Social Media Marketing (Corina Pahrmann, Katja Kupka)

Nimmt Leser „an die Hand“ – verständliches und kompetentes Nachschlagewerk

Mich hat schon immer interessiert, wie man die Sozialen Medien am besten nutzen kann, sei es privat als auch geschäftlich. Da gerade im engen Familienkreis über eine Selbstständigkeit nachgedacht wird, habe ich dieses Buch ganz besonders intensiv gelesen.

Beschreibung des Buches:
„Social Media Marketing“ ist 2019 von Corina Pahrmann und Katja Kupka im O’Reilly Verlag in der 5. Auflage erschienen. Das Buch hat 648 Seiten.

Kurze Zusammenfassung:
In 15 Kapiteln und Interview-Beiträgen von Speziallisten werden u.a. die Einführung in Social Media Marketing, Strategieentwicklungen, Kommunikation durch Blogs und Podcasts, Facebook, Twitter, Instagram und weitere Soziale Netzwerke, Bilder im Social Media Marketing sowie Rechtliche Aspekte dargestellt. Am Ende folgen ein Index sowie die Vorstellung der einzelnen Interview-Partner.

Mein Leseeindruck:
Das Buch ist verständlich geschrieben und so abwechslungsreich aufgebaut, dass man sich hier tatsächlich von Seite zu Seite vorarbeiten kann.

Normalerweise picke ich mir bei Fachbüchern meist die für mich interessantesten Kapitel heraus. Bei diesem Buch bin ich tatsächlich chronologisch vorgegangen. Ich habe mich tatsächlich von Seite zu Seite „durchgearbeitet“, mir Sachverhalte angelesen und manches gleich ausprobiert.

Der Aufbau des Buches ist für mein Empfinden gelungen. Ein angenehmer Sprachstil, Absätze aufgelockert durch Foto-/Bildbeispiele, Merkkästchen mit roten Überschriften, Hinweisen am Rand, die Tipps und Definitionen beinhalten, Schritt für Schritt Erklärungen.

Die zahlreichen, anschaulichen Beispiele aus den einzelnen Social Media Kanälen sind sehr gut ausgewählt, so dass man hier tolle Vorbilder/Vorschläge für einen eigenen Auftritt bekommt.

Vor- als auch Nachteile einzelner Vorgehensweisen werden besprochen und verständlich dargelegt.

Besonders gelungen finde ich, dass in diesem Buch viele Fachbegriffe erst erläutert und nicht alle als bekannt vorausgesetzt werden. Gerade wenn es um den Einstieg zu den einzelnen Plattformen geht, da kennt man manchmal dann doch nicht alle gängigen Begriffe.

Ganz besonders interessant und wichtig finde ich das Kapitel „Rechtliche Aspekte beim Social Media Marketing“, Dr. jur. Thomas Schwenke gibt hier einen ausführlichen Überblick, was man alles bei einem eigenen Auftritt im Social Media Raum beachten muss.

Fazit:
Den Autorinnen ist es gelungen, dass man sich mit diesem Buch wirklich „an die Hand genommen“ fühlt. Man bekommt das komplette Rüstzeug für einen guten Social Media Auftritt und hat mit dem Buch geballte Kompetenz in der Hand.
Für manch einen kann es auch einfach als Nachschlagewerk bei Fragen/Problemen für einen gelungenen Social Media Auftritt dienen.

Bewertung: ***** von *****

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Post von Karlheinz (Hasnain Kazim)

Unheimlich komisch – wenn es nicht so traurig wäre

Wenn man auf facebook so manchen Kommentar unter Posts von Journalisten oder Medien liest, dann fragt man sich: Wie geht man am besten damit um? Mit Hass, mit Diffamierung, mit Pauschalisierung, mit rechtsextremen Gedankengut oder auch mit Drohungen.

Dem Journalisten Hasnain Kazim begegnen solche Kommentare, Mails und Briefe tagtäglich. Hasnain Kazim ist 1974 in Oldenburg als Sohn indisch-pakistanischer Eltern zur Welt gekommen. Er schreibt schon seit Jahren für den SPIEGEL und SPIEGEL-Online. Als Korrespondent berichtete er zunächst aus Islamabad, Istanbul und nun aus Wien.

