Wattenmeermord (Katja Lund und Markus Stephan)

Urlaubskrimi – ein Toter am Deich

Ein witziges Titelbild und der Klappentext haben mich neugierig auf diesen Krimi gemacht.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Wattenmeermord“ von Katja Lund und Markus Stephan ist 2021 im blanvalet-Verlag als Taschenbuch mit 343 Seiten erschienen. Es ist der erste Krimi dieses Autorenduos.

Das Titelbild zeigt einen Polizisten auf einer Schafweide mit einem Leuchtturm im Hintergrund. Eine Möwe mit einem Knochen im Schnabel sitzt auf einem Buchstaben des roten Titels.

Kurze Zusammenfassung:
Ein Toter auf der idyllischen Insel Pellworm – dabei waren Polizist Jan Benden und seine Frau vom Festland dorthin gezogen, um nicht mehr wegen Mord und Totschlag ermitteln zu müssen. Neben Jan nimmt der langjährige Inselbewohner Tamme ebenfalls die Ermittlungen auf, der ist nämlich ein begeisterter „Hobbyermittler“. Und auch Jans Frau Laura kann ihren Spürsinn nicht bremsen…

Mein Leseeindruck:
Das ist ein gelungener Auftakt einer neuen Reihe um einen Insel-Polizisten. Ich habe mich sofort in diesem Krimi eingelesen, fühlte mich, wie als sei ich mit auf der Insel. Urlaubsfeeling, Inselfeeling, Spannung und Witz – all das bietet dieser Krimi.

Mir gefallen die Protagonisten, auch, weil sie so nett Plattdeutsch sprechen – eine kleine Übersetzung findet man in der Innenseite der Rückseite des Buches, die Insel und die Örtlichkeiten sind auf der Rückseite des Covers abgedruckt.

Ein Toter auf einer friedlichen Insel, da müssen irgendwie alle Inselbewohner Detektiv spielen, deshalb sind die Ermittlungsmethoden manchmal etwas ungewöhnlich, zumal sich auch Jan Bendens Frau Laura mit in die Suche nach dem Mörder einmischt.

Fazit:
Ein kurzweiliger, humorvoller Krimi für Menschen, die gerne Nordseeinselurlaub machen bzw. das Inselleben lieben.

Bewertung: **** von *****

Werbung

So weit das Meer uns trennt (Britt Reissmann)

Die Suche – mediterrane Kulisse

Mich hat das Titelbild angezogen, es macht Lust auf Urlaub an der See mit malerischer Kulisse. Über den tatsächlichen Inhalt des Buches hatte ich mir im Vorfeld keine sonderlichen Gedanken gemacht.

Beschreibung des Buches:
Der Roman „So weit das Meer uns trennt“ ist 2021 als Taschenbuch im emons:-Verlag mit 310 Seiten erschienen. Es handelt sich hier um einen Roman, der auf den tatsächlichen Untergang eines Kreuzfahrtschiffes (Costa Concordia, 2012) vor der Küste der toskanischen Insel Giglio basiert. Die Autorin hat hier oft Urlaub gemacht. Um wieder etwas unbeschwerter ihre Freizeit auf dieser malerischen Insel verbringen zu können, hat sie die Geschichte von Nina (Hauptprotagonistin) erfunden.

Das Titelbild zeigt einen Küstenabschnitt der Insel mit farbenfrohen Gebäuden, es passt sehr gut zum Inhalt des Buches.

Kurze Zusammenfassung:
Nina hat vor 7 Jahren ihren Mann Karsten verloren. Er war auf der Costa Concordia und ist mit ihr versunken. Doch dann bekommt sie einen Brief von der Insel Giglio, in dem ihr anonym mitgeteilt wird, dass Karsten noch lebt. Nina reist auf die Insel und macht sich auf die Suche nach Karsten an diesem einst so idyllischen Ort.

Mein Leseeindruck:
Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt. Die Verbindung von Realem mit einer ausgedachten Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Über das Schiffsunglück im Jahr 2012 habe ich zwar damals viele Berichte gesehen, aber ich konnte mich gar nicht mehr so genau an Details erinnern – geschweige denn, vor welcher Insel das passiert ist.

