Krimi mit aktuellem Thema – hier im Theatermilieu
Ich bin eine leidenschaftliche Theaterbesucherin, deshalb hat mich dieser Krimi besonders interessiert.
Beschreibung des Buches:
Der Krimi „Nachtblau der See“ von Gabriela Kasperski ist 2019 als Taschenbuch im emons:-Verlag erschienen. Er hat 334 Seiten. Das Titelbild ist blau/türkis gehalten, ein Schmetterling prangt mitten auf dem Cover.
Kurze Zusammenfassung:
In Zürich finden Freilicht-Festspiele beim Schloss Greifensee statt. Doch kurz vor der ersten Aufführung stürzt die junge Hauptdarstellerin eines Shakespeare-Stücks während der Probe von der Tribüne und stirbt. Ein Unfall – oder eine Intrige? Kommissar Werner Meier muss ermitteln, doch auch seine Lebensgefährtin Zita Schnyder lässt dieser Fall nicht los. Sie beginnt hinter seinem Rücken ihre eigenen Recherchen und findet so ein Geflecht von Gewalt und Erpressung vor…
Mein Leseeindruck:
Ich habe bereits einen Krimi der Autorin („Besondere Umstände“) gelesen, der mir sehr gut gefallen hat. Auch dieser Krimi zog mich zunächst in seinen Bann: Guter Sprachstil, Witz und Humor, toll charakterisierte Protagonisten. Doch im Laufe des Lesens kamen mir zu viele Personen ins Spiel.
Da ich diesen Krimi nicht am Stück lesen konnte, ist es mir abends beim Lesen immer wieder schwer gefallen, mich auf die vielen und immer mehr auftauchenden Personen einzulassen. Hier hätte mir ein Namensregister sehr geholfen. So hätte ich zwischenzeitlich gar keine Zusammenfassung der Geschehnisse geben können, weil mir einfach die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Personen fehlte.
Das Thema „metoo“ ist hier sicherlich gut dargestellt und sehr gut recherchiert. Die Story an sich ist gut. Die Autorin legt unheimlich viele Spuren und spannt viele Fäden, doch ich selbst hatte irgendwann den Überblick verloren.
Gut gefallen haben mir die Beschreibungen des Theatermilieus, der Probe-Szenen und der Kulisse des Theaterstücks.
Das letzte Drittel des Buches habe ich dann aber doch am Stück lesen können. Es hat mich wieder etwas „versöhnt“. Hier kehrte für mich die eigentliche Spannung des Krimis wieder, ich konnte einige Personen zuordnen und fand die eigentliche Thematik wieder.
Fazit:
Tolle Story, aber für mich einfach zu viele Charaktere und im mittleren Teil nicht spannend genug, so dass ich an manchen Abenden, wenn ich eigentlich lesen wollte, doch lieber zu einem anderen Buch griff oder gar nicht las.
Bewertung: *** von *****