Provenzalischer Sturm (Sophie Bonnet)

Ein verhinderter Heiratsantrag

Bisher habe ich alle 7 Krimis dieser Reihe mit Pierre Durand gelesen. Ich fiebere fast immer dem nächsten Teil entgegen.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Provenzalischer Sturm“ von Sophie Bonnet ist 2021 im Blanvalet-Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 343 Seiten. Ein Glossar mit französischen Begriffen und drei Kochrezepte folgen. Es handelt sich hier um den 8. Fall für den Kommissar Pierre Durand.

Kurze Zusammenfassung:
Pierre Durand will seiner Charlotte endlich einen Heiratsantrag machen. Dazu machen beide eine Reise in die Weinregion Châteauneuf–du-Pape. Schon zu Beginn zerstören die Väter den romantisch geplanten Abend. Dann bricht das Chaos bei der  Produktion einer Kochshow im gebuchten Schlosshotel aus und Charlotte wird als Ersatzkandidatin gebucht. Währenddessen erfährt Durand, dass einige Tage zuvor ein Winzer von Ziegeln erschlagen wurde und kurz darauf der Makler, der sein Weingut verkaufen sollte, bei einem Verkehrsunfall stirbt – aus ist es mit dem geruhsamen Wochenende…

Mein Leseeindruck:
Ich mag diese Reihe, sie versetzt mich mitten in die Provence, das Flair, die Menschen und natürlich in Urlaubsstimmung.

Pierre Durand und Charlotte (Köchin) sind ein nettes und sympathisches Paar, allerdings sind in diesem Krimi eher Pierre, sein Vater und Charlottes Vater die Hauptprotagonisten und so erfährt man hier einmal mehr etwas über die Beziehung zwischen Vater und Sohn und zukünftigen Schwiegervater.

Das Thema Koch-Show ist in aller Munde und so ist es auch für mich interessant, was dafür alles in Kauf genommen wird, um die Zuschauer an den Bildschirm zu fesseln – geht man hier tatsächlich über Leichen?

Das andere große Thema in diesem Krimi ist der Aufkauf französischer Weingüter durch die Chinesen. Übt hier jemand einen Rachefeldzug gegen die Verkäufer aus?

Nicht ganz nebensächlich sind auch die Szenen mit den Vätern. Hier sticht zunächst der „typisch deutsche“ Vater von Charlotte heraus. Aber auch Pierres Vater hat so seine Eigenarten, die manchmal zu lustigen Szenen führen.

Für mich war dieser Krimi wieder einmal mehr unterhaltsam, spannend und interessant zugleich. Die Protagonisten mag ich und gerade die Örtlichkeiten sind so schön beschrieben, dass man am liebsten sofort die Koffer packen würde, um hier Urlaub zu machen.

Glaubt man zu Beginn schon eine Lösung parat zu haben, so ist man am Ende überrascht, wer hier der/die eigentliche Täter/in ist.

Fazit:
Wieder mal ein Krimi aus der Reihe, der mich sehr gut unterhalten hat – Urlaubslektüre für Frankreich-Reisende!

Bewertrung: **** von *****

Werbung

Die Farben der Schönheit – Sophias Triumph (Corina Bomann)

Dritter Teil der Geschichte um Sophia (1934 – 1946)

Schon die ersten beiden Teile dieser Reihe habe ich gerne gelesen. Jetzt wollte ich natürlich wissen, ob Sophia ihren Sohn wieder findet.

Beschreibung des Buches:
„Die Farben der Schönheit – Sophias Triumph“ von Corinna Bomann ist im Ullstein Verlag 2020 als Taschenbuch mit 528 Seiten erschienen. Ich habe die eBook-Variante gelesen.

Das Titelbild reiht sich in die Cover der ersten beiden Teile ein. Hier dominiert die Farbe Gelb im Kleid der Frau, die auf die Stadt Paris blickt.

