Getraut (Susanne Fröhlich)

Heiterer (Frauen)-Roman

Aus der Serie um Andrea Schnidt ist hier das 12. Buch entstanden. Das ein oder andere Buch daraus habe ich gelesen, sie begleiten mich schon seit Jahren.

Beschreibung des Buches:
„Getraut“ von Susanne Fröhlich ist im Knaur Verlag als Hardcover mit 300 Seiten-erschienen. Der Roman gehört zur Serie um „Andrea Schmidt“, der erste Teil „Frisch gepresst“ entstand um das Jahr 2000.

Das Titelbild reiht sich in die Titelbilder der Serie ein, schlicht, einfarbiger Hintergrund und ein besonderes Detail, hier zwei Zahnbürsten im Glas, abgebildet.

Kurze Zusammenfassung:
Andrea Schnidts Ex-Schwiegervater Rudi und seine Irene wollen heiraten, doch das Standesamt im Römer ist einen Tag nach dem UEFAEuropa League 2022 Pokalsieg der Frankfurter Eintracht gesperrt. Es werden zahlreiche Fußball-Fans auf dem Römerberg erwartet. So chaotisch beginnt der Roman. Eine Panne reiht sich an die nächste, das Leben von Andrea bietet ständig Überraschungen, denn auch ihr passieren manch seltsame Dinge.

Mein Leseeindruck:
Zum Entspannen mag ich Bücher, die das Alltagsleben in lustigen Fassetten beschreiben, denn mit Humor ist das Leben leichter. Das schafft Susanne Fröhlich immer mit ihren Romanen um Andrea Schnidt.

Die Charaktere sind teils etwas speziell, dennoch findet man bei der ein oder der anderen Person Parallelen zu eigenen Bekannten, Verwandten, Freunden oder zu sich selbst. Das macht die Geschichten so liebens- und lesenswert.

Auch wenn manche Situationen doch etwas überzogen erscheinen, so bieten sie doch ein paar entspannte und kurzweilige Lesestunden.

Manches ist voraussehbar, doch einiges überrascht dann doch.

Ich habe mich mit diesem Buch gut unterhalten gefühlt und freue mich auf weitere lustige Erlebnisse von Andrea Schnidt.

Fazit:
Wer sich ein paar entspannte Stunden gönnen möchte, der kann hier zugreifen.

Bewertung: ***** von *****

Werbung

Traumfrau mit Ersatzteilen (Amelie Fried)

Fast wie im richtigen Leben

Cora, die Hauptprotagonistin dieses Romans, ist mir schon in den Vorgängerromanen von Amelie Fried ans Herz gewachsen. So habe ich mich auf den neuen Roman auch sehr gefreut.

Beschreibung des Buches:
„Traumfrau mit Ersatzteilen“ ist 2022 im Heyne Verlag als Taschenbuch mit 414 Seiten erschienen.

Auf dem Titelbild sieht man einen Flamingo stolzieren.

Kurze Zusammenfassung:
Cora wird 60, was erwartet sie noch vom Leben? Plötzlich wird ihr Leben turbulent. Erst eine Diagnose, die ihre Leben verändert. Dann eine Trennung – oder doch ein Neuanfang und wie sieht es mit den (alten) Freundschaften aus? Alles Themen aus diesem Roman.

Mein Leseeindruck:
Amelie Fried schreibt einfach sehr lebendig. Ich mag ihren Schreibstil sehr, gerade wenn es darum geht, sich mit einem Roman entspannt in die Ecke zu verkriechen – oder aber krank im Bett zu liegen und einfach nur in einem Buch zu versinken zu wollen.

Was Cora alles erlebt, wie sie denkt und fühlt, das konnte ich alles sehr gut nachvollziehen, gehöre ich ja fast auch ihrer Generation an. Es hat etwas von einem Deja-Vu, besonders, wenn es um alte Freundschaften geht. Aber auch die Generationskonflikte mit ihrem Sohn und seiner Partnerin konnte ich sehr gut nachvollziehen.

