Feuer (Maria Pourchet)

Eine verhängnisvolle Liebe in Paris

Beschreibung des Buches:
„Feuer“ ist 2023 im Luchterhand Literaturverlag als Hardcover mit 318 Seiten erschienen. Das Cover ist schlicht gehalten, der Titel, der Name der Autorin und der Verlagsname sind mit poppigen Farben unterlegt.

Kurze Zusammenfassung:
Clement (Single, 50, arbeitet in der Finanzbranche) und Laure (Dozentin, Mutter zweier Töchter und Partnerin von Anton) lernen sich durch Zufall kennen. Sie treffen sich heimlich. Laure wartet auf eine Wende in ihrem Leben, Clement auf das Ende. Wie kann diese Beziehung beide bereichern?

Mein Leseeindruck:
Zunächst muss man sich an den doch eher ungewöhnlichen Sprachstil gewöhnen. Ob es an der Übersetzung liegt? Während die Geschichte auf der einen Seite aus Sicht von Clement erzählt wird, er mit seinen Gedanken und Ängsten hier zu Wort kommt und scheinbar seinen Hund als Zuhörer hat, liegt der Fokus in anderen Kapiteln (abwechselnd) auf Laure. Hier beschreibt ein zweites ICH (Mutter und Großmutter) die Erlebnisse, Handlungen und die Gedanken der Protagonistin Laure.

Erzählt wird hier das „Spiel mit dem Feuer“ innerhalb eines Halbjahreszyklus, wobei hier eindeutig das Feuer und die Leidenschaft fehlen. Laure versucht ihr Familienleben aufrecht zu erhalten. Clement wirkt depressiv und klammert sich an Erinnerungen und an seinen totkranken Hund „Papa“.

Irgendwie bleiben die Charaktere nur schwach beleuchtet und beschrieben. Es handelt sich eher um eine Aneinanderreihung ihrer Treffen mit den zwischenzeitlichen Sorgen und Nöten jedes Einzelnen.

Mich hat das Ende überrascht, ansonsten fand ich diesen Roman eher etwas oberflächlich und langatmig. Da hätte man sicherlich mehr daraus machen können.

Fazit:
In dieses Buch konnte ich nicht so eintauchen, die Protagonisten waren nicht unbedingt sympathisch und die Geschichte plätscherte etwas dahin.

Bewertung: *** von *****

Werbung

Es war einmal in Brooklyn (Syd Atlas)

Anders als erwart

Ich fand den Klappentext ansprechend. 25 Stunden Stromausfall in Brooklyn – Juliette und David, beide siebzehn und Rico, Juliettes neuer Freund – was für eine Konstellation.

Beschreibung des Buches:
„Es war einmal in Brooklyn“ von Syd Atlas ist im Kindler-Verlag als Hardcover mit 284 Seiten erschienen. Auf dem in Blau und Rot gehaltenen Cover sieht man eine Hauseingangsfront, was offensichtlich die nachbarliche Nähe der Protagonisten darstellen soll.

Kurze Zusammenfassung:
Juliette und David sind siebzehn Jahre alt. Sie sind als Nachbarskinder zusammen aufgewachsen. David ist an Leukämie erkrankt. Juliette ist unternehmungslustig und lernt den attraktiven Rico kennen. Am Abend bevor in Brooklyn der Strom ausfällt, taucht Rico bei Juliette auf. David ist in Juliette verliebt. Jetzt muss er handeln. Doch danach ist nichts mehr wie es war.

Mein Leseeindruck:
Das Buch ist sehr emotional. Es beschreibt das Leben der zwei Protagonisten in behüteten Elternhäusern. Juliette und David sind Nachbarskinder. Sie wachsen praktisch miteinander auf und kennen sich sehr gut. David ist Einzelkind, Juliette hat einen Bruder.

Als David an Leukämie erkrankt, werden die Gemeinsamkeiten weniger. Juliette fühlt sich zu anderen jungen Männern hingezogen. David kann aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr an gemeinsamen Aktionen teilnehmen.

