.

Der Roman ist aus der Sicht von Nina als auch von Tonio (Tauchlehrer, den Nina zu Beginn ihrer Ankunft auf der Insel kennenlernt) geschrieben. Die wechselnden Sichten auf die Geschichte sind spannend und immer wieder aufschlussreich. So erfährt man nach und nach einiges über das Schiffsunglück als auch über Ninas Leben.

Ninas Angst vor Wasser, was in ihrer Kindheit den Ursprung hat, ist ihr natürlich bei der Suche nach Karsten ein echtes Handicap. Aber auch die Menschen auf der Insel haben so ihre Lebensgeschichten – nicht nur aufgrund des Schiffsunglücks -, die sie in ihrem täglichen Dasein beeinflussen.

Der Autorin ist es gelungen eine Geschichte mit den Themen Schuld, Trauer und Vergebung durch einen warmherzigen Sprachstil und interessanten Charakteren zu kreieren. Die Suche nach Karsten spannt sich wie ein roter Faden durch den Roman, sie gibt den Protagonisten aber auch immer wieder eine Szene jenseits der Suche und neuen Perspektiven.

Fazit:
Mir hat dieser Roman ausgesprochen gut gefallen. Besonders die Kulisse und die Geschichte um das gesunkene Kreuzfahrtschiff, haben mich gefesselt. Der Autorin ist es prima gelungen diesen Unglücksfall mit einer einzelnen persönlichen, sehr sensiblen Geschichte in Erinnerung zu rufen – ohne dass sie hier Hass oder Schuld sät.

Bewertung: ***** von *****

Portugiesisches Schicksal (Luis Sellano)

Henrik kann es nicht lassen – ein Lissabon Krimi

Alle schon erschienenen fünf  Bände um das kleine Antiquariat und Henrik in Lissabon habe ich schon gelesen. Protagonist Henrik ist mir ans Herz gewachsen – und Lissabon eine Reise wert.

Beschreibung des Buches:
„Portugiesisches Schicksal“ von Luis Sellano (Pseudonym eines deutschen Autors) ist 2021 im HEYNE-Verlag als Taschenbuch erschienen. Der Krimi hat 333 Seiten.

Das Cover ist wieder farbenfroh gestaltet. Es zeigt eine Stadtansicht aus Lissabon.

Kurze Zusammenfassung:
Henrik Falkner entdeckt in Unterlagen seines verstorbenen Onkels Aufzeichnungen über den Tod einer jungen Frau, die kurz vor ihrem Tod im Pôr do sol zum Abendessen war. Nach Gerüchten sollen noch weitere Frauen nach einem Besuch in diesem Restaurant verstorben sein. So bewirbt sich Henrik als Kellner in dem touristischen Restaurant, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Mein Leseeindruck:
Ich mag die Krimis um Henrik. Der Schreibstil des Autors gefällt mir. Ich wandle mit Henrik durch Lissabon (bei einem Urlaubsbesuch habe ich sogar das „Antiquariat“ (Straße und Haus) gefunden.

Die Handlung ist recht lebendig, die Atmosphäre in der Stadt spürt man, man kann sich prima in die kleinen Gassen, aber auch zu den touristischen Plätzen „beamen“. Das gefällt mir an dieser Reihe besonders gut.

Wie auch bei den anderen Fällen liegt der Fokus auf Henrik. So ist man beim Lesen immer auf dem gleichen Stand wie der Ermittler. Es geht einem nichts verloren.

In ihrer Funktion als Polizistin ist Henriks Freundin Helena natürlich auch wieder dabei.

Dieser Fall ist zunächst nicht ganz so spannend. Die Geschichte plätschert dahin, gewinnt erst am Ende an Fahrt. Das Ende überrascht und macht nachdenklich.

Zwischenzeitlich gibt es auch Rückblicke auf vergangene Begebenheiten in älteren Fällen, deshalb ist es schon schöner, wenn man alle Bücher der Reihe gelesen hat.

Fazit:
Ein leichter Krimi, der mir mehr Urlaubsfeeling (durch die Beschreibungen Lissabons) als Spannung gebracht hat, trotzdem würde ich auch den nächsten Fall um Henrik lesen wollen.

Bewertung: **** von *****

Das Manuskript (John Grisham)

Ein gefürchtetes Manuskript

Schon den ersten Teil um den Buchhändler Bruce Cable „Das Original“ habe ich gerne gelesen. Eine Insel, eine Buchhandlung und ein leidenschaftlicher Buchhändler, der sich gern mit Autoren umgibt….

Beschreibung des Buches:
„Das Manuskript“ von John Grisham ist 2020 im HEYNE-Verlag als Hardcover erschienen. Der Roman hat 367 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man ein Haus umgeben von Palmen, die sich im Wind biegen.