Coras sämtliche Höhen und Tiefen bewegen, trotzdem verliert sie nicht ihren Lebensmut – und das MACHT Mut!

Ich finde, der Roman ist sehr unterhaltsam und hat mich während meiner Krankentage sehr gut unterhalten.

Fazit:
Ein unterhaltsamer Roman, dem noch weitere folgen sollten.

Bewertung: ***** von *****

Romy und der Weg nach Paris (Michelle Marly)

Romy wird erwachsen

Ich mag die Romane aus der Serie „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ von der Autorin Michelle Marly.

Wenn man mit den „Sissi“-Filmen aufgewachsen ist, dann kennt man Romy Schneider…

Beschreibung des Buches:
„Romy und der Weg nach Paris“ von Michelle Marly ist  2021 als Taschenbuch im Aufbau Verlag erschienen. Das Buch hat 415 Seiten. Auf dem Titelbild ist der Eiffelturm zu sehen, davor steht eine Frau, Romy Schneider, in einem rosa Kostüm. Ich habe die E-Book-Variante dieses Romans gelesen.

Kurze Zusammenfassung:
In diesem Roman wird Romys Leben in den Jahren Ende der 1950er bis Anfang der 1960er Jahre beschrieben. Romy ist mit den Sissi-Filmen weltberühmt geworden. Bei Filmaufnahmen trifft sie den Schauspieler Alain Delon, nach anfänglichem Argwohn verlieben sich die beiden ineinander. Endlich kann sich Romy von ihrem jugendlichen Image lösen. In Frankreich gibt sie ihr Theaterdebüt und fängt an ihre eigenen Entscheidungen zu treffen – auf dem Weg vom Mädchen zur Frau.

Mein Leseeindruck:
Die Familie der Autorin war mit den Eltern Romy Schneiders befreundet, so dass sie durch ihre Eltern tiefe Einblicke in das Leben von Romy Schneider bekommen konnte. So entstand auch die Idee, über diese Schauspielerin einen Roman zu schreiben.  Zu Paris hat Michelle Marly einen besonderen Bezug, da sie dort einen Teil ihrer Kindheit in der Welt der Musik und des Kinos verbracht hat.

Der Roman ist aus der Sicht von Romy Schneider geschrieben. Er lebt durch die wörtliche Rede und Romys Gedanken, ihre Ängste, Freude und der beschriebenen familiären Bindung zu Mutter und Stiefvater. Erst nach und nach gelingt Romy eine Abnabelung vom Elternhaus.

Mir hat dieser Roman gefallen, weil man einen interessanten Einblick in das Film- und Theatergeschehen in den 1950er Jahre bekommt. Immer wieder habe ich parallel zum Lesen recherchiert, um Fotos und weiteres Material zu den angesprochenen Stücken und Filmen zu bekommen.

Die Trennung von den ambitionierten Eltern zeigt hier eine reifer werdende Romy, die immer wieder von Zweifeln übermannt wird, aber dennoch ihrem Herzen und ihrer Leidenschaft folgt.

Fazit:
Es hat mir Spaß bereitet, Romy Schneiders Spuren auf dem Weg nach Frankreich zu begleiten.

Bewertung: **** von *****

Abgetaucht (Susanne Fröhlich)

Unterhaltsamer Roman aus der Reihe um Andrea Schnidt

Ich habe fast alle Bücher aus dieser Reihe gelesen, hier handelt es sich um Band 11.

Beschreibung des Buches:
„Abgetaucht“ von Susanne Fröhlich ist im Knaur Verlag 2021 als gebundene Ausgabe mit 320 Seiten erschienen. Ich habe die eBook-Variante gelesen.

Das Titelbild reiht sich in die Cover dieser Reihe durch seine Schlichtheit ein. Man sieht die Beine einer Frau, die gerade in ein Gewässer abgetaucht ist.