Das Buch beschreibt die innere Zerrissenheit der jungen Frau, die einerseits erwachsen werden will, aber die andererseits auch ein wenig das schlechte Gewissen plagt, ihrem Nachbarsfreund David so wenig Zeit zu schenken. Und – eigentlich fühlt sie sich von ihm vereinnahmt.

Neben den Protagonisten beschreibt die Autorin auch das Familien- und Eheleben der Eltern in den 1970er Jahren. So hat hier jede Familie ihre eigenen Probleme und Vorgeschichte. Die Eltern sind teils eher mit sich selbst beschäftigt als dass sie die „Probleme“ ihrer Kinder mitverfolgen können.

Das Buch berührt.

Ich hätte mir allerdings ein wenig mehr Berichte über die stromlose Nacht in Brooklyn selbst erwartet, mehr über die Ereignisse danach…

Fazit:
Ein emotionaler Roman, der berührt und gleichzeitig den Zeitgeist der 1970er Jahre näher bringt.

Bewertung: **** von *****

Wenn die Hoffnung erwacht (Lilli Beck)

Eine ganz besondere Familiengeschichte

Ich mag die Bücher von Lilli Beck, bisher hat mich keines enttäuscht.

Beschreibung des Buches:
„Wenn die Hoffnung erwacht“ von Lilli Beck ist 2021 im blanvalet-Verlag als Hardcover mit 478 Seiten erschienen.

Das Cover ist unauffällig mit einem schwarz/weiß-Foto gestaltet, es hätte mich nicht unbedingt angesprochen.

Kurze Zusammenfassung:
Nora wächst in Regensburg auf. Es ist das Jahr 1947 als sie auf einer Silvesterfeier den US-Officer William kennenlernt. Zunächst muss sie ihre Liebe zu ihm geheim halten, denn der strenge Vater hält so gar nichts von den „Amis“. Als William in die Heimat zurück beordert wird und Nora ihre Schwangerschaft dem Vater gestehen muss, plant dieser eine Heirat mit einem einflussreichen Geschäftsmann. Nora flieht deshalb bald nach der Geburt ihres Sohnes nach München. Hier findet sie durch eine schicksalhafte Begegnung Unterschlupf bei einer Familie…

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch hat alles, was einen Familienroman für mich ausmacht: Es ist spannend bis zur letzten Seite, es erzählt die Geschichte einer Person im Besonderen, es spart auch nicht mit geschichtlichen Hintergründen, es weckt Emotionen und es lässt einen tagelang nicht los.

Ich konnte mich gut in die Geschichte hineinversetzen, u. a. auch, weil mir die Städte Regensburg und München bekannt sind. So konnte ich mir bestimmte Szenen besonders gut vorstellen.

Das Leben im Nachkriegsdeutschland wird hier am Beispiel von zwei ganz verschiedenen Familien recht gut beschrieben.

Interessant finde ich in diesem Buch den Einblick in das Entstehen einer Zeitschrift und hier insbesondere die Arbeit von Nora und dem Neffen der Münchner Familie. Noras Entwicklung als „selbstbestimmte“ Frau ist hier gut zu verfolgen, auch wenn ihr teilweise hier die damals gültigen Deutschen Gesetze manches Mal im Wege stehen.

Die eigentliche „Liebesgeschichte“ von Nora und William bleibt somit eher im Hintergrund – auch wenn es Noras größter Wunsch ist, William zu finden…

Das Buch weckt Emotionen, es berührt und lässt nicht los. Gerade am Ende wird es für mich fast zu dramatisch…aber, lest selbst, es lohnt sich!

Fazit:
Mich hat das Buch berührt, ich habe mit Nora mitgefiebert. Auch nachdem ich das Buch weggelegt habe, gehen mir die mitwirkenden Personen nicht aus dem Kopf, eine solche Nachwirkung hat das Buch auf mich. Eines meiner Highlights aus dem Jahr 2021.

Bewertung: ***** von *****

Das Haus der Libellen (Emma Behrens)

Auf der Suche nach dem verschwundenen Bruder – oder nach der Vergangenheit?

Das Titelbild und der Klappentext haben mich angesprochen.

