Odenwald Klima-Thriller (Frank Schuster)

Klima -Thriller mit Schauplatz Odenwald

Schon das Titelbild ist beängstigend– eine nicht zu erkennende Person in einem graugrünen Kapuzenshirt. Hat man die Kurzbeschreibung gelesen, dann wird man neugierig auf diesen Thriller.

Beschreibung des Buches:
Der Thriller „Odenwald“ von Frank Schuster ist 2023 im mainbook-Verlag als Taschenbuch erschienen. Das Buch hat 200 Seiten. Das Titelbild ist dunkel und geheimnisvoll gehalten. Man sieht nur eine Person im Kapuzenshirt, im Hintergrund Nadelwald mit dürren Zweigen und einer rötlich gefärbten Umgebungsluft.

Kurze Zusammenfassung:
Für Untersuchungen des Waldes reist die Botanik-Professorin Monika Weber in den Odenwald. Hier trifft sie auf den Förster Bernd Heidenreiter, den sie tatsächlich noch aus ihrer Jugendzeit (wieder-er)kennt. Während ihrer Recherchen stellt sich heraus, dass der Klima-Terrorist Florian Keller im dortigen Friedwald bestattet wurde und möglicherweise schon vor seinem Ableben einen mörderischen Plan verfolgt hat, der weiter wirkt…

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch bietet viel Lokalkolorit. Die beschriebenen Örtlichkeiten existieren fast alle. Einzelne Aussagen und Studien sind ebenfalls real. Auch Florian Kellers Taten haben einen wirklichkeitsnahen Hintergrund. Und das Thema „Klima“ ist aktueller denn je.

Mit seinen kurzweiligen Kapiteln ist dieser Thriller gut zu lesen. Ich fühlte mich immer mitgenommen und konnte mir die beschriebenen Szenen sehr gut vorstellen. Ein bisschen gewundert habe ich mich über die Zeitsprünge. Hier wäre eine entsprechende Kapitelüberschrift hilfreich gewesen.

Der Thriller macht beim Lesen hautnah bewusst in welcher aufregenden, ja, beängstigenden Zeit wir aktuell leben. Unser Ökosystem ist aus dem Gleichgewicht, viele Menschen versuchen auf die unterschiedlichste, manchmal auch, wie hier, auf ziemlich brutale Weise, darauf aufmerksam zu machen. Wie können wir darauf reagieren? Ist die Erde noch zu retten?

Fazit:
Hier bekommt man einen spannenden Roman mit einem ganz aktuellen Thema. Sehr lesenswert!

Bewertung: **** von *****

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Das Unrecht (Ellen Sandberg)

Wenn die Vergangenheit einen Menschen nicht loslässt

Mich hat der Klappentext bewogen dieses Buch zu lesen – und die Erfahrungen, dass mir bisher die Bücher von Ellen Sandberg alle sehr gut gefallen haben.

Beschreibung des Buches:
„Das Unrecht“ ist 2022 von Ellen Sandberg (Pseudonym der Münchner Autorin Inge Löhning) im Penguin-Verlag als Hardcover mit 414 Seiten erschienen. Das Titelbild ist recht düster gehalten. Man sieht einen Weg, der zu einem einsam stehenden Haus führt.

Kurze Zusammenfassung:
Annett ist in der ehemaligen DDR, in Wismar aufgewachsen. Jeden Herbst kommt ihr die Erinnerung an den Sommer 1988 hoch, in dem einer von fünf Freunden einen schlimmen Verrat begann. Diesen Herbst muss sie in ihre alte Heimat, um die Geschichte zu ergründen und um ihren Frieden zu finden. Gleichzeitig stellt sie ihre Ehe mit Volker nach 25 Jahren auf den Prüfstand.

Mein Leseeindruck:
Dieser Roman ist mit der Sicht auf Annett und ihren Mann Volker geschrieben, die beide in Bamberg leben. Zusätzlich gibt es Kapitel mit Rückblicken auf das Jahr 1988. Das stört aber keineswegs den Lesefluss, da die Kapitelüberschriften hier einen deutlichen Hinweis geben.

Ich mag den Schreibstil von Ellen Sandberg, hatte mich sehr schnell in diesen Roman eingelesen und konnte ihn kaum aus der Hand legen. Mich haben besonders die Beschreibungen der Ereignisse im Jahr 1988 in Wismar und hier ganz besonders die Erlebnisse im Gefängnis erschüttert. Eine solch intensive Beschreibung habe ich bisher noch in keinem Roman „erlebt“.