So habe ich mir parallel zum Lesen auch noch einmal die geschichtlichen Details herausgesucht.

Der Roman ist aus der Sicht von Nina als auch von Tonio (Tauchlehrer, den Nina zu Beginn ihrer Ankunft auf der Insel kennenlernt) geschrieben. Die wechselnden Sichten auf die Geschichte sind spannend und immer wieder aufschlussreich. So erfährt man nach und nach einiges über das Schiffsunglück als auch über Ninas Leben.

Ninas Angst vor Wasser, was in ihrer Kindheit den Ursprung hat, ist ihr natürlich bei der Suche nach Karsten ein echtes Handicap. Aber auch die Menschen auf der Insel haben so ihre Lebensgeschichten – nicht nur aufgrund des Schiffsunglücks -, die sie in ihrem täglichen Dasein beeinflussen.

Der Autorin ist es gelungen eine Geschichte mit den Themen Schuld, Trauer und Vergebung durch einen warmherzigen Sprachstil und interessanten Charakteren zu kreieren. Die Suche nach Karsten spannt sich wie ein roter Faden durch den Roman, sie gibt den Protagonisten aber auch immer wieder eine Szene jenseits der Suche und neuen Perspektiven.

Fazit:
Mir hat dieser Roman ausgesprochen gut gefallen. Besonders die Kulisse und die Geschichte um das gesunkene Kreuzfahrtschiff, haben mich gefesselt. Der Autorin ist es prima gelungen diesen Unglücksfall mit einer einzelnen persönlichen, sehr sensiblen Geschichte in Erinnerung zu rufen – ohne dass sie hier Hass oder Schuld sät.

Bewertung: ***** von *****

Das Manuskript (John Grisham)

Ein gefürchtetes Manuskript

Schon den ersten Teil um den Buchhändler Bruce Cable „Das Original“ habe ich gerne gelesen. Eine Insel, eine Buchhandlung und ein leidenschaftlicher Buchhändler, der sich gern mit Autoren umgibt….

Beschreibung des Buches:
„Das Manuskript“ von John Grisham ist 2020 im HEYNE-Verlag als Hardcover erschienen. Der Roman hat 367 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man ein Haus umgeben von Palmen, die sich im Wind biegen.

Kurze Zusammenfassung:
Als Bruce Cable gerade mit Gästen und Autorin zusammen in seiner Buchhandlung auf Camino Island eine Autorenlesung veranstaltet, macht sich Hurrikan Leo auf den Weg zur Insel. Die Bewohner der Insel sollen sich alle auf dem Festland in Sicherheit bringen. Doch Bruce und sein Mitarbeiter bleiben auf der Insel. Als der Sturm vorübergezogen ist, machen sie eine grausame Entdeckung. Autor Nelson Kerr liegt erschlagen in seinem Garten. Wurde er Opfer des Sturms oder war es Mord?

Mein Leseeindruck:
Dieser Roman spielt im Kreise von Autoren und Büchern, ein weiterer Schauplatz ist die Urlaubsinsel Camino, die nach dem Hurrikan ziemlich zerstört ist.

Bruce ist sich mit seinem Mitarbeiter ziemlich sicher, dass „sein“ Autor Nelson Kerr ermordet wurde. Er stand kurz vor der Veröffentlichung eines neuen Romans. Die benachrichtigte Polizei hat aufgrund der Vorkommnisse auf der Insel wenig Interesse zur Nachverfolgung einer Straftat.

So beauftragen Bruce und Nelsons Schwester Polly eine Organisation, um herauszufinden, warum Nelson sein Leben lassen musste.

Die Handlungen wechseln in diesem Roman sehr schnell, immer wieder tauchen neue Protagonisten auf, die man zuordnen muss. Da ist es zuweilen etwas schwierig, sich alle Namen zu merken, besonders dann, wenn man mit Pausen in diesen Roman liest.

Die atmosphärischen Beschreibungen während des Sturms sind gelungen. Man konnte sich das Geschehen ziemlich gut vorstellen und mitfühlen.

