Schwarzlicht (Camilla Läckberg/Henrik Fexeus)

Fesselnder Krimi – außergewöhnliche Ermittlungsarbeit

Neben Krimis aus dem Rhein-Main-Gebiet mag ich besonders Krimis, die in Schweden spielen. Von der Autorin Camilla Läckberg habe ich bereits alle Krimis um ihre Protagonistin, der Autorin Erica Falck, sehr gerne gelesen.

Bei diesem Buch handelt es sich um den Auftakt einer neuen schwedischen Krimi-Reihe.

Beschreibung des Buches:
„Schwarzlicht“ von Camilla Läckberg und Mentalist „Henrik Fexeus“ ist im Knaur-Verlag als Hardcover mit 617 Seiten erschienen.

Das Cover ist in schwarz gehalten, ein Nagel mit vielen gelben Bändern bedecken das gesamte Buch incl. Rückseite und Buchrücken.

Kurze Zusammenfassung:
Nachdem man eine tote Frau in einer Kiste, die mit Schwertern durchbohrt wurde, aufgefunden hat, sucht die Stockholmer Kriminalpolizei Hilfe bei dem Mentalisten Vincent Walder. Man vermutet hinter dem Tod der Frau einen verpatzten Zaubertrick. Die Kriminalkommissarin Mina versucht mithilfe von Vincent einem Serientäter auf die Spur zu kommen, nachdem ein weiteres Opfer gefunden wird.

Mein Leseeindruck:
Das ist schon ein außergewöhnlicher Krimi. Das Ermittlerduo ist sehr ungewöhnlich – eine Kriminalkommissarin und ein Mentalist, beide in ihrer eigenen Welt gefangen. Mina, ständig mit der Angst behaftet, sich Bakterien einzufangen, Vincent, ein Mensch mit autistischen Neigungen, der ständig seine Welt analysiert, Zahlenspiele kreiert und als Vater gerade nicht gut an seinen pubertierenden Sohn herankommt – außer mit den gemeinsamen analytischen Fähigkeiten.

Neben der aktuellen beschriebenen kriminalistischen Arbeit, wird man beim Lesen an vielen Stellen in das Jahr 1982 zurückversetzt, was es damit auf sich hat, findet man erst nach und nach heraus.

Die Fäden in diesem Krimi werden weitreichend gesponnen und lösen sich erst im letzten Viertel des Buches auf.

Mir hat der Schreibstil dieses Buches sehr gut gefallen (da ist auch die Übersetzung offenbar gut gelungen), die Herangehensweise an der Aufklärung der Morde mithilfe eines Mentalisten finde ich persönlich recht spannend.

Das Buch hat mich sehr gefesselt, aufgrund seiner vielen Seiten hatte ich dann auch mehrere Tage ein großes Lesevergnügen – ohne dass irgendwann Langeweile aufkam.

Was mir bei der Aufmachung dieses Buches auch positiv aufgefallen ist, ist, dass die Seiten aus recht dünnem Papier hergestellt wurden. Für mich muss es nicht extrem dickes Papier sein!

Fazit:
Ein außergewöhnlicher Kriminalfall, der durch seine Ermittlungsarbeit besticht. Ich freue mich auf weitere Fälle mit dem Duo Mina und Vincent!

Bewertung: ***** von *****

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24 gute Taten (Jenny Fagerlund)

Wundervolle Weihnachtszeit – ein Wohlfühlroman

Kurz vor dem ersten Advent ist die beste Zeit, Weihnachtsbücher zu lesen. So habe ich mir dieses nette Buch gepackt, Kerzen angezündet, Tee gekocht und mich an ein warmes Plätzchen gesetzt und gelesen…

Beschreibung des Buches:
„24 gute Taten“ ist 2020 im DuMont-Verlag als Hardcover mit 333 Seiten erschienen. Das Cover ist winterlich gestaltet. Ein Paar fährt auf einem See Schlittschuhe – im Hintergrund eine Schneelandschaft, es schneit.