Beschreibung des Buches:
Der Roman „Das Haus der Libellen“ ist im Jahr 2021 im Dumont-Verlag als Taschenbuch mit 429 Seiten erschienen. Das Titelbild ist umrankt von Blüten und fliegenden Libellen, es erweckt den Eindruck als gehe es um die Liebe zu Libellen…

Kurze Zusammenfassung:
Sophie, Ende 20,  erreicht ein Hilferuf ihrer früheren Nachbarin und Freundin Emilia. Emilias Eltern sind bei einem Autounfall tödlich verunglückt und ihr Bruder Noah ist verschwunden. Sophie soll bei der Suche nach Noah, ihrer ersten großen Liebe, helfen. Das fällt Sophie schwer, schließlich hatte Noah sie fünf Jahre zuvor ganz plötzlich verlassen…

Mein Leseeindruck:
Der Roman wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Während die Geschichte mit dem Hilferuf Emilias beginnt, schweifen Sophies Gedanken immer wieder in ihre frühe Jugend und in die letzten Tage vor Noahs erstmaligem Verschwinden zurück.

Die Geschichte ist geheimnisvoll, erst nach und treten Dinge zu Tage, die man so nicht erahnen konnte. Der Sprachstil ist sehr gefühlvoll, die Szenen sind toll beschrieben – besonders dann, wenn es um die Erkundung der alten Villa der Geschwister geht. Hier kann man sich so richtig die Libellensammlung von Emilia vorstellen, man wandelt mit Sophia durch die herrschaftlichen Räume und hat das Interieur vor Augen.

Ein wenig langatmig wirkt die Geschichte dann aber schon im Mittelteil, auch wenn nach und nach immer neue Details von Noahs erstem Verschwinden klar werden.

In dieser Geschichte geht es um Liebe, Verzeihen und Freundschaft. Alles hängt irgendwie zusammen, zumindest in der Konstellation der Geschwister mit Sophie.

Sophie wächst einem beim Lesen nach und nach ans Herz, Emilias Verhalten lässt sie nach und nach unsympathisch wirken.

Störend waren in diesem Buch die zahlreichen Tippfehler…

Fazit:
Das Buch hat mich gut unterhalten, ich mag geheimnisvolle Geschichten. Allerdings hätte man den Roman sicherlich auch etwas kürzer fassen können, dann wäre er zwischenzeitlich nicht so langatmig gewesen.

Bewertung: *** von *****

Der große Sommer (Ewald Arenz)

Erste Liebe, Freundschaft und Familiengeborgenheit

Meinen Mann hat der Klappentext angesprochen, es war sein Wunschbuch, deshalb hat er es auch vor mir gelesen.

Beschreibung des Buches:
„Der große Sommer“ von Ewald Arenz ist 2021 als Hardcover mit 318 Seiten im DuMont Buchverlag erschienen. Auf dem Titelbild sieht man eine junge Frau nach einem Sprung ins Wasser eintauchen.

Kurze Zusammenfassung:
Friedrich besucht den Friedhof in seiner Heimat und erinnert sich an einen ganz besonderen Sommer seiner Jugend, den er bei seinen Großeltern in den Ferien verbringen musste. Hier hat ihm der Großvater Nachhilfe in Mathe und Latein gegeben, um die Nachprüfung zur Versetzung in eine weitere Klassenstufe zu erreichen. Die Sommerferien entwickeln sich durch die Bekanntschaft mit Beate zu einer ganz besonderen Zeit..

Mein Leseeindruck:
Die Geschichte des besonderen Sommers ist in der Ich-Perspektive aus Sicht von Friedrich erzählt. Sie spielt in den 1980er Jahren, es gibt noch Telefonzellen.

Ich bin im gleichen Jahrzehnt wie der Protagonist geboren und konnte mich richtig gut in die Gedanken von Friedrich hineinversetzen. Der Respekt den Großeltern gegenüber, die heimliche Warmherzigkeit des Großvaters, der immer im Hintergrund bemüht ist, die Familie zusammenzuhalten und zu helfen und die tollen Jugendfreundschaften.

