Sturmvögel (Manuela Golz)

Eine starke Frau – ein Leben im 20. Jahrhundert in Deutschland

Mich hat der Klappentext dieses Buches angesprochen.

Beschreibung des Buches:
„Sturmvögel“ von Manuela Golz ist 2021 als Hardcover mit 326 Seiten im DuMont Buchverlag erschienen. Das Cover ist schlicht gehalten. Das Buch verfügt über ein gelbes Lesebändchen.

Kurze Zusammenfassung:
Geboren 1907 und aufgewachsen auf einer Nordseeinsel muss Emmy die Insel mit 14 Jahren Richtung Berlin verlassen. Nach einer ersten Anstellung als Dienstmädchen, Ehe und drei Kindern überlebt sie den Zweiten Weltkrieg mit viel Kraft und Humor. Mit 86 Jahren schaut sie zurück auf ihr Leben – und hat für ihre Kinder eine ganz besondere Überraschung parat…  

Mein Leseeindruck:
Ein sehr warmherziges Buch halte ich hier in den Händen. Die Autorin beschreibt gekonnt und mit viel Gefühl das Aufwachsen und Leben von Emmy. Dabei erlebt man hier Deutsche Geschichte, den ersten und den zweiten Weltkrieg, den Überlebenskampf einer starken Frau, die auch ihre drei Kinder durch die schweren Jahre mit einem schwierigen Ehemann und Schwiegereltern durchbringt.

Ein wenig schwierig fand ich beim Lesen die so unterschiedlichen Zeitsprünge. Angefangen im Jahr 1994 mit Rücksprung ins Jahr 1914, dann wieder ins Jahr 1994 und zurück ins Jahr 1974. Danach wieder in die Jahre 1870 – 1921. Um dann wieder im Jahr 1981 den Roman fortzusetzen – mit weiteren Rücksprüngen.

Mir hat an diesem Buch sehr gut gefallen, dass hier Deutsche Geschichte anhand einer sehr besonderen Frau erzählt wird. Die Rückblicke passen manchmal recht gut, ab und an fällt es einem aber auch schwer hier den Überblick zu behalten.

Das Ende gefällt mir hier ganz besonders gut. Man darf gespannt sein!

Fazit:
Ein schöner Roman begleitet hier das Leben einer starken Frau – lesenswert!

Bewertung: **** von *****

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Wattenmeermord (Katja Lund und Markus Stephan)

Urlaubskrimi – ein Toter am Deich

Ein witziges Titelbild und der Klappentext haben mich neugierig auf diesen Krimi gemacht.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Wattenmeermord“ von Katja Lund und Markus Stephan ist 2021 im blanvalet-Verlag als Taschenbuch mit 343 Seiten erschienen. Es ist der erste Krimi dieses Autorenduos.

Das Titelbild zeigt einen Polizisten auf einer Schafweide mit einem Leuchtturm im Hintergrund. Eine Möwe mit einem Knochen im Schnabel sitzt auf einem Buchstaben des roten Titels.

Kurze Zusammenfassung:
Ein Toter auf der idyllischen Insel Pellworm – dabei waren Polizist Jan Benden und seine Frau vom Festland dorthin gezogen, um nicht mehr wegen Mord und Totschlag ermitteln zu müssen. Neben Jan nimmt der langjährige Inselbewohner Tamme ebenfalls die Ermittlungen auf, der ist nämlich ein begeisterter „Hobbyermittler“. Und auch Jans Frau Laura kann ihren Spürsinn nicht bremsen…

Mein Leseeindruck:
Das ist ein gelungener Auftakt einer neuen Reihe um einen Insel-Polizisten. Ich habe mich sofort in diesem Krimi eingelesen, fühlte mich, wie als sei ich mit auf der Insel. Urlaubsfeeling, Inselfeeling, Spannung und Witz – all das bietet dieser Krimi.

Mir gefallen die Protagonisten, auch, weil sie so nett Plattdeutsch sprechen – eine kleine Übersetzung findet man in der Innenseite der Rückseite des Buches, die Insel und die Örtlichkeiten sind auf der Rückseite des Covers abgedruckt.

Ein Toter auf einer friedlichen Insel, da müssen irgendwie alle Inselbewohner Detektiv spielen, deshalb sind die Ermittlungsmethoden manchmal etwas ungewöhnlich, zumal sich auch Jan Bendens Frau Laura mit in die Suche nach dem Mörder einmischt.

Fazit:
Ein kurzweiliger, humorvoller Krimi für Menschen, die gerne Nordseeinselurlaub machen bzw. das Inselleben lieben.

Bewertung: **** von *****

Dunkle Flut (Isa Maron)

Ein Thriller nach meinem Geschmack – spielt in Amsterdam

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Passend zu einem Amsterdam-Urlaub habe ich diesen Thriller gelesen. Ich mag es, wenn in Büchern Örtlichkeiten vorkommen, die ich kenne. Meistens kaufe ich mir im Urlaubsgebiet dann einen Krimi, der dort spielt.