Kurze Zusammenfassung:
Emma betreibt einen kleinen Schenkeladen mitten in Stockholm. Weihnachten ist für sie keine schöne Zeit, hat sie doch 2 Jahre zuvor ihren Freund Niklas bei einem Autounfall verloren. Doch dieses Jahr scheint alles anders. Als sie einem alten Herrn während eines Schneesturms nach Hause bringt, beginnt sie zu verstehen, was Weihnachten ausmacht. Sie nimmt sich vor, jeden Tag bis Hl. Abend eine gute Tat zu vollbringen…

Mein Leseeindruck:
Das ist ein echter Wohlfühlroman. Die Geschichte beginnt am 18. November. Die Zeit bis Weihnachten vergeht ab da meist wie im Fluge. Allerdings nicht für trauernde Menschen. Emma trauert.

Und trotzdem wird man in diesem Roman in die Weihnachtszeit hineinversetzt. Der Geschenkeladen wird weihnachtlich geschmückt, denn Emmas Schwester Magda ist gekommen, den Laden wieder „zum Laufen“ zu bringen und Emma in der für sie schwersten Zeit des Jahres beizustehen.

Die Autorin hat es geschafft, dass ich in vorweihnachtliche Stimmung gekommen bin. Die Idee, eine Art Adventskalender mit guten Taten zu inszenieren, bringt in diesem Roman viele unterschiedliche Menschen zusammen, die Emma die Hoffnung auf ein neues Leben geben. Sie wird gebraucht, sie wird geliebt, das Leben scheint wieder lebenswert zu werden.

Nicht nur die einzelnen „guten Taten“ sind ein spannender Aspekt in diesem Buch, sondern auch mehrere kleine Geheimnisse, die erst am Ende des Romans gelüftet werden.

Fazit:
Mich hat dieses Buch gut unterhalten und die Weihnachtsstimmung ins Haus gebracht.

Bewertung: ***** von *****

Der Kormoran (Martin Österdahl)

Packender Thriller

Der Autor Martin Österdahl ist aufgewachsen in London und Stockholm. Er hat Russisch und Osteuropäische Geschichte studiert. Über zwanzig Jahre hat er für TV-Produktionen gearbeitet und war Programmdirektor eines schwedischen Fernsehsenders.

Beschreibung des Buches:
„Der Kormoran“ ist das Erstlingswerk von Martin Österdahl. Das Buch ist 2018 als Taschenbuch im blanvalet-Verlag mit 574 Seiten erschienen.

Auf dem Titelbild kann man Stockholm erkennen. Das Bild ist in Blau/Schwarz gehalten.

Kurze Zusammenfassung:
Der Thriller spielt im Februar/März 1996, kurz vor den russischen Präsidentschaftswahlen. Der Russland-Experte Max Anger sucht seine Freundin Paschie, die, wie er, bei der schwedischen Denkfabrik Vektor arbeitet. In Sankt Petersburg verlieren sich ihre Spuren. Eigentlich war Max damit beschäftigt, seine Familiengeschichte zu erforschen, aber die Angst um seine Freundin, lässt ihn auf eine gezielte Suche nach ihr gehen. Nachdem auch noch das Mobilfunknetz Opfer eines Hackerangriffes geworden ist, stellt sich langsam heraus, dass es sich hier um zusammengehörige Puzzleteile zu  handeln scheint.

Mein Leseeindruck:
Ein Thriller, der es in sich hat. Nachdem ich zunächst nur langsam in dieses Buch eingestiegen bin, weil ich immer nur wenige Kapitel am Stück gelesen habe, hat sich meine Leselust gesteigert, als ich lange Sequenzen am Stück lesen konnte.

Man muss diesen Thriller tatsächlich am Stück lesen, sonst verwirren einen die vielen Szenewechsel. Die Kapitel sind meist nur 3-7 Seiten lang, hier variiert meist die Sichtweise, so dass man sehr konzentriert lesen muss, um die einzelnen Zusammenhänge zu begreifen.

Zu den kurzen Kapiteln, die im Jahr 1996 spielen, gibt es auch noch Rückblicke in das Jahr 1944, Stockholm. Die geschichtlichen Hintergründe sind hier real, wie so vieles in diesem Roman. Das macht die Stärke dieses Thrillers aus.

Neben der geheimnisvollen Familiengeschichte des Protagonisten, Geheimagenten, dem Ost-West Konflikt und des Kalten Krieges sind auch weitere politische und geschichtliche Aspekte in dieses Buch eingeflossen. Aus diesem Grund habe ich neben dem Lesen dieses Romans ab und an auch die realen geschichtlichen Hintergründe „nachlesen müssen“.