Spannung kommt in diesem Roman nicht zu kurz, er entwickelt sich im Laufe des Lesens zu einem Thriller. Die Veränderung von Volker, während er merkt, dass Annett ihm langsam „entgleitet“, macht ihn unberechenbar und von Seite zu Seite erwartet man weitere „Höhepunkte“ seiner sich immer mehr verfinsternden Art.

Wieder einmal ist es der Autorin gelungen, Liebe, Freundschaft, Schuld und deren Verarbeitung zu vereinen. So ist ein spannungsgeladener Roman entstanden.

Fazit:
Ein Roman mit geschichtlichen Rückblicken auf die Geschehnisse der DDR im Jahr 1988 und einer spannenden Entwicklung bis zum unerwarteten Ende.

Bewertung: ***** von *****

Stille blutet (Ursula Poznanski)

Auftakt einer neuen Reihe


Von Ursula Poznanski habe ich bereits Bücher gelesen, diese fand ich sehr spannend. Deshalb und aufgrund der Kurzbeschreibung habe ich zu diesem Buch gegriffen.

Beschreibung des Buches:
Der Thriller „Stille blutet“ von Ursula Poznanski ist 2022 als Taschenbuch im Knaur-Verlag erschienen. Das Buch hat 397 Seiten.

Das Cover ist in Rot/Schwarz gestaltet. Der Wiener Stephansdom ist hier zu sehen. Da der Thriller in Wien spielt, passt das Titelbild sehr gut zum Inhalt des Buches.

Kurze Zusammenfassung:
Eine Wiener Nachrichtensprecherin kündigt vor laufender Kamera ihren eigenen Tod an – kurze Zeit später ist sie tatsächlich tot. Auch ein bekannter Blogger verkündet in den sozialen Medien seinen Tod. Ihm ergeht es ebenso, wie der Nachrichtensprecherin, er wird ermordet.

Schnell wird vom Ermittlerteam um die junge Fina Plank ein Mann verdächtigt, der irgendwie mit beiden Personen Kontakt gehabt haben muss…

Mein Leseeindruck:
Mich haben die Themen Medien und Soziale Medien in Verbindung mit einem Mord neugierig gemacht. Die Idee, den eigenen Tod vom Mordopfer ankündigen zu lassen, ist hier faszinierend und makaber zugleich. Man fragt sich gleich zu Beginn, wie konnte der Text, den die Nachrichtensprecherin Nadine Just vorlesen musste, in ihren Teleprompter gelangen.

Dass der besorgte Ex-Freund Tibor Glaser Nadine dann auch noch selbst tot auffindet, macht ihn sofort zu einem Tatverdächtigen. Auch deshalb ermittelt er selbst und findet doch tatsächlich den nächsten „Kandidaten“, was seine Situation nicht verbessert, sondern verschlimmert.

Die mit dem Fall beauftragte junge Ermittlerin Fina Plank muss sich gegenüber ihrem Kollegen durchsetzen, der sie ständig demütigt und bloßstellt.

All diese Charaktere bilden ein spannendes Zusammenspiel in diesem Thriller. Denn neben der Ermittlungsarbeit bieten auch die Umgehensweise der handelnden Personen miteinander einen interessanten Aspekt in diesem Thriller. Frauen bei der Kriminalpolizei? Das scheint nicht jedem Kollegen zu gefallen.

Was nach einer Absprache und einem Serienmord auszusehen scheint, entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer Jagd auf den „vermeintlichen“ Mörder.

Mich hat der Thriller gut unterhalten, verbindet er doch die Themen Soziale Medien, ihren Einfluss auf uns Menschen und das reale Leben auf gekonnte Weise.

Das Ende überrascht!

Fazit:
Ein spannender Thriller, der mehrere aktuelle Themen vereint – ich freue mich auf weitere „Fälle“ dieser Reihe.

Bewertung: **** von *****

Der Plan (Julie Clark)

Fesselnd und geheimnisvoll

Schon das Buch „Der Tausch“ von Julie Clark hatte mich fasziniert, deshalb griff ich auch zu diesem Buch.

Beschreibung des Buches:
„Der Plan“ von Julie Clark ist 2022 im HEYNE-Verlag als Taschenbuch erschienen. Der Thriller hat 382 Seiten.