Die um das Manuskript gesponnene Geschichte ist wieder einmal ziemlich eigenwillig, aber durchaus interessant. Wer hier mit wem einen Deal führt und welche Organisationen hier ein Sagen haben und ermitteln dürfen, ist mir einmal wieder mehr etwas schleierhaft. Aber abgesehen davon finde ich diesen Roman wieder einmal recht spannend. Ich habe das Buch fast am Stück gelesen.

Fazit:
Wieder einmal ein kurzweiliger Roman, der besonders Buchliebhaber ansprechen könnte. Mir hat er gefallen und ich freue mich auf einen weiteren „Fall“ um den Buchhändler Bruce Cable auf Camino Island.

Bewertung: **** von *****

Die Bücherinsel (Janne Mommsen)

Urlaubsroman für Büchermenschen

Bücher und eine Insel, Themen für den Urlaub – und dann noch das Cover mit den Strandkörben, da musste ich zugreifen.

Beschreibung des Buches:
„Die Bücherinsel“ ist 2020 im rororo Verlag als Taschenbuch mit 272 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild sieht man zwei zugewandte Strandkörbe am Sandstrand im Abendlicht.

Kurze Zusammenfassung:
Die Analphabetin Sandra Malien lebt in einem kleinen Häuschen auf dem Anwesen eines Verlegers auf einer kleinen Insel. Durch Zufall wird sie Mitglied eines Lesekreises der kleinen Inselbuchhandlung ihrer Freundin und Inhaberin Greta Wohlert. Hierbei lernt Sandra den Lehrer Björn kennen und lieben. Die Lesekreismitglieder lesen und besprechen gelesene Bücher, aber auch selbst geschriebene Texte. Sandra versucht durch das Erzählen, statt Vorlesen, einer eigenen Geschichte ihr nicht Lesen und Schreiben können zu vertuschen. Doch wie lange kann das gutgehen?

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch ist ein Wohlfühlbuch. Von Anfang an fühlt man sich vom Zauber der Insel und seiner Bewohner angezogen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht. Hauptperson ist Sandra aus deren Perspektive dieser Roman erzählt wird.

Ihre Geschichte ist nicht ungewöhnlich, als Schausteller Kind hat sie wenig Zeit in Schulen verbracht und somit nicht lesen und schreiben gelernt. Das Thema Analphabetismus hat der Autor hier ganz liebevoll in den Roman eingebunden. Mit Sandra hat er eine starke junge Frau entwickelt, die nicht an ihrem Handicap verzweifelt. Sie packt die Dinge an.

Die Romanze mit Björn entwickelt sich nur sachte und bleibt teilweise im Hintergrund, denn es geht in diesem Roman auch um Bücher und das Schreiben, was mich als Bücherfan natürlich besonders erfreut.

Mir haben besonders die atmosphärischen Beschreibungen über das Inselleben gefallen. Mit diesem Buch kann man sich einen Tag lang in einen Strandkorb verkriechen und in die Geschichte versinken, während um einen herum das Meer rauscht.

Auch wenn es sich um den 2. Band der Reihe „Die Inselbuchhandlung“ handelt, kann man diese Geschichte unabhängig vom ersten Teil lesen.

Fazit:
Ich hatte beim Lesen dieses Buches ein paar schöne Wohlfühlstunden mit Vorfreude auf einen schon geplanten, baldigen Inselurlaub!

Bewertung: **** von *****

Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen (Caren Benedikt)

Familiengeschichte um ein Hotel auf Rügen

Neben Krimis lese ich auch gerne Familiengeschichten – und ich mag die Insel Rügen, wo wir hoffentlich auch dieses Jahr noch unseren Urlaub verbringen dürfen – deshalb habe ich zu diesem Buch gegriffen.

Beschreibung des Buches:
„Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen“ ist 2020 bei Blanvalet in der Verlagsgruppe Random House als Taschenbuch mit 508 Seiten erschienen. Auf dem Cover zeigt sich das Hotel in seiner ganzen Pracht.

Kurze Zusammenfassung:
Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Familiensaga, die ab den 1920ern beginnt und bis in die Mitte der 1930er die Familie begleiten soll. Auch eine TV-Produktion ist geplant. Bernadette von Plesow ist das Familienoberhaupt, sie führt das Grand Hotel in Binz (Ostsee), hier ist ihr Sohn Alexander mit der Geschäftsführung betraut, während in Berlin sein Bruder Constantin ebenfalls ein Hotel mit angeschlossenem Varieté führt. Tochter Josephine ist das „Sorgenkind“ der Familie, sie lebt für ihre Kunst – der Malerei. Nichts ist so, wie es oberflächlich zu sein scheint.