Kurze Zusammenfassung:
Als Bruce Cable gerade mit Gästen und Autorin zusammen in seiner Buchhandlung auf Camino Island eine Autorenlesung veranstaltet, macht sich Hurrikan Leo auf den Weg zur Insel. Die Bewohner der Insel sollen sich alle auf dem Festland in Sicherheit bringen. Doch Bruce und sein Mitarbeiter bleiben auf der Insel. Als der Sturm vorübergezogen ist, machen sie eine grausame Entdeckung. Autor Nelson Kerr liegt erschlagen in seinem Garten. Wurde er Opfer des Sturms oder war es Mord?

Mein Leseeindruck:
Dieser Roman spielt im Kreise von Autoren und Büchern, ein weiterer Schauplatz ist die Urlaubsinsel Camino, die nach dem Hurrikan ziemlich zerstört ist.

Bruce ist sich mit seinem Mitarbeiter ziemlich sicher, dass „sein“ Autor Nelson Kerr ermordet wurde. Er stand kurz vor der Veröffentlichung eines neuen Romans. Die benachrichtigte Polizei hat aufgrund der Vorkommnisse auf der Insel wenig Interesse zur Nachverfolgung einer Straftat.

So beauftragen Bruce und Nelsons Schwester Polly eine Organisation, um herauszufinden, warum Nelson sein Leben lassen musste.

Die Handlungen wechseln in diesem Roman sehr schnell, immer wieder tauchen neue Protagonisten auf, die man zuordnen muss. Da ist es zuweilen etwas schwierig, sich alle Namen zu merken, besonders dann, wenn man mit Pausen in diesen Roman liest.

Die atmosphärischen Beschreibungen während des Sturms sind gelungen. Man konnte sich das Geschehen ziemlich gut vorstellen und mitfühlen.

Die um das Manuskript gesponnene Geschichte ist wieder einmal ziemlich eigenwillig, aber durchaus interessant. Wer hier mit wem einen Deal führt und welche Organisationen hier ein Sagen haben und ermitteln dürfen, ist mir einmal wieder mehr etwas schleierhaft. Aber abgesehen davon finde ich diesen Roman wieder einmal recht spannend. Ich habe das Buch fast am Stück gelesen.

Fazit:
Wieder einmal ein kurzweiliger Roman, der besonders Buchliebhaber ansprechen könnte. Mir hat er gefallen und ich freue mich auf einen weiteren „Fall“ um den Buchhändler Bruce Cable auf Camino Island.

Bewertung: **** von *****

Glamping (Julia Schattauer)

Außergewöhnliche Urlaubsunterkünfte in Europa – Natur „glamourös“ genießen

Zu Jugendzeiten hat man gecampt, heutzutage „glamt“(glamouröses Campen) man, wenn man morgens mitten in der Natur aufwachen möchte.

Beschreibung des Buches:
„Glamping“ von Julia Schattauer ist im Bruckmann Verlag 2020 als broschiertes Buch mit 192 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild kann man schon zwei einladende Übernachtungsmöglichkeiten bewundern.

Kurze Zusammenfassung:
Das Buch ist in die Bereiche Norden, Westen, Süden und Osten (Europa) aufgeteilt. Hier findet man jeweils 13-17 beschriebene Unterkünfte.

Mein Leseeindruck:
Ein Buch das Urlaubssehnsüchte weckt! Schon beim Durchblättern staunt man über die vorgestellten Ressorts, da erscheint einem eines schöner als das andere.

Auf 2-4 Seiten pro vorgestellter Unterkunft kann man Fotos bestaunen und bekommt Wissenswertes, die Preiskategorie und die Internet-Adresse genannt.

Da gibt es Baumhäuser, Stelzenhäuser, Häuser in Iglu-Form – durchsichtig zum in die Ferne schauen, umgebaute Wohnwagen, die in Bäumen „hängen“, Jurten mit romantischer Einrichtung, Blockhütten, Indianerzelte, umgebaute Bauwagen und noch viel mehr interessante und wunderbare Übernachtungsmöglichkeiten.

Das Buch weckt Sehnsüchte und lässt von einem romantischen Urlaub in der Natur träumen. Die ausgewählten Unterkünfte sind anspruchsvoll und haben ihren Preis. Aber dafür steht ja auch der Titel des Buches, es geht hier um das Campen Deluxe,

Fazit:
Ein wunderschönes Buch, das vom nächsten Urlaub träumen lässt, auch wenn wir alle noch nicht wissen, wann wir wieder unbeschwerter unsere Ferienzeit genießen dürfen, so kann man sich mit diesem Buch schon mal die Vorfreude auf einen naturverbundenen Urlaub mit dem gewissen Glamour gönnen.

Bewertung: **** von *****

Vom Schweden, der den Zug nahm (Per J. Andersson)

Abenteuerliches Reisen im Zug – die Entdeckung des Zuges u.a. als Urlaubsreiseverkehrsmittel

Bei diesem Buch hat mich zunächst das Titelbild sehr angesprochen, erst dann habe ich gelesen, um was es in diesem Buch geht: Reisen mit dem Zug.

Beschreibung des Buches:
„Vom Schweden, der den Zug nahm und die Welt mit anderen Augen sah“ von Per J. Andersson ist im C H Beck Verlag  2020 als Taschenbuch erschienen. Das Buch hat 379 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man eine farbenfroh gemalte Landschaft mit einem Zug und einen Reisenden, der dem Zug hinterher läuft.

