Mord ohne Reue (Brina Stein)

Ein Taunus-Krimi mit viel Humor

Ich mag Krimis, die in meinem Umfeld und meiner Heimat spielen. Deshalb habe ich diesen Krimi auf einer kleinen Urlaubsreise zum Entspannen gelesen.

Beschreibung des Buches:
„Mord ohne Reue“ ist 2022 im Wellenflüster Verlag als Taschenbuch mit 190 Seiten erschienen. Das Titelbild ist in Blau gehalten. Man kann die Eppsteiner Burg bei Nacht erkennen.

Kurze Zusammenfassung:
Im Villenviertel von Eppstein wird eine Frau mit einem Messer brutal ermordet. Die Tatwaffe bleibt zunächst verschwunden. Doch dann geben drei „Landfrauen“, die sich schon einmal als heimliche Detektivinnen einen Namen gemacht haben, ein Messer mit Blutspuren in der Polizeistation Hofheim, dem Nachbarort, ab. Der ermittelnde Beamte, Kriminalrat Eisenhauer, ist nicht begeistert, dass er es schon wieder mit dem Trio zu tun hat. Wer kann den Mordfall schneller lösen?

Mein Leseeindruck:
Das ist ein Krimi nach meinem Geschmack. Humorvoll, mit viel Lokalkolorit und gut durchdacht. Die Protagonistinnen sind sympathisch und witzig. Sie sind Gäste einer Hochzeit und werden ganz nebenbei Beteiligte an einem Mordfall. Das ist genau nach ihrem Geschmack.

Mir gefällt, dass die Autorin hier die Örtlichkeiten so toll in Szene gesetzt hat. Nebenbei habe ich einmal wieder mehr erkennen müssen, dass ich doch so einige Ecken in der Nähe meines Heimatortes tatsächlich nicht kenne.

Lustig finde ich auch, dass in diesem Krimi Menschen einen kleinen „Auftritt“ haben, die mir tatsächlich bekannt vorkommen. Auch das mag ich an Krimis mit Lokalkolorit. Zudem spielen in diesem Kriminalfall Tiere eine große Rolle.

Ich würde diesen Krimi als Cosy-Krimi beschreiben, ein „Kuschelkrimi“ mit viel Humor, wenigen actionreichen Szenen, aber mit vielen handelnden Personen, deren Verstrickungen miteinander trotzdem authentisch wirkt. Gepaart ist das ganze mit aktuellen Themen, die hier besonders im Lokalkolorit zu Tage treten.

Auch wenn man den ersten Fall der drei Hobby-Detektivinnen nicht kennt, kann man diesen Krimi lesen.

Fazit:
Ein Krimi, zum Entspannen und amüsieren!

Bewertung: ***** von *****

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Scheissendreck happens (Thorsten Fiedler)

Satirische Anekdoten

Thorsten Fiedler ist Offenbacher, das kann manchmal ein Problem sein – aber mit einem Augenzwinkern und einer großen Portion Humor kann man auch damit leben…

Beschreibung des Buches:
„Scheissendreck happens“ von Thorsten Fiedler ist 2021 im mainbook Verlag als Taschenbuch mit 201 Seiten erschienen. Das Cover ist orange. Hier kann man sich schon an einer lebendigen Illustration einer verzwickten Situation erfreuen.

Kurze Zusammenfassung:
Thorsten Fiedler hat einige seiner oftmals sehr skurrilen Alltagssituationen in Geschichten gepackt. Zwischen diesen findet man das ein oder andere Gedicht auch aus seiner Feder. Das Ganze wird komplettiert durch einige treffende Illustrationen.

Mein Leseeindruck:
Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert und konnte somit dem herbstlich trüben Alltagsstress entfliehen.

Thorsten Fiedler gelingt es, aus den eigenen Pleiten, Pech und Pannen mit einem lachenden Auge, seine Leserschaft zu unterhalten. Nur so schafft er es z.B. die eigene Quarantäne mit Humor durchzustehen.

Es sind die alltäglichen Aufreger, die hier als humorvolle Geschichten wieder gegeben werden. Manch eine/r kann da sicherlich auch ein Lied von singen – Thorsten Fiedler dichtet, um sich und andere bei Laune zu halten.