Der Autor hat eine gefühlvolle, feine Sprache. Die Erzählung aus dem besonderen Sommer ist sehr authentisch. Die Charaktere sind toll gewählt. Da gibt es die große Schwester Alma, den Freund, dem ein Schicksalsschlag fast den Boden unter den Füßen wegzieht – und – Beate. Beate, die Friedrich im Freibad kennenlernt.

Es ist die Beschreibung einer ersten großen Liebe, einer wunderbaren Freundschaft und Familiengeborgenheit. Frieder erlebt all das in besagtem Sommer.

Der Roman hat mir sehr gut gefallen, auch mein Mann fand das Buch toll.

Fazit:
Ein wunderbares Buch, das fesselt, in Erinnerungen schwelgen und an die erste Liebe, Freundschaft und Großeltern erinnern lässt.

Bewertung: ***** von *****

Das Erbe (Ellen Sandberg)

Großartige Familiengeschichte – Spannung, Liebe, Deutsche Geschichte

Nach dem Lesen des Klappentextes hat mich das Thema „Erbe eines Hauses“ angezogen – zudem die dunkle Geschichte, die sich dahinter zu verbergen schien.

Beschreibung des Buches:
„Das Erbe“ ist 2019 von Ellen Sandberg (Pseudonym der Münchner Autorin Inge Löhning) im Penguin-Verlag als Taschenbuch mit 503 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild sieht man eine Straße mit wunderschönen Altbau-Häusern.

Kurze Zusammenfassung:
Mona Lang erbt das Altbau-Mehrfamilienhaus (München-Schwabing) ihrer Tante Klara. Mit ihrer Botschaft „Mona wird die Richtige sein“ bürdet ihr die Tante eine große Last auf, denn das Haus gehörte offensichtlich ursprünglich einem jüdischen Unternehmer. Mona bricht ihre Zelte in Berlin ab und zieht nach München…

Mein Leseeindruck:
Der Roman ist in verschiedenen Zeitebenen als auch aus mehreren Perspektiven geschrieben. Während man zu Beginn von Monas Erbe im Jahr 2018 aus ihrer Sicht die Geschichte erzählt bekommt, gibt es einen Parallelstrang aus der Sicht von Sabine, die in Hamburg mehr schlecht als recht lebt und Rückblicke aus Klaras Blickwinkel u.a. aus dem Jahre 1938. In Briefen, die Klaras Freundin Mirjam aus England schreibt (hierhin wurde sie als Kind vorsorglich „verschickt“) wird die Verbindung aller Beteiligten so ganz allmählich klar.

Man gewinnt einen traurigen und ungeschminkten Eindruck, wie die Verhältnisse 1938 für die jüdischen Mitbürger immer schlimmer in Deutschland wurden. Die Briefe zeugen von den unterschiedlichsten Emotionen: Einerseits der vermeintlichen Sicherheit im Ausland, andererseits von Ausnutzung und Bedrängung minderjähriger Frauen und natürlich dem großen Verlust der Eltern und Familie.

In den anderen Romansträngen wird einem die aktuelle Realität bewusst. Die weniger Bemittelten, die Gierigen, die Neutralen, aber auch die, die sich um das Leben ihrer Mitmenschen sorgen, alle finden ihren „Platz“ rund um und mit Mona.

Die ganze „Wahrheit“ kommt ganz allmählich zu Tage. Die Autorin legt ihre Spuren schon früh, man muss sie nur begreifen, trotzdem bleibt das Familiengeheimnis bis fast zur letzten Seite ein großes Rätsel und unheimlich spannend.

Die Schauplätze sind Berlin, Hamburg und natürlich in erster Linie München.

Auch in diesem großartigen Roman ist es der Autorin gelungen, Liebe, Schuld und deren Verarbeitung zu vereinen. So ist hier eine sehr, sehr spannende Familiengeschichte entstanden.

Fazit:
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, was nicht zuletzt auch am Schreibstil lag. Ich fand den Roman von Anfang an spannend, realitätsnah, verbunden mit der Deutschen Geschichte und sehr geheimnisvoll. Dieses Buch landet auf alle Fälle auf meiner „Best of 2020“ Liste!

Bewertung: ***** von *****

Das Beste wartet noch auf dich (Lilli Marbach)

Mit Sechsundsechzig Jahren…

Ein echter „Wohlfühlroman“!