Auch wenn in diesem Thriller wieder zahlreiche Charaktere auftauchen, so verliert man eigentlich nie den Überblick. Die Szenen sind sehr bildhaft beschrieben, an manchen Stellen schauert es einen gewaltig, da sind starke Nerven gefragt. Man kann diese Szenen allerdings an einer Hand abzählen, so dass ich dieses Buch nicht als „blutrünstig“ bezeichnen würde, sie gehören durchaus auch in einem Thriller.

Fazit:
Dieser Thriller ist packend. Er hat reale geschichtliche Hintergründe und es spielt ein Familienschicksal eine tragende Rolle. Das alles zusammen ergibt ein sehr lesenswertes und spannendes Buch.

Bewertung: **** von *****

Die Eishexe (Camilla Läckberg)

Schwedenkrimi mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen und geschichtlichem Hintergrund

Beschreibung des Buches:
Der schwedische Krimi „Die Eishexe“ von Camilla Läckberg ist im Ullsteinbuch-Verlag 2018 erschienen. Er gehört zu einer Reihe von Krimis um den Kommissar Patrik Falck und seiner Frau Erica, einer Autorin, im kleinen schwedischen Fischerdorf Fjällbacka. Das Buch umfasst 752 Seiten.

Das Titelbild ist passend zu den neueren Krimis dieser Krimireihe (10. Fall) um den Kommissar Patrik Falck und passend zum Inhalt ausgewählt. Es zeigt einen fast abgestorbenen Baum im Nebel in einer eisigen Landschaft.

Kurze Zusammenfassung:
Ein Mädchen wird vermisst und tot aufgefunden, genau an der Stelle, an der auch 30 Jahre zuvor ein kleines Mädchen tot entdeckt wurde. Die damals 13jährigen verdächtigen Mädchen halten sich mittlerweile wieder in Fjällbacka auf. Haben sie auch jetzt etwas mit dem Tod dieses Mädchens zu tun?

Mein Leseeindruck:
Bisher haben mir die Krimis von Camilla Läckberg immer recht gut gefallen, an diesem Buch, das ja auch ausgesprochen viele Seiten hat, habe ich mehrere Wochen mit Unterbrechung gelesen.

Im Krimi gibt es regelmäßig Rückblicke auf ein Geschehen 30 Jahre zuvor und um die „Eishexe“ im 17. Jahrhundert. Teilweise ähneln sich die Fälle. Zunächst war mir nicht klar, was die Rückblicke in das 17. Jahrhundert mit dem eigentlichen Krimi zu tun haben sollten, (ein Hinweis findet sich am Ende des Krimis).

Viele der Protagonisten waren mir aus den älteren Krimis schon bekannt, wie die Ermittler Melberg, Patrik und dessen Frau Erica, die Autorin. Sie ist es, die in dieser Krimi-Reihe immer wieder die entscheidenden Hinweise zur Lösung der Fälle durch ihre Buchrecherchen findet. In diesem Fall schreibt sie an einem Buch über den Tod des kleinen Mädchens 30 Jahre zuvor.

Der Krimi beginnt geheimnisvoll. Es gelingt der Autorin immer wieder Spuren zu legen, die sie gut am Ende der Geschichte wieder zusammenfügt. Neben den Rückblicken in das 17. Jahrhundert, hier die Hexenverbrennung, fließen auch aktuelle Themen wir z.B. Flüchtlingsleben und -unterbringung in Schweden in diesen Krimi ein.

Der Sprachstil der Autorin bzw. die Übersetzung gefällt mir. Sie schreibt sehr bildhaft, so dass man sich die Szenen sehr gut vorstellen kann. Gerne würde ich deshalb auch einmal in dieses kleine Örtchen Fjällbacka reisen und mich auf die Spuren der Autorin Erica machen.

Mir gefällt auch, dass das Familienleben von Patrik und Erica eine Rolle in den Krimis erhält. Man erfährt so auch doch einiges über die Rollenverteilung und das Familienleben in Schweden und die Personen wachsen einem von Fall zu Fall ans Herz.

Alles in allem fand ich diesen Krimi spannend, aber eindeutig zu langatmig und die vielen Rückblicke haben mich eher verwirrt als dass sie für mich in die aktuelle Handlung hineingepasst hätten.

Fazit:
Wer Krimis liebt und Informationen zu geschichtlichen Hintergründen der Hexenverfolgung in Schweden im 17. Jahrhundert nicht abgeneigt ist, sich nicht durch verschiedene Zeitebenen verwirren lässt – und dicke „Schwarten“ mag, der sollte diesen Krimi lesen. Mir war er alles in allem zu langatmig.