Ganz besonders amüsiert habe ich mich über die automatisch erstellten Rechnungen einer aktualisierten Homepage. Wirklich tolles Marketing-Konzept und Werbung in einem. Das muss man erst mal „können“.

Fazit:
Es gibt die ein oder andere Person in meinem Umfeld, die dieses Buch unbedingt lesen sollte, da werden die eigenen „Problemchen“ dann doch ganz klein und man kann nur sagen: Schlimmer geht immer. Vielleicht einfach mal ein solches Buch schreiben und auf alle Fälle dieses Buch LESEN! Absolute Leseempfehlung!

Bewertung: ***** von *****

Eine Stadt dreht durch (Andreas Heinzel)

Satirische Kurzgeschichten aus Frankfurt am Main

Satirische Geschichten lese ich gerne, Kurzgeschichten eigentlich nicht, denn die sind so schnell zu Ender, doch diese hier haben es in sich…

Beschreibung des Buches:
„Eine Stadt dreht durch“ von Andreas Heinzel ist 2021 im mainbook Verlag als Taschenbuch mit 249 Seiten erschienen. Das Cover zeigt die Frankfurter Skyline als schwarze Silhouette auf hellblauem Hintergrund – ein seltsames Augenpaar überlagert das Bild.

Kurze Zusammenfassung:
In diesem Buch findet man 12 Kurzgeschichten, die in Frankfurt spielen.

Mein Leseeindruck:
Ich habe mich köstlich amüsiert als ich dieses Buch gelesen habe – schwarzer Humor vom Feinsten (erinnerte mich an Roald Dahl Geschichten, die ich vor Jahren gelesen habe).

Da gibt es die Ehefrau, die ihrem Mann ein ganz besonderes Geschenk, einen Sarg, fertigen lässt. Ein junger Mann, der sich in die Stimme einer Call-Center Mitarbeiterin verliebt oder aber ein Gartennachbarstreit, der ausartet.

Die Geschichten sind wunderbar spritzig erzählt, man ahnt manches Mal, was passieren könnte, staunt dann aber doch, über das eigentliche Ende – und – lacht sich schief.

Manch eine der Geschichten macht nachdenklich – nur übertrieben dargestellt oder passiert das tatsächlich so ähnlich tagtäglich?

Ein über das andere Mal musste ich nach dem Beenden einer Geschichte meinem Mann dann doch schon das Ende dieser Geschichte brühwarm erzählen.

Besonders gut hat mir natürlich gefallen, dass diese Geschichten in meiner Lieblingsstadt Frankfurt am Main spielen, kenne ich doch die ein oder andere Örtlichkeit, was das Ganze dann noch bildhafter macht.

Fazit:
Wer schwarzen Humor und Kurzgeschichten liebt, der MUSS hier zugreifen! Alle anderen sollten sich dieses Buch auch auf den Nachttisch legen und nach dem abendlichen Lesen mit einem Grinsen auf dem Gesicht einschlafen.

Bewertung: ***** von *****

Hessentagtod (Tim Frühling)

Ein Krimi – nicht nur für echte Hessen!

Kommissar Daniel Rohde ermittelt im 4. Fall, diesmal in seinem Wirkungsgebiet Bad Hersfeld.

Beschreibung des Buches:
„Hessentagtod“ von Tim Frühling ist im emons:-Verlag 2020 als Taschenbuch mit 187 Seiten erschienen. Es ist der vierte Krimi von Tim Frühling, Radio- und Wettermoderator beim Hessischen Rundfunk.

Typisch an der Reihe der Regionalkrimis des emons:-Verlages sind die in weiß eingerahmten Titelbilder mit einem signifikanten Fotos der Krimischauplätze. Hier sieht man tanzende Personen im Trachtenlook, so wie man sie am Festumzug zum Ende des Hessentags erlebt.