Beschreibung des Buches:
„Das Beste wartet noch auf dich“ von Lilli Marbach ist im 2020 im blanvalet-Verlag als Taschenbuch erschienen. Es hat 383 Seiten. Das Cover ist lustig gestaltet: Eine ältere Dame mit einem Sektglas in der Hand sitzt in einer Schubkarre. Um sie herum sieht man allerlei Baumaterial – das Ganze wirkt recht heiter auf mich.

Kurze Zusammenfassung:
Balbina von Buntschuh ist Witwe. Ihr reicht das Geld gerade zum Leben, da erbt sie ein marodes Mehrfamilienhaus im teuren München. Was tun? Verkaufen oder renovieren? Sie entscheidet sich für eine ungewöhnliche Aktion: Neue Mieter sollen ihre gemietete Wohnung auf eigene Kosten sanieren, dafür dürfen sie das erste Jahr mietfrei wohnen. Die Suche nach den Mietern beginnt. Wird Balbina ihr Glück finden?

Mein Leseeindruck:
Ich habe mich sofort in dieses Buch hineingelesen und bin darin versunken. Die Protagonistin Balbina wirkt sympathisch und humorvoll, dabei unerfahren, was den Bereich des Hauseigentümers betrifft, und versucht das Beste für ihre (zukünftigen) Mieter zu organisieren. Dabei gilt es immer wieder neue Herausforderungen zu meistern.

Als gelernte Buchhändlerin möchte sie gerne im Ladenbereich ihres geerbten Hauses ein Büchercafe einrichten. Doch bis dahin ist es ein langer und steiniger Weg.

Die weiteren Protagonisten, die alten und neuen Hausbewohner, sind ganz wunderbar beschrieben. Man kann sich diese Wohnzweckgemeinschaft richtig gut vorstellen. Ein Traum vom Miteinander-Leben. Jeder ist für jeden da, viele bringen sich ein. Mit viel Humor und Charme sind diese Protagonisten beschrieben.

Mit viel Wortwitz hält die Autorin ihre Leser bei der Stange, man fühlt sich wohl beim Lesen, man möchte wissen, wie Balbina das Projekt stemmen wird. Dass dabei auch ihr Liebesleben eine bedeutungsvolle Rolle bekommt, macht den Roman umso lesenswerter.

Der Roman schreit nach einer Fortsetzung!

Am Ende des Buches findet man noch Balbinas leckeres Käsekuchen-Rezept.

Fazit:
Das Buch habe ich an wenigen Abenden verschlungen. Es hat mich ganz wunderbar unterhalten. Der Traum von einem Mehrgenerationen-Haus kann wahr werden, wenn alle an einem Strang ziehen und sich jeder mit seinen Stärken einbringt – und wenn man das Glück in sein Leben lässt.

Bewertung: ***** von *****

Die Parfümerie der Liebe (Nuria Pradas)

Der Duft der Liebe

Ein wunderschön gestaltetes Cover hat meinen Blick auf sich gezogen, die Inhaltsangabe hat mich neugierig gemacht und deshalb habe ich dieses Buch gelesen.

Beschreibung des Buches:
„Die Parfümerie der Liebe“ ist 2019 im Penguin Verlag als Taschenbuch mit 483 Seiten erschienen. Auf dem Cover sieht man einen kleinen Hafen. Bunte Häuserfassaden und farbenprächtige Blüten an der Promenade zieren das Titelbild. Eine Glyzinie umrahmt das Ganze – ich liebe Glyzinien, habe selbst zwei in meinem Garten.

Kurze Zusammenfassung:
Der junge Pablo muss nach dem Tod seiner Eltern von Barcelona ins französische Grasse zu seiner Tante ziehen. Dort lässt er sich als Parfümeur ausbilden. In dieser Zeit verliebt er sich in Claudine, die Tochter des Besitzers der größten Parfümfabrik der Stadt. Doch diese Liebe hat keine Zukunft, die Eltern schicken Claudine nach Paris. Pablo kann Claudine nicht vergessen und arbeitet wie besessen an neuen Parfümkreationen. Wird er seine Liebe wiederfinden?