Bewertung: *** von *****

Ein Buchladen zum Verlieben (Katarina Bivald)

„Es gibt immer einen Menschen für jedes Buch. Und ein Buch für jeden Menschen.“ Zitat aus dem Roman

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Alles was mit Büchern zu tun hat, weckt mein Interesse. So fand dieses Buch einen kurzen Weg zu mir, denn schon das Titelbild zog seine vollständige Aufmerksamkeit auf mich.

Beschreibung des Buches:
„Ein Buchladen zum Verlieben“ ist 2016 als Taschenbuch im btb-Verlag erschienen. Der Roman hat 446 Seiten.  Das Titelbild zeigt ein Schaufenster einer gemütlichen Buchhandlung mit antikem Charme. Ich finde das Cover sehr ansprechend.

Kurze Zusammenfassung:
Nach einer mehrjährigen Brieffreundschaft mit einer alten Dame aus Amerika, beschließt die ehemalige Buchhandlungs-Mitarbeiterin Sara aus Schweden, ihre Freundin Amy Harris in ihrem Heimatdorf Broken Wheel, Iowa zu besuchen. Leider wird Sara nach ihrer Ankunft nicht, wie verabredet, abgeholt. Es stellt sich heraus, dass Amy verstorben ist. Um Sara den Aufenthalt in dem beschaulichen Städtchen trotzdem so angenehm wie möglich zu gestalten, kümmert sich der halbe Ort um die junge Frau. Sara möchte etwas von der Gastfreundschaft zurückgeben und eröffnet mit Amys Hinterlassenschaft eine kleine Buchhandlung. Doch wie soll es weitergehen, wenn ihr Visum abgelaufen ist? Darüber machen sich viele Gedanken und hecken einen geheimen Plan aus…

Mein Leseeindruck:
Von Anfang an hat mich dieses Buch fasziniert. Das Buch beginnt mit einem Brief der alten Dame an Sara, wie auch viele weitere Kapitel mit Briefen von Amy an Sara starten. Die Freundschaft hat sich über das Thema Bücher entwickelt. Man tauschte sich über verschiedene Bücher – und auch die Bücher untereinander – aus.

Als Sara dann in Broken Wheels ankommt und nicht abgeholt wird, denkt man zunächst, dass es sich bei der Briefeschreiberin vielleicht um einen Fake gehandelt haben könnte. Schnell wird klar, dass es Amy wirklich gab. Sehr rührselig wirkt das ganze schon, als sich die halbe Dorfgemeinschaft um Saras Wohlbefinden bemüht. So darf sie in Amys Haus wohnen, bekommt einen Chauffeur und wird von dem ein oder anderen immer wieder eingeladen und verköstigt.

Gerade diese wunderbare Gemeinschaft in dem kleinen Ort hat etwas, was man in der heutigen Zeit nicht immer erleben kann. Es erscheint zuweilen etwas übertrieben, lässt einen aber beim Lesen einfach wunderbar eintauchen. Auch wenn sich das Buch an manchen Stellen etwas in die Länge zieht, so lässt es einen aber auch nicht los. Man möchte doch wissen, ob es Sara in dem Ort hält.

Die Szenen, in den Sara im Schaufenster sitzt und liest, sind einfach die schönsten. Hier kann man erleben, dass ein Mensch so tief in ein Buch eintauchen kann, dass er von allen äußeren Einflüssen gar nichts mehr mitbekommt: Die Leute beobachten Sara, aber sie liest einfach weiter.

Wunderbar finde ich auch die Aktionen, die die Gemeinschaft im Ort zustande bringt, um Leben in den kleinen Laden zu bekommen. Manch einer greift tatsächlich zum ersten Mal zu einem Buch und schmökert. Trotzdem gibt es auch die Skeptiker, nicht alles läuft nach Plan.

Die großen und kleinen Geheimnisse, die die Menschen so mit sich herumtragen, finden auch hier in diesem Roman ihren besonderen Platz. So geht es in diesem Roman nicht nur um Sara, sondern auch um die verschiedensten Frauen und Männer die sich manchmal heimlich, manchmal ganz offensichtlich zueinander hingezogen fühlen, denen es aber oftmals am Mut fehlt, ihre Gefühle an der richtigen Stelle zu zeigen.