Kurze Zusammenfassung:
Andrea Schnidts turbulentes Familienleben wird auch in diesem Buch wieder auf eine harte Probe gestellt, denn Andreas Tochter Claudia wird Mutter. Auf der heimlichen Suche nach dem Vater, erlebt Andrea mit ihrer Familie eine Menge kuriose Situationen.

Mein Leseeindruck:
Ab und an lese ich auch gerne unterhaltsame Romane bei denen man manches vor lauter Lachen Tränen in die Augen bekommt.

Die Reihe um Andrea Schnidt ist heiter und unterhaltsam. So ist auch dieser Roman gerade zur richtigen Zeit erschienen. Noch immer befinden wir uns mitten in der Corona-Pandemie – und auch der Roman beginnt Anfang 2020 während Corona gerade ein Thema wird. Es ist sogar der erste Roman, den ich gelesen habe, in dem Corona ein Thema ist.

Ich mag diesen heiteren Roman, der das turbulente Familienleben von Andrea Schnidt zum Thema hat. Dieses Mal dreht sich alles um die Schwangerschaft und Geburt von Andreas Enkel. Die witzigen Situationen in die Andrea immer hineingerät, ihre Gedanken, ihre Wünsche und Gefühle, erlebt man beim Lesen hautnah mit.

Mit diesem Roman hatte ich ein paar unbeschwerte Lesestunden.

Fazit:
Wer die Situationscomic und Familiengeschichten liebt, der sollte sich auch dieses Buch aus dieser Reihe nicht entgehen lassen.

Bewertung: **** von *****

Rieslingsommer (Heike Wanner)

Familiengeschichte aus dem Rheingau – Sommer und Wein

Beschreibung des Buches:
„Rieslingsommer“ von Heike Wanner ist 2019 bei Tinte und Feder erschienen. Das Taschenbuch umfasst 299 Seiten. Auf dem farbenfrohen Titelbild zeigt sich eine idyllische Weinberglandschaft mit einem Fachwerkhaus im Vordergrund.

Kurze Zusammenfassung:
Louisa und ihre fast erwachsene Tochter Amelie ziehen gemeinsam in Louisas Elternhaus, einem kleinen Weingut in Rüdesheim, zurück. Zunächst ist Amelie wenig begeistert, doch dann findet sie das Leben bei Uroma Lisbeth, Oma Marlies und Tante Bianca schön, besonders als sie auch noch Jonathan kennenlernt. Ihre Mutter Louise merkt zwischenzeitlich immer mehr, dass das Weingut in seiner bisherigen Form nicht zu halten ist. Wäre es nicht besser es zu verkaufen?

Mein Leseeindruck:
Die Bücher von Heike Wanner habe ich ins Herz geschlossen. Die Romane sind einfach etwas für ein paar schöne Lesestunden. Ihr Schreibstil ist schön, die Charaktere immer wunderbar herausgearbeitet, die Szenerien toll ausgesucht und beschrieben.

Ich liebe Familiengeschichten/-geheimnisse – dieses Buch bietet wieder einmal eine solche in einer ganz besonderen „Lage“, Weinbergen im Rheingau. Rüdesheim ist als Touristenort bekannt (liegt nur eine gute Stunde von uns entfernt). Man kennt die kleinen (im Sommer überfüllten) Gassen, das Gewusel. Doch die Familie lebt auf ihrem Weingut etwas abseits des Trubels.

Hier finden die unterschiedlichsten Begegnungen statt, da taucht z.B. der Schäfer auf, der seine Schafe mitten auf den Weinbergen wandern lässt und Unterschlupf im Weingut bekommt. Was hält ihn dort, warum zieht er von Zeit zu Zeit weiter? Der junge Jonathan schleicht sich morgens aus Biancas Wohnung – und was ist der Inhalt von Biancas neuestem Roman? Das gemeinsame Essen der vier Frauen führt zu intensiven Gesprächen über die Vergangenheit – und wie es mit dem Weingut weitergehen soll. Die Urenkelin „kauft“ mit der Uroma kräftig im Internet ein…

Diese Idylle, die allerdings oftmals durch Streitigkeiten zwischen den Schwestern Bianca und Louisa gestört wird, bricht zusehends auf. Wird es eine Lösung für das Weingut geben.