Mein Leseeindruck:
Die Familiengeschichte hat zwei Schauplätze, Binz und Berlin, die im Verlauf des Romans sehr oft wechseln. Auch der Blick auf die Protagonisten ist einem ständigen Wechsel unterworfen.

Der Sprachstil ist angenehm. Die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Geschichte. Zu Beginn war mir Bernadette noch etwas suspekt, doch je weiter ich in diesen Roman eintauchte, desto mehr von ihrem weichen Kern konnte ich entdecken.

Der Wechsel zwischen den Schauplätzen ist manchmal rasant, macht den Roman aber so abwechslungsreich. Die einzelnen Kapitel werden mit jeweils einem Zitat der Protagonisten eingeleitet.

Schade finde ich, dass hier das Lebensgefühl im Berlin der 1920er Jahre doch etwas zu wenig beschrieben wird. Der Fokus dieser Familiensaga ist wirklich hauptsächlich auf die Protagonisten/die Familienmitglieder gelegt. Nur am Rande spielen Hotelgäste und Urlauber eine Rolle.

Was den Roman so abwechslungsreich und spannend macht sind u.a. die Themen Liebe, Intrigen, Morde und Schutzgelderpressung – all das erwartet einen in dieser Familiensaga.

Fazit:
Ein guter Start einer Familiensage in mehreren Teilen. Ein wenig haben mir Beschreibungen über das Umfeld der Familie, das Leben in den 1920ern gefehlt, trotzdem würde ich auch gerne die weiteren geplanten Teile lesen, um zu erfahren, wie es mit dem Hotel auf Rügen und der Familie von Plesow weitergeht.

Bewertung: **** von *****

Meine Inselbuchhandlung (Petra Dittrich und Rainer Moritz)

Das Leben in einer kleinen Inselbuchhandlung

Als ausgesprochener Bücherfan und Mitarbeiterin in einer Buchhandlung hat mich dieses Buch sofort angesprochen. Zudem wird unser nächstes Reiseziel hoffentlich die Insel Rügen sein. Das hat mich besonders neugierig gemacht.

Beschreibung des Buches:
„Meine Inselbuchhandlung“ von Petra Dittrich und Rainer Moritz ist  2020 als Taschenbuch im Eden Books (Verlag der Edel Germany GmbH erschienen. Das Buch hat 208 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man eine Buchhandlung sehr idyllisch gelegen. Eine Person sitzt in einem Strandkorb davor und liest. Ich habe die E-Book-Variante gelesen.

Kurze Zusammenfassung:.
Die Buchhändlerin Petra Dittrich erzählt in diesem Buch von ihrem Leben in einer Buchhandlung, wie sie sich entschied Buchhändlerin zu werden, dass sie auf Rügen aufgewachsen ist und zwischenzeitlich in Berlin und Hamburg gearbeitet hat. In einzelnen Kapiteln findet man Buchtipps.

Mein Leseeindruck:
Die Autorin berichtet zunächst recht nüchtern von ihrem Aufwachsen auf Rügen und ihren Stationen Berlin und Hamburg. Hier geht es zunächst weniger um die Buchhandlung auf Rügen als um die Autorin selbst, ihre Ausbildung, ihre Familie.

Erst in der zweiten Hälfte dieses kleinen Büchleins aus der Reihe „Sehnsuchtsorte“ erfährt man mehr über einzelne Begebenheiten in der kleinen Buchhandlung in Gingst auf Rügen, Lesungen, Begegnungen mit Einheimischen (mit) Kindern und Urlaubern.

Zwischen den einzelnen Kapiteln, die von der Buchhandlung handeln, gibt es dann ein paar Buchtipps, die hier aber ein wenig den Lesefluss unterbrechen. Man hätte diese Buchtipps auch ans Ende stellen können.