Beschreibung des Buches:
„Post von Karlheinze“ ist 2018 als Taschenbuch im Penguin-Verlag mit 270 Seiten erschienen. Auf dem mit grünem Hintergrund gestalteten Cover sieht man einen Gartenzwerg sitzend auf einer Toilette mit einem Laptop auf dem Schoß. Ein prima Titelbild, wie ich finde! Es macht neugierig und passt hervorragend zum Inhalt.

Kurze Zusammenfassung:
Hsnain Kazim ist auf vielen Social Media Kanälen unterwegs. In diesem Buch hat er Schriftwechsel mit Menschen veröffentlicht, die ihm teils Hassbriefe/Kommentare, Fragen gestellt aber auch manchmal lobende Worte geschrieben haben. Die Dialoge hat er in chronologischer Reihenfolge wieder gegeben.

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch ist köstlich (wenn es nicht so traurig wäre, wie Menschen von Menschen denken und miteinander umgehen). Ich habe mich wunderbar amüsiert, wie der Autor auf das „Geschreibsel“ einiger Menschen reagiert hat. Seine Antworten auf manchen Hasskommentar sind einfach genial. Er hält den Menschen den Spiegel vor.

Dabei ist er nicht verletzend. Auf „dümmliche“ Texte folgen die entsprechenden Antworten. Manche sind ziemlich „krass“, aber sie sind treffend. Die Menschen reagieren zwar selten betroffen, trotzdem entschuldigen sich dann doch einige für ihre unpassenden Kommentare.

Es ist schon erschrecken zu lesen, mit welchen Vorstellungen Menschen aus unserer Gesellschaft leben, wie sie „ticken“. Mangels ausgewogener Informationseinholung haben diese Menschen sich ein „Feindbild“ erschaffen, das sich durch gezielte Informationspolitik einzelner Gruppierungen  noch manifestiert. Hasnain Kazim tritt in den Dialog mit diesen Menschen. Das ist gut so!

Ich habe dieses Buch an einem sonnigen Herbstsamstag komplett durchgelesen. Teilweise habe ich es meinem Mann vorlesen müssen, so amüsant waren die Dialoge. Wir haben sehr gelacht!

Fazit:
Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der sich für Politik und Mitmenschlichkeit interessiert. Vielleicht hilft es, so manchem Kommentator zu kontern und ihm die entsprechende Antwort zu geben.

Bewertung: ***** von *****

 

Storytelling (Pia Kleine Wieskamp)

Mit verschiedensten Zielgruppen kommunizieren leicht gemacht

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Durch Zufall bin ich auf dieses interessante Buch gestoßen. Schon der Titel  “Storytelling“ und das Cover haben mich neugierig gemacht. Storytelling kann die Methode in der Unternehmenskommunikation sein, aber auch die Methode in Bildung, Therapie und Wissensmanagement und natürlich die alte Kunst des Erzählens.

Beschreibung des Buches:
„Storytelling“ ist im Carl Hanser Verlag 2016 erschienen. Das Buch ist broschiert. Das Titelbild ist farbig gehalten. Der Titel steht in einer blauen Sprechblase, um diese Sprechblase herum sprechen zahlreiche skizzierte Personen miteinander (Sprechblasen). Es ist ein ansprechendes Cover, das den Inhalt gut abbildet.
Die Autorin und Herausgeberin Pia Kleine Wieskamp arbeitet als Trainerin, Fachdozentin, Bloggerin und ist PR- und Marketing-Verantwortliche. Sie war u.a. als Journalistin in TV und Print-Magazinen tätig und kann auf 30 Jahre Erfahrung in diesen Bereichen zurückgreifen.

Kurze Zusammenfassung:
Auf 286 Seiten gibt es, unterteilt in 13 Kapitel, die verschiedensten Tipps und Hinweise, wie „Storytelling“ funktionieren kann. Einige Gastbeiträge geben noch weitere Einblicke in die wirksame Kommunikation im Bereich PR, Marketing und u.a. Social Media.