Mir gefällt, dass die Autorin in diesem Buch auf ganz besondere Weise die unterschiedlichen Generationen an einen „Tisch bringt“. Ein Leben zusammen kann gelingen, wenn jeder seinen Freiraum bekommt. Man kann viel voneinander profitieren, wenn jeder seine Stärken ausleben kann..

Fazit:
Ich habe das Buch vor und während der Weihnachtsfeiertage morgens im Bett und spätabends zum Einschlafen gelesen. Es hat mir schöne Lesestunden bereitet.

Bewertung: ***** von *****

Paradies (Amelie Fried)

Gefangen im Paradies

Von Amelie Fried habe ich schon einige Bücher gelesen, die mich sehr unterhalten haben. Auch in dieses Buch konnte ich während eines Adventswochenendes eintauchen.

Beschreibung des Buches:
„Paradies“ von Amelie Fried ist 2018 im HEYNE-Verlag als Taschenbuch mit 432 Seiten erschienen. Das Titelbild zeigt Hibiskus-Blüten, Palmen und einen bunten Vogel, es wirkt auf mich erfrischend und gleichzeitig entspannend.

Kurze Zusammenfassung:
Vier unterschiedlichste Frauen treffen auf einer Insel zusammen. Alle haben sie ein Seminar mit Meditation, Yoga, Körperarbeit und Selbsterfahrung im Hotel Pareiso gebucht. Nach dem ersten Kennenlernen auch der anderen Teilnehmer, stellt sich schnell heraus, dass diese Woche nicht nur entspannend, sondern auch spannend wird. Als dann noch ein Sturm die Insel vom Festland abschneidet und das Hotelpersonal plötzlich verschwindet, ist die Gruppe auf sich allein gestellt, wie in einer einsamen, eingeschneiten Skihütte…

Mein Leseeindruck:
Amelie Fried hat einen sehr lebendigen Schreibstil, so dass man sich sofort in die Geschichte hineinliest. In ihrem Roman hat sie sich vier sehr unterschiedliche Frauen herausgegriffen, auf die sie den Fokus gesetzt hat.

Sie bedient sich in diesem Roman so einiger aktueller Themen und Klischees. Da gibt es die Flüchtlingshelferin und Weltverbesserin, die verlassene Ehefrau, die Geliebte, den Witwer und die leicht „verrückt“ wirkende „Engelkennerin“.

Man findet an jeder beschriebenen Person Eigenschaften, die man auch an Personen im eigenen Umfeld beobachtet. In die ein- oder andere Person kann man sich sehr gut hineinversetzen, ist sie einem selbst doch sehr ähnlich.

Eine Gruppe gefangen auf einer Insel zeigt ihr „wahres“ Gesicht. In einer solchen Extremsituation kann sich keiner mehr verstellen, deshalb wird auch die „Geschichte“ von Seite zu Seite spannender. Wie werden sich die Konflikte auflösen? Gibt es eine glückliche Zukunft für jeden Teilnehmer?

Die Charaktere sind mit viel schriftstellerischem Können dargestellt, man sieht sie genau vor sich.

Fazit:
Amelie Fried ist ein Roman mit Tiefgang, gesellschaftspolitischen Themen und gleichzeitiger Unterhaltung gelungen. Gleichzeitig ist er auch noch spannend wie ein Krimi.

Bewertung: **** von *****

Das Leben ist kein Punschkonzert: Ein Weihnachtsroman (Heike Wanner)

Weihnachtszeit – Zeit der Liebe, Zeit für die Familie

Frauenromane sind eigentlich nicht mein Lieblingsgenre, aber bei Heike Wanner greife ich immer gerne zu. Ihre Romane sind herzerfrischend, wirken sehr authentisch und lassen einen ganz und gar eintauchen in die Geschichte – und gerade zur Weihnachtszeit liebe ich es Weihnachtsromane zu lesen.