Der Höhepunkt des Buches ist dann tatsächlich der Plan, den die Gemeinschaft ausheckt, um Saras Bleiben durchzusetzen.

Mein Lieblingsspruch aus diesem Buch:
Es gibt immer einen Menschen für jedes Buch. Und ein Buch für jeden Menschen.

Fazit:
Das Buch geht unter die Haut. So viel Liebenswürdigkeit, so viel Zusammenhalt , so viel Liebe und so viele Bücher! Ein besonderes Buch für alle Bücherfans. Ein prima Buch zum Verschenken.

Bewertung: *****

Die Engelmacherin: Kriminalroman (Camilla Läckberg)

Ein spannender Schwedenkrimi der besonderen Art

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Beschreibung des Buches:
Der schwedische Krimi „Die Engelmacherin“ von Camilla Läckberg ist im list-Verlag als Hardcover-Buch erschienen. Er gehört zu einer Reihe von Krimis um den Kommissar Patrik Falck im kleinen schwedischen Fischerdorf Fjällbacka. Das Buch umfasst 450 Seiten. Die Handlung spielt hauptsächlich im Fischerdorf Fjällbacka bzw. auf einer benachbarten Insel Valö.

Das Titelbild passt zu der Krimireihe um den Kommissar Patrik Falck. Es zeigt eine Wäscheleine mit hellen Kleidungsstücken. Ein hellblaues Kleid weist Blutspritzer auf. Ein Schwedenhäuschen, das Meer und ein Landzipfel sind zu erkennen.

Kurze Zusammenfassung:
Ebba und ihr Mann Märten sind auf die Insel Valö geflohen, nachdem ihr kleiner Sohn verstorben ist. Auf der Insel wollen sie Ebbas Elternhaus sanieren. Früher war hier ein Jungeninternat, das Ebbas Vater geleitet hat. Es kommt es zu einem Mordanschlag auf Ebba, der die Polizei und auch Erica, die Schriftstellerin in Fjällbacka und Frau des Hauptkommissars Patrik Hedström, beschäftigt. Hat der Anschlag etwas mit dem Verschwinden von Ebbas Eltern im Jahr 1974 zu tun?

Mein Leseeindruck:
Schon mein zweiter Krimi dieser Autorin und ich bin wieder schwer begeistert. Schon das Titelbild sprach mich an. Es passt so wunderbar zu der ganzen Reihe und natürlich zu einem Schwedenkrimi.

Vor Beginn des Krimis gibt es ein kleines Personenregister, das das Lesen doch um einiges erleichtert, denn die Autorin führt zu Beginn und auch im Laufe des Buches eine ganze Menge Personen in die Geschichte ein. Der Krimi beginnt in der Gegenwart, allerdings wechselt die Zeit, in der der Krimi spielt, kapitelweise. So beginnt das 2. Kapitel im Jahre 1908 auf Fjällbacka. Hier wird die Lebensgeschichte einer Frau erzählt. Wie sich nach und nach herausstellt, ist es eine geheimnisvolle Familiengeschichte, die so einiges erklärt, was dann in der Gegenwart passiert.

Von Anfang an ist der Krimi spannend und geheimnisvoll. Die Autorin deutet immer wieder Dinge an, die sie dann ganz viel später langsam aufklärt. Durch die Rückblicke bekommt man den Eindruck, dass es ein Familiengeheimnis gibt. Allerdings haben mich die vielen Namen zunächst eher verwirrt. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich die Zusammenhänge erkennen konnte.

Der Sprachstil der Autorin bzw. die Übersetzung spricht mich an. Die Beschreibung der einzelnen Szenen ist sehr genau und bildhaft. Man kann sich alles sehr gut vorstellen. Das Privatleben der Ermittler kommt auch nicht zu kurz, was mir bei Krimis gut gefällt. Die recherchierende Autorin Erca gefällt mir besonders gut. In Läckbergs Romanen geht es immer wieder um Familiengeheimnisse, auch Kinder und ein ganz normales Familienleben werden hier immer in der Geschichte beschrieben.

Der Kriminalfall ist spannend konstruiert und hat auch viel Gegenwartsbezug. Die vielen Handlungsstränge kommen im Laufe der Geschichte zusammen und so langsam hat man sich dann auch an die handelnden Personen gewöhnt und kann sie der Geschichte zuordnen.