Kurze Zusammenfassung:
Sophia hat in Darren geheiratet und wieder bei Helena Rubinstein angefangen zu arbeiten, während sie nebenbei Wirtschaft und Chemie in New York studiert. Endlich kann sie sich ihren Traum, ihr Studium in Chemie abzuschließen, erfüllen. Als der 2. Weltkrieg ausbricht meldet sich ihr Mann freiwillig an die Front. Neben den Ängsten um ihn, treibt sie auch die Suche nach ihrem Sohn an. Wird sie beide jemals wiedersehen?

Mein Leseeindruck
Ich habe dieses Buch gerne gelesen, spielt der Roman doch in meinen Lieblingsstädten New York und Berlin. Neben den zahlreichen bekannten Schauplätzen wird man auch in die Zeit der 1930 und 1940er Jahre mitgenommen.

Der Roman ist aus Sicht Sophias geschrieben. So erlebt man ihre Gefühle hautnah mit. Man taucht ein in ihre Gedanken. Sie wirkt sympathisch und man hätte sie durchaus gerne als Freundin. So unterstützt sie ganz tatkräftig ihre Jugendfreundin aus Berlin als diese krank vor ihrer Tür steht.

Ihre Leidenschaft, die Chemie, treibt sie an, sich immer weiter zu entwickeln. So wechselt sie nach einer intensiven Zeit bei Elizabeth Arden wieder zu deren Konkurrentin Helena Rubinstein.

Mir gefällt der Schreibstil der Autorin, die wechselnden Schauplätze (hier New York, Frankreich, Berlin) und die Beschreibungen des Lebens in den 1930er und 1940er Jahren.

Das Ende dieser Trilogie erscheint mir dann allerdings etwas zu „hastig“ erzählt, es werden ab und an ein paar Jahre übersprungen und der Schluss hätte etwas ausführlicher ausfallen können.

Es gäbe da durchaus noch Stoff für einen 4. Band.

Fazit:
Die Trilogie um Sophia hat mir alles in allem gut gefallen, ich habe mich zu keinem Zeitpunkt beim Lesen gelangweilt und jeden Abend einige Kapitel verschlungen.

Bewertung: **** von *****

Das verborgene Zimmer (Kate Riordan)

Was eine Mutter fühlt

Eine geheimnisvolle Überschrift hat dazu geführt, dass ich dieses Buch lesen wollte.

Beschreibung des Buches:
„Das verborgene Zimmer“ von Kate Riordan ist 2020 als Taschenbuch mit 333 Seiten im DuMont Buchverlag erschienen. Auf dem Titelbild ist ein altes Haus abgebildet.

Kurze Zusammenfassung:
Sylvie Durand ist in Frankreich aufgewachsen, lebt schon lange in London, da ereilt sie eine Mitteilung, dass es im verlassenen Haus ihrer Familie in der Provence gebrannt hat. Sie entscheidet sich mit ihrer Tochter Emma nach Frankreich zu reisen. Irgendwie hat sie den Verdacht, dass sie ihre Vergangenheit einholt. Vor Jahren hat sie hier ihre Tochter Elodie verloren.

Mein Leseeindruck:
Der Roman beginnt im Sommer 1993, springt aber mit vielen Rückblicken in die Jahre 1968 bis 1983 zurück. Die Protagonistin Sylvie erzählt ihre Geschichte als würde sie sie ihrer jüngsten Tochter Emma erzählen.

Mir hat dieser Roman von Anfang an sehr gut gefallen. Ich mag geheimnisvolle Familiengeschichten. Zunächst fand ich den Wechsel mit den vielen Rückblicken und die direkte Ansprache an die Tochter etwas gewöhnungsbedürftig, doch ich habe mich schnell daran gewöhnt. Manchmal allerdings waren die Zweifel, wer hier genau angesprochen wird, wahrscheinlich von der Autorin gewollt.

Es geht hier in diesem Roman um die Geschichte eines etwas außergewöhnlichen Mädchens, das seine Eltern von Kindesbeinen an viele Sorgen bereitet. Elodie leidet an einer Krankheit, die ihr keine Gefühle zulässt. So passieren immer wieder Dinge, die das Familienleben auf den Kopf stellen….