Kurze Zusammenfassung:
Der schwedische Autor erzählt in seinem Buch von zahlreichen Zugfahrten alleine, aber auch mit Familie. Die Reisen gehen weit über Europa hinaus. So auch durch China und die USA. Am Ende des Buches findet man noch etliche Bahnreisetipps, allgemeine Reisetitpps, Film- und Literaturtipps sowie Literaturhinweise.

Mein Leseeindruck:
Ein tolles Buch. Es hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der Autor erzählt von seinen Reisen sehr bildhaft, man fühlt sich auf den Reisen mitgenommen, würde am liebsten gleich die Koffer packen und tatsächlich mitreisen.

Neben den Reisebeschreibungen mit und ohne Familie (Kinder), erfährt man hier so einiges über den Schienenausbau, Bahnstrecken, Züge und natürlich über einzelne herausragende Bahnhofsgebäude, auch geschichtliche und politische Hintergründe werden hier beleuchtet.

Ganz besonders gut haben mir die Reisebeschreibungen der Nachtfahrten gefallen. Ich bin einmal in meinem Leben auch in einem Schlafwagen von Moskau nach Leningrad/Petersburg gefahren und erinnere mich gerne daran zurück.

Dieses Buch macht definitiv Lust auf das Reisen mit der Bahn, Abenteuer, aber auch Entspannung pur! Und wie und wo lernt man am besten Leute und Kultur kennen? Wenn man sich in der Bahn gegenüber sitzt und sich unterhält.

Dieses Buch ist ein Plädoyer für die Bahn als Menschen und Gütertransportmittel auf dem Land. Mein Lieblingszitat aus diesem Buch:
„Es gibt einfach keine energie- und kapazitätseffektivere Methode, zu Land viele Menschen und große Mengen Güter zu transportieren.“

Gewünscht hätte ich mir noch ein paar Fotos der Bahnhöfe und Zugmaschinen. Außerdem fände ich eine Weltkarte mit den längsten/vorgestellten Zugverbindungen vielleicht in der Buchdeckel-Innenseite sehr hilfreich.

Fazit:
Ein Buch, das fesselt und zum Umdenken anregt. Nimm die Bahn – auch auf längeren Reisen! Zum Verschenken gerade für jüngere Menschen sehr gut geeignet.

Bewertung: ***** von *****

Die Bücherinsel (Janne Mommsen)

Urlaubsroman für Büchermenschen

Bücher und eine Insel, Themen für den Urlaub – und dann noch das Cover mit den Strandkörben, da musste ich zugreifen.

Beschreibung des Buches:
„Die Bücherinsel“ ist 2020 im rororo Verlag als Taschenbuch mit 272 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild sieht man zwei zugewandte Strandkörbe am Sandstrand im Abendlicht.

Kurze Zusammenfassung:
Die Analphabetin Sandra Malien lebt in einem kleinen Häuschen auf dem Anwesen eines Verlegers auf einer kleinen Insel. Durch Zufall wird sie Mitglied eines Lesekreises der kleinen Inselbuchhandlung ihrer Freundin und Inhaberin Greta Wohlert. Hierbei lernt Sandra den Lehrer Björn kennen und lieben. Die Lesekreismitglieder lesen und besprechen gelesene Bücher, aber auch selbst geschriebene Texte. Sandra versucht durch das Erzählen, statt Vorlesen, einer eigenen Geschichte ihr nicht Lesen und Schreiben können zu vertuschen. Doch wie lange kann das gutgehen?

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch ist ein Wohlfühlbuch. Von Anfang an fühlt man sich vom Zauber der Insel und seiner Bewohner angezogen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Hauptperson ist Sandra aus deren Perspektive dieser Roman erzählt wird.

Ihre Geschichte ist nicht ungewöhnlich, als Schausteller Kind hat sie wenig Zeit in Schulen verbracht und somit nicht lesen und schreiben gelernt. Das Thema Analphabetismus hat der Autor hier ganz liebevoll in den Roman eingebunden. Mit Sandra hat er eine starke junge Frau entwickelt, die nicht an ihrem Handicap verzweifelt. Sie packt die Dinge an.

Die Romanze mit Björn entwickelt sich nur sachte und bleibt teilweise im Hintergrund, denn es geht in diesem Roman auch um Bücher und das Schreiben, was mich als Bücherfan natürlich besonders erfreut.

Mir haben besonders die atmosphärischen Beschreibungen über das Inselleben gefallen. Mit diesem Buch kann man sich einen Tag lang in einen Strandkorb verkriechen und in die Geschichte versinken, während um einen herum das Meer rauscht.

Auch wenn es sich um den 2. Band der Reihe „Die Inselbuchhandlung“ handelt, kann man diese Geschichte unabhängig vom ersten Teil lesen.

Fazit:
Ich hatte beim Lesen dieses Buches ein paar schöne Wohlfühlstunden mit Vorfreude auf einen schon geplanten, baldigen Inselurlaub!

Bewertung: **** von *****