Ich hätte mir hier noch eine detailreichere Beschreibung der Buchhandlung als auch der doch so unterschiedlichen Kunden und Autoren gewünscht. So habe ich die Buchhandlung nicht ganz vor Augen, was ich sehr schade finde.

Welches Zerwürfnis zum Aufgeben ihrer ersten Buchhandlung in Gingst geführt hat, kommt in diesem Büchlein nicht zur Sprache. Glücklicherweise finden sich aber sofort neue Räumlichkeiten im gleichen Ort.

Toll fand ich die kurzen Anekdoten vom Aufenthalt der verschiedenen Autoren in der Buchhandlung, die hier nicht nur ihr Buch in einer Lesung vorstellen, sondern auch meist ein paar Tage unter dem gleichen Dach mit Petra Dittrich und ihrer Lebensgefährtin, die sich um die Versorgung der Gäste kümmert, verbringen.

Fazit:
Auch wenn ich mir ein wenig mehr Beschreibungen über die verschiedenen Kunden(wünsche) in diesem Buch gewünscht hätte, so hat mich das Buch zumindest neugierig gemacht. Ich werde diese Buchhandlung auf alle Fälle bei meinem nächsten Rügen-Urlaub besuchen.

Bewertung: *** von *****

Glück ist meine Lieblingsfarbe (Kristina Günak)

Eine Insel, eine Frau, ein Hund – und ein Mann

Unter dem Genre „Tierroman“ wird dieses Buch gelistet. Mit dem Begriff „Glück“ im Titel und dem fröhlichen Cover hat es mich angesprochen.

Beschreibung des Buches:
„Glück ist meine Lieblingsfarbe“ ist 2019 im Bastei Lübbe Verlag als Taschenbuch mit 272 Seiten erschienen. Ich habe die E-Book-Ausgabe gelesen. Das Cover ist fröhlich mit pastell-farbenen Zeichnungen gestaltet.

Kurze Zusammenfassung:
Juli lebt auf La Palma, nachdem sie ihre deutsche Heimat fast fluchtartig verlassen hat. Mit dem Ausführen von Hunden und einem Job in einem Imbiss hält sie sich über Wasser. Auf einer Party lernt sie Quinn kennen, der so ganz anders durchs Leben zu gehen scheint als sie. Als die beiden sich plötzlich um den Hund eines Freundes kümmern müssen, ändert sich ihre Sicht auf ihr Leben.

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch ist eine schöne Sommerlektüre:
Eine Geschichte die auf der Ferieninsel La Palma spielt, ein Hund, der sein Herrchen verliert – ereignisreiche Szenen wechseln sich ab mit nachdenklichen und auch traurigen.

Die Protagonisten wachsen einem während des Lesens ans Herz. Juli, die sanfte, die die Menschen versteht, ihnen zuhört, aber nicht an Quinns Geheimnis herankommt. Quinn, der Geschäftsmann, der vernünftig und zielstrebig durchs Leben zu gehen scheint und ein trauernder Hund, der von beiden liebevoll aufgenommen wird. Die Geschichte wird aus Julis Sicht erzählt.

Neben den Ereignissen, die sich in diesem Roman abspielen, bekommt man während des Lesens auch ein schönes Stimmungsbild von La Palma. Das Lebensgefühl der Bewohner hat die Autorin sehr gut in ihrem Roman eingebunden. Man bekommt so richtig Lust, diese Insel zu bereisen.

Und – wer Hunde liebt, der kommt ebenfalls auf seine Kosten, denn schließlich geht es hier auch um den kleinen verwaisten Hund und seine Artgenossen, die Juli täglich durch die Straßen der Insel führt.

Fazit:
Alles in allem ein leichter, warmherziger Sommer-Roman, der Lust auf die Insel und Lust auf das Leben mit Hunden macht.

Bewertung: **** von *****

Paradies (Amelie Fried)

Gefangen im Paradies

Von Amelie Fried habe ich schon einige Bücher gelesen, die mich sehr unterhalten haben. Auch in dieses Buch konnte ich während eines Adventswochenendes eintauchen.

Beschreibung des Buches:
„Paradies“ von Amelie Fried ist 2018 im HEYNE-Verlag als Taschenbuch mit 432 Seiten erschienen. Das Titelbild zeigt Hibiskus-Blüten, Palmen und einen bunten Vogel, es wirkt auf mich erfrischend und gleichzeitig entspannend.

