Passagier nach Frankfurt (Agatha Christie)

Der etwas andere Agatha Christie Krimi

Von Agatha Christie habe ich früher die Fälle um Miss Marple und Hercule Poirot gelesen. Auch die Verfilmungen fand ich sehr gelungen, deshalb habe ich mich gefreut, dass es einen bisher noch nicht im Buchhandel erschienen Krimi „Passagier nach Frankfurt“ nun in einer Einzelausgabe gibt.

Beschreibung des Buches:
„Passagier nach Frankfurt“ ist 2017 im Atlantik Verlag als gebundene Ausgabe erschienen. Das Buch hat 286 Seiten. Die Umschlaggestaltung reiht sich in eine Serie rund um Agatha Christie Bände. Auf dem Titelbild sind im Hintergrund die Stadt Frankfurt am Main und zwei Flugzeuge am Himmel zu erkennen. Eine Frau und ein Mann sieht man schemenhaft im Vordergrund während weitere Personen auf dem Bild unterwegs sind. Das Bild ist in Rot gehalten.

Kurze Zusammenfassung:
Sir Stafford war Diplomat im Dienste Englands. Auf seiner Rückreise nach London wird er bei einem unvorhergesehenen Aufenthalt (wegen Nebels) in Frankfurt am Main von einer Frau um Hilfe gebeten. Sie fühlt sich verfolgt und hat Angst, dass jemand sie töten will. Mit seinem Pass und einer gelungenen Verkleidung reist sie nach London. Das soll nicht die einzige Begegnung bleiben, immer mal wieder treffen die beiden bei unterschiedlichsten Gelegenheiten aufeinander. Sie ist immer wieder in anderer Begleitung – und auch im Aussehen anders – anzutreffen. Und plötzlich steht Stafford mitten in einem gefährlichen politischen Intrigenspiel.

Mein Leseeindruck:
Eigentlich hatte ich mir unter diesem Titel und von der Autorin eine andere Art von Krimi vorgestellt.

Zunächst gefiel mir der spannende und geheimnisvolle Einstieg in diese Geschichte. Doch je weiter ich las, desto seltsamer fand ich den Aufbau dieses Krimis. So richtig verstanden habe ich nicht, was die vielen Treffen und Zusammenkünfte tatsächlich mit dem eigentlichen Kriminalfall zu tun haben sollten.

Auch wenn man am Ende der Geschichte des Rätsels Lösung erfährt (das Thema, um das es wirklich geht, hätte man sicherlich mehr in den Vordergrund bringen können), so fühlte ich mich beim Lesen nicht wirklich mitgenommen. Zu viele Fragen blieben nämlich zunächst offen.

Mir fehlte leider ein eindeutiger Fall, ein Toter bzw. ein dreister oder ganz besonderer Diebstahl, so, wie ich das von den Romanen, die ich von Agatha Christie gelesen habe, gewohnt bin. Und auch ein Ermittler, wie z.B. Hercule Poirot, hat mir gefehlt. Zumindest konnte mich die Figur des Diplomaten mit seiner schrulligen Tante überzeugen.

Was ich als Frankfurt am Main Fan besonders irritierend fand, ist die Tatsache, dass nur die ersten Szenen in Frankfurt (Flughafen) spielen. Allerdings geht es in diesem Roman um das politische Deutschland in den 1930er Jahren, also vielmehr um einen „Politthriller“.

Fazit:
Dieser Krimi konnte mich leider nicht überzeugen. Ich hatte offensichtlich aufgrund meiner Erfahrung eine falsche Vorstellung von einem Krimi aus der Feder Agatha Christies.

Bewertung: ** von *****

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2 Kommentare

  1. Hmmm… interessant, was du da schreibst. Ist es vielleicht eines ihrer ersten Bücher? Vielleicht hat sie da noch experimentiert? Ich habe mal etwas von ihr gelesen, das sie über das Schreiben von Krimis geschrieben hat, und demnach hätte sie vermutlich das gleiche wie du an diesem Buch zu bemängeln gehabt. Ironisch, nicht wahr? Also ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht ein Buch war, bei dem sie noch ein wenig herumexperimentiert hat und der Verlag dachte vielleicht, na okay, wir haben noch die Rechte, und es liegt hier sowieso nur rum, also versuchen wir, es als Krimi herauszugeben, so können wir es am besten verkaufen. Was meinst du; kann das der Grund sein, warum das Buch nicht so gelungen ist?

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