Beschreibung des Buches:
„Das Leben ist kein Punschkonzert“ ist 2017 im Ullstein-Verlag als Taschenbuch mit 304 Seiten erschienen. Ich habe die E-Book-Ausgabe gelesen. Das Cover ist weihnachtlich mit Punschzutaten gestaltet.

Kurze Zusammenfassung:
Julia, Melly und Caro sind Schwestern, so unterschiedlich, wie Geschwister nur sein können. Während die Jüngste, Julia, den Kartoffelpufferstand der Eltern übernommen hat und alljährlich auf dem Wiesbadener Sternschnuppenmarkt steht, wurde aus Caro eine „Karrierefrau“ und Melly arrangiert das Familienleben mit Mann, Aupair und ihren Kindern. Als Julia sich bei einem Geschwisterspaziergang auf Glatteis das Handgelenk verletzt, müssen alle gemeinsam den Kartoffelpufferverkauf auf dem Weihnachtsmarkt stemmen.

Mein Leseeindruck:
Man fühlt sich in Heike Wanners Büchern gleich „zuhause“, denn sie sind sehr lebensnah geschrieben. Der Umgang der Geschwister miteinander ist mir gleich vertraut. Als Hauptkulisse den Wiesbadener Weihnachtsmarkt (Sternschnuppenmarkt) auszuwählen, hat mir ganz sehr gefallen. Die Beschreibungen der Gerüche, Lichter und Menschen lassen einen wunderbar in die Adventszeit eintauchen. Und Wünsche, wie man sie bei einer Sternschnuppe oftmals „an den Himmel schickt“, haben in dieser Geschichte eine ganz besondere Bedeutung…

Dieser Weihnachtsroman, wie kann es anders sein, ist in 24 Kapitel unterteilt. So kann man sich jeden Tag ein Kapitel in der Adventszeit vornehmen, wenn man nicht so neugierig wie ich ist und die Geschichte fast am Stück liest.

Der Roman beleuchtet immer alle Blickwinkel, so dass man als Leser(in) gleich auf dem Laufenden ist und so manche Situation voraussieht. Dass manches anders kommt, macht das Lesen so spannend – es ist kein „Punschkonzert“. Drei Frauen, drei verschiedene Lebenssituationen, die Liebe, das Leben – das bringt abwechslungsreiche Unterhaltung. Man kann sich beim Lesen in jede der Frauen hineinversetzen, Heike Wanner hat sie liebevoll und durch ihre Erzählweise ganz wunderbar beschrieben.

Gerade das Zusammenhörigkeitsgefühl einer Familie hat Platz in diesem Roman gefunden, oftmals fehlt es an diesem in der heutigen Zeit.

Besonders gefallen hat mir, dass hier der Wiesbadener Sternschnuppenmarkt so schön vorgestellt wird. Ich war hier noch nie, muss ihm aber jetzt unbedingt einmal einen Weihnachtsbesuch abstatten, schließlich wohne ich nur ca. 30 Minuten von Wiesbaden entfernt.

Wie bei Heike Wanners Büchern mittlerweile üblich erhält sie am Ende der Geschichte noch ein paar schöne Rezepte bereit. Hier findet man Monikas Punschkuchen und Rezepte für Kartoffelpufferbeilagen.

Fazit:
Weihnachtszeit – Zeit für die Familie – Zeit für wunderbare Romane von Heike Wanner und für ein vorweihnachtliches Buchgeschenk.

Bewertung: *****

Scheidung nie – nur Mord! (Gaby Hauptmann)

Frauenroman – Krimi – Langer Atem

Vom Titel auf das Genre zu schließen – Fehlanzeige. Um einen Krimi handelt es sich bei diesem Buch nur bedingt.