Auf dem Cover ist eine Meeresbrandung zu sehen, es wirkt irgendwie aufwühlend…

Kurze Zusammenfassung:
Kat und Meg, zwei Frauen, die Besonderes planen. Während Meg sich zur Aufgabe gemacht hat, Frauen zu rächen, deren skrupellose Männer um alles gebracht haben, hat Kat eine ganz andere Mission. Sie ist Journalistin und Autorin und möchte einen Roman schreiben – ihr Grund ist Rache. Irgendwann laufen sich beide Frauen zufällig/geplant (?) über den weg…

Mein Leseeindruck:
Der Thriller ist wechselweise aus der Sicht von Kat und Meg geschrieben. Während es zu Beginn einen Rückblick 10 Jahre zuvor gibt, spielt sich der Thriller in der Gegenwart von Juni bis Dezember ab.

Zu Beginn werden die Fäden gespannt, die die Autorin gekonnt im weiteren Verlauf des Romans zusammenführt. Zunächst hat man den Eindruck als handele es sich um 2 Parallelhandlungen, erst später versteht man die Zusammenhänge.

Ich fühlte mich während des Lesens immer spannend unterhalten. Man fragt sich von Kapitel zu Kapitel, wie naiv können Menschen sein.

Mir hat hier auch das Ende gut gefallen. Es lohnt sich, dieses Buch zu lesen!

Fazit:
Ein solider Thriller, eine gute Übersetzung und ein interessantes Ende – sehr lesenswert!

Bewertung: ***** von *****

Der Tausch (Julie Clark)

Spannend, geheimnisvoll – kann man nicht aus der Hand legen

Schon Titel und Cover machen neugierig auf das Buch…

Beschreibung des Buches:
„Der Tausch“ von Julie Clark ist 2021 im HEYNE-Verlag als Taschenbuch erschienen. Der Thriller hat 392 Seiten.

Auf dem Titelbild kann man aus einem Flugzeugfenster auf viele Wolken blicken…

Kurze Zusammenfassung:
Claire hat alles geplant, sie will endlich ihren gewalttätigen Mann und aus ihrer Ehe entfliehen. Doch kurzfristig muss sie ein anderes Reiseziel ansteuern als das, welches auf ihrem Plan stand. Am Flughafen JFK in New York begegnet Claire Eva. Diese scheint ebenfalls auf der Flucht zu sein. Den Vorschlag, ihre Bordkarten zu tauschen und als jeweils die andere zu reisen, nimmt Claire unvermittelt an. Und schon beginnt eine sehr aufregende Zeit für Claire, besonders als sie feststellen muss, dass das Flugzeug, das Eva bestiegen hat, abgestürzt ist…

Mein Leseeindruck:
Dieser Thriller spielt in 2 Zeitebenen. Die aktuelle Zeitebene wird in der Ich-Form aus Claires Sicht erzählt. Die andere liegt in der Vergangenheit und beschreibt Evas Leben aus einer fremden Perspektive ein paar Wochen vor und bis zum Aufeinandertreffen.

Während man aus Claires Sicht immer tiefer in die Geschichte eintaucht, erfährt man immer mehr aus Evas Leben und versteht langsam so manche Zusammenhänge.

Der Autorin gelingt es Spannung aufzubauen und über das gesamte Buch zu halten. Man fragt sich, wie kann Claire in Evas Rolle schlüpfen kann ohne besonders aufzufallen. Wann wird ihr Mann entdecken, dass sie nicht im abgestürzten Flugzeug saß? Es ist ein Spiel auf Zeit…

Die technischen Hilfsmittel hat Claire gut im Griff und kann sich somit immer ein Bild über den aktuellen Wissensstand ihres Mannes machen. Überhaupt handelt es sich bei beiden Frauen um starke Frauen, die sich allerdings in eine Zwangslage manövriert haben, aus der sie nur schwer hinausfinden können.

Mir hat der Thriller aufgrund seiner zwei verschiedenen Sichten und der starken Persönlichkeiten sehr gut gefallen. Das Ende kam mir dann aber fast zu plötzlich, hier hätte man noch tiefer in die Geschichte einsteigen können.

Fazit:
Ein solider Thriller, der mich gefesselt hat.