Spannung ist im ganzen Krimi vorhanden. Man kann das Buch kaum weglegen. Am Ende ist man fast traurig, da man den ermittelnden Kommissar samt Familie lieb gewonnen hat.

Fazit:
Ein schwedischer Krimi, wie ich ihn liebe. Die Spannung, durch Rückblenden noch mehr vertieft, bleibt im ganzen Buch erhalten. Das Ermittlerteam ist liebenswert und die familiären Aspekte kommen nicht zu kurz. Die Kleinstadt und die vorgelagerte Insel scheinen ein Idyll mit Charme aber auch vielen Geheimnissen zu sein. Vielleicht lohnt sich ein Besuch bei einer Urlaubsreise dorthin. Jedenfalls kann ich den Krimi voll und ganz empfehlen.

Bewertung: *****

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (Ein Falck-Hedström-Krimi, Band 7) (Camilla Läckberg)

Ein Familiengeheimnis auf der Leuchtturminsel und ein Mord

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Beschreibung des Buches:
Der schwedische Krimi „Der Leuchtturmwärter“ von Camilla Läckberg ist im list-Verlag als Hardcover-Buch erschienen. Er gehört zu einer Reihe von Krimis um den Kommissar Patrik Falck im kleinen schwedischen Fischerdorf Fjällbacka. Das Buch umfasst 475 Seiten. Die Handlung spielt hauptsächlich in Schweden.

Das Titelbild ist für einen Krimi ansprechend gestaltet. Ein Ausblick aus einem verlotterten Fenster mit Blick auf einen Strand, ein kleines Schaukelpferd und plastisch hervorgehobene Blutstropfen.

Kurze Zusammenfassung:
Annie ist mit ihrem Sohn Sam auf ihre Heimatinsel geflohen. Dort besucht sie ihr Jugendfreund Mats. Tage später wird er tot in seiner Wohnung aufgefunden. Erica Falck und ihr Mann der Kommissar Patrik Falck sind Eltern von Zwillingen geworden. Patrik muss im Fall des Toten Mats ermitteln, seine Frau hat alle Hände voll zu tun mit den Babys und ihrer Schwester, die bei einem gemeinsamen Unfall ihr ungeborenes Kind verloren hat und kaum ansprechbar vor lauter Trauer ist.

Mein Leseeindruck:
Dies ist mein erster Krimi, den ich von dieser Autorin gelesen habe. Schon das Titelbild sprach mich an. Außerdem mag ich schwedische Krimis.
Die Autorin führt zu Beginn und auch im Laufe des Buches eine ganze Menge Personen in die Geschichte ein. Die meisten Kapitel spielen in der Gegenwart. Einige Kapitel beschreiben das Leben auf der Insel in den Jahren um das Jahr 1871 herum.

Von Anfang an ist der Krimi spannend. Durch die Rückblicke bekommt man den Eindruck, dass es ein Familiengeheimnis gibt. Allerdings haben mich die vielen Namen zunächst eher verwirrt. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich die Zusammenhänge erkennen konnte.

Der Sprachstil der Autorin bzw. die Übersetzung spricht mich an. Die Beschreibung der einzelnen Szenen ist sehr genau und bildhaft. Man kann sich alles sehr gut vorstellen.

Der Kriminalfall ist spannend konstruiert und nicht zu grausam in den Tatdetails. Die vielen Handlungsstränge kommen im Laufe der Geschichte zusammen und so langsam hat man sich dann auch an die handelnden Personen gewöhnt und kann sie der Geschichte zuordnen.

Spannung ist im ganzen Krimi vorhanden. Man kann das Buch kaum weglegen. Am Ende ist man fast traurig, da man den ermittelnden Kommissar samt Familie lieb gewonnen hat.

Fazit:
Ein schwedischer Krimi, wie ich ihn liebe. Das Ermittlerteam ist liebenswert und die familiären Aspekte kommen nicht zu kurz. Ich kann den Krimi voll und ganz empfehlen.