Kurze Zusammenfassung:
Es ist Hessentagszeit in Bad Hersfeld. Jedes Jahr im Sommer findet das große Fest der Hessen 10 Tage in einer anderen „Hessentagsstadt“ statt. Bad Hersfeld hat sich herausgeputzt, ein hessischer Privat-Radiosender hat einen Wettbewerb ausgelobt, der auch von der Landesregierung unterstützt wird: es wird eine Hessenkönigin gekürt. Sechs junge Frauen stehen zur Auswahl. Diese müssen sich an den 10 Tagen präsentieren und so manche mehr oder weniger lustige Auftritte absolvieren. Während des Festumzugs kommt es zu einem Todesfall – was haben die jungen Frauen damit zu tun? Kommissar Daniel Rohde ermittelt!

Mein Leseeindruck:
Ich habe erst vor einigen Jahren den Hessentag so richtig wahr- und liebgewonnen (2011 Oberursel als Begleitung für meinen Sohn„Linkin‘ Park Konzert“, 2016 Herborn als Oldtimer-Ralley-Team mit hr1 und 2017 in Rüsselsheim als Fotoscout), deshalb war ich neugierig, was Tim Frühling diesmal für einen Fall seinem Kommissar in der Hessentagsstadt auferlegt hat.

Am Anfang des Buches findet man glücklicherweise die handelnden Personen. Hier sind die sechs jungen Frauen, um die sich der ganze Krimi dreht, ausführlich beschrieben. Die Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein. Da gibt es die Kronberger Burgenkönigin, die Ockstädter Kirschenkönigin, die Ahle-Worscht-Königin, die Hanauer Grimm-Prinzessin, die Fritzlarer Sauerkrautkönigin und die Mittelhessische Apfelweinkönigin. Alle zwischen 23 und 31 Jahre alt.

Wer den Hessentag liebt, kommt hier auf seine Kosten. Tim Frühling beschreibt sehr unterhaltsam und immer mit einem zwinkernden Auge, wie sich z.B. die Fernsehaufnahmen während der Hessentagswoche gestalten. Dabei erkennt man anhand seiner Beschreibungen die Moderatoren, die man von Funk und Fernsehen kennt, auch wenn er deren Namen verfremdet hat. Selbst unser Ministerpräsident bekommt seine eigene „Rolle“.

Während es Einblicke in den „Wahlkampf“ der sechs Frauen gibt, die Hessenkönigin werden wollen, erhält man auch ein wunderbares Stimmungsbild vom Hessentag mit seinen facettenreichen Ausstellungen und Darbietungen. Hier findet man typisch Hessisches.

Ich war von diesem Krimi weniger gefesselt durch Spannung als durch diese atmosphärischen Eindrücke des Hessentages.

Lustig sind auch die Wortwechsel, die zum größten Teil im hessischen Dialekt ausgefochten werden. Das Ganze macht das Buch zu einem kurzweiligen Krimi, denn es wird tatsächlich auch ermittelt in diesem Roman. Kommissar Rohde uns sein Team greifen wieder zu unkonventionellen Mitteln….

Es ist wieder einmal der Sprachstil, der Unterhaltungswert hat. Man merkt, dass Tim Frühling eine ganz besondere Beobachtungsgabe hat und ein Gespür für humorvoll erzählte Szenen.

Fazit:
Diesen kurzweiligen und humorvollen Krimi kann man an Neu-Hessen, an Krimifans (mit Liebe zum Humor) und natürlich allen schenken, die Entspannung in einem eher lustigen Kriminalfall suchen.

Bewertung: **** von *****

Älterwerden ist voll sexy, man stöhnt mehr (Sabine Bode)

Zum Schmunzeln und Entspannen

Manchmal braucht es ein Buch, das man einfach nur liest, um sich humorvoll unterhalten zu lassen und entspannt zurück zu legen.

Beschreibung des Buches:
„Älterwerden ist voll sexy, man stöhnt mehr“ ist 2019 im Goldmann Verlag als Taschenbuch mit 218 Seiten erschienen. Das Titelbild ist mit einem gemalten Zebra und viel Konfetti gestaltet –  passend zum Inhalt gut gewählt.