Kurze Zusammenfassung:
Vier unterschiedlichste Frauen treffen auf einer Insel zusammen. Alle haben sie ein Seminar mit Meditation, Yoga, Körperarbeit und Selbsterfahrung im Hotel Pareiso gebucht. Nach dem ersten Kennenlernen auch der anderen Teilnehmer, stellt sich schnell heraus, dass diese Woche nicht nur entspannend, sondern auch spannend wird. Als dann noch ein Sturm die Insel vom Festland abschneidet und das Hotelpersonal plötzlich verschwindet, ist die Gruppe auf sich allein gestellt, wie in einer einsamen, eingeschneiten Skihütte…

Mein Leseeindruck:
Amelie Fried hat einen sehr lebendigen Schreibstil, so dass man sich sofort in die Geschichte hineinliest. In ihrem Roman hat sie sich vier sehr unterschiedliche Frauen herausgegriffen, auf die sie den Fokus gesetzt hat.

Sie bedient sich in diesem Roman so einiger aktueller Themen und Klischees. Da gibt es die Flüchtlingshelferin und Weltverbesserin, die verlassene Ehefrau, die Geliebte, den Witwer und die leicht „verrückt“ wirkende „Engelkennerin“.

Man findet an jeder beschriebenen Person Eigenschaften, die man auch an Personen im eigenen Umfeld beobachtet. In die ein- oder andere Person kann man sich sehr gut hineinversetzen, ist sie einem selbst doch sehr ähnlich.

Eine Gruppe gefangen auf einer Insel zeigt ihr „wahres“ Gesicht. In einer solchen Extremsituation kann sich keiner mehr verstellen, deshalb wird auch die „Geschichte“ von Seite zu Seite spannender. Wie werden sich die Konflikte auflösen? Gibt es eine glückliche Zukunft für jeden Teilnehmer?

Die Charaktere sind mit viel schriftstellerischem Können dargestellt, man sieht sie genau vor sich.

Fazit:
Amelie Fried ist ein Roman mit Tiefgang, gesellschaftspolitischen Themen und gleichzeitiger Unterhaltung gelungen. Gleichzeitig ist er auch noch spannend wie ein Krimi.

Bewertung: **** von *****

Der Sommer der Inselschwestern (Susan Mallery)

Eine sommerliche Freundschaftsgeschichte

Für den sommerlichen Urlaub suche ich immer Bücher, die auch im Sommer spielen. Mir hat das Cover dieses Buches gefallen – und da der Klappentext auch vielversprechend klang, habe ich dieses Buch bei 26 °C im Schatten gelesen.

Beschreibung des Buches:
„Der Sommer der Inselschwestern“ ist 2017 im HarperCollins-Verlag als Taschenbuch mit 368 Seiten erschienen. Es ist nicht das erste Buch der Autorin Susan Mallery. Sie hat schon einige Romane veröffentlicht. Ich habe die E-Book Ausgabe gelesen. Auf dem blaugrün gehaltenem Titelbild ist ein blauer Krug mit Blumen und ein weißes Häuschen auf einer Anrichte zu sehen. Ich hätte mir hier eher drei Häuser vorstellen können.

Kurze Zusammenfassung:
Andi, Ärztin, zieht von Seattle auf die Insel Blueberry. Dort hat sie ein Haus (zwischen zwei baugleich anderen Häusern) gekauft, das sie zu einer Kinderarztpraxis und Wohnraum für sich umbauen lässt. In der Nachbarschaft wohnen Boston mit ihrem Mann und Deanna mit Töchtern und ihrem Mann. Während Andi sich versucht in dem kleinen Städtchen einzuleben, macht sie auch die Bekanntschaft der beiden Nachbarinnen, die sich bisher nicht besonders freundschaftlich gegenüber standen. Doch durch Andi kommen sich alle drei Frauen näher. Langsam lüftet jede ihr „Geheimnis“…

Mein Leseeindruck:
Der Roman ist genau das Richtige für Sommertage an Strand und Pool. Eine nette Geschichte mit viel Herzschmerz und Vergangenheitsbewältigung, aber auch die Landschaftsbeschreibung und die eher dörflich anmutende Idylle kommen hier nicht zu kurz.