Bewertung: *****

Öland: Kriminalroman (Öland-Reihe, Band 1) (Johan Theorin)

Schwedenkrimi ohne Kommissar in der Hauptrolle

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Das erste Buch von Johan Theorin „Ölland“ habe ich einige Tage fast ohne große Unterbrechung gelesen, da es mich so gefesselt hat.
Das Buch beginnt mit einem Prolog (der im Jahr 1972 handelt), in dem der Leser vermutet, dass es zu einem Mord kommen wird.
Danach beginnt der eigentliche Krimi.
Es ist Oktober. Der Krimi spielt auf Öland in Schweden. Zunächst werden abwechselnd in Kapiteln aktuelle Ereignisse und Ereignisse Jahre zuvor (beginnend im Jahr 1936) beschrieben. Hier werden verschiedenen Protagonisten vorgestellt, Familienmitglieder, Freunde und Ortsansässige. Man erfährt einiges aus dem aktuellen Leben der Personen, in den Rückblicken „entdeckt“ man sie wieder. Schon erkennt man, dass es möglicherweise Verknüpfungen untereinander gegeben hat und geben wird.
Im Jahr 1972 ist ein kleiner Junge spurlos verschwunden, seine Leiche wurde nie entdeckt. Jahre zuvor verschwand Nils Kant, der in jungen Jahren seinen Bruder ertrinken ließ und nachdem er zwei Kriegsflüchtige ermordet hatte von der Insel fliehen musste. Bei seiner Flucht erschoss er dann noch den ermittelnden Kommissar.
Die Mutter des verschwundenen Jungen kehrt in aktueller Zeit auf die Insel zurück um ihren Vater zu besuchen, nachdem diesem eine Sandale des verschwundenen Jungen zugespielt wurde. Die Suche nach dem evtl. Mörder beginnt.
Die Zeitrückblenden machen die ganze Geschichte so spannend und unheimlich. Man entdeckt immer wieder neue Zusammenhänge und fragt sich, ob die erste Spur, die man verfolgt hat, die richtige ist. Auch die Suche der Mutter mit dem Opa des Kindes lässt Einblicke in das Inselleben zu, die für Überraschungen sorgen.
Das Buch hat mich sofort schon am Anfang sehr gepackt. Man kann das Buch einfach nicht mehr weglegen. Ich hatte zuvor schon das Buch Blutstein von Johan Theorin gelesen, doch dieses Buch hat mich noch mehr gefesselt.

Bewertung: *****

Blutstein: Kriminalroman (Öland-Reihe, Band 3) (Johan Theorin)

Schwedenkrimi ohne Kommissar in der Hauptrolle

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Für mein erstes Buch von Johan Theorin „Blutstein“ habe ich einige Tage Lesezeit gebraucht. Der Anfang war recht vielversprechend, dann wurde es kurzzeitig etwas langweilig, gegen Ende absolut spannend
Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem der Leser vermutet, dass es zu einem Mord in einer Walpurgisnacht kommen wird.
Danach beginnt der eigentliche Krimi.

Es ist März. Der Krimi spielt auf Öland in Schweden. Zunächst werden in parallelen Handlungssträngen die verschiedenen Protagonisten vorgestellt. Allesamt treffen in einem Frühling auf Öland ein. Man erfährt einiges aus dem aktuellen Leben der Personen, aber es gibt auch einige Rückblicke. Schon erkennt man, dass es möglicherweise Verknüpfungen untereinander gegeben hat und geben wird.
Da gibt es den getrennt lebenden Familienvater Per, dessen Tochter mit einer schweren Krankheit im Krankenhaus liegt, dort gibt es einen ehemaligen Altersheimbewohner, der wieder in sein altes Haus zurückzieht, dann gibt es noch eine Familie, die den Frühling auf Öland verbringt und einen Autor mit seiner Frau. Die Frau des Autors hat als Kind auf der Insel gelebt und verliert sich immer wieder in Gedanken und Wünschen an Elfen. Sie trägt ihre Geheimen Wünsche den Elfen vor und gibt ihnen Opfergaben, damit sich die Wünsche erfüllen.
Pers Vater stirbt nach einem vorsätzlichen Autounfall. Deshalb macht sich Per auf die Suche nach dessen Mörder und die Geschichte, die hinter seinem Vater steckt. Dabei werden die Beziehungen der vorgestellten Personen zueinander schlüssig aufgelöst. Es ergeben sich immer wieder neue „Verdächtige“ und das Ende ist überraschend.

Das Buch hat mich am Anfang sehr gepackt, mittendrin wurde es mir etwas langweilig, die Elfengeschichten sind nicht so meine Welt. Im dritten Abschnitt des Buches überschlagen sich die Ereignisse und man kann das Buch dann nicht mehr weglegen. Johan Theorin hat einen neuen Fan gefunden.

Bewertung: ****