Kurze Zusammenfassung:
Die Autorin und Journalistin Sabine Bode, die u.a. als Comedy Autorin für die verschiedensten TV-Formate Texte und auch ein Bühnenprogramm für Hape Kerkeling geschrieben hat, ist selbst Anfang 50.
In den sehr witzig überschriebenen Kapiteln nimmt sie das Leben der Frau jenseits der 50 unter die sogenannte Lupe. Unter anderem wird man z.B. in den Friseursalon, zum Arzt, ins Familienleben und ins Werbegeschehen mitgenommen. Zwischen den Texten finden sich immer wieder Skizzen, Tabellen und „kluge Sprüche“.

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch liest man, wenn man ein wenig Aufheiterung braucht. Hier findet man die Würze zum Alltag. Sabine Bode erzählt unverblümt und manchmal auch etwas burschikos aus dem Leben einer 50-Jährigen.

Dabei geht sie wirklich schonungslos vor. Sie geizt nicht mit Übertreibungen, in denen man sich dann aber tatsächlich wieder erkennt. Ihr Sprachstil ist humorvoll, herausfordernd und in manchen Teilen einfach nur witzig.

Gerade die Überschriften der einzelnen Kapitel haben es in sich und zeigen, was einen in diesem Buch erwartet: „Wie sag ich’s meinem Partner: Trennkost mal anders“, „Altersgeilzeit: Mumien-Dating für Anfänger“ oder „Ein Königreich für ein Klo: BlasenschwächeBlues“

Fazit:
Kein Buch mit Tiefgang, aber ein Buch, das einen ein paar humorvolle Stunden beschwert, wenn man mal wieder eine Aufheiterung braucht.

Bewertung: **** von *****

Nudel im Wind (Jürgen von der Lippe)

Warum habe ich dieses Buch zu Ende gelesen?

Jürgen von der Lippe steht für humorvolle Fernsehunterhaltung. Doch seine Bücher treffen nicht jeden Geschmack…

Beschreibung des Buches:
„Nudel im Wind“ ist 2019 im Penguin-Verlag als Hardcover-Buch mit 234 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild sieht man den Autor Jürgen von der Lippe im Freizeitstil auf einem Gartenstuhl beim Schreiben. Das Bild ist in Aquarell gemalt.

Kurze Zusammenfassung:
Ein Witzbold und Hobbykoch, eine Visagistin und ein Ex-Zuhälter planen eine Fernsehshow. Dabei passieren die unmöglichsten Dinge, auch eine Entführung …

Mein Leseeindruck:
Ich habe keine Ahnung, dass ich annahm, ich würde einen Krimi lesen!?

Das Buch hat mich leider wenig unterhalten – und spannend fand ich es auch nicht.

Wer einen kleinen überzogenen Einblick in die Welt des Showgeschäftes bekommen möchte, der ist hier richtig. Manche Vorkommnisse mögen dabei ja auch noch witzig sein, doch das Ganze trifft irgendwie nicht ganz meinen Humor.

Die Sätze sind teils sehr verschachtelt. Die Handlungen sind sehr überzogen. Es kommen einfach zu viele Personen in diesem Buch vor (da hilft auch das 2 ½ seitige Personenregister zu Beginn des Buches nichts). Hatte ich ein paar Tage Lesepause eingelegt, waren die Charaktere für mich bereits wieder verblasst und ich musste mich wieder „einlesen“.

An manchen Stellen „kommuniziert“ der Autor mit seiner Frau, die ihre Kommentare und Vorschläge zum Weiterschreiben des Romans gibt. Leider findet man hier keinerlei Unterscheidung in Schrift oder Farbe, wenn sie zitiert wird….

Zu Ende gelesen habe ich den Roman, weil ich dem Buch eine Chance geben wollte und mich das Ende interessiert hat – aber auch das Ende hat mich enttäuscht…

Fazit:
Es gibt bessere Bücher von Jürgen von der Lippe – und als Showmaster ist er unschlagbar.