Mein Leseeindruck:
Mich hatte schon das Cover magisch angezogen – so schön, so farbenprächtig ist es.

Zunächst muss man sich etwas in die Geschichte und die Charaktere einlesen, man verliert erst einmal leicht den Überblick, gerade zu Beginn. Doch dann kristallisieren sich einige wenige Personen heraus, die im Roman immer wieder eine Rolle spielen.

Der Roman beschreibt die Zeit von Februar 2016 bis April 1948. Der Fokus der Geschichte liegt auf Pablo. Man reist mit ihm in die Städte Grasse, Paris und Barcelona. Man fühlt mit ihm, wenn er sich in Claudine verliebt, man taucht ein in die Parfümwelt.

Neben den eigentlichen Handlungssträngen wird hier Geschichte erlebbar gemacht, denn auch in diesem Roman spielen die Kriegsjahre des 2. Weltkrieges eine große Rolle, wenn es um die Beschreibungen von Entbehrungen, Ängsten, Familie und den Tod geht.

Ein Highlight in diesem Roman ist die Begegnung mit Coco Chanel, über die ich bisher noch nicht viel gelesen hatte.

Es ist ein Roman mit Wohlfühlmomenten. Während man liest steigt einem der Duft der beschriebenen Parfümzutaten förmlich in die Nase. Die Atmosphäre in den Städten wie Paris, Barcelona und auch Grasse hat die Autorin sehr schön herausgearbeitet. Irgendwie machen einem die Beschreibungen Lust darauf, diese Städte zu besuchen.

Während es in diesem Roman um Liebe und DEN besonderen Duft geht, gibt es auch noch weitere spannende Elemente, wenn es um zum Beispiel um den Diebstahl von Pablos Aufzeichnungen zu seinen Kreationen geht. Hier könnte man meinen, in einem Krimi gelandet zu sein. Wird hier der Dieb seine gerechte Strafe erhalten?

Gut gefallen hat mir auch, dass man Einblicke in die Welt der Parfümentwicklung bekommt.

Fazit:
Ein Buch mit vielen schönen Lesestunden, in das man eintauchen kann und bei dem man sich beim Lesen wohlfühlt. Gute Unterhaltung mit geschichtlichen Hintergründen und mit dem Erlebnis der feinen Düfte von Parfüm.

Bewertung: **** von *****

Sieben Häuser (Finn Danny)

Arbeitsfrust, Zukunftsträume, Liebe, Habgier – oder die Verantwortung für einen Menschen

Dieses Buch ist mir in der Bücherei über den Weg gelaufen. Beim Blättern blieb ich auf Ortsnennungen wie Schwanheim, Goldstein, Norderney und Nidderau hängen, das machte mich neugierig. Nach lesen des Klappentextes habe ich das Buch mitgenommen…

Beschreibung des Buches:
„Sieben Häuser“ von Finn Danny ist 2018 als Book on demand im Taschenbuchformat erschienen. Das Buch hat 260 Seiten. Das Cover zeigt eine gezeichnete Häuserfassade – der Titel des Buches in Pink und Gelb fällt besonders ins Auge.

Kurze Zusammenfassung:
Der Hauptprotagonist Florian Herfurth führt ein einfaches Leben. Mit mehreren Jobs hält er sich, seine Frau und deren kleine Tochter über Wasser. Seine wenige Freizeit verbringt er bei der 71jährigen an MS erkrankten Ingrid Leitner. Die ältere Dame ist vermögend, besitzt sie doch mehrere Mietshäuser.
Durch einen Zufall erfährt er, dass die alte Dame einen Selbstmord auf der Insel Norderney plant und ihm alle ihre Häuser vermachen will. Was soll er tun?

Mein Leseeindruck:
Eine sehr turbulente Geschichte verbirgt sich hinter diesem Romantitel. Florian ist ein pflichtbewusster Mensch, besonders dann, wenn es um seine Mitmenschen geht. Bei seinen Jobs lässt er auch mal 5 gerade sein.