Bewertung: **** von *****

Nach dem Feuer (Petra Hammesfahr)

Sehr spannend, viele Protagonisten – geheimnisvoll

Und wieder einmal habe ich mich an einen Roman von Petra Hammesfahr gewagt, denn spannend sind ihre Romane allemal…

Beschreibung des Buches:
„Nach dem Feuer“ ist 2020 als Hardcover im Diana-Verlag erschienen. Das Buch hat 463 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man einen durch ein Feuer zerstörten Wohnwagen (wobei es sich im Roman um ein Wohnmobil handelt) inmitten von Bäumen stehen, was zum Inhalt des Buches gut passt.

Kurze Zusammenfassung:
Der 15jährige David ist nur knapp den Flammen eines Wohnmobils entkommen. Er lag schlafend in dem Fahrzeug und konnte gerade noch gerettet werden. Als er seine liebsten Freunde aus dem Flammen retten will, kann man ihn daran hindern. Seinen Namen will er bei der Polizei nicht verraten, denn dann könnte man ja schnell seine Mutter finden – und dann hätte er ein Problem.

Mein Leseeindruck:
Dieser Roman ist von Anfang an fesselnd, allerdings muss man durch die vielen Zeitebenen und Protagonisten durchsteigen, sonst ist man verloren. Da ich an manchen Abenden einfach nicht zum Lesen kam, musste ich mich immer wieder neu in diesen Roman einlesen.

Am Ende habe ich das Buch fast in einem Stück lesen können, es war hier einfach zu spannend, die ganze Geschichte zu erfahren.

Mir haben die verschiedensten Charaktere sehr gut gefallen, sie wurden von der Autorin gut herausgearbeitet. Man konnte sie sich gut vorstellen, hat mit dem ein oder anderen mitgefiebert, mit manch einer Person leidet man mit, bei den anderen könnte man verzweifeln.

Es geht um Schuld. Wer hat hier die meiste Schuld auf sich geladen? Ist es das Zusammenspiel der einzelnen Personen, die gutmütige Erziehung des Vaters, die zu allem geführt hat?

Die Autorin hat in diesem Buch viele Probleme sichtbar gemacht, die in manch einer Familie hinter verschlossenen Türen stattfinden. Das mag hier geballt zusammenkommen, passt aber durchaus in den Rahmen dieses Romans. Ein ziemliches Familiendrama, das sie hier beschreibt.

Endlich mal wieder ein Buch der Autorin, das mich überzeugt hat.

Fazit:
Das Buch ist gelungen, spannend, fesselnd und geheimnisvoll. Ich staune immer wieder, wie man die Fäden der verschiedenen Erzählstränge so gekonnt wieder miteinander verbinden kann.

Bewertung: ***** von *****

Verschnitt (Jennifer Hauff)

Das dritte Geschlecht – ein Rachefeldzug

Durch Zufall bin ich auf dieses Buch gestoßen. Das Titelbild sowie der Titel machen neugierig…

Beschreibung des Buches:
„Verschnitt“ von Jennifer Hauff ist 2020 im mainbook Verlag als Taschenbuch mit 309 Seiten erschienen. Auf dem Cover sind zwei Puppenköpfe zu sehen, einer der beiden „steht auf dem Kopf“ und ist zersplittert…der andere ist unversehrt.

Kurze Zusammenfassung:
Liane ist OP-Schwester. Sie will dem Kinderchirurg Johannes Gelders, der Experimente an Kindern vornimmt, das „Handwerk legen“. Dabei schreckt sie vor nichts zurück…

Mein Leseeindruck:
Mich hat der Sprachstil der Autorin von der ersten Seite an in die Geschichte gesogen. Der Prolog ist kurz, aber fesselnd und geheimnisvoll, man will sofort weiterlesen. Die Szenen sind so lebendig und detailliert beschrieben, dass man sich mitten im Geschehen fühlt.

Mir gefällt an diesem Thriller das Geheimnisvolle, die permanente Spannung und das eher noch wenig beachtete Thema Intersexualität. In diesem Buch kann man sich einen kleinen Eindruck verschaffen, was es mit Menschen machen kann, die sich keinem Geschlecht wirklich zugehörig fühlen. Sollte ein anderer Mensch schon im Kindesalter da eingreifen dürfen?

Die Autorin hat sich mit dem Thema Intersexualität intensiv beschäftigt und diese Erkenntnisse in diesem Thriller verarbeitet, ohne dass dies zu faktisch wirkt.

Man weiß zunächst nicht, warum Liane auf einem Rachefeldzug ist. Es gibt zwar immer wieder leicht versteckte Hinweise, aber die „Aufklärung“ lässt bis zum Schluss auf sich warten.