Bewertung: ** von *****

Der Kommissar mit Sonnenbrand (Tim Frühling)

Humorvoller Krimi – Hessischer Kommissar ermittelt auf Gran Canaria

Schon zweimal hatte ich das Vergnügen Krimis um den Kommissar Daniel Rohde zu lesen. Nicht immer ermittelt Daniel Rohde in seiner Heimat. Auch dieses Mal hat es ihn das Verbrechen auf eine Urlaubsinsel geführt…

Beschreibung des Buches:
„Der Kommissar mit Sonnenbrand“ von Tim Frühling ist im emons:-Verlag 2018 als Taschenbuch mit 188 Seiten erschienen. Es ist der dritte Krimi von Tim Frühling, Radio- und Wettermoderator beim Hessischen Rundfunk.

Typisch an der Reihe der Regionalkrimis des emons:-Verlages sind die in weiß eingerahmten Titelbilder mit einem signifikanten Fotos der Krimischauplätze. Hier erkennt man den bekannten Leuchtturm von Gran Canaria wieder. Der Titel selbst ist in Prägeschrift  in oranger Farbe gestaltet.

Kurze Zusammenfassung:
Auf Gran Canaria werden kurz hintereinander zwei Menschen aus dem Umfeld einer Bäckerei ermordet. Die Bewohner des kleinen Bergdorfes sind erschüttert. Nachdem die Polizei zunächst auf der Stelle tritt, ergeben sich plötzlich Verbindungen nach Osthessen. Man beschließt, die hessischen Kriminalkommissare in die Ermittlungen einzubeziehen – und so reisen Daniel Rohde und Brigitte Schilling, seine Kollegin, nach Gran Canaria, nicht nur zum Ermitteln…

Mein Leseeindruck:
Ich habe diesen Krimi mit viel Freude gelesen. Erstens habe ich schon auf Gran Canaria Urlaub gemacht und kenne somit ein wenig die Insel und zweitens habe ich den Kommissar schon bei seinen anderen Fällen lieb gewonnen.

Neben den tollen Ortsbeschreibungen der Urlaubsinsel und den Stimmungen in den unterschiedlichsten Örtlichkeiten der Insel, gelingt es Tim Frühling hier einen spannenden und abwechslungsreichen Krimi zu präsentieren.

Da gibt es die sehr gut gelungenen, teils witzigen, Figuren (da gibt es z.B. den schwäbelnden Therapeuten, den gerne feiernden spanischen Ermittler uvm.), und die sehr humorvollen Handlungen. Man muss nicht alles ganz so ernstnehmen. Der Krimi lebt von seinen etwas skurrilen Figuren – ganz besonders auch von seinem Beziehungsgeflecht insbesondere hier zwischen Daniel Rohde und Brigitte Schilling.

Sehr lange tappt man auch als Leser im Dunkeln. Die Lösung des Falls ist auf den ersten Blick nicht vorhersehbar, aber sehr gut inszeniert.

Wieder einmal ist es auch hier der Sprachstil, der diesen kurzweiligen und mit viel Unterhaltungswert geschriebenen Krimi ausmacht. Tim Frühling hat eine besondere Beobachtungsgabe, sein Gespür für das Lustige wird in vielen Szenen deutlich.

Fazit:
Ein kurzweiliger, humorvoller, aber auch spannender Krimi bei dem der Sprachwitz nicht zu kurz kommt. Und wer etwas über die Insel Gran Canaria erfahren will, der bekommt hier auch noch gleich ein paar Urlaubseindrücke…

Bewertung: ***** von *****

Bullenbrüder: Tote haben kalte Füße (Rath/Rai)

Ein ermittelndes Brüderpaar in Berlin

Ich lese nicht nur Krimis, die im Rhein-Main-Gebiet spielen, sondern auch Krimis aus Städten, die ich bereist habe.

Beschreibung des Buches:
„Tote haben kalte Füße“ ist 2018 im Wunderlich-Verlag als Hardcover mit 285 Seiten erschienen. Das Autorenpaar Hans Rath und Edgar Rai hat hier eine Krimi-Serie um zwei ungleiche Brüder entwickelt. Auf dem Titelbild sieht man die Zwei auf einer Mauer sitzen, im Hintergrund erkennt man Berlin. Das Cover ist eher unscheinbar und zieht nicht unbedingt den ersten Blick auf sich.