Während er davon träumt, dass er seiner kleinen Familie einmal ein kleines Haus bieten kann, erhält er eine (fälschlicherweise?) an ihn adressierte E-Mail von Ingrid Leitner, in der sie ihren Selbstmord ankündigt. Er ist hin- und hergerissen. Wie soll er  sich verhalten? Soll er so tun, als wüsste er nichts und sich auf ein großes Erbe freuen?

Zunächst begleitet er die alte Dame auf ihrer Reise an die Nordsee. Diese Reise hat es in sich. Nicht nur seine Frau, sondern auch eine neue Zufallsbekanntschaft schicken ihm zahlreiche whatsapp-Nachrichten, die ihm nach und nach sehr zusetzen. Er ist hin- und hergerissen zwischen drei Frauen.

Diese Geschichte ist eigentlich etwas skurril, trotzdem habe ich sie mit einer gewissen Erwartungshaltung gelesen, denn sie lässt einen nicht mehr los. Das ständige Hin- und Her, die Zerrissenheit von Florian, die Hochs- und Tiefs während seiner Reise (auch zu sich selbst) sind mit den vielen (whatsapp-)Dialogen sehr spannend beschrieben. Wie wird er sich entscheiden? Siegt die Vernunft, das Mitgefühl, die Liebe oder die Habgier? Oder will er einfach nur glücklich sein im Leben?

Fazit:
Mir hat dieser Roman gut gefallen. Er ist spannend, witzig, macht aber auch betroffen, fast wie im echten Leben! Ich konnte ihn kaum zur Seite legen und habe ihn an einem Wochenende fast am Stück gelesen.

Bewertung: ***** von *****

Das muss Liebe sein (Katja Kessler)

DER „Ratgeber“ für die glückliche Ehe 😉

Manchmal muss ich einfach mal ein vermeintlich lustiges Buch lesen…hier habe ich es gefunden.

Beschreibung des Buches:
„Das muss Liebe sein“ ist 2018 als Taschenbuch im Diana-Verlag erschienen. Das Buch hat 352 Seiten. Das Cover ist blau, mittig ist ein großes rotes Herz abgebildet, in diesem ist der Titel des Buches hineingedruckt.

Kurze Zusammenfassung:
Katja Kessler, Zahnärztin, Journalistin und Autorin, ist selbst schon über 15 Jahre verheiratet mit Kai Diekmann, ehemaligem Herausgeber der BILD-Gruppe. Gemeinsam haben sie vier Kinder.

Mein Leseeindruck:
Katja Kessler ist bekannt für ihre humorvollen Bücher, die mit einem Augenzwinkern geschrieben sind und die man auch so lesen und interpretieren muss.

Ich habe mich völlig auf dieses Buch einlassen können. Die „54 ½ Pflegetipps für die glückliche Ehe“ sind in einzelnen Kapiteln behandelt. Jedes Kapitel ist mit einer treffenden Zeichnung bestückt. Zusätzlich gibt es zahlreiche Statistiken, Fragen/Antwort-Spiele und weitere schön aufbereitete Tipps.

Die Tipps sind teilweise aus der eigenen Erfahrung heraus entstanden, aber auch mehreren Büchern und Untersuchungen/Studien entnommen, die man im Anhang der Kapitel findet.

Das Buch kann man zur leichten Unterhaltung im Zug, auf der Liege oder abends (heimlich im Bett 😉 lesen und darüber schmunzeln. Vieles kommt einem bekannt vor, manche Situationen kann man mithilfe des Buches auf humorvolle Weise vielleicht beim nächsten Mal auf eine andere Art bewältigen und den Partner damit überraschen.

Mir hat das Buch viel Spaß bereitet. Es ist kurzweilig, lustig, authentisch geschrieben (wenn Frau Kessler von der eigenen Ehe berichtet, wirkt es wirklich, wie eine Tatsache) und gibt einem Ratschläge, die man befolgen kann – aber nicht muss.

Fazit:
Sollte man ein solches Buch einem jungen Paar noch vor der Ehe schenken? Ich finde, ja, dann weiß es, was auf es zukommen kann. So entgeht man vielleicht der ein oder anderen Enttäuschung.

Bewertung: ***** von *****