Mein Leseeindruck:
Eigentlich lese ich Sach- und Fachbücher selten am Stück und noch seltener komplett. Meistens suche ich mir die für mich interessantesten Kapitel und schmökere darin. Dieses Buch hat mich allerdings von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Alleine die Aufmachung, farbig mit vielen Symbolen, Grafiken, Fotos und Hinweisboxen, lädt zum immer Weiterlesen ein. Der Sprachstil von Pia Kleine Wieskamp ist gut verständlich, kein Fachchinesisch und somit auch für den „Laien“ in Sachen PR und Marketing durchaus sehr gut zu lesen und verstehen.
Die Gastbeiträge sind farblich am Seitenrand zu erkennen (grün), so dass man diese leicht auffinden kann. Sie sind abwechslungsreich und interessant ausgewählt.
Die Autorin hat zusätzlich zu ihren Ausführungen auch noch zahlreiche, beispielhafte Internetseiten aufgeführt, so dass man sich auch hier noch einiges über Storytelling oder Hilfsmitteln anschauen kann.

Fazit
Für mich als Buch-Bloggerin ist dieses Buch ein wirklicher Volltreffer, es hat mir mit verständlichen Worten und vielen Beispielen, aufgelockert durch die zahlreichen farbigen Rubriken, einen tollen Überblick über Marketing und Social Media gebracht.

Bewertung: *****

Ich bin Tess (Lottie Moggach)

Identitätstausch oder Hilfe für eine Fremde (Lottie Moggach)

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Beschreibung des Buches:
Das Buch „Ich bin Tess“ von Lottie Moggach ist im Script5-Verlag als Hardcover erschienen. Es hat 349 Seiten und könnte sicherlich in die Kategorie „psychologischer Thriller“ eingeordnet werden, tatsächlich wird es unter „Bücher für junge Erwachsene“ eingeordnet. Auf dem Titelbild sind sechs schematische Frauenköpfe abgebildet deren Gesicht ein Kreuz ziert. Ein Gesicht ist leer.

Das Titelbild passt zum Inhalt. Der Roman ist aus Sicht der Protagonistin Leila geschrieben.

Kurze Zusammenfassung:
Leila führt ein trauriges Leben. Schon als Kind ist sie eine Außenseiterin, hat kaum Freundinnen. Das ändert sich auch nicht im Erwachsenenleben. Sie wohnt mit ihrer Mutter zusammen. Als diese an MS erkrankt, kümmert sich Leila um sie. Nach dem Tod der Mutter vereinsamt Leila immer mehr. Sie arbeitet von zuhause aus am PC. Irgendwann kommt sie mit einem Mann in Kontakt, der anfragt, ob sie sich vorstellen könne, die Identität einer kranken Frau anzunehmen, die sich das Leben nehmen will. Die Frau mit Namen Tess möchte aber, dass ihre Freunde und Familie nichts von ihrer Krankheit und ihrem Vorhaben erfahren. Mit Email-Kontakt und auf facebook-Seiten sollen die Nahestehenden in der Annahme gehalten werden, ihr, Tess, gehe es auf einer Reise gut. Leila willigt ein und schlüpft immer mehr in die Rolle von Tess….

Mein Leseeindruck:
Ich habe dieses Buch mit Spannung Seite für Seite gelesen. Es hat mich von Anfang an gefesselt. Das Thema Internet und Identitäten faszinieren mich schon seit langem. Dieser Roman geht ziemlich unter die Haut. Da wird auf der einen Seite die einsame Leila beschrieben, auf der anderen Seite erfährt man immer mehr von dem lebenslustigen Leben von Tess. Leila schlüpft immer mehr in die Rolle von Tess. Oftmals kann sie Wahrheit und Lüge nicht mehr unterscheiden. Sie wendet viele technische Möglichkeiten an, die ein Computer so bietet, um Tess als lebend für ihre nahen Angehörigen darzustellen. Die psychologischen Aspekte kommen in diesem Buch auch nicht zu kurz. Es ist kein leichtes Buch. Vielmehr regt es zum Nachdenken an über Selbstbestimmung über den eigenen Tod als auch über die Vereinsamung von Menschen „im Internet“. Man macht sich Gedanken über das wahre Ich seiner Mitmenschen, sei es im realen Leben als auch im virtuellen (im Internet). Können sich Menschen wirklich so täuschen lassen, wie es den Freunden von Tess ergangen ist? Das Ende gefiel mir nicht ganz so gut.

Fazit:
Ein nicht ganz einfaches Buch, sicherlich nicht nur lesenswert für Jugendliche.

Bewertung: ****