Kurze Zusammenfassung:
Kriminalkommissar Holger Brinks und Privatermittler Charlie sind Brüder. Charlie wohnt z.Z. im Gartenhaus seines Bruders. Pikanterweise erhalten sie in einem zusammenhängenden Fall beide einen Ermittlungsauftrag. Holger soll herausfinden, wo sich Victoria Sommer, Mitbegründerin eines Smoothie-Start-Ups, aufhält. Charlie wird beauftragt, den Ehemann seiner alten Freundin zu finden. Irgendwie weisen die beiden „Fälle“ Gemeinsamkeiten auf…

Mein Leseeindruck:
Dieser Krimi ist witzig, leicht, spannend und abwechslungsreich. Neben den eigentlichen Fällen, passieren amüsante Dinge im Haus der Familie Brinks. Da quartiert sich zum Beispiel die lebenslustige Mutter mit ihrem Lover im Haus von Holger ein. Sie will ihre Hochzeit groß im Garten ihres Sohnes feiern.

Gleichzeitig beginnt Charlie eine kleine Liebschaft mit seiner Auftraggeberin – und immer wieder kommen sich die zwei Brüder mehr oder weniger ins Gehege.

Die zahlreichen Wortwechsel zwischen den einzelnen Protagonisten machen diesen Krimi sehr lebendig. Der Erzählstil ist an manchen Stellen sehr sarkastisch und mit viel Humor gespickt. Gerade das Zusammenspiel der ungleichen Brüder macht diese Serie recht einzigartig. Der Kriminalbeamte und der „Schnüffler“, hier prallen Welten aufeinander, die das Autorenpaar ganz wunderbar dargestellt hat.

Es war ein großes Vergnügen, diesen Krimi zu lesen, der bis zum Schluss seine Spannung nicht verliert.

Fazit:
Mir gefällt die „Ermittlungsarbeit“ dieses Brüderpaares – ein amüsanter, witziger, aber auch spannender Krimi, der in einer meiner Lieblingsstädte, Berlin, spielt.

Bewertung: ***** von *****

 

 

 

 

Frisch tapeziert (Hape Kerkeling)

Kolumnen aus der Gala

Hape Kerkeling als Kolumnist der Gala

Beschreibung des Buches:
„Frisch tapeziert“ ist 2018 als Taschenbuch mit 176 Seiten im Piper-Verlag erschienen. Ich habe die E-Book-Variante gelesen. Auf dem Titelbild  ist Hape Kerkeling abgebildet.

Kurze Zusammenfassung:
In diesem Buch findet man gesammelte Kolumnen, die Hape Kerkeling in seiner Zeit als Kolumnist für die Gala geschrieben hat.

Mein Leseeindruck:
Nach einer kurzen Einführung in die „Faszination Royals“ und den „Genealogischen Grundlagen des Boulevards“ kann man sich an den wöchentlichen Kolumnen von Hape Kerkeling erfreuen.

Die Texte sind mit seinem ihm eigentümlichen Witz verfasst. Neben den typischen Royalen Geschichten findet man hier auch weitere „Nebensächlichkeiten“ über die Prominenz im Film- und Showbusiness, Rückblicke zu Kerkelings Auftritten als Königin Beatrix inklusive.

So erfährt man unter anderem einiges über die Geschichte des ESC, das Dschungelcamp oder die verschiedensten Kochsendungen (ob man will oder nicht…). „Will man das wirklich?“, habe ich mich gefragt. Vielleicht beim Blättern in Zeitschriften beim Arzt- oder Friseurbesuch, aber nicht in geballter Form in einem Buch. Da hatte ich mir doch unter dem Titel etwas anderes vorgestellt…

Ziemlich nervig fand ich es, immer wieder von seiner „zweitbesten Freundin Gudrun“ zu lesen. Die beste Freundin ist übrigens Isabell Varell.

Hier wurden die Kolumnen ein weiteres Mal verwertet. Vielleicht hätte mir das Buch als Hörbuch, so wie ich die bisherigen Bücher von Hape Kerkeling genossen habe, besser gefallen.

Fazit:
Wöchentlich eine Kolumne in einer Zeitschrift zu lesen ist ganz nett, aber als Buch dann doch des Guten zu viel. Ich mag die humorvollen Geschichten um Hape Kerkelings Figuren, am besten als Hörbuch, dieses Buch hat mich nur bedingt unterhalten.