Besonders gut gefallen hat mir natürlich wieder einmal, dass dieser Thriller in Frankfurt am Main spielt. Ich finde es immer wieder spannend, wenn ich die Ecken und Plätze erkenne, die ich selbst manchmal entlanglaufe. Der ein oder andere Schauer wird mir sicherlich demnächst über den Rücken laufen, wenn ich die Buchschauplätze betrete.

Fazit:
Ein spannender Thriller mit dem Schauplatz Frankfurt am Main, der ein schwieriges Thema behandelt –gekonnt, spannend und gleichzeitig gefühlvoll umgesetzt.

Bewertung: ***** von *****

Rotlicht Frankfurt (Gerd Fischer)

Frankfurt und sein Rotlichtviertel – rasanter Thriller

Von Gerd Fischer habe ich bereits einige Krimis um seinen Kommissar Rauscher gelesen. Jetzt hat er einen Thriller geschrieben, der in Frankfurt am Main spielt.

Beschreibung des Buches:
„Rotlicht Frankfurt“ von Gerd Fischer ist 2019 im mainbook Verlag als Taschenbuch mit 318 Seiten erschienen. Das Cover ist dunkel und geheimnisvoll gehalten.

Kurze Zusammenfassung:
Der Frankfurter Journalist Benjamin Brick wird in eine Falle gelockt. Mitten in der Nacht findet er am Keller des Karmeliterklosters eine tote junge Frau, eine Dame eines Begleitservices. Den Chef des Escort-Services beobachtet Bricks schon seit geraumer Zeit, um eine Reportage über das Milieu zu schreiben. Nachdem Bricks nun unter Mordverdacht steht, beginnt für ihn die Flucht und die Jagd nach dem tatsächlichen Mörder und den Hintermännern…

Mein Leseeindruck:
Dieser Thriller hat es in sich. Er ist spannend, manchmal geheimnisvoll und rasant erzählt.

Gerd Frischers Schreibstil ist sehr lebendig. Die Szenen wechseln schnell – und wer sich in Frankfurt am Main auskennt, der wird den ein- oder anderen Schauplatz vor seinen Augen haben – wenn auch meist am Tage, nicht wie hier oftmals mitten in der Nacht und unter anderen Voraussetzungen. Ob ich mich beim nächsten Besuch im Bahnhofsviertel – ohne mich aufmerksam umzuschauen – bewegen kann?

Bricks, der übrigens ursprünglich aus dem Vordertaunus (Kelkheim) stammt, ist ein Journalist, der nichts unversucht lässt, die Wahrheit ans Licht zu bekommen, zumal er in diesem Fall natürlich selbst betroffen ist. Er ist auf der Flucht und sucht Beweise. Dabei muss er immer wieder auf das Wohl seiner Freunde zurückgreifen, die recht leid erprobt zu sein scheinen. Seine Gegner sind skrupellos und lassen Brick und seine Helfer nicht aus den Augen. Das ein oder andere Mail wird ihnen ziemlich zugesetzt…

Die Charaktere in diesem Thriller sind wieder einmal toll beschrieben. Die Szenen erscheinen sehr realistisch, sind manchmal nichts für ganz zart besaitete Menschen…

Fazit:
Ein Frankfurt Thriller, der es in sich hat, spannend, rasant und mit viel Lokalkolorit – das mag ich!

Bewertung: ***** von *****

Das Mädchen Jannie (Petra Hammesfahr)

Interessante Geschichte – leider etwas langatmig

Es gibt Bücher von Petra Hammesfahr, die finde ich sehr gelungen, deshalb freue ich mich immer wieder auf neue Bücher von ihr. Allerdings sind manche etwas langatmig, was auf dieses Buch leider auch wieder zutrifft.

Beschreibung des Buches:
„Das Mädchen Jannie“ ist 2019 als Hardcover im Diana-Verlag erschienen. Das Buch hat 512 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man ein Mädchen im strömenden Regen auf einem Feldweg in Richtung eines einsamen Hauses laufen – das Bild ist gut zum Inhalt gewählt.