Beschreibung des Buches:
„Scheidung nie – nur Mord!“ von Gaby Hauptmann ist 2017 als Taschenbuch im Piper Verlag mit 352 Seiten erschienen. Ich habe die Kindle Edition gelesen. Auf dem Titelbild sieht man einen Hund mit einem Messer im Maul, er sitzt vor einem Bett mit aufgewühlter Bettwäsche. Am Messer klebt Blut.

Kurze Zusammenfassung:
Tina lebt mit Mann Stefan und Hund Jimmy zusammen. Schon immer galt Stefan als Sonnyboy, der offensichtlich mittlerweile über seinen Verhältnissen lebt. Als Tina von einer Merkwürdigkeit zur anderen stolpert, stellt sie Nachforschungen an. In Stefans Schwester Friederike, die mit ihm das Familienunternehmen leitet, findet sie eine Verbündete: Die Firma, das Familienunternehmen, ist offensichtlich pleite – muss die Ehefrau dran glauben?

Mein Leseeindruck:
Der Roman ist aus Sicht von Tina erzählt. Er lebt von den vielen Dialogen und Gefühlen, die Tina beschreibt. Schon nach ein paar Seiten habe ich gemerkt, dass es sich hier offensichtlich eher um einen Frauenroman handelt als um einen Krimi. Bis zur Hälfte des Buches dümpelt die Geschichte mehr oder weniger vor sich hin.

Im Laufe der Geschichte tauchen immer wieder neue Figuren auf: Tinas Tochter, ein junger Musiker, eine Hundebesitzerin, eine Anwältin…. Viele der Personen sind sehr klischeehaft beschrieben und manche entbehren nicht einer gewissen Komik.

Ich habe dem Buch eine Chance gegeben und es bis zur letzten Seite fertig gelesen. Im zweiten Teil entwickelt sich die Geschichte dann doch ein wenig zu einem mit schwarzem Humor gespickten Krimi, wobei ich die Vorgehensweise der handelnden Personen eher dilettantisch finde. Das Ende kommt sehr überraschend. Irgendwie hat man den Eindruck – jetzt muss das Ganze einfach ein Ende finden.

Fazit:
Wer Frauenromane mag und Durchhaltevermögen besitzt, der kann hier zugreifen. Mir hat das Buch nur mittelmäßig gefallen. Irgendwie hätte man aus der Geschichte mehr machen können…

Bewertung: ***

Der Sommer der Inselschwestern (Susan Mallery)

Eine sommerliche Freundschaftsgeschichte

Für den sommerlichen Urlaub suche ich immer Bücher, die auch im Sommer spielen. Mir hat das Cover dieses Buches gefallen – und da der Klappentext auch vielversprechend klang, habe ich dieses Buch bei 26 °C im Schatten gelesen.

Beschreibung des Buches:
„Der Sommer der Inselschwestern“ ist 2017 im HarperCollins-Verlag als Taschenbuch mit 368 Seiten erschienen. Es ist nicht das erste Buch der Autorin Susan Mallery. Sie hat schon einige Romane veröffentlicht. Ich habe die E-Book Ausgabe gelesen. Auf dem blaugrün gehaltenem Titelbild ist ein blauer Krug mit Blumen und ein weißes Häuschen auf einer Anrichte zu sehen. Ich hätte mir hier eher drei Häuser vorstellen können.

Kurze Zusammenfassung:
Andi, Ärztin, zieht von Seattle auf die Insel Blueberry. Dort hat sie ein Haus (zwischen zwei baugleich anderen Häusern) gekauft, das sie zu einer Kinderarztpraxis und Wohnraum für sich umbauen lässt. In der Nachbarschaft wohnen Boston mit ihrem Mann und Deanna mit Töchtern und ihrem Mann. Während Andi sich versucht in dem kleinen Städtchen einzuleben, macht sie auch die Bekanntschaft der beiden Nachbarinnen, die sich bisher nicht besonders freundschaftlich gegenüber standen. Doch durch Andi kommen sich alle drei Frauen näher. Langsam lüftet jede ihr „Geheimnis“…

Mein Leseeindruck:
Der Roman ist genau das Richtige für Sommertage an Strand und Pool. Eine nette Geschichte mit viel Herzschmerz und Vergangenheitsbewältigung, aber auch die Landschaftsbeschreibung und die eher dörflich anmutende Idylle kommen hier nicht zu kurz.