Bewertung: *** von *****

Kleinhirn an alle (Otto Waalkes)

(Fast) alles über Otto – „nach einer wahren Geschichte“

Eigentlich war ich nie Otto-Fan, aber die lustigen Ottifanten haben in unserem Haushalt eine ganz besondere Bedeutung – und seit dem Besuch einer Otto-Ausstellung seiner Kunstwerke bin ich nun doch zu einem heimlichen Otto-Fan geworden.

Beschreibung des Buches:
Die Autobiografie „Kleinhirn an alle“ von Otto Waalkes ist von Otto selbst geschrieben. Das Buch ist als Hardcover 2018 im HEYNE-Verlag erschienen. Es hat 413 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man einen nachdenklichen, aber freundlich schauenden Otto Waalkes. Der Titel passt zu Ottos Humor.

Kurze Zusammenfassung:
Diese „große Otto Biografie“ ist aufgeteilt in 3 Lebensabschnitte. „Lehr- und Wunderjahre (1948 – 1968)“, „Gründerjahre (1969 – 1985)“ und „Märchenzeit (1986 bis heute) sowie dem Kapitel „The Final Countdown“. Es gibt zwei Fotobereiche, einen mit Fotos aus dem Familienalbum bzw. Fotos mit Otto in Aktion. Im zweiten Bereich findet man ein paar seiner zahlreichen Kunstwerke incl. Beschreibungen.

Mein Leseeindruck:
Die Reise durch die Lebensabschnitte ist kurzweilig, humorvoll und in Ottos sehr eigener, aber feinen Schriftsprache erzählt. Ich fand es sehr erstaunlich mit welchem schönen Sprachstil Otto aus seinem Leben berichtet, hatte ich ihn doch bisher eher als „Ulknudel“ wahrgenommen. Noch heute habe ich Filmsequenzen aus Auftritten oder den Otto-Filmen vor Augen und auch seine lustige Art zu Sprechen.

Neben den familiären Ereignissen erlebt man als Leser auch Welt- bzw. Deutsche Geschichte, schließlich umreißt dieses Buch fast 70 Jahre. In dieser Zeit ist Otto zahlreichen bekannten Künstlern begegnet, von diesen erfährt man so manche nette Geschichte. Niemals ist Otto beleidigend oder macht jemanden schlecht. Er spricht eigentlich nur positiv von seinen Mitmenschen – oder – er unterlässt jede weitere Erwähnung – da kann man sich dann sein eigenes Bild machen.

Zur Auflockerung benutzt Otto eine Menge englischer und deutscher Zitate, die meist ein Kapitel einleiten.

Warum habe ich diese Biografie gelesen? Weil mich der Mensch Otto Waalkes mein Leben lang, zumindest im Fernsehen, „begleitet“ hat. Seine teils etwas übertrieben witzige Art spiegelte zwar nicht immer meinen Humor wieder, aber irgendwie kann man diesem lustigen Menschen nicht böse sein.

Was ich erfahren habe? Dass Otto ein Kunststudium absolviert hat, ist mir erst seit einiger Zeit bekannt. Eine Ausstellung seiner zahlreichen Werke habe ich gerade besucht und fand diese ganz hinreißend. Außerdem sind in mir Erinnerungen an andere Komiker, Comedians und Bühnen- bzw. Fernsehkünstler geweckt worden. Einige haben tatsächlich so manchen Fernsehabend in unserer Familie gefüllt.

Weshalb schreibt ein Künstler eine Biografie? Sicherlich auch, um mal wieder auf sich aufmerksam zu machen. Schließlich wird Otto 2018 70 Jahre alt, da passt so eine Biografie natürlich hervorragend, um aus ihr auf Lesungen vorzutragen oder in Talkshows darüber zu sprechen.

Fazit:
Mir hat diese „Reise“ durch Ottos Leben Spaß bereitet. Sie ist gut geschrieben, weckt Erinnerungen und hat mir den Komiker Otto in ein anderes Licht gerückt.

Bewertung: ***** von  *****