Spannend, witzig und mit viel Lokalkolorit
Dies ist der 7. Band um den Frankfurter Kommissar Andreas Rauscher. Mittlerweile habe ich schon zwei Krimis dieser Reihe gelesen, die in Frankfurt am Main und im Rhein-Main-Gebiet spielen.
Beschreibung des Buches:
„Abgerippt“ von Gerd Fischer ist 2014 im mainbook main crime Verlag als Taschenbuch mit 240 Seiten erschienen. Der Krimi ist in Schwarz gehalten, ein leuchtendes Apfelweinglas und ein Bembel sind auf dem Titelbild zu sehen.
Kurze Zusammenfassung:
Die Spekulationen mit Wohnungen in der Großstadt Frankfurt am Main lassen so manchen Mieter sich plötzlich auf der Straße wiederfinden. So geschieht es auch dem Onkel, Bernd Kessler, von Kriminalkommissar Andreas Rauscher. Kurz nachdem die Wohnung von Kessler geräumt wurde, wird der Hausmeister des Wohnblocks erschlagen aufgefunden. Als sich Kommissar Rauscher in den Fall einarbeitet, geschieht der nächste Mord im Wohnblock. Haben die Mieter, die allesamt aus ihren Wohnungen ausziehen sollen, hier ihre Hände im Spiel?
Mein Leseeindruck:
Man liest sich schnell in die Geschichte ein, so real wirkt alles. Die Wohnungsnot in den Großstädten nimmt mittlerweile schon ganz besondere Züge an, so wirken die dargestellten Repressalien auf die Mieter sehr echt.
Mir gefällt der Schreibstil des Autors sehr gut. Die schnell wechselnden Szenen lassen den Krimi sehr lebendig wirken. Man möchte gar nicht mit dem Lesen aufhören, es könnte ja gleich auf der nächsten Seite schon wieder etwas Spannendes passieren.
Zudem finde ich den Nebenschauplatz, das Privatleben des Kommissars, auch spannend. Denn hier entwickelt sich ein ebenso spannender Erzählstrang. Für mich gehört das Privatleben eines Kommissars durchaus zu einem guten Krimi. Besonders dann, wenn sich hier etwas entwickelt, was sich in den Folgeteilen dieser Krimiserie fortsetzt. So wachsen einem die Personen „ans Herz“ und man fühlt sich mit ihnen verbunden.
Auch Lokalkolorit darf für mich in einem Krimi, der in meiner Lieblingsstadt Frankfurt am Main spielt, nicht fehlen. So verfolge ich an manchen Stellen durchaus, wo sich die einzelnen Szenen gerade abspielen und habe einige Schauplätze ganz genau vor Augen.
Der Krimi spielt in einer heißen Augustwoche. Man kann die Wärme förmlich spüren, auch wenn man sich beim Lesen gerade im Winter befindet.
Blutrünstig ist dieser Krimi nicht, aber gerade das gefällt mir gut. Wie in den anderen Teilen dieser Krimireihe ist die Hauptperspektive auf die Ermittlungsarbeit des Kommissars gerichtet. Einige Szenen werden auch aus einer anderen Perspektive erzählt, trotzdem ist man als Leser kaum einen Schritt voraus und tappt bis fast zum Schluss im Dunkeln, wer hier Täter ist.
Auch wenn der Autor schon einige Spuren legt, so werden die Zusammenhänge erst am Ende sichtbar.
Die unterschiedlichen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Frankfurter Wortwitz und das Frankfurter Nationalgetränk, der Äppler, kommen hier nicht zu kurz.
Fazit:
Ein Krimi mit viel Lokalkolorit und sympathischem Ermittler mit Privatleben.
Bewertung: ***** von *****