Während man zunächst erfährt, dass Andi letztendlich vor ihrer Familie und einer vergangenen Liebe geflohen ist, hat man den Eindruck, dass die anderen zwei Frauen ein glückliches Leben führen.

Doch der Schein trügt, die Autorin lässt die Leser an den Gedanken von Boston, Deanna und Andi teilhaben und so ist man schnell  mitten im Gefühlschaos der Protagonistinnen. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und man erlebt förmlich, wie es den Frauen Tag um Tag schlechter geht, weil sie sich alleine nicht aus diesem Teufelskreis herausbewegen können. Da kommt die rasch aufgebaute Freundschaft unter den drei Frauen genau richtig…

Fazit:
Ein einfühlsamer Roman, der mich zwar nicht vollkommen überzeugt hat, aber das Thema Freundschaft und Zusammenhalt prima behandelt. Mir war er letztendlich zu gefühlsbetont, ich glaube, als nächstes muss ich mal wieder einen Krimi lesen.

Bewertung: ****

Zwischen Himmel und Meer (Francoise Kerymer)

Verbannt auf eine Insel

Mich hat das Cover dieses Buches inklusive des Titels angezogen, ich hatte mir vorgestellt, dass es sich um eine schöne Urlaubslektüre handeln könne…

Beschreibung des Buches:
„Zwischen Himmel und Meer“ ist 2017 im btb-Verlag als Taschenbuch erschienen. Es hat 285 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man einen verlassenen Strand mit einem alten Boot und einem Leuchtturm im Hintergrund. Das Cover hatte mich gleich angesprochen.

Kurze Zusammenfassung:
Emma und ihr 7jähriger Sohn Camille aus Paris  verbringen den Sommer auf der Insel Ile de Sein in der Bretagne. Während Camille sich dort wohl fühlt, kommt sich Emma wie gefangen auf der Insel vor.

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch ist für mich kein Urlaubsbuch, dafür ist es mir in einigen Teilen (besonders am Anfang) etwas zu melancholisch. Der lebensfreudige Camille, der seinem Alter weit voraus ist, muss seine Ferientage mit einer traurigen, leicht depressiven Mutter verbringen. So genießt er lieber die Insel mit ihren freundlichen Bewohnern.

Während die Mutter als eher unfreundliche Person (gegenüber ihrem Sohn) dargestellt wird, nimmt einen die Lebensfreude des kleinen Jungen immer mehr mit. Das beschauliche Leben auf der Insel ist durch seine neugierigen Fragen an die Inselbewohner sehr schön „herausgearbeitet“. Da gibt es den älteren Dirigenten, die Restaurants-Besitzerin und den Bootsfahrer. Alle lassen Camille an ihrem Leben teilhaben und genießen das Beisammensein mit ihm mehr als seine Mutter.

Die einzelnen Figuren hat die Autorin wunderbar herausgearbeitet und an den Leser transportiert. Jeder hat sein eigenes Schicksal. Camille „kratzt“ mit seinem Interesse an jedem Menschen und bringt dessen Gefühle zutage. Er ist der Lichtblick auf der beschaulichen Insel und die Inselbewohner erkennen sein Potential und lieben ihn dafür.

Die Autorin arbeitet mit zahlreichen Metaphern und hat einen teils sehr poetischen Schreibstil. Hier ein Beispiel, das mir besonders ins Auge gefallen ist: „Dieser Junge ist ein Poet. Sein Vokabular und sein Satzbau sind ein Quell ständigen Staunens, und seine Gedanken galoppieren unter Hochdruck, schneller als der Winterwind übers Heideland.“

Die Geschichte um Camille und seine Mutter Emma reißt einen dann besonders mit, als das Schicksal zuschlägt. Jetzt endlich begreift Emma, dass sie ihr Leben ändern muss. Hier kommt die Geschichte in Fahrt und lässt einen nicht mehr los.

Fazit:
Das Buch nimmt einen mit. Es geht unter die Haut. Wer stimmungsvolle Bücher mag, der kann hier zugreifen.

Bewertung: ****