Während man zunächst erfährt, dass Andi letztendlich vor ihrer Familie und einer vergangenen Liebe geflohen ist, hat man den Eindruck, dass die anderen zwei Frauen ein glückliches Leben führen.

Doch der Schein trügt, die Autorin lässt die Leser an den Gedanken von Boston, Deanna und Andi teilhaben und so ist man schnell  mitten im Gefühlschaos der Protagonistinnen. Jede hat ihr Päckchen zu tragen und man erlebt förmlich, wie es den Frauen Tag um Tag schlechter geht, weil sie sich alleine nicht aus diesem Teufelskreis herausbewegen können. Da kommt die rasch aufgebaute Freundschaft unter den drei Frauen genau richtig…

Fazit:
Ein einfühlsamer Roman, der mich zwar nicht vollkommen überzeugt hat, aber das Thema Freundschaft und Zusammenhalt prima behandelt. Mir war er letztendlich zu gefühlsbetont, ich glaube, als nächstes muss ich mal wieder einen Krimi lesen.

Bewertung: ****

Ein Buchclub auf Abwegen (Suzanne Kelman)

Langatmig und unrealistisch

„Ein Buchclub auf Abwegen“, schon der Titel reizte mich, dieses Buch zu lesen. Auch das schön gestaltete Cover zog mich an, der Klappentext war vielversprechend.

Beschreibung des Buches:
Das Buch „Ein Buchclub auf Abwegen“ ist 2017 bei AmazonCrossing als Taschenbuch erschienen. Es hat 316 Seiten. Auf dem Titelbild sind gestapelte Sammeltassen zu sehen, es wirkt etwas nostalgisch.

Kurze Zusammenfassung:
Die Bibliothekarin Janet Johnson wird Mitglied eines Schriftstellerclubs. Schnell stellt sich heraus, dass die Mitglieder (nur Frauen) es darauf anlegen, Ablehnungsschreiben für ihre eingereichten Werke zu bekommen. Sie sammeln diese. Als sie auf das 500. Ablehnungsschreiben warten, kommt eine Zusage. Doch diese ist nicht Ziel des Clubs, deshalb machen sich die so unterschiedlichen Frauen vom beschaulichen Dorfleben in der Nähe von Seattle auf den Weg nach San Francisco, um sich das Manuskript inklusive eines Ablehnungsbescheides wieder abzuholen. Dabei müssen sie die verschiedensten Hindernisse überbrücken.

Mein Leseeindruck:
Ich habe mich mehr oder weniger durch dieses Buch gequält. Am Anfang gefiel mir die Geschichte noch recht gut. Der Schreibstil der Autorin versprach eine schöne Geschichte rund um das Buch. Ihre detailreiche Beschreibung des beschaulichen Dorflebens und des etwas skurrilen Buchclubs auf den ersten Seiten lässt einen zunächst eintauchen in die Welt der Bücher.

Doch spätestens dann, als sich die Frauen gemeinsam auf die Reise nach San Francisco machen, wurde das Buch für mich sehr unrealistisch und langatmig. Es ist für mich schwer vorstellbar, dass die Frauen an allen Orten, wo sie auftauchen, nur nette Menschen vorfinden, die sie problemlos in eigenen Häusern unterbringen und sofort wie Freunde versorgen.

Das Ende hat mich nur etwas versöhnt, hier erfährt man letztendlich etwas über den Inhalt des Manuskriptes… aus dieser Geschichte hätte man im Verlaufe des Buches mehr machen können.

Fazit:
Ein Klappentext der mich anzog, aber ein Buch, das mich nicht gefesselt hat.

Bewertung: **