Beschreibung des Buches:
Der Thriller „Dunkle Flut“ ist im März 2016 im Dumont-Verlag  als Taschenbuch mit 391 Seiten erschienen. Es ist der Auftakt zu einer Reihe (Die Nordsee-Morde) um die Abiturientin Kyra Slagter und der Kommissarin Maud Mertens, ein zweites Buch ist in Arbeit. Die Autorin Isa Maron hat bereits erfolgreiche niederländische Krimis geschrieben. Das Buch wurde von Stefanie Schäfer aus dem Niederländischen übersetzt. Das Titelbild ist dunkel gehalten. Ein Vogel und ein Leuchtturm sind zu sehen, sowie Wellen im Meer. Der Titel ist in einem violetten Kreis (farbige Wellen) gedruckt. Das ist das Wiedererkennungszeichen für diese Reihe. Auch der Folgeband hat einen farblichen Kreis (Wellen) in dem der Buchtitel steht.

Kurze Zusammenfassung:
Kyra steckt mitten im Abitur als ihr Bruder ihr von einer Leiche berichtet. Sofort ist sie zur Stelle, um den Toten am Laternenpfahl „aufzusuchen“. Die Szene erinnert stark an eine bekannte Rembrandt-Zeichnung. Die junge Frau möchte Ermittlerin werden, deshalb ihr starkes Interesse an Kriminalfällen. Allerdings hat sie hier gegen den Widerstand der Kommissarin Maud Mertens zu kämpfen, die sie natürlich von sämtlichen Ermittlungen fern halten will. Als ein weiterer Mord geschieht, ist Kyra in ihrem Element.

Mein Leseeindruck:
Mich hat dieser Thriller von der ersten Seite an gefesselt. Eine junge Frau, die durch intensive Recherche versucht einen Mord aufzudecken, getrieben von dem Verschwinden ihrer Schwester Sarina, das sie noch immer nicht verarbeitet hat. Die ganze Familie leidet unter dem Schock, dass Kyras Schwester eines Tages einfach verschwunden ist.
Die Kapitel sind relativ kurz gehalten. Als Leser bekommt aus unterschiedlicher Sicht den Krimi präsentiert. So ist man immer auf dem Laufenden und „weiß mehr“ als die Ermittler. Die Szenerien sind prima beschrieben. Manchmal etwas zu anschaulich und blutig, denn hier treibt ein Psychopath sein Unwesen.
Das Privatleben der Ermittlerin kommt auch nicht zu kurz, was mir bei Krimis auch immer gut gefällt. Der Thriller ist vom Anfang bis zum Ende geheimnisvoll, temporeich und spannend zugleich.
Parallel zu den Mordfällen wird noch ein zweiter Strang gewoben. Hier scheint es um das Verschwinden der Schwester zu gehen. Ein Cliffhanger am Ende des Buches deutet darauf hin, dass hier noch mehr im zweiten Band folgen kann und muss.

Fazit:
Endlich wieder einmal ein Thriller nach meinem Geschmack: Spannend und temporeich zugleich. Ich freue mich schon auf den Folgeband.

Bewertung: *****

Nackt unter Krabben: Ein Küsten-Roman (Ein Heisterhoog-Roman, Band 1) (Marie Matisek)

Endlich mal ein Mann als Hauptperson eines fröhlichen Liebesromans

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Das Buch „Nackt unter Krabben“ von Marie Matisek ist als Taschenbuch im list-Verlag erschienen und umfasst 267 Seiten.
Das gemalte Titelbild zeigt ein älteres Ehepaar am Strand. Die Frau sitzt lesend in einer herzförmigen Sandburg. Das Bild ist passend zum Inhalt gut gewählt.

Falk, Student und Ende zwanzig, erbt von seinem verstorbenem Onkel Sten eine Strandkorbvermietung auf der Nordseeinsel Heisterhoog. Angereist, um das Erbe aufzulösen, verbringt er dann doch den Sommer auf der Insel. Hier lernt er Gina kennen und lieben. Bleibt er für immer auf der Insel?

Endlich mal ein Mann als Hauptperson eines Liebesromans! Dieser „Küsten-Roman“ entpuppt sich schnell als netter Liebesroman. Die Mentalität der Norddeutschen wird auf wunderbare Weise der/m Leser/in Nahe gebracht. Das Thema Erbschaft und die Folgen sind sehr einfühlsam beschrieben und auch die Schwierigkeiten, die man damit haben kann, werden nicht verschwiegen.

Das Buch ist unterhaltsam und macht nachdenklich zu gleich. Mittendrin verliert es ein wenig an Spannung, um dann am Ende noch einmal in die Vollen zu gehen.

Mir hat der Schreibstil der Autorin ebenfalls sehr gut gefallen. Das ganze Buch lässt sich gut und entspannt lesen. Es hat mich sehr gut unterhalten und ist sicherlich eine wunderbare Urlaubslektüre für einen Strandurlaub.

Bewertung: ****