Kurze Zusammenfassung:
Jannie, die an Miro verkauft wurde,  zieht mit einem kleinen Jungen und einigen Frauen bettelnd durch die Orte. Sie ist ca. 11 Jahre alt als sie auf Dieters einsamen Hof trifft und von ihm aufgenommen wird. Während sie sich rührend um Dieters bettlägerige und von einem Schlaganfall gezeichnete Mutter kümmert, versorgt Dieter sie mit Schulunterlagen, Kleidung und Spielzeug. Dieter ist Autor, er arbeitet an einem besonderen Roman, deshalb dient ihm Jannie und ihr Leben als Vorlage – er hat noch einiges mit ihr vor. Gleichzeitig plant er einen Rachefeldzug gegen eine ihm nicht wohlgesonnene Rezensentin…

Mein Leseeindruck:
Eigentlich fand ich die Geschichte um Jannie sehr interessant konstruiert. Es geht um einen Thriller-Autor, eine Rezensentin, ein entlaufenes Mädchen und um die Aufklärung von mysteriösen Mordfällen. Alles eigentlich, was einen Krimi oder sogar einen Thriller ausmacht könnte.

Doch die Geschichte zieht sich etwas langatmig durch die Seiten, während die Perspektiven regelmäßig wechseln. Abwechselnd wird der Roman aus Jannies Sicht, Dieters Gedanken und Handlungen als auch mit der Perspektive auf die Ermittlungen zu den Mordfällen erzählt. Man erlebt hier alles hautnah mit. Und trotzdem kann mich das Buch auf vielen Seiten nicht fesseln.

Da der Schreibstil an sich mir gut gefällt, die Idee dieses Buches mehr erhoffen ließ, habe ich es bis zum bitteren Ende gelesen. Ich denke, man hätte das Buch auch kürzer und dafür  spannender schreiben können.

Das letzte Drittel hat mich dann wieder etwas mehr gepackt und leicht versöhnt.

 Fazit:
Schade, wieder einmal konnte mich ein Titel von Petra Hammesfahr nicht vollständig überzeugen. Ich würde mir wünschen, die Autorin würde ihre Romane nicht unnötig in die Länge ziehen.

Bewertung: *** von *****

Vaticanum (J.R. Dossantos)

Spannend und historisch – Fakten und Fiktion

Mich hat der Klappentext und tatsächlich das Titelbild von diesem Buch angesprochen, auch wenn ich aus der Reihe um den Historiker Tomás Noronha noch kein Buch gelesen habe.

Beschreibung des Buches:
„Vaticanum“ von J.R. Dossantos ist 2019 mit 509 Seiten als Taschenbuch bei luzar publishing erschienen. Auf dem Titelbild sieht man den Petersdom in Rom mit beleuchteten Fenstern und hell strahlenden Straßenlaternen in der Dämmerung. Das Bild passt sehr gut zum Inhalt des Romans.

Kurze Zusammenfassung:
Der Historiker Tomàs Noronha soll im Auftrag des Vatikans das Grab des Apostels Petrus erkunden. Doch kaum hat er damit begonnen, wird der Papst entführt und Noronha steckt plötzlich mitten in der Ermittlungsarbeit. Nun ist auch er in Gefahr, denn er kommt den Entführern gefährlich nahe.

Mein Leseeindruck:
In diesem Buch erfährt man viel über die katholische Kirche, die Päpste und über so manche Machenschaften, dabei mischen sich Fiktion und Fakten.

Der Schreibstil J.R. Dos Santos gefällt mir gut. Man fühlt sich mitgenommen, mitten im Geschehen und kann sich alle beschriebenen Szenen bildlich sehr gut vorstellen. Die Kapitel sind recht kurz und meistens in sich abgeschlossen. So kann man dieses Buch recht gut über mehrere Tage verteilt lesen.

Seit langem hatte ich mal wieder Freude daran, jeden Abend ein paar Seiten/Kapitel in diesem Roman zu lesen. Er ist spannend und zugleich informativ, wenn es um echte historische Begebenheiten geht.

Die unterschiedlichen Charaktere des Buches sind gut herausgearbeitet. Die Ermittlungsarbeit des Historikers Noronha ist nachvollziehbar und wird durchgehend als roter Faden in diesem Roman gewoben.

Auch wenn es sich hier um eine Reihe um den Historiker Tomás Noronha handelt, kann man diesen Roman lesen, ohne den Vorgänger gelesen zu haben.

Fazit:
Ein spannender, informativer und historischer Roman, der einen von Anfang an fesselt und bis zum Schluss die Spannung hält. Fans von Dan Brown werden an diesem Roman Gefallen finden.

Bewertung: **** von *****