Als Mutter Sylvie wieder an den Ort des Geschehens reist, kommen die Muttergefühle wieder hoch. In ihren Gedanken taucht die erstgeborene Tochter immer wieder auf, obwohl sie schon lange als vermisst gilt, so dass ihrer Schwester Emma erzählt wurde, Elodie sei tot.

Das Buch ist spannend bis zur letzten Seite.

Fazit:
Mich hat dieses Buch ziemlich gefesselt. Es war spannend, geheimnisvoll und manchmal auch traurig, mir hat es gut gefallen.

Bewertung: ***** von *****

Provenzalischer Stolz (Sophie Bonnet)

Hausboot-Feeling, schwarze Prophezeiung und Spannung in der Camargue

Ich habe bisher alle 6 Krimis um den Kommissar Pierre Durand gelesen und freue mich jedes Mal wieder auf den nächsten Fall.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Provenzalischer Stolz “ von Sophie Bonnet ist 2020 als Taschenbuch im Blanvalet-Verlag erschienen. Das Buch hat 363 Seiten. Das Titelbild zeigt einen kleinen Hafen in einem Fischerstädtchen der Camargue.

Am Ende des Romans findet man ein 5seitiges Glossar, das die benutzten französischen Begriffe erläutert und drei Rezepte zum Nachkochen der im Buch beschriebenen Speisen.

Kurze Zusammenfassung:
Pierre Durand ist von seinem Dienst freigestellt. Er muss über seine Zukunft nachdenken. Was passt da besser als mit einem Hausboot durch das Rhonedelta zu fahren, um es für einen Freund zu einem Mieter zu überführen.

Während dieser Zeit verbreitet sich ein handgeschriebener Kettenbrief mit einer Weissagung, die 3 Tote vorhersagt. Bei dem ersten Toten handelt es sich um einen Kriminalbeamten. Zufälligerweise versteckt sich ein junger Mann auf dem Hausboot, der den Täter beobachten konnte, aber sein Gedächtnis angeblich verloren hat. Pierres kriminalistischer Spürsinn und eine unerwartete väterliche Sorge um diesen jungen Mann erwachen…

Mein Leseeindruck:
Grundsätzlich gefallen mir die Krimis um Pierre Durand schon allein aufgrund der wunderschönen Landschafts-, Kultur- und Dorfbewohnerbeschreibungen. Man fühlt sich von der ersten Seite an in das südliche Frankreich hineinversetzt und in Urlaubsstimmung – gerade hier mit der idyllischen Fahrt mit dem Hausboot.

Auch die Charaktere, ganz besonders der Hauptpersonen Pierre und seiner Freundin Charlotte, arbeitet die Autorin immer sehr schön heraus. An Witz und Humor wird nicht gespart, vertraute Personen tauchen immer wieder in diesen Krimis um Pierre Durand auf.

Das Thema der Kettenbriefe mit einem Konflikt der verschiedenen Kulturen hat mich hier leider nicht so ganz in den Bann gezogen. Es „spielten“ hier zu viele verschiedene Personen eine Rolle, so dass ich teilweise „den Faden“ verloren habe, das lag sicher u.a. auch daran, dass ich nicht täglich zum Lesen dieses Krimis kam. Trotzdem sollte man sich dann nicht immer wieder „einlesen“ müssen, sondern einfach weiterlesen können…

Mich muss ein solcher Urlaubs-Krimi (und das sind für mich diese Krimis um Pierre Durand) unterhalten, ich suche hier nicht unbedingt die gesellschaftskritischen Themen.

Somit war auch die Lösung dieses Falles nicht so ganz einfach und für mich beim Lesen auch nicht vorhersehbar. Schade, trotzdem wächst mir Kommissar Pierre Durand von Fall zu Fall mehr ans Herz. Und gerade seine persönlich liebe Art, seinen inneren Konflikt mit der Beziehung zu Charlotte und sein Umgang mit den Menschen machen ihn so liebenswert.

Fazit:
Diesmal konnte mich „der Fall“ nicht vollständig überzeugen. Trotzdem haben mich die Hausboot-Fahrt und die Beschreibungen des dörflichen Lebens im Heimatort von Pierre Durand unterhalten. Von Vorteil ist es, wenn man die ersten Fälle des Kommissars kennt.

Bewertung: *** von *****

Madame Piaf und das Lied der Liebe (Michelle Marly)

Die Geschichte einer kleinen, aber großartigen französischen Chansonnette

Beschreibung des Buches:
Das Buch „Madame Piaf und das Lied der Liebe“ von Michelle Marly ist im Aufbau-Verlag 2019 erschienen. Es ist der 9. Band einer Reihe über „mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“. Der Roman umfasst 418 Seiten. Auf dem Titelbild, das sich von der Gestaltung der anderen 8 Bände wenig unterscheidet, sieht man eine Frau vor dem Triumpfbogen in Paris stehen. Das Titelbild ist mit einem roten, gemusterten Rahmen umrandet, die Schrift ist ebenfalls rot.

Kurze Zusammenfassung:
10 Jahre begleitet dieser Roman die Sängerin Edith Piaf (1937-1947) auf ihren musikalischen Spuren. Nachdem sie 1944 der Kollaboration angeklagt wird, befürchtet sie ein Auftrittsverbot. In dieser Zeit lernt sie den 6 Jahre jüngeren Sänger Yves Montand kennen, den sie unter ihre Fittiche nimmt, um seine Karriere voranzutreiben. Die Zwei werden ein Liebespaar. Er ist ihre Inspiration für DAS Lied, das man mit Edith Piaf verbindet „La Vie en Rose“…

Mein Leseeindruck:
Mir gefällt die Idee, die Geschichte „mutiger Frauen zwischen Kunst und Liebe“ in Romane zu verpacken. So wird Geschichte lebendig und gleichzeitig unterhaltsam. Dies ist allerdings der erste Roman dieser Serie, den ich mir zum Lesen ausgesucht habe.

Der Anfang dieses Romans gefiel mir noch sehr gut. Die Autorin hat einen schönen Sprachstil, die Beschreibungen sind am Anfang recht lebendig, die Charaktere recht gut beschrieben. In den einzelnen Kapiteln gibt es immer mal wieder Rückblicke oder Gedanken, die Edith Piaf manchmal „überfallen“. Diese Textpassagen sind in Kursivschrift gedruckt – so fällt es einem gleich ins Auge, dass es sich hier um Gedankenspiele handelt.

Das Leben in den Kriegszeiten und nach dem Krieg in Frankreich, die Kunst, die Menschen und die Atmosphäre bringt die Autorin nicht ganz so rüber, wie ich es mir vorgestellt hätte. Den etwas exzentrischen Lebensstil, Piafs Liebesleben und ihre Vorgeschichte hingegen wird hier ganz gut in den Roman hineingewoben. So habe ich doch ein paar Details über die Sängerin erfahren, die mir noch nicht bekannt waren.

Leider hat mich das Buch dann ab der Mitte nicht mehr ganz so gepackt. Der Roman plätscherte so dahin. Das merke ich dann immer, wenn ich abends nicht mehr zu meinem aktuellen Buch greife…und fast eine ganze Woche an einem ca. 400 Seiten Buch lese. Man hätte die beiden Sänger durchaus schillernder darstellen können. Piafs Glanzzeiten kommen in diesem Roman irgendwie nicht ganz zur Geltung. Nach Lesen des Romans sind mir in Erinnerung nur die Entstehung ihres berühmtesten Liedes und ihre Liebschaften geblieben – und das ist mir einfach zu wenig.

Fazit:
Die Reihe um Geschichten „mutiger Frauen zwischen Kunst und Liebe“ klingt interessant. Vielleicht lese ich tatsächlich noch den ein oder anderen Roman daraus. Leider hat mich diese Geschichte hier nicht voll überzeugt.

Bewertung: *** von *****

Provenzalische Schuld (Sophie Bonnet)

Spannung mit Urlaubsfeeling in den französischen Bergen

Die Krimis um den Kommissar Pierre Durand sind mir mittlerweile ans Herz gewachsen. Ich habe die bisher vier erschienen Bücher alle mehr oder weniger sehr gerne gelesen.

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Provenzalische Schuld“ von Sophie Bonnet ist 2018 als Taschenbuch im Blanvalet-Verlag erschienen. Das Buch hat 333 Seiten. Das Titelbild zeigt ein dörfliches Idyll in der Provence.

Am Ende des Buches gibt es ein dreiseitiges Glossar, das die benutzten französischen Begriffe erläutert und drei Rezepte zum Nachkochen, der im Buch beschriebenen Speisen.

Kurze Zusammenfassung:
Eigentlich wollten Pierre Durand und seine Freundin, Charlotte, die Köchin, ein paar Tage in den wohlverdienten Urlaub fahren. Doch kurz vor ihrer Abreise wird die Frau des Bürgermeisters vermisst. Da zuvor zwei Frauen in der Hochprovence auf mysteriöse Weise zu Tode kamen, ist Durand alarmiert. Als dann auch noch der Bürgermeister unter Verdacht gerät, seiner Frau etwas angetan zu haben, muss sich Pierre Durand auf die Spur der Vermissten machen.

Mein Leseeindruck:
Endlich mal wieder ein Krimi, der mir richtig gut gefallen hat. So haben mich die Charaktere, die Schauplätze als auch die Handlung voll überzeugt können. Der Krimi ist durchweg spannend, hat seine humorvollen Stellen und vertraute Personen.

Der Urlaubscharakter fehlt ebenfalls nicht, da sich die Szenen in Urlaubsgebieten abspielen. So nimmt man als Leser am Leben in dörflicher Idylle, an Wanderungen als auch Einkehrschwüngen teil. Nebenbei erfährt man auch etwas über das Geocaching (Schnitzeljagd nach Dosen über GPS-Daten).

Man tappt, wie auch der Kommissar, bis fast zum Schluss im Dunkeln. Ein Verdacht macht sich breit, aber die endgültige Lösung des Falles bleibt fast bis zum Ende offen.

Kommissar Pierre Durand wächst einem von Fall zu Fall ans Herz. Er hat eine nette Art und sein Liebesleben gerät unter seiner intensiven Ermittlungsarbeit so manches Mal unter die Räder.

Mir gefallen die Dorf- und Landschaftsbeschreibungen sehr gut. Man fühlt sich in die Urlaubsidylle hineinversetzt und hat die Szenen dadurch sehr schön vor Augen. Für den Leser gibt es keinen Ermittlungsvorsprung, da der Fokus meistens auf den Kommissar gelegt ist.

Mich muss ein Urlaubs-Krimi unterhalten, ich brauche hier nicht unbedingt die gesellschaftskritischen Themen.

Fazit:
Ein Urlaubskrimi, wie geschaffen für den Frankreich-Urlaub. Man kann ihn aber genauso gut an sonnigen Tagen auf der Terrasse im Liegestuhl liegend lesen. Von Vorteil ist es, wenn man die ersten Fälle des Kommissars kennt.

Bewertung: ***** von *****

Provenzalisches Feuer (Sophie Bonnet)

Ein Mord zum Sommeranfang in der Provence

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Provenzalisches Feuer“ von Sophie Bonnet ist im 2017 im Blanvalet-Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 320 Seiten. Es folgen ein Glossar mit französischen Begriffen und drei Kochrezepte. Es handelt sich hier um den 4. Fall für den Kommissar Pierre Durand.

Kurze Zusammenfassung:
Bei einem traditionellen Fest zum Sommerbeginn wird ein Journalist erstochen. Es passiert während des Auftritts er Rockband Viva Occitania. Die Sängerin der Band setzt sich für die Unabhängigkeit Okzitaniens (der südlich und romanisch geprägte Teil Frankreichs) ein. Pierre Durand forscht in der Geschichte der „alten“ Provence und erfährt einiges über die aussterbende Sprache dieser Region. Könnte ein älterer Fall im Zusammenhang mit dem aktuellen Mord stehen?

Mein Leseeindruck:
Ich habe bereits alle drei Vorgänger-Fälle um den Kommissar Pierre Durand gelesen. Der letzte Teil hat mir sehr gut gefallen.

Das beschauliche Dorf Sainte-Valérie in der Provence (es ist auf keiner Landkarte zu finden) ist wieder einmal Mittelpunkt eines Verbrechens. Pierre Durand macht sich mit seinem neuen Kollegen auf die Suche nach dem Mörder.

Das atmosphärische dieser französischen Gegend hat die Autorin wieder wunderschön eingefangen. Der sympathische Durand und seine Freundin, die Köchin Charlotte, lassen mich immer wieder zu dieser Krimi-Reihe greifen. Auch die weiteren Personen, die in diesem Buch auftauchen sind wunderbar charakterisiert.

Leider fand ich diesen Krimi nicht ganz so spannend, wie ich es mir erhofft hatte. Die Geschichte um die „alte“ Provence mit der besonderen Sprache und das Thema Literatur waren zwar interessant, aber irgendwie ist der Funke nicht so übergesprungen. In diesem Zusammenhang war für mich die Information neu, dass die Krimis des Autors Peter Mayle in einem Ort spielen, den es tatsächlich gibt. Dieser Ort hat durch das erhöhte Touristenaufkommen echte Probleme bekommen. Auch aus diesem Grund spielen die Bücher der Autorin Sophie Bonnet in einem fiktiven Ort.

Fazit:
Leider hat mich dieser Krimi nicht komplett überzeugt. Das Atmosphärische der Landschaft mit seinen Bewohnern mit einem schönen Schreibstil rüberzubringen langte für mich nicht, um in diesem Krimi auf meine (Spannungs-)Kosten zu kommen.

Bewertung: ***

Monsieur Picasso und der Sommer der französischen Köstlichkeiten (Camille Aubray)

Ein Buch für zauberhafte Stunden

Das Cover mit seinem Titel hatte mich magisch angezogen. Ein Roman über den Maler Picasso im sommerlichen Frankreich…

Beschreibung des Buches:
Der Roman „Monsieur Picasso und der Sommer der französischen Köstlichkeiten“ ist im FISCHER-Krüger Verlag im April 2017 als Hardcover erschienen. Das Buch hat 464 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man einen Platz mit Bar und gut besuchtem Restaurant in einem französischen Städtchen. Eine Frau in gelbem Kleid spaziert durch ein Gässchen.

Kurze Zusammenfassung:
Picasso verbringt den Sommer (1936) an der Côte d’Azur in Juan-les-Pins (in der Nähe von Antibes), um seine Schaffenskrise zu überwinden. Während seines Aufenthaltes versorgt ihn Odine, eine junge Französin, mit ihren wunderbaren Kochkünsten. Ihr tägliches Aufeinandertreffen ist ein Spiel mit dem Feuer.

Jahre später verfolgt Odines Enkelin Céline, in den USA lebend, die Spuren ihrer Großmutter an der französischen Mittelmeerküste.

Mein Leseeindruck:
Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben. Zum einen erlebt man hautnah den Sommer 1936: Odine mit dem Maler Picasso und ihren darauffolgenden Lebensweg, zum anderen erzählt ihre Enkelin Céline (in den USA lebend), wie sie sich auf den Weg nach Frankreich (im Jahr 2014) macht, um das Geheimnis um ihre Großmutter zu lüften.

Das Buch beginnt mit einem Prolog aus dem Jahr 2016. Schon hier wirkt dieser Roman sehr geheimnisvoll. Der Schreibstil von Camille Aubray hat mich schon auf den ersten Seiten gefesselt. Die genauen Beschreibungen der Szenen gefallen mir sehr gut. Offensichtlich ist es auch der Übersetzerin gelungen das Zauberhafte dieses Romans zu transportieren.

Die Geschichte um den Künstler Picasso ist wunderbar entwickelt. Die französische Küche, die Côte d’Azur, das kleine Örtchen Juan-les-Pins, all dies lassen die Geschichte zu einem wirklichen Urlaubsroman werden. Die Gerichte, das Kochen und die Zutaten kann man sich durch die schönen Beschreibungen (auch der Düfte) so richtig gut vorstellen. Man fühlt sich in die Zeit und die Umgebung regelrecht versetzt.

Die Aufeinandertreffen von Odine und Picasso würzen diesen Roman. Eine andere Art der Spannung findet sich in der Erzählung der Enkelin Céline, während sie sich auf die Spuren ihrer Großmutter macht und als sie das Kochbuch „Rezepte für P.“ ihrer Großmutter entdeckt.

Am Anfang dieses Buches hätte ich nicht vermutet, was so in ihm steckt: Familiengeschichte, Kochen und Rezepte, Geschichte, Spannung, „Detektivarbeit“ und Urlaubsflair an der Côte d’Azur.

Fazit:
Ein Roman, der verzaubert. Er nimmt einen mit auf die kulinarische Reise, das Künstlerleben und dem wunderbaren Gefühl, das man im Urlaub an der französischen Mittelmeerküste haben kann.

Bewertung: *****

Zwischen Himmel und Meer (Francoise Kerymer)

Verbannt auf eine Insel

Mich hat das Cover dieses Buches inklusive des Titels angezogen, ich hatte mir vorgestellt, dass es sich um eine schöne Urlaubslektüre handeln könne…

Beschreibung des Buches:
„Zwischen Himmel und Meer“ ist 2017 im btb-Verlag als Taschenbuch erschienen. Es hat 285 Seiten. Auf dem Titelbild sieht man einen verlassenen Strand mit einem alten Boot und einem Leuchtturm im Hintergrund. Das Cover hatte mich gleich angesprochen.

Kurze Zusammenfassung:
Emma und ihr 7jähriger Sohn Camille aus Paris  verbringen den Sommer auf der Insel Ile de Sein in der Bretagne. Während Camille sich dort wohl fühlt, kommt sich Emma wie gefangen auf der Insel vor.

Mein Leseeindruck:
Dieses Buch ist für mich kein Urlaubsbuch, dafür ist es mir in einigen Teilen (besonders am Anfang) etwas zu melancholisch. Der lebensfreudige Camille, der seinem Alter weit voraus ist, muss seine Ferientage mit einer traurigen, leicht depressiven Mutter verbringen. So genießt er lieber die Insel mit ihren freundlichen Bewohnern.

Während die Mutter als eher unfreundliche Person (gegenüber ihrem Sohn) dargestellt wird, nimmt einen die Lebensfreude des kleinen Jungen immer mehr mit. Das beschauliche Leben auf der Insel ist durch seine neugierigen Fragen an die Inselbewohner sehr schön „herausgearbeitet“. Da gibt es den älteren Dirigenten, die Restaurants-Besitzerin und den Bootsfahrer. Alle lassen Camille an ihrem Leben teilhaben und genießen das Beisammensein mit ihm mehr als seine Mutter.

Die einzelnen Figuren hat die Autorin wunderbar herausgearbeitet und an den Leser transportiert. Jeder hat sein eigenes Schicksal. Camille „kratzt“ mit seinem Interesse an jedem Menschen und bringt dessen Gefühle zutage. Er ist der Lichtblick auf der beschaulichen Insel und die Inselbewohner erkennen sein Potential und lieben ihn dafür.

Die Autorin arbeitet mit zahlreichen Metaphern und hat einen teils sehr poetischen Schreibstil. Hier ein Beispiel, das mir besonders ins Auge gefallen ist: „Dieser Junge ist ein Poet. Sein Vokabular und sein Satzbau sind ein Quell ständigen Staunens, und seine Gedanken galoppieren unter Hochdruck, schneller als der Winterwind übers Heideland.“

Die Geschichte um Camille und seine Mutter Emma reißt einen dann besonders mit, als das Schicksal zuschlägt. Jetzt endlich begreift Emma, dass sie ihr Leben ändern muss. Hier kommt die Geschichte in Fahrt und lässt einen nicht mehr los.

Fazit:
Das Buch nimmt einen mit. Es geht unter die Haut. Wer stimmungsvolle Bücher mag, der kann hier zugreifen.

Bewertung: ****

Provenzalische Geheimnisse (Sophie Bonnet)

Eine Hochzeit und ein Toter mitten in der Jagdsaison

Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Provenzalische Geheimnisse“ von Sophie Bonnet ist im Mai 2015 im Blanvalet-Verlag erschienen. Ich habe die 3. Auflage (Juni 2015) gelesen. Das Taschenbuch hat 322 Seiten. Es folgen ein Glossar mit französischen Begriffen und vier Kochrezepte. Es handelt sich hier um den 2. Fall für den Kommissar Pierre Durand.

Kurze Zusammenfassung:
Pierre Durand hat sich in seiner neuen Wahlheimat Sainte-Valérie eingelebt. Er hat sich sogar ein Anwesen gekauft, das nun renoviert werden muss. Mit der Köchin Charlotte ist er mehr als nur befreundet. Es ist Herbst, die Jagdsaison hat begonnen, da steht eine große Hochzeit an. Doch als die Feierlichkeiten ihrem Ende zugehen, wird der Bruder der Braut völlig durchsiebt mit Schrotkugeln aufgefunden. Ein Unfall? Mord? Pierre Durand nimmt die Ermittlungen auf auch wenn zunächst von einem Unfall ausgegangen wird.

Mein Leseeindruck:
Das idyllische Dorf Sainte-Valérie in der Provence ist hier wieder Schauplatz eines Verbrechens. Pierre Durand ist zwar mit seinem Umbau beschäftigt, aber da geht es nicht so recht voran, deshalb kann er sich voll und ganz der Ermittlungsarbeit hingeben.

Er macht, wie auch schon im ersten Band, einen sympathischen Eindruck. Auch die Liaison mit der Köchin Charlotte ist ein großes Thema in diesem Krimi. Das gefällt mir bisweilen ganz gut, aber die Ermittlungsarbeit kommt mir in diesem Buch doch etwas zu kurz. Irgendwie ging dieser Krimi nicht so an mich, wie der erste Band. Ich habe das Buch nicht ganz so „verschlungen“, wie ich es erwartet hätte.

Die Beschreibungen der Landschaft, der Dorfgemeinschaft mit dem Dorfleben und auch die einzelnen Personen sind gut herausgearbeitet, aber der Kriminalfall packte mich nicht so ganz. Vielleicht lag es auch an den vielen handelnden Personen und französischen Namen, die mich ab und an verwirrten. Hier hilft dann durchaus ein Personenregister, insbesondere, wenn man den Krimi nicht am Stück lesen kann.

Das Ende hat mich dann noch etwas versöhnt und auch der Epilog hat mich neugierig auf einen weiteren Fall und das Beziehungsleben des Kommissars gemacht. Die Rezepte am Ende sind ganz nett, die „Tarte aux pignons“ klingt gut, vielleicht backe ich die einmal nach.

Fazit:
Ich hatte mehr von diesem Krimi erwartet, versöhnt haben mich die Landschafts- und Dorfbeschreibungen und der sympathische Kommissar mit seiner Freundin Charlotte. Hier bin ich wirklich neugierig, wie es mit den Zweien in einem weiteren (hoffentlich für mich spannenderen) Fall weitergeht